Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 25.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192012250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19201225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19201225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-25
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.12.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
s" " »Nun Denn, Kinder", nahm der Lehrer wieder da» Wort, „dann habt Ihr alle auch Ursache, Such ßu freue». Ihr seid heut« in Eurem Besitz« fröhlich Md selig. Aber seht: wenn man sich freut, und wenn knan sich glücklich süklt, dann soll man auch an jene sdenken, di« nicht glücklich sind, und soll ihnen auch ein Stücklcln vom eigenen Glücke zukommen lassen. La» macht dann unser Glück erst recht vollständig; denn einem anderen Freude und Glück bereiten, da» erst ist da» echteste, da» reinste Glück. Darum, liebe Kinder, wenn Ihr diese» Glück kennen lernen wollt, dann könntet Ihr heute Eure Eltern daheim fragen, ob Ihr nicht ein geringes von Euern Christgeschenken dem Elfinger bringen dürftet. Was Euch zu geben erlaubt ist, das leget nachmittags hier auf den Tisch nieder! Von da soll sich's der Elfinger nehmen und soll nicht wissen, wem er dies und jenes zu verdanken !hat. Tenn still und leise, wie Gott seine Gnadenfülle 'ausstreut, soll auch der Mensch geben und soll keinen Tank verlangen." i Schlicht und eindringlich hatte es der Lehrer zu seiner kleinen Gemeinde gesprochen. Mit der Andacht ! eines Betenden hatten die Kinder gelauscht. Nachmittags erwies sich der Schultisch fast zu klein für die reichliche Bescherung. Mehrere der Knaben mußten dem kleinen Elfin- ger die mannigfachen Gegenstände keimtragen Helsen. Auf dem Wege erfuhr er dabei freilich, von wem er .dieses oder jenes Stück erhalten hatte. „Tie Strünipfe mit den roten Streifen hast du -von mir bekommen." , „Ten Federkasten hab' ich dir gebracht." ' „Und ich die Bausteine." In den nächsten Tagen lernte der Beschenkte so ziemlich alle Spender der einzelnen Gaben kennen. Nur wem er das Paar guter, warm gefütterter Winterstiefel zu verdanken hatte, konnte er nicht in Erfahrung brtn- gen. Und keiner der Jungen wußte etwa» davon. Scherz und Ernst. tk. Heilige Nacht-Spiele. Schon in den ersten christ lichen Jahrhunderten hatte man das Bedürfnis, die durch das Bekenntnis vorgeschriebenen Feste zu ver schönern, meist dadurch, daß man die erhabenen Vor gänge nicht bloß hören, sondern auch bildlich darge stellt sehen wollte. So entstanden die ersten Auffüh rungen der Weihnachtsgeschichte, wobei man sich stteng an die lateinischen Worte der Heiligen Schrift hielt. Der Ort der Aufführung war immer die Kirche. Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert verblieb man bet diesen „Heilige Nacht-Spielen", dann aber wurden diese Spiele weltlicher, und man verlegte sie ins Freie oder in andere geeignete Räume. Die ältesten dieser mehr weltlichen Aufführungen sind das sogenannte Ster- ztnger Spiel, das hessische und das St. Gallener Weth nachtsspiel. Bei thnen gibt's bereits ein Vorspiel, die Verlobung Marias mit Joseph darstellend, ote Her bergssuche usw. Dienten die Spiele zuerst der Er bauung, später auch der Unterhaltung ausschließlich der Erwachsenen, so wurden sie später auch zur Be lehrung und Erziehung der Jugend aufgeführt und für diesen Zweck wieder anders umgearbeitet. Hier bei entwickelte sich aus verschiedenen geschichtlichen Be ziehungen die Gestalt des Nikolaus oder des Knecht Rupprechts, die so viel Beifall bei der Jugend fan den, daß manchen OrtS noch besondere Nikolaus-Spiele aufkamen, bei denen Eltern und Kinder mitwirkten. Ein Ueberbleibsel dieser Volks- und Familienspiele ist auch das sogenannte Dreikönigsspiel, bet denen drei Knaben, die heiligen drei Könige mit dem Stern dar stellend, von H""S zu Haus ziehen und Gaben sam meln. Heut sehen die Weihnachtssptele — zumal in de» Großstädten — für die Jugend anders aus. Vom Lhristkindlein in seiner Armut ist dabei selten oder gar nicht die Rede. Auch der Knecht Rupprecht ist schon wst ganz verschwunden. Dafür führt man die Kinder m» Theater und zeigt ihnen als „Weihnachtsauffüh- vung" dramatisierte und möglichst pomphaft ausgestat tete Märchen, nicht gerade zum Vorteil unserer klei ne« Lieblinge. tk. Erhöhte Kriminalität j« Aimrika. Die ameri- tonischen Zei. :gen wissen davon zu berichten, daß «ich im Lande über dem Ozean in Sachen „Verbrecher tum" nicht alles mehr so harmlos ist, wie ehedem. Ties« Tatsache, die wir, Gott sei's geklagt, auch bei uns schon längst feststellen mußten, könnte an sich kein Aufsehen erregen, wenn man nicht Interesse findet m» den bezeichnenden amerikanischen Folgen, die diese mhöhte Kriminalität erzeugt hat. Zum ersten gingen di« Versicherungsprämien gegen Diebstahl fyhelhaft in die Höhe und sodann hat man anschei- > »«nd abschrecken wollen und hat durch den elektrischen Stuhl (in Amerika erfolgen die Hinrichtungen durch Elektrizität bei 800 Volt Spannung) an einem Tage in dem berühmten und berückttgten Neuhorker Zucht haus „Sing-Sing" fünf Verbrecher hingxrtch- t«t. Tie Kaltblütigkeit des Amerikaners, die nur noch dorch GefchäftStüchtigkeit übertroffen wird, zwei so ver schiedene Ereignisse, wie es die Versicherungserhöhung KrerseitS und die fünffache Hinrichtung andererseits Hnd, in einem Atem zu nennen, ist bemerkenswert. I tk. Bismarcks „Weihnachtspfeife". Der Altreichs- hmzler, der bekanntlich auch ein großer Raucher war, besaß u. a. eine herrliche Tabakpfeife mit einem Meer- »aumkops, die er die „Weihnachtspfetfe" nannte. Wi« « in den Besitz dieser Pfeife gekommen ist, ist eine Geschichte, die es verdient, in die Erinnerung gerufen z« werden. Am Weihnachtsabend 1871 saß die ganz« Kamille Bismarck um den Christbaum herum. Ein Mhr vorher sah e» ander» aus, da feierte man Weth- «achten vor Pari». Es lag nahe, die Gedanken aus diese Zeit hinzulenken. Bismarck sprach gerade vom Kaiser, als er an der Dienerschaft eine gewisse Auf regung bemerkte. Er fragte, ob jemand angekommen sei, aber gleich darauf öffneten sich die Türen und d« alte Kaiser Wilhelm trat herein. Für jeden der BiSmarckschen Angehörigen hatte er ein kleines Ge- tchenk mttgebracht, zum Altreichskanzler aber sagte er, seine Hand fassend: „Ihnen, mein lieber Bismarck, bringe ich mich selbst? Beide sahen sich ergriffen in die Augen, keiner fand ein Wort. Die Szene wirkte Bpf röhrend Ms die Anwesenden. Viel, viel sagten die stummen Blicke, nicht zum mindesten empfanden beide in dieser weihevollen Minute das gegenseitig« Gelöbnis der Treue, das sie so fest gehalten haben bi» an ihr Lebensende. Noch einige Zeit blieb der Kaiser bet Bismarck. Dabei erzählte er, daß er sei nen Wagen, um ganz überraschend kommen zu rönnen, nicht vor dem Hause habe halten lassen, sondern ein Stück des Weges zu Fuß gelaufen sei. Erst zuletzt Paille er eine Pfeife aus und überreichte sie Bis marck: „Nun, mein lieber BiSmarck, ganz leer will ich Sie aber doch nicht ausgeken lassen, vielleicht nehmen Sie da» zur Erinnerung? Diese Pfeife, die nun die Weihnachtspfetfe hieß, stopfte sich BiSmarck noch wie- derhoü an demselben Abend und rauchte ste mit Be hagen. Auch an jedem folgenden Weihnachtsabend ließ es sich der alte Kaiser nicht nehmen, seinen treuen Diener durch eine Aufmerksamkeit zu erfreuen. tk. Weihnachten in der Kleinstadt. Unsere grö ßeren deutschen Städte werden immer noch größer. Und mit dem immer größer werdenden Getriebe der Menschen und Vehikel allerlei Art werden die Stra ßen enger und enger, die Zett wird kürzer, die Ar beit reichlicher, der moderne Geist braucht Raum und Ordnung an allen Ecken und Enden. Wie manche schöne alle Sitte hat er schon vernichtet, die eben zu aü war, zu poetisch, um noch die Menschen von heut zu fesseln. Weihnachten in der Großstadt und Weih- nachten in der Kleinstadt — welch' ein Unterschied! Die Großstadt bietet kaum noch ein echte», sonniges, sehnendes Weihnacht-Vorgefühl. Und die Feier selbst ist nicht mehr Gemeingut aller Bewohner. Aber in der Kleinstadt, besonder» in den allen historischen Städt chen, die fest an den Ueberlteferungen hängen, da kann! man noch ein echte» Volksweihnachtsfest erleben! Auf dem Markt werden die Christbuden aufgeschlagen, auf anderen Plätzen entstehen kleine Wälder au» Christ- bäumchen, der Nikolaus oder Rupprecht wandert noch! von Haus zu Haus, die Mutter zieht mit ihren Kin dern durch die Straßen, man Weill an jedem Schaufen ster, die jungen Herzen träumen von dem, was die Augen sahen, die Alten fühlen sich zurück in die eigene Kindheit — da schlägt die Uhr vom Turm der Kirche, die Glocken läuten das Fest der Liebe ein, und nach dem letzten Klang und Schall lassen beim Laternen- schetn die Stadtmustkanten vom Rathausturm herab die süßen Melodien ertönen: Vom Himmel hoch, da komm ich her, und wie sie alle heißen. Alt und jung hält inne, um zu lauschen. Ta und dort gibt's noch besondere Sitten und Gebräuche, so z. B. die Christ- Mette um Mitternacht, Kindergesänge usw., denen die ganze Stadt beiwohnt. Wie unendlich stimmungsvoll ist doch so ein Weihnachtsabend in der KleinstadtLMöch- ten un» doch die altehrwürdigen Volkssttten für immer erhallen bleiben! tt. Weihnachten in der BolkswitterungSknnd«. Nach allem Volksglauben bildet Weihnachten einen Wende punkt im Wetter. In Südeuropa geht der Spruch: „Bis Weihnachten weder Kälte noch Hunger; nach Weihnachten Külte, Hunger und Schnee." Indessen ist ein warmes WeihnachtSfest recht unerwünscht, denn „Grüner Jul, weiße Ostern" oder „Weihnachten im Schnee, Ostern im Klee". Die Spanier sagen: „Weih nachten in der Sonne, Ostern am Kamin" die franzö- fischen Schweizer: „Zu Weihnachten die Mücken, zu Ostern die Eisschollen". Die Tschechen sind ebenfalls der Ansicht: „Besser strenge Weihnachten als feuchte" und ein altes deutsches Sprichwort meint: „Wenn'» um Weihnacht ist feucht und naß, gibt'S leere Speicher und leeres Faß." Allgemein liebt man eine Helle, klare Christnacht, denn: „Ist Christnacht hell und klar, folgt ein höchst gesegnet Jahr." Helle Christnacht bringt nach englischen Wetterregeln schwere Garben, nach tschechischen viel Hühnereier. Schnett es in der Christ nacht, so soll der Hafer gut geraten. In Holstein heißt es: „Wenn der heilige Christ eine Brücke (d. h. von Eis) findet, so zerbricht er ste. Findet er kein«, so macht er ste." Was wir zahlen sollen. AkS Milliarden Goldmark. — Verpfändung der Zoll eiunahmen «nd Jndustriepapiere. Entgegen den zuversichtlichen Meldungen aul Brüssel veröffentlicht die Londoner „Times" Einzelhei ten über den Plan der Verbündeten in bezug auf de, von Deutschland zu leistenden Schadenersatz, die, wen» sie auf Wahheit beruhen, als alles andere denn all -> Entgegenkommen der Entente auf die deutschen Vor schläge gedeutet werden müssen. Hiernach soll Deutsch, land nach den Beschlüssen der Alliierten in Brüssel in ganze» 26S Milliarden Goldmark zahlen, für deren Sicherstellung scharfe Garantie- und Str ast maßnahmen in Aussicht genommen sind. Diesem Plan zufolge sollen die Zahlungen vo» 1921 beginnen, und zwar in den ersten fünf Jahre» je drei Milliarden Goldmark jährlich, die wettere« fünf Jahre jährlich 6 Milliarden Goldmark und i» den folgenden Jahren bis 1961 die übrigen Summe» in jährlichen Raten. Wenn die Zahlungen früher erfol. gen, so werden Deutschland 8 Prozent Zinsen ver gütet, die allmählich bis auf 5 Prozent vermindert werden. Die Ausgabe einer deutschen Anleihe zwecks Ab- traguna dieser Schuld wird bewilligt; sie 'soll durch die Gesamtetnküvkte des Reiches und der Etnzelstaa. ten garantiert werden. Jegliche Kreditnahm« Deutschlands für seine Länder, Provin zen und Städte bedarf der Genehmigung der WtederherstellungSkommtsston, welch« auch da» Recht hat, Aufschub zu bewilligen. Deutsch- band hat als Bürgschaft für die rechtzeitige Er füllung dieser Zahlungen Wertpapiere alle, Art bi» zum Gesamtwerte von fünf Milliarden Goldmark zu hinterlegen. Die Zolleinnahme« werden unter di« Kontrolle der Wteder- herstellungSkommtssion gestellt. Es sind ein« Reihe von Straf Maßnahmen vorgesehen, fall- Deutschland seine Verpflichtungen nicht erfüllen würde. Ob es sich bei den „TimeS"-MitteiLrngen tatsäch lich um den Niederschlag der Einzelberatungen de» alliierten Vertreter t» Brüssel bandelt, läßt lick beut« fest. Da» Aus Brüssel wird gemeldet: Der französische Dele gierte Chehsson wurde beauftragt, die Möglichkeit von Streichungen im deutschen Budget zu stu dieren. Diese Maßnahmen sollen sich auch auf Aus gaben erstrecken, die durch den Friedensvertrag oeding- raum mtt Bestimmtheit sagen. All«« Anschein io en den die Alliierten wieder einmal da» von thnen ft beliebte Verfahren an« einen Versuchsballon steigen zu lassen, um sich über die Stimmung der deutschen Oesfentlichkeit zu unterrichten. Schon einmal haben wir diese» Schauspiel — e» war nach der Alliierte«« Konferenz in Bonlogne — erlebt; die Milliardenfor derungen der „Time»" können daher heute dem deuti« schen Volke keinen Schrecken etnflößen. Wenn maN trotzdem bet Wiederaufnahme der Brüsseler Verhand lungen nach Nenjahr ein derartiges Ansinnen an un sere Vertreter stellen sollte — was wir übrigen» fÜ» sehr unwahrscheinlich halten, da ja die endgültige Fest setzung der Entschädigungssumme der Konferenz M Genf Vorbehalten bleiben soll —, dann dürsten di« Ententeforderungen Wohl ohne weitere» al» un durchführbar abgelehnt werden. * Der Direktor der Wiener VolkZoper, Felix Wein gartner, der mtt seiner Frau von einer südamertkani. schen Tournee zurückgekommen ist, hat drei Millionen Krone« für wohltätige Zwecke gestiftet. * Die Wiener Großbanken haben für die KinderhUf» aktion des Ministers Resch einen Betrag von.10 Million«» Kronen gespendet. Aus Stadt und Land. * * Wiederaufnahme der Arbeit in BreSlan. Dis städtischen Arbeiter haben die Arbeit überall wieder ausgenommen, nachdem die Schiedsstelle für Arbeiter- Tartfsachen einen Schiedsspruch gefällt hatte, der un ter Voraussetzung der Wiederaufnahme der Arbeit den Arbeitern ab 1. Dezember Lohnzulagen zusprach. DU Sätze gellen bi» Ende Januar. Die Streitzeit wird nicht bezahlt. Die Vertreter der Arbeitnehmer erklär ten die Annahme, die Magistratsvertreter behielten sich ihre Stellungnahme vor. * * Schon wieder ei« politischer Mor» in Ober» schlesieu. Montag abend wurde der hochbetagte Rell tor Salzbrunn aus Ellguth, als er aus der Stadt nach Haufe kam, vor seiner Wohnung erschossen. ES handelt sich allem Anschein nach wiederum um eine» politischen Mord, dafür spricht insbesondere der Um stand, daß Rektor Salzbrunn nicht beraubt wurde. Ei gehörte der Katholischen Bolkspartei an. — Verhaftung eines Scheckschwindlers. Eine Er- furter Bank und mehrere Geschäftsleute wurden kürz lich durch raffinierte Scheckschwindelet um hohe Betrüg« gebracht. Ter Betrüger, ein Kaufmann Ludwig HauK bach in Frankfurt a. M. wurde jetzt in Kolberg verhaftth * * Tie Kohlennot Gros-Berlins. Das Kohlenauu Berlin hat aus Anlaß der katastrophalen Lage de« Kohlenbelieferung Groß-Berlins folgendes Telegramm an den Rcichskohlcnkommissar gerichtet: „Fortbetrieb der Gasanstalten und Elektrizitätswerke in Groß-Berlin wegen ungenügender Kohlenzufahren schwer gefährdet. Wenn nicht unverzüglich verstärkte Kohlenlieferung«« erfolgen, muß mit völliger ÄetriebSeinstellung gerech net werden, die katastrophale Folgen auslöst." Zunehmend« Unsicherheit in Pommern. Fast kein Tag vergeht, an dem nicht Raubaberfülle au» Pommern gemeldet werden. So wurden auf der Chaussee von Stramehl nach Klein-Radow der Händ ler Hermann Schröder aus Berltn-Ltchtenbera von zwei Männern überfallen und beraubt. — Zwischen Klü» und Naugard wurden zwei Handelsfrauen von Wege lagerern angefallen. Mit Bedrohung durch Schußwaffen wurden die Frauen gezwungen, ihren Erwerb von den verkauften Waren herauStzugeben. — Auf der Land straße nach Friedland würbe der Schlächter Max Erndt aus Anklam etwa einen Kilometer vor Anklam von unbekannten Männern überfallen, die von hinten auf seinen Wagen gesprungen waren, während ihn der eine der Straßenränder festhtelt, entriß ihm der andere die Brieftasche mit 8000 Mark. — In Redlin im Kreise Belgard wurde der 67 Jahre alte Besitzer Albert Schmidt von zwei Männern durch zwei Schüsse nie- deraestreckt. Znm Rauben kamen die Einbrecher nicht, da der Sohn des alten Mannes dazwischen kam und die Verbrecher Vertrieb. * * Millioneubetrng bei einer Budapester vank. Bet der Ungarischen Allgemeinen Kreditbank in Bu dapest wurde jetzt ein Anfang Dezember verübter Ak tienbetrug entdeckt. Ein Mann in Marinenntform Haft« auf Grund eines nachträglich als gefälscht erkannte« Briefes 100 Stück Levante- und KO Stück Urtkand- Aktien im Gesamtwerte von 1Vr Millionen Kronen aus dem Depot des Direktors der Ungarischen Fluß- und SeeschiffahrtS-Gesellschaft Dr. Domony abgehoben. Man vermutet, daß der Betrüger sich nach Wien ge wandt hat. Eisenbahnunglück bei Oebisfelde. Ein verhäng nisvoller Zugzusaminenstoß fand Dienstag nacht kurz vor der Station Miesterhorst bet Oebisfelde an der Strecke Hannover—Berlin statt. Als der Nacht-Personenzup 208 Hannover—Berlin in den Bahnhof cinsahren wollte, lief er infolge falscher Weichenstellung in ein Nebengleis und fuhr auf den dort stehenden Gütcrzug auf. Di« Maschine zertrümmerte die letzten fünf Güterwagen, wobei ein in seinem Bremshäuschen sitzender Bremser zermalmt wurde. Ter Sachschaden ist erheblich. — Erdbeben in Albanien. Wie „Epoca" ans Tepe- leni bet Janina meldet, hat dort ein tektonisches Erd beben stattgefunden. Zahlreiche Gebäude sind infolge der Erdrisse versunken. Längs des Flusses Bojutza wurden viele Häuser vernichtet und Petro eumqueNen beschädigt. Viele Dörfer sind schwer betroffen worden; die genaue Zahl der Opfer steht noch nicht fest. Das Schloß Mi Paschas in Tepeleni ist dem Einsturz nahe. — Bet dem Erdbeben tn der argentinischen Provinz Men- boga sind bisher 200 Leichen als Opfer des jüngste« Erdbebens geborgen worden. Drei Städte stnv vollst zerstört. Kleine Nachrichten.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview