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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186508033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-03
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.08.1865
- Autor
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a« Deutschlands Schützen, DänAer NüdMurM. Wer dte.Gefchichte.de- Deutschen Bolte» kennt,' dem ist klqeMord«!, daß der Deutsche einen inner» Drang zu attfikiget WldW der sich nur auf die Dauer einseitig mißleiten läA Au- der unerschöpflichen Tiefe einer guten Natur haben mir im Verlauft zweier Jahrtausende Geist ^»dKrast geschöpft, un« der schlimmsten äußern und Innern Uebel zu entledi» «n; die verwirrtesten Verhältnisse zu lösen und selbst au» Tod und Benue« fuug immer neue» Leben zu gestalten. Wir sind nie stille gesWdrn, ut« ge sunken, ohne uns wieder zu erheben; haben nie nach einer Seite geneigt, ohne daß sich früher-oder später da- Gegengewicht gefunden hätte. Sollten wir also nicht getrost in die Zukunft blichen dürfen?! Die ruhmvollsten Völker de- AlterthumS sind untergegangen in Lagen, die ^vielleicht nicht so trostlos wmen, al» wI Deutschen sie schon überstanden haben. Es ist eine Zähigkeit, 'eine Dauerhaftigkeit, eine Selbsthilfe der Raturkrast in uns, der wir u»S nicht einmal vollkommen bewvßt werden können, weil sie uns von Jahrhundert zu Jahrhundert mit ganz neuen Schöpfungen und Entfal tungen des unberechenbaren Volksgeiste» überrascht. Und — ist eS denn wol ein Unglück für ein großes Volk, wenn eS nach zweitausend Jahre» noch immer nicht yuSrufen kann: „Wir sind am Zielr- laßt un» au-ruhen auf unseren Lorbeern!" Ist eS nicht vielmehr tin Hegen, immer »och bei frischer Kraft ist. Spannung zu,fkin, immer noch große Ziele vor Augen zu haben und ErivanunsteH zu hegÄ, welche die GeMer in Be- » wegung setzen und da- Blut in gesiMer WaWtg erWten? Nm in dieser ewigen Regsamkeit der Kräfte und de- JnteresMHrhalten. sick die Völler mun ter. Möge» Andere immerhin eher fertig werde», schöner ist der bejahrte, kräftige Bauiy mit junge» Blüthen, als der junge Baum, welcher dahinwelkt. Unser Lessing sagt: ,Menn Gott mir in einer Hand die Wahrheit und in der Andere« den Jrrthum böte, so würde ich den Letzteren wählen, um die Wahrheit suchen zu können!" Dä» Deutsche Volk Hal tzewäM Es wird ewig streben und ringen und unter den BDery immerdarMS MMW bleiben. Ihr aber, meine Brüder, helfet durch Deutsches, sichere»,Hohr; durch Deutsche», entflammende» Lied, durch DeuWrn, MtahWMM^oefl WM Ostermorgen heraufführen, au welchem Jüvgling, wie Mann, AnM wie Grei» »nter Zujauchzen unserer Frauen und JungfraKa -chlMÜthig etstMunen: Bereinigung, Ihr Wider rrM, Soll Deutscher Name nicht M Hchmach vergehn; Sown unsre Enkel, frei von ftiÄM Ketten, * Die Sprache selbst der Väter noch verstehn. Bereinigung vom Lande der Polone» BIS wo der Rhein Wöaria bespült: Vom MeereSufer, wo die Brenner*) wohnen,' Bis an die See, die Wülschlaud» Fluren kühlt. Kein Eigennutz soll länger Brüder trennen Bom Belte bis zum Iller und zum Rhein; Al» Deutsche nur soll un» da» Ausland kenne», UnS Allen sei Gefahr und Feind gemein! — Es sei kein Jüngling, sei kein Mann im Lande Den Waffen fremd und nicht von Muth beseelt Und Keiner, der da» Elend und die Schande Der Knechtschaft vor dem Schlachtentod erwählt. Ein heil'ger Schwur verbind' uns, keine Schritte Zurückzuthun, als nach erkämpftem Sieg; Wetteifernd ströme nach der Väter Sitte Aus jedem Gau ein. Hettmm Geister-Krieg! Wie einst der Rhein dem Hettn der weiten Erde Ein schmachvoll »Grab ward, wo sein Nimbus schwand, Ein solche« Grah jedwedem Räüher werde Auch künftig da» von ihm betret'«« Land! ') Der alte Name der „Prandendurg«." FeN i l l e t o u. Mcheinheikige, oker: Was H-estän-niß auf -em ^feröeö?kle. (Fortsetzung.) Anna besaß die ganze unschuld-volle Offenheit eine- von «dl« Erziehung geleiteten Kindes und eS war merkwürdig, daß Herr Eberlei« welcher, wie bej alten Junggesellen meist der Fall zu sein pflegt, eben kein Freund voll Kindern war und im Grunde genommen auch nicht- besaß, wa» ihn kinlckt- chen Gemüthern angenehm erscheinen lassen konnte, gegen die Weber äußerte: „Dieses kleine, hübsche Mädchen könnte mir fast gefallen, denn man könnte, glaube ich, von ihm sagen, wie es in dem Hoven Liede heißt: Siehe, meiue Freundin, du bist schön, siehe, schön hist du. Weine Augen sind wie Tauben augen, zwischen deinen Zöpfen. Dein Haar ist wie die Ziegenheerden, die be- schoren sind, auf dem Berge Gilead." Anna, die daS gehört hatte, lachte hell auf. Der Vergleich ihre- Haa re» mit dem einer Zicgenheerde machte ihr ungemeinen Spaß. „Ach, wie närrisch da» ist!" — rief sie, in die Hände klatschend — „ich soll beschoren, Haare haben wie die Ziegen — und auf einem Berge soll ich auch gewesen sein. Da» ist sehr spaßhaft. Da» muß ich MaMa erzählen." Unter qpdern Umständen würde der bibelfest- Herr Eberlein nicht wenig erzürnt worden sein, sich zum Gegenstände de» GAächt«» eine- Kinde» wer den zu sehen, indeß das freundliche heitere Gesichtchen Anna'S und ihr keines wegs rohes, sondern recht herzinnige» Lachen ließ keinen Aerger bei ihm auftommen. gen ein-Paar >, befreite. Anna mußte sich auf SÜchM le - r- o. „Mir hat er in de» dreizehn Jahren, wo ich bei ihm bin, «jemals hie bittre Mandels geschweige den» Gerstenzücker angeboten", brummte tzr lWö» Tröger vor sich bfti. Eine solche Meigebigkch, wie Herr Eberlein gegen da» kleine Mädchen zeigte, gehörte auch in Wahrheit zu den außerhalb der gewöhnlichen Sphäre seines Charakter» liegenden Ereignissen, und selbst Frau Weber erstaunte M wenig, ihn in eitty, derartigen Zwiespalt mit seinem Selbst gerathen zu st hen; den« obwohl sie zuweilen kleine Gescheute au» Ku Waaren seine», WW von ihm empfangen, wußte sie doch recht guh daß diese Geschenft Beweis seiner HerzenSgüte oder des besonderen Wohlwollens gegen sie zuh trachten waren, sondern lediglich eine Art Bezahlung für die von ihr ihm brachten Mittheilungen über das Schicksal der Familie Ulbricht. Herr Eber lein war hiqsichtlich ihre», durch ihre jahrelange Bekanntschaft mit ihm ju Ueberzeugung gewordeum UrHeil« zufolge gar nicht der Mann, welcher ett ohne Grund that oder sich vo» einer gutherzigen Aufwallung so leicht ver ten ließ, und eben deshalb^ «Legte e» bei ihr die höchste Verwunderung, der Neinen Anna gegenüber, in eine so auffallend« Bewegung versetzt zu scheK für die sie eigentlich gar keine« Halt, kein Grund fand, da er nicht« weni»' ger al» Kindersrälnd war. H D Al» sie mit Anna den Laden verlaffen, ging Herr Eberlein in sein Comp toirstübchen'und ließ sich daselbst wie «mattet Wd abgespannt in seinem te-- derne» Gorgenstuhl nied«. W« de» Man« so gesehen hätte mit niederA- sunkenem Haupte, die Arme schlaff an den Seite» herunter hängend, ein Bild: gebrochen« straft, wütde vermeint haben, e- fei ein großes Unglück über iHv gekommen.. Ein Unglück war e- allerdings für ihn, daß « einer Empfte-- düng unterlaß, die ihm gänzlich ftemd war. Die. heitere Kindlichkeit AnnaA wunderbar berührt, «griffen. Es war gegen seinen Willen, daß war. Dis heitere Kindlichkeit Anna!» hatte ihn wmiderbar berührt, «griffen. Es war gegen seinen Willen, daß ein solch« Eindruck ihn fesselt« und eben das machte ihn bestürzt; cs war was Fremdes, Ungewöhnliches in sein vereinsamtes Leben gefallen, MS er nicht begriff- wa« sich ihm mit einerffolch« siegenden Gewalt aufdrüngte, daß ihm die Kraft de« Widerstandes mangelte. . , Tröger' blickte zufällig durch» Fenst«; da» regungslose Dasitzen sei,«» Prinzipals kam ihm bedenklich vor. Er ging endlich zu ihm hinein. Herx Eberlein hörte ihn nicht. Nach ein« langen Weile legte ihm Tröger die Hand auf die Schult«. Diese unvermuthete BcrühruUtz erschreckte Herrn Eberlein so sehr, daß « mit einem Schrei vom Stuhle auf den Boden nie derglitt. „Ich bin'S ja, Herr Prinzipal — «Mecken Sie doch nicht so sehr, ich- bin doch keine Gest^nst," sagte d« lange Commis. Hnr Eberlem konnte sich njcht gleich zurechtfinde»; er war zu Plötzlich aus seinem tiefen Denken in die Wirklichkeit versetzt worden, aber als er sich gefaßt hatte, richtete « sich mit Unterstützung Tröger» auf. „Was schleiche« Sie denn wie eine Katze umher?" polterte « dann oerdrüßlich, „geht's Ihnen Etwas an, wenn ich nachdenke? Für ein andermal verbitte ich mir Das; blei- § den Sie im Laden draußen, wohin Sie gehören." „Na, so muß eS kommen," entgegnete Trög« mit höchst ärgerlichem Tone,, d« bei seiner ewig hrissreü Stimme ivie ein tiefes Grölzen anzuhören war — „ich dachje, der Schlag Hütte Sie getroffen. Das ist ja nichts Unmögli ches, Hie sind dagegen doch nicht verassecurirt." „Dummer Mensch!" warf Herr Eberlein hin und deutete auf die' Thür. Tröger war schwer indignirt von diesem Vorfälle; er ging in den Lpde» zurück. „Dem kleinen Dinge gibt er Gerstenzucker und mir Grobheiten," grMe er in sich hinein — „nun habe ich ihn auf dem Zuge." (Fortsetzung folgt.). »Hähähä, ein recht merkwürdige» — liebe» kleine-Ding," sagte er pr» D«b« — „da muß man schon ei» Auge chudrücken, wenn e» Line« »»»lacht." , . . Anna trab auf ihn zu und mit ihr« kleinen Hand seine Hände streichelnd, sagte sie bittend: „Nein, nein, ich habe gar nicht daran'gedacht, HieHOMM lachen, glaube» Hie da» ja mch- v— und ich bin nych ein kleine-Mädck schicken, Sinh Hie böse ausmichs ,, Herr Eberlein kam in eine große Verwirrung, « wußte nicht,' wp» sagen sollte; eine ft weiche sanftt Kiud«hand hatte ihn noch nie Leben geliebkost. Da» Nme, Ungewöhnliche machte ihn bestürzt, vM Gefühle « sich endlich durch einen wahrhaft«» Angstrufe »n Trög«, sten mit dem Gerstenzuck« h«zugeben, ' ' ' " - ' Interessantes Experiment. Manhat lange über die Ursache deLCHodera hin- und hergestritten und ste in d«Luft finde» «olle». Bedeutend« -»McheMla-^ billtktrn habe» sich für diese Annahme ausgesprochen, und jetzt scheint ft-«cn in Aegypten anaestellte« Experiment die Wahrheit derselben zu bestätigen. Mau hat «Snmch zwei Ballon» aujsteigea taffen, den einen über Alexandr»«, de» widern ühxm einem Dorfe derLandena«, wo die Cholera noch nicht «schienen, ltnt« diese» Ions hingen zwei Stück Fleisch, die beide von ein und demselben ganz gesunde» Achsen kamen. Man lieb diese Ballon» einige Zeit in der Luft verweilen, und al« «a» ste herabzrg, war da« Stück Fleisch, welche« über Alexandria gehangen, ganz verdorben, während da« andere, da« über dem der Cholera verschonten Do^e gehangen-voll ständig gut und gesund war. Es wäre interessant, diese Versuche forlzuschd» »urr die Resultate Wetter zu vrrwerthen. < ' Amerikanischer Humor. D«Courier d«Vereinigten Staaten vo« amerika «zählt nachstehende Anekdote au« Chicago: Ein Dienstinädchen hat» Ich vorgenommen, Ratten vermittelst Whisky zu tobten. Gl« tränkte Brod dgntlt, Zucker zu Und bereitete einen Teig darau«, welchen ste in ein« Schüssel in d stellte. Einige Stunde» daraps wollte ste sich vo» d« Wirkung avbrzeua fand die Ratte«, die betrunkerr, wie toll, in einer Sarabande ausgelassener keit umhersprangen. Sie waren aller Dorstcht bar, und hatten heilsame Furcht vor "" ' Schlupflöcher zurückz! „ , i die ihn« Menschen verloren, so bah ste nicht daran dachte», f . Meyen, sonder« sich greife» ließe», al« ob ste gezähmt' Die wenigen uut« ihnen, Ne nicht vollkommen betrunken waren, entginge» zwatz sofortige» Todtschiage, doch uuhr al« eine unterlag später sicherlich dein lt-llei teemeu».
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