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Weißeritz-Zeitung : 26.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192207265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-26
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.07.1922
- Autor
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Dresden. Der Dresdner Kriminalpolizei gelang es, den Bankdiektor H., der von Baden-Baden wegen Betrugs, Un- § treue und Unterschlagung von mehreren 10ll 000 M. gesucht i wird, in Dresden zu ermitteln und festzunehmen. Dresden. Eine gewinnbringende Ecke ist unzweifelhaft ' das Gartengrundstück des Zentralhotels am Wiener Platz, ! Ecke Prager Straße. 3n einem Prozeß wegen Gewerbever- ! gehens — cs handelte sich uni eine kleine Geldstrafe, die der Inhaber einer Würstelbude (Kessel) erhalten hatte — erklärte i Rechtsanwalt Or. Fleischhauer, der Berteidiger des Ange- I klagten, die Würstel- und anderen Buden brächten an dieser i Gartenecke jährlich 110 000 bis 115 000 M. Miete, während sonst der Garten gerade dort zugig sei und den Gästen der ! Aufenthalt durch fortgesetzten Bcnzingeskank verleidet werde. Im Winter bringe der Garten übcrhaut nichts ein. — Die i genannten Buden sind übrigens alles andere als eine Ber- ! schönerung des Stadtbildes. Der Fremde empfängt beim ! Berlassen des Hauptbahnhofes keinen guten Eindruck von - Dresden, wenn er gleich am Anfänge der Hauptverkehrsader, ! der Prager Straße, diese Bretterbuden erblickt. — Dieser Tage nahm die sächsische Landespolizei auf Rittergut Strauch bei Großenhain eine Haussuchung nach Waffen vor. Statt ihrer fand inan vergrabene Benzin- , fässer. j Pirna. Der Volksbund der Deutschen aus dem ehemaligen , Oesterreich-Ungarn hält am 5. und 6. August in den großen Schützensälen auf der Elbwiese sein Bundesfcst ab, sür das eine große Teilnahme zu erwarten ist. — Durch einen Aufschlag an den Kopf wurde in Herms dorf bei Königstein ein Geschirrführer so schwer verletzt, daß sofort der Tod eintrat. Hellendorf. Gendarmerie und Grenzbeamte beschlag nahmten hier 5 Kisten mit Schuhwarcn (Turnschuhe), die über die Grenze geschmuggelt werden sollten. i Zittau. Ein tragisches Ende fand der im 52. Lebensjahre ' stehende Kaufmann Max Arendt aus Greiz, der in seiner Eigenschaft als Bundeskunstfahrwart nach Zittau zu den Tagungen des Bundes sächsischer Radfahrer geeilt war. Kurz , nach einer Ansprache erlitt er einen Schlaganfall, dem er ! nachts im städtischen Krankenhause erlegen ist. j Siebenlehn. Der Stadtgemeinderat hat beschlossen, zur " Ermöglichung der Kohlenbeschaffung Borschüsse bis zu 100 000 Mark aus städtischen Mitteln zur Verfügung zu stellen. , Leisnig. Von Diebstählen und Schwindeleien in Leisnig . in 7 Fällen berichtete das hiesige Tageblatt vom 20. Zull. ! (Ein bischen viel auf einmal.) Mutzschen. An Kleinrentner wollen die Kohlenhändler die Kohlen zum Einkaufspreis abgeben, ebenso hat sich die Forst revierverwaltung zur Brennholzabgabe gegen billigen Preis , bereit erklärt. Die Stadtgemeinde soll eine Liste derjenigen ' einreichen, die keine Einkommensteuer bezahlen, eigenen i Haushalt führen und keinen Leseholzzetlel besitzen. Plauen i. V. Ein beachtliches Beispiel von Muk und Unerschrockenheit hat in der Nacht zum Sonntag eine auf der Pfortenstrahe wohnende Weberswitwe abgelegt. Die Frau wurde abends in der 11. Stunde durch ein verdächtiges Geräusch, das aus der Mohnstube drang, aus dem Schlafe geweckt. Beim Nachsehen traf sie in ihrer Wohnstube einen Unbekannten an, der bereits einen größeren Posten Kleidungs stücke auf dem Arme trug und sich damit entfernen wollte. - Die entschlossene Frau trat dem Unbekannten sofort entgegen und versetzte ihm mit einem mitgenommenen Beil einen Schlag auf die Schulter, worauf ihr dieser mit der Faust einen Schlag auf den Kopf versetzte und unter Zurücklassung des größten Teiles der gestohlenen Sachen die Flucht ergriff. Mitgenommen hatte er ein schwarzes Damenkostüm, das Jackett mit Gürtel, breitem Umlegekragen und aufgesetzten Taschen. Der Unbekannte ist etwa 28 Fahre alt, 180 Zenti meter groß, schmächtig, hat eingefallenes Gesicht, kleinen Schnurrbart und trug Harken Huk. Das KohlendMat. , Durch den Verlust des oberschlesischen Kohlenre- , viers und durch den ständigen Rückgang der Ruhr- , kohlenförderung hat sich die Kohlenversorgung der deutschen Bevölkerung in den letzten Wochen überaus , schwierig. gestaltet. Infolgedessen hat sich die deutsch« Regierung gezwungen gesehen, bei der Neparations- kommission um eine Herabsetzung der ihr auferlegten . Kohlenlieferungen auf Reparativnskonto zu bitten. Nunmehr hat die Neparationskommission ihre Ent scheidung .gefällt. Sie hat gegenüber der bisherigen Verpflichtung, 1 916 000 Tonnen abzuliefern, diese mo natliche Leistung im ganzen auf 1725 000 Tonnen — darunter 620 000 To. Koks und 100 000 To. Koks feuerkohle — herabgesetzt, während Deutschland einen Nachlaß von mindestens 600 000 Tonnen erbeten hatte, Diese Bitte war sehr wohl begründet, da die Ein bußen durch die genannten Ursachen einen monatlichen Kohlenverlust von 3 325 000 Tonnen ergeben. Tabel wird unter anderem eine Menge von 125 000 Tonnen der besten oberschlesischen Kohle verlangt und der deutschen Regierung anheimgegebcn, diese von Polen zu kaufen. (!) Was die Festsetzung der Menge anbetrifft, so ist die Ermäßigung völlig unzureichend, indem die deutsche Forderung auf Herabsetzung der monatlichen Leistung um rund 600 000 nur zu einem Drittel be rücksichtigt ist. Durch diese geringfügige Herabsetzung des Lieferungssolls will die Neparationskommission der Welt offenbar einen Beweis ihres „Verständi-- , gungswillens" geben. Und doch handelt es sich — i wie stets nur um eine leere Geste, denn der Kern ' der Reparationslieferungen bildet nämlich das Sor- ' tenprogramm. Tie Bevorzugung hochwertiger ' Kohle, besonders von Koks, war es, die den schwer- sten Truck auf das deutsche Wirtschaftsleben ansübte ! und die Neichsregierung veranlaßte, die Neparations- kommission gerade hierfür dringend um Erleichterung gegenüber dem bisherigen Programm zu bitten. Und ausgerechnet in diesem Punkte ist keine Erleichterung, sondern eine Verschärfung eingetretcn. Von den > 200 000 Tonnen im Slugust und 638 000 Tonnen im letzten Bionat ist die Anforderung auf 620 000 To. Koks und 100 000 Tonnen Koksfeinkohle hinaufge- schraubt, eine Menge, die unsere Eisenverhüttung schwer gefährdet, die jetzt schon auf die Kokseinfuhi angewiesen ist. Ein Bedarf dafür besteht bei den Alliierten nicht: Frankreich und Belgien haben so große Koksbestände, daß Mengen daraus von Privatei Seite der deutschen Industrie angeboten wurden. Ti< Erhöhung der Koksmenge. ist demnach einfach des Versuch, der deutschen Industrie Produktionsmittel zu entziehen. Geradezu ein Hohn auf die ganze Reparations politik ist es aber, wenn die Reparationskommis sion von Deutschland, einem der kohlenreichsten Län der der Welt, verlangt, daß es, ohne imstande zÄ sein, seine Industrie mit Kohlen zu versorgen, nock für teures Geld im Auslande Kohlen kaufen soll die dann in Frankreich und Belgien so billig Verkaufs . werden, daß die französische und belgische Kohlen- § förderung kaum mehr bestehen kann. Nach dem Urteil aller Sachverständigen ist bst ! Erfüllung des neuen Programms der deutschen Koht , lenlieferungen unmöglich. Wenn sich schon das aln l KohlenlieferungsprograMm in der Praxis als un durchführbar erwiesen hat, so ist das neue Programn angesichts der verschmälerten Kohlenbasis durch de> Verlust von Oberschlesien erst recht nicht zu erfüllen Das wissen die Franzosen selbst ganz genau. Ab« gerade deshalb, weil sie dies wissen, bestehen sie da« > auf; denn ihnen liegt daran, eine „Verfehlung Deutschlands zu konstruieren, um einen Vorwand füj ! die Sanktionen, insbesondere für die Besetzung del WuLrookiots. »it finden. Gegen diese von H. ß und Habgier diktierte Koh lenförderungen wird die Neichsregierung ohne Zwei fel Einspruch erheben. Eine Grundlage hierfür bretel i ihre gerade der Friedensvertrag von Versailles, de» ! ausdrücklich vorschreibt, daß die Lieferungen der Lei- i stungSfähigkeit Deutschlands angcpüßt sein müssen. Das ! Diktat der Neparationskommission läßt aber jede Rück- j sichtnahme auf die deutsche Wirtschaft vermissen und mutz daher unbedingt abgelehnt werden. j Die christliche MiLLelpKrtei. ! Ein Aufruf der deutschen Zentrums- ! j Partei. ° Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich die Zen- ! trumspartei mit dem Gedanken einer Umbildung dez ' Zentrums zu einer großen christlichen' Partei der j Mitte. Es sei nur erinnert an die bekannten Be- , strebungen Stegerwalds und des Reichsarbeitsmini sters Dr. Brauns, die in der Schaffung einer gro ßen deutschen Verfassungspartei die einzige Rettung Deutschlands aus dem innerpolitischen Wirrwarr und Elend erblicken. Dieser Gedanke des Aushaues des Zentrums hat dann feste Gestalt angenommen durch die Beschlüsse des Reichsparteiausschusses der Zen trumspartei, die bereits auf der Tagung vom 23. bis 25. Juni gefaßt, aber im Hinblick auf die Ermor dung des Reichsministers Rathenau erst jetzt veröffent- ' licht werden. Im Namen des Vorstandes der deutschen > Zentrumspartei erläßt der erste Vorsitzende Senats- Präsident Tr. Marx einen Aufruf, der in seinen wichtigsten Sätzen folgendermaßen lautet: » „Die Vereinfachung und Vereinheitlichung unseres Par- telwcsens ist eine Lebensfrage Deutschlands. Wir brauchen j eine starke Partei, die durch Zielsetzung, Haltuna und ! Zusammensetzung eint. Diese Partei muß die Ideen der neuen Zett verkörpern, ohne das Gute der alten Zeit, wie Staatskraft, staatstreues Beamtentum und re ligiöse sittliche Werte, Prciszugeben. Diese Partei muß die großen sozialen Aufgaben der Gegenwart meistern, die Trennung nach Klassen überwinden, die Stände und Kon fessionen zum Wiederaufbau der politischen Arbeit zusammen- führen. Sie muß treuzurVerfassung stehen und ihrs Wurzeln in allen Landesteilen haben. Die hier beschriebene politische Linie hat die Zentrumspartei tatsächlich eingehalten. Sie ist deshalb geeignet, sich zu dieser großen und starken Mitte auszuwachsen und insbesondere auch den Kern der in letzter Zeit vielbesprochenen Arbeitsgemein schaft der verfassungstreuen Mitte abzugeben. Die obersten Instanzen der Deutschen Zentrumspartei sind aus diesen Erwägungen heraus einmütig entschlossen, den grundsätz lich stets vertretenen politischen Charakter der Par tei bei den nächsten Wahlen auch nach außen hin klar und unzweideutig zum. Ausdruck zu bringen. Bei den nächsten Wahlen soll eine größere Zahl nichtkatholischer Kandidaten aufgestellt werden, ohne Rücksicht darauf, ob diese eine entsprechende Anzahl von Wählern ihres Be kenntnisses hinter sich haben. Die Zentrumspartei ist eine deutsche Verfas sung spartet, die weder vor den Grenzen einer Kon- ' fcssiow noch einer Klasse, noch eines Standes, noch eines ' Landes Halt macht. Ihre politische Arbeit gilt der Wiodcr- aufrichtuug des deutschen-Volkstums in einem starken Deut- , schen Reiche, der Erhaltung der christlichen Kulturgüter." Die vom Reichspartciausschuß erlassenen Richt linien für die Lokalorganisationen enthalten di« grundsätzlichen, ober wiedergegebenen Erklärungen bei Aufrufs. Ferner betonte die Parteileitung die Not wendigkeit, einen „gutarbeitenden, zentralen, politi schen Pressedienst" zu unterhalten, ferner soll bei der Neichsleitung der Partei ein Retchswirt - schafts-Beirat gebildet werden, der die Aufgab« hat, „die Reichsleitung der Partei bei besonderer wirtschaftlichen Fragen zu beraten". Bei kommender Wahlen hat der Neichswirtschaftsbeirat Vorschläge zrl . unterbreiten über die Kandidaten, die für die Ver- j trctung der wirtschaftspolitischen Interessen nach der Grundsätzen der Partei im Reichstage notwendig sind" Die Richtlinien enthalten ferner die Beschlüsse Übel die Aufstellung nichtkatholischer Kandidaten und der Auftrag an die Parteipresse, „den Politischer Teil der Zeitungen ausschließlich politisch i zu gestalten". j Die Vorsitzenden der Landes- und Provinzial- ! Organisationen werden dringend gebeten, sich für di« - Durchführung dieser Beschlüsse cinzusetzcn. Bayern und das Reich. Eine bayerische Verordnung zum Schutz- « g e s e tz. Heber die Durchführung der S.hntzgcsehe iw Reiche bestehen bekanntlich tiefe Meinnngsverschiedew i heiten zwischen der Neichsregierung und Bayern. Tel bayerische Ministerrat hat sich die Beschlüsse der Baya! rischen Volkspartei, ber die meisten Minister angej küren, zu eigen gemacht. Diese Beschlüsse gehen dal hin, das Schutzgesetz nicht von Reichs wegen, smy dern durch eine eigene bayerische Verordn nung in Kraft zu setzen und nur durch bayerisch ( Instanzen (also z. B. unter Ablehnung des Staats gerichtshoses und der Neichskrtminalpolizei) ausfühs ren z.: u^fen. Die bayerc che Negierung glaubt sich bei diesen. Vorgehen auf Artikel 48 der Reichsveri fassung stützen zu könnest, wonach bei drohender Nrn ruhegewyr ihr der Erlaß besonderer Ausnahmeve« fügungen zusteht. , Austritt der Der- traten ans »er Negiernuaskvalitlons Die B schlüsse des Niinisterrats werden am Dien« tag dem Landtag zur Genehmigung vorgelegt wen den. E'ne Mehrheit des Landtages für die Regi« rungspolitik ist vorhanden, da die Bayerische Mittell Partei (Deutschnationale und Deutsche Volkspartei) dst Beschlüsse der Bayerischen Voltspartei billigt und dst Haltung der Regierung gutheiht. Die Demokra« len jedoch erachten das bisherige Regierungsproi gramm durch die Stellungnahme der Regierung fiu durchbrochen und die Ncgierungsroalition für gÄ sprengt. Ter demokratische Handelsminister Hamy hat daher dem Ministerpräsidenten Lerchenfeld seines Rücktritt ange-eigt. Tas bedeutet den Austritt d« Demokraten aus der bayerischen Regierungskoalitton Der Bayerische Bauernbund wird erst nix Stellung nehmen. Reichsernährungsminister Fehr der dem Bauernbund angehört, wird zu der Tagun in München erwartet. Bei der Schlußabstimmung übe die Schutzgesetze im Reichstage hat Minister Fehr fü die Gesetze seine Stimme abgegeben. Tas Neichisktt-iuett über die bayerischen Vorgänge« Tas Neichskabinett ist am Montag vormittag zu fammengetrcten, um über die politische Lage zu b« raten. Insbesondere stand die Haltung Bayerns z den Schutzgesetzen zur Debatte. Das Reichsgesetz zm Schutz der Republik ist bisher noch nicht verkündix worden, also noch gar nicht in Kraft getreten. Ta Inkrafttreten wird selbstverständlich für das gesamt Reichsgebiet, also auch für Bayern, erfolgen. Mi dem Tage des Inkrafttretens ist die jetzt angekündigt bayerisch« Sonderverordnung pon selbst, nichtig nn ohne Nechtswirksamkeit, nach dem Grundsatz der Wei marer Reichsverfassung „Neichsrecht bricht Landrechtt Eigene Verordnungen zu erlassen, ist die bayerisch Staatsrcgierung zweifellos berechtigt, sofern sie sst im Rahmen der bestehenden Verfassung halten. Di Reichsverfassung räumt den Ländern ausdrücklich da Recht ein, selbständig Verordnungen zu erlassen. E ist der Artikel 48 der Weimarer Verfassung, der dei Landesregierungen die Vollmacht erteilt, bei Gcfahj im Verzüge die zur Wiederherstellung der öffcntls chen Sicherheit und Ordnung notwendigen Maßnahme: zu treffen. Auf Verlangen des Reichspräsidenten odg des Reichstages sind sie jedoch alsdann außer Kraj zu setzen. Die neuen BeamLengehälter. Im Juli 24, im August 34 Prozent mehl Bei den diesmaligen Verhandlungen über dl Erhöhung der Bezüge der Beamten, Angestellten uni Staatsarbeiter ist in verhältnismäßig kurzer Zeit ein Einigung zwischen der Regierung und den Vertreters der Spitzenorganisationen erreicht worden. Tie an Sonnabend im Reichssinanzministerium begonnen^ Beratungen haben bereits am Sonntag früh zu eines Verständigung auf folgender Grundlage geführt: Unter Berücksichtigung einerseits der Steigerung der Lebenshaltungskosten, andererseits aber der cru sten Finanzlage des Reiches einigte man sich vo» behältlich der Zustimmung des Ncichskabrnetts uw der gesetzgebenden Körperschaften bei den Beamten und Angestelltenbezügen dahin, daß der allgemein Teuerungszuschlag vom 1. Juli um 55 Pro zent, also von 105 auf 160 Prozent, vom 1. Äuguf um 80 Prozent, also auf 185 Prozent erhöh wird. Das bedeutet eine Erhöhung der bisheriget Gesamtbezüge für Juli um rund 24 Prozent und für August um rund 34 Prozent. Entsprechend dieser Regelung erfolgt die Erhü hung der Arbeiterlöhne. Die Verhandlung« hierüber wurden am 24. ds. Mts. fortgesetzt. Tis Auszahlung der erhöhten Bezüge wird mit größtes Beschleunigung erfolgen. Politische Rundschau. — Berlin, 25. Juli 1922. ! — Der Zentrumsabgeordnete Hagemann- Osnabrück der nach dem Tode des Abg. Burlage für den Wahlkreks Weser-Eins in den Reichstag eintrat und gleichzeitig den« Preußischen Landtag angehört, hat sein Neichstagsinandas niedergelcgt. An seine Stelle tritt der oldenburgische Lanix tagsapgeordnete Raschke in den Reichstag ein. ! — Nach belgischen Blättermeldungen hat der Führer dei rheinischen Sonderbündler Smeets gelegentlich des belg« schen Nationalfcstes ein Glückwunschtelegramm an den Könhs der Belgier gesandt. (!) , > . * 1 i - s ' :: Die Finanzkontrolle von Deutschland endgürt« angenommen. Die deutsche Reichsregierung hat dura den Reichskanzler an den Präsidenten des Garantie russchusses ein Schreiben gerichtet, in dem sie sich bereit erklärt, sich unter die Garanticforderungens ver Neparationskommission „für die Tauer des Mo^ catoriums" zu unterwerfen. Tie deutsche Regierung geht davon aus, daß die Maßnahmen über die Nach« Prüfungen in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen ;ur Ausführung gelangen werden, welche bei der Ab-, fassung der Bestimmungen leitend waren, nämlich Wah-, cung der Souveränität des Reichs, Aufrechterhaltung ves ungestörten Ganges der Verwaltung und Schug des Steuer- und Geschäftsgeheimnisses. Zum Schlug des Schreibens bittet die Neichsregierung das Ga^ cantiekomitee, darauf hinzuwirlen, daß die Entschließ ßung des Obersten Nates vom 13. Slugust 1921 nun rndlich durchgeführt wird. — Ter Beschluß des Ober^ sten Nates aina bekanntlich daüin. die wirisch aft-i
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