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Weißeritz-Zeitung : 11.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192303110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-11
- Monat1923-03
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.03.1923
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WschenrßMick. Die Reichstagsrede des Kanzlers hat ii Deutschland allgemein befriedigt und das Gefühl der Zu sammengehörigkeit aller Stämme und Klassen erweckt, abei auch im Ausland weite Kreise geschlagen und die Erkenntnii verbreitet, daß der französische Imperialismus nicht nur welt beherrschend, sondern auch Ursache der Isolierung Frank reichs geworden ist. Die Pariser Presse verhehlt nur müh sam ihrett' Aerger über die Aufnahme der Cunoschen Aus führMgen und sucht sie als Selbstverständlichkeiten hin zuMlen, die keinen diplomatischen Widerhall färiden. Dai ist ^sofern richtig, als kein« Protestnoten aus den Entente staäten ergangen sind. Die werden sich vielleicht erst einstellen wenn die Ruhraktion sich handelspolitisch noch stärker aus wkrkt, besonders in den davon zunächst betroffenen Ländern in der Schweiz, in Holland und in England. Vorboten daflli halben ditz Aussprachen im englischen Unterhalts bereits ge liefert, indem auf eine Anfrage der Unterstaatssekretär in Auswärtigen Amt Neill erklärt hat, der Versailler Vectra; und das Rheinbundabkommen geben der Rheinlandkommissior nicht das Recht oder die Macht, ihr« Autorität auf Gebiets teile zwischen Mainz und dem Brückenkopf von Koblenz uni Köln auszudehnen, ein recht zahmer Einspruch gegen da, Vorrücken der französischen Truppen, der allerdings di, Volksstimmung in England derart beeinflußte, daß bei der Nachwahlen zum Unterhaus drei Minister ihre Sitze verloren Auch sonst hat die Opposition mit ihrer Unzufriedenheit gegen Pötiar Laws Pbwarten sticht hinter dem Berge gehalten SoLord Robert Lecil und der Führer der Labour Partr Maedonald, aber ihve Aufforderung zum Eingreifen könnt, nur EMlg hüben,'chenn die starke Regierungsmehrheit durch weiter« politische Bloßstellungen beseitigt war«. Als Erfolg des deutschen Ausharrens ist jedenfalls de, Umschwung in der öffentlichen Meinung Englands zu buchen. Es sind schon früher Stimmen laui geworden, die den Vertrag von Versailles als eine Uw geheuerlichkeit bekämpften, wie z. B. Keynes und die Mit glieder der internationalen Sachverständigenkonferenz sich auf Seite Deutschlands stellten, auch der Italiener Nitti sei nicht vergessen, aber jetzt rücken ganz« Parteien an, weii s sie sich, wie Eecil, im Interesse Englands nicht der Be- s fürchtung erwehren können, daß gewisse Tatsachen in de, s deutschfeindlichen Politik Frankreichs beunruhigend bis zum äußersten seien. Das ist ein unleugbarer Fortschritt zm Klärung der Lage. Ein weiterer Fortschritt ist die Besserung de» Mark durch das Eingreifen der Reichsbank. Für di« Leipziger Messe ist diese Wendung zwar ver hängnisvoll gewesen. Die Käufer hielten sich zurück aber auch der Reichspräsident Ebert und der Reichs- Wirtschaftsminister vr. Becker, indem sie über den volkswirt schaftlichen Fehlschlag der Messe mit kurzen Worten hinweg- gingen »md sich mit den R»chrangelegenheiten um so aus- i giebkger befaßten. Im Interesse des Handels ist dieser Miß- ! erfolg zu beklagen, indessen spricht nichts dafür, daß er j chronisch sein wird, und mit der Stabilisierung der Mark, ! auf die mit der im Reichstag beschlossenen Goldanleihe hin gearbeitet wird, dürste auch der Warenumsatz wieder in nor- mal« Bahnen einlenken. Dazu gehört auch die R ü ck k e h r zur altbewährten Sparsamkeit in der Verwaltung. Die Reichsregierung hat die Beamten wissen lassen, daß sie nicht in neue Gehalts verhandlungen für den Monat März eintreten könne, und so wird der Erhöhung der Gehälter wohl ein Riegel vor geschoben werden, was neue Kümpfe, auch auf dem Lebens- j mittelmarkt und in der allgemeinen Lohnbewegung, auslösen i könnte. Die Negierung will mit gutem Beispiel vorangehen, ! indem sie die Verwaltung vereinfacht und verbilligt, und zwar soll mit der Auflösung des Reichsschatzministeriums am ' 1. April d. I. der Anfang gemacht werden. Schon vor Jahres- ; frist war die Bau- und Liegenschaftsabteilung vom Reichs- - finanzministerium aufgesaugt worden, nun soll dies auch mit den betreffenden Ministerialabteilungen geschehen. Die ^Industrie-Abteilung wird vollständig aufgelöst werden und als - Aktiengesellschaft zur Verwaltung staatlicher Vermögenswerte j . 'eitcrlebcn. In Bayern ist eine Derschwörungsgesellschaft auf- s -ehoben worden, die augenscheinlich einem französischen ! ^pitzelmanöver ihren Ursprung verdankt. Sie bestand aus ! - ruter politisch unbekannten Persönlichkeiten, was freilich nicht länderte, daß Gerüchte über einen bayerisch-konterrevolutio nären Putsch in Umlauf gesetzt wurden, Das energische Ein greifen des viclangefeindeten Ministerpräsidenten v. Knilling yat jedoch diese Unterstellung im Keime erstickt. xxx Englische Vorstellungen in Parrs. Reuter meldet: Die britische Regierung hat mündlich Vorstellungen bei Frankreich erhoben und auf Vie ernsten Unzuträglichkeiten hingewiesen, die den britischen Behörde» im Rheinland infolge des französischen Vorgehen«, welche« das von den Engländern besetzte Ge biet vollständig «lnschließt, erwachsen sind. E« ist nachdrücklich betont worden, daß der britisch« Ober- kommifsar für da» Rheinland keinen Anteil an dem Beschluß de» französischen und des belgischen Oberkommiffars ge nommen hat, durch deu die Rheinlandkommission die Autorität in diesem Gebiet sür sich in Anspruch nimmt, und daß der britische Oberkommissar jede Verantwortung für dies« Handlung abgelehnt hat. — E« ist dagegen nicht richtig, daß ein formeller britischer Protest bei Frankreich wegen der Besetzung der Gebietsstreif^n zwischen den Nheinbcückenköpfe« erhoben worden ist. (Es handelt sich hier offenbar um die Vorstellungen, die beretis von der - englischen Regierung im Unterhaus angekündigt worden sind.) Die Meldungen verschiedener französischer Zeitungen, daß zwischen den Generalen Payot und Godley bereits ein festes Ueberein kommen wegen der Benutzung dec Eisenbahnen im englischen Brückenkopf von Köln ge troffen sei, sind unrichtig. Das englische Kabinett wünscht vor allen Diugen, daß dir Frage der Handelsbezie hungen zwischen England und Deutschland in befriedigender Moise gelöst werde. Der englische Ober- kommtssar in der Rheinlaudkommission, Lord Kilmanrock, fordert die Beachtung der folgenden beiden Punkte: 1. Vollkommene Durchgangsfreiheit für Waren aus England in das besetzte und nicht besetzte Deutschland auch über die Besatzungszone hinaus, 2. Durchfuhr von Waren zwischen dem besetzten und nicht besetzten Deutschland. Diese Fragen sind fiir die Franzosen natürlich sehr pein lich, denn die deutschen Eisenbahner lehnen cs ab, Waren zu transportieren, die nicht mit dem deutschen Erlaub nisschein für die Ein- und Ausflchr versehen sind. Di« Franzosen lassen diese Waren bekanntlich auch ohne Erlaub- nissihein durch. Die Engländer fordern endlich auch die Ab änderung der französischen Beschlüsse wegen der Rhein- schiff ahrt. Der Matin meldet aus London, daß Bona» Law den Franzosen keine Zugeständnisse in der Lisenbahnfrag« machen wolle, wenn die Franzosen in der Frage der Sin- uni Ausfsihrerlaubnlsscheine keine Nachgiebigkeit bekunden. SWWge- VptKrMep d«r KcmMkm. Freitag vormittag 11 Nhr ist Cronenberg bei Eloüirfitlb von einer Kbmpagnie Infanterie uut einer Schwadron Kavallerie besetzt worden. In Wit ten an der Ruhr ist eine Aktion gegen die Schutzpolizei unternommen worden, die Polizei wurde entwaffne, Nnd die Beamten abgeführt. Die blaue Polizei ist «n behelligt geblieben. Die Franzosen haben Donuersing gegen 2" Uhr nachmittags , in Stärke von 120 bis 130 Mann bei Rheinsähce den Rhein über schritten. Eie besetzten den Hafenvon Rheinau, einer Dor stabt Mannheims, und gehen gegen Rheinau vor. Aus bei Strecke Darmstadt —Frankfurt, noch innerhalb de, Dienstbereichs des Hauptbahnhof« Darmstadt, ist das von Frank furt im Dogen nach Westen in den Hauptbahnhof Darmstadt füh rend« eine Gleis dieser Hauptstrecke von französisch« Patrouillen besetzt, so daß die Strecke nur eingleisig betrieben wer den kann. Die Franzosen haben anscheinend an den Schie nen Lockerungen vorgenommen und behindern di Streckenwärter an der Begehung der Gleisstrecke. Der Berkeh - kann auf diesem Gleis daher nicht mehr aufrechterhalten werden i Die Scheck-j öe» Kliegsgenchie. Das französische Kriegsgericht in Mainz verurteilte den j Landrat Schwebel aus Geisenheim, weil er dem Befehl > der Besatzungsbehörde betreffend die Verordnungen 131 i bis 134 der Interalliierten Äheinlandkommission (Beschlag- j nähme der Steuern, Zölle usw.) keine Folge geleistet habe, ; zu fünfIahren Gefängnis und fünfzehn Mil- i lionen Mark Geld st rafe. Postdirektor Mathiae aus Offenburg hatte den ihm i von einem französischen Offizier übermittelten Befehl, den ! telegraphischen und telephonischen Dienst in seinem Amtsbe- i reich aufrechtzuerhalten und Ort und Art der Vcrbindungs- j zentrale des Postamts Offenburg den Besatzungstruppen mit- i zuteilen, nicht befolgt. Lr wurde deshalb zueinemIahr , Gefängnis verurteilt. s Das evangelische Pfarramt in Rüsselsheim hatte letzten Sonntag in den kirchlichen Nachrichten des Lokalblattes ange kündigt, daß während des Sonntagsgottesdien- st«s eine Kollekte für die deutsche Ruhrhilf« stattfindet. Die Kollekte wurde auch ekngesammelt. Gegen den Pfarrer ist nunmehr von der französischen Vesatzungsbe- hörde ein militärgerichtliches Verfahren ein- geleitet worden, weil der Aufruf zur Beteiligung an der Ruhrhilfe auf Grund einer Verordnung der Rheinlandkom- j Mission verboten ist. Der Amtmann von Herpen ist zu zwei Monaten Gefäng nis und 200 000 M. Geldstrafe verurteilt worden. Der - Oberbürgermeister vonBuer ist wegen Verweige rung der Abgabe von Elektrizität, Gas, Kohlen und Licht von den Franzosen zu 10Millionen M. Geldstrafe ver- - urteilt worden. s Französische Nigaerwerbungen in Amerika. ; Der Detektiv Dougherty gibt in den Zeitungen - New Yorks bekannt, daß er im Auftrag des fran zösischen Arbeitskommissars Louis Janeau 2500 bis 5000 Neger für die Ruhr gruben zu engagieren versucht hat. Diesen Auftrag habe er schon am j 16. Januar erhalten. Er habe den Plan aber endgültig auf- j gegeben, weil sich noch nicht 100 Mann gemeldet hatten. Di« i öffentliche Meinung in Amerika ist durch diese Enthüllungen < sehr erregt. Ein Amerikaner hatte von diesem sauberen ' Plan in Paris gehört und veröffentlichte ihn sogleich nach seiner Rückkehr nach New York, indem er noch an Bord des Schiffes „Majestic* die Journalisten unterrichtet«. Staats sekretär Hughes erklärte daraufhin, daß ihm nichts von dem verwerflichen Plan bekannt sei. l Aufstellung eines Mindeflprogramms ' in Brüssel. , Die Reise PoincarSs gewinnt immer mehr an Bedeu- , tung. Es wird jetzt zugegeben, daß Poincars von dem Kriegsminister und dem Minister für öffent- > liche Arbeiten und dem Direktor für politiscbe Ange- ; legenheiten auf dem Quai d'Orsay begleitet werden soll ! Außerdem werden sich auch der Oberkommissar für die Rhein lande Tirard und General Degoutte in Brüssel ein- - finden. Der New York Herald sagt, daß diese Persönlichkeiten i in genügender Weise bekunden, daß die Zusammenkunft mü Thsunis und Iaspar einer eingehenden Prüfung der Lag« netto. Eine Persönlichkeit, die dem Quai d'Orsay sehr nah« steht, erklärt dem genannten Blatt, daß die Staatsmann«, sowie die französischen und belgischen Sachverständigen ei» Programm ausarbeiten werden, welches ein Mini mit» von Bedi n g u ngen enthalten wird, das dle Alliierte» annehmen wollen, falls Euno sich bereiterklären würde, z» verhandeln. Dieser Augenblick sei sehr nahe. Falls abei Deutschland keinen Verhandlungswillen bekunde, würden i, Brüssel auch die Maßnahmen besprochen werden, um eine» weiteren Druck auf Deutschland auszuüben Man sicht also, daß es in Brüssel sehr viel zu besprechen gibt Das Kablogramm meldet, daß wahrscheinlich auch der ita lienische Gesandte in Brüssel zu den Erörterungen zugelassen würde. Steuern und G rbeniweriung. Aus dem Reichstage. Der Reichstag wandte sich am Donnerstag der zweiten Lesung des Gesetzentwurfes über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuer- g e s e tz e n zu. Der Berichterstatter Abg. Keinath (Dem.) teilte au« den Verhandlungen des Ausschusses mit, daß er bei dem Ver suche gescheitert sei, das Grundproblem der festen Rechnungs- einhcit für die Steuergesetze schon jetzt zu lösen. Aus Zeit- niangel habe er sich den Grundlinien des Regie rungsentwurfs angeschlossen. Dieser beschränkt sich darauf, die dringendsten Aenderungen tn Anpassung an den gegenwärtigen Geldwert vorzunehmen und eine raschere Zah lung durch Vorverlegung der Fälligkeitstermine und Ver zugszinsen zu erzwingen. Auch die Beschlüsse des Ausschusses stellten so nur einen unbefriedigendenNotbehels dar, der möglichst schleunig durch eine grundlegende Ver änderung der Steuergesetze ersetzt werden müsse. Leide» müßten die Fristen für dle Steuererklärungen zur Ein kommen-, zur Vermögenssteuer und zur Zwangsankeihe b i s zum 30. April verlängert werden. Unter diesen Umständen konnte dle Aussprache kein« Verbesserung des Entwurfs bringen. Man beschränkte sich im wesentlichen darauf, die Dringlichkeit der Verabschiedung zu betonen, unter platonischer Hervorkehrung des Standpunktes der Fraktionen. Es sprachen j>ie Abgg. Dernstein (Soz.), vr. Helfferich (Dn.), vr. Moldenhauer (D. Dpt.), Herold (Zentr ), Merck (Bayr. Vpt.), Koenen (Kom.' und der Staatssekretär Zapf. Dieser erklärte eine stabil« Steuerwährung nur bei Stabilisierung der Mark für möglich In der Freitagssitzung des Reichstags wurde di« zweite Beratung des Gesetzentwurfs über die Berücksichtigunc der Geldentwertung in den Steuergesetzen fortgesetzt, uni zwar bei den Tarifen und Befreiungsvorschriften. Der tz ° der neuen Vorlage bestimmt, daß bei Erwerbsgesellschafte» sich die Körperschaftssteuerum15Prozentdei Beträge erhöht, die als Gewinnanteile irgend welcher Art verteilt werden. Abg. vr. Helfferich (Dnatl.) beantragt, hinzuzu- fügcn, daß die Erhöhung auf 25 Prozent nicht stattfindet bei sogenannten Familiengesellschaften und Gesellschaften mit be schränkter Haftung, die schon von der Kapitalertragssteuer be freit wären. Ministerialdirektor vr. Popitz erhebt Beden ken dagegen, diese Vefreiungsvorschriften aus dem Kapital- crtragssteuergesetz einfach in das Körperschaftssteuergesctz zi übernehmen. Die Erhöhung des Sparkapitals von 300 00k Mark auf eine M i Ilion wurde abgelehnt. In übrigen wird der Antrag vr. Helfferichs gegen die Linke an- genommen und mit ihm, ebenfalls gegen die Linke, der tz 2 Vie Kohlen reichen. Erklärungen des Reichskohlenkommiffars. In der Donnerstagssitzung des Neichstags - Haupt- ausschusses führte der Neichskohlenkommissar Geh. Rai Stutz aus, daß die Kohlenversorgung Deutschlands imall - gemeinengut sei und daß an der Kohle die Widerstands kraft Deutschlands gegenüber dem französischen Gewaltakt glicht erlahmen werde. Dank der großen Neparationsmengen die in den ersten Wochen der Ruhrbcsetzung nicht nach Frank- reich und Belgien, sondern in das unbesetzte Deutschland gin- gen, ferner dank der großen Einfuhr englische» Kohle im vergangenen Klahre verfügen sowohl die Eisen bahn wie die Gasanstalten, Elektrizitätswerke wie auch die privaten Verbraucher in Industrie und Hausbrand übe» reichliche Bestände. Außerdem habe sich die Belieferung des unbesetzten Deutschlands dadurch gebessert, daß die nichtbesetzten Kohlenreviere Deutschlands, außer Sachsen, Ueberschichten verfahren. Die Einfuhr englischer Kohl« habe stark zugcnommen. Die Kohlen aus Polnisch-Ober schlesien und der Tschechoslowakei kämen ungefähr in den bisherigen Mengen herein. Knapperals in Kohlen stände cs um den Koks und besonders um den Hochofen- und G i c ße re i k o k s. Aber auch hier wäre es möglich, die Werke einigermaßen in Bctricb zu erhalten. Der Hausbrand sei ganz auf Gaskoks gestellt worden, von dem ausreichende Mengen vorhanden seien. Inland und Ausland. Kein »Platz der Republik* in Berlin. Me Berlin«, Stadtverordnetenversammlung hat es ab gelehnt, der» K ö n i g s p l a tz die Bezeichnung „PlatzderRepublkk* zu geben. Welter wurde abgelchnt, zwei Straßen nach Ros« Luxemburg und KarlLiebknechtzu benennen und der Berliner Straße in Charlottenburg den Namen Erz bergerstraße und der Berliner Straße in Tempelhof den Namen Walter-Nathcnau-Straße zu geben Auch die Umbenennung anderer Straßen nach den beide» Ministern wurde mit sehr großer Mehrheit abgelehnt Das gleiche Schicksal erfuhr ein Antrag, eine neue groß« Straße nach Erzberger zu benennen. Angenommen wurde aber ein Antrag, eine Walter-Rathenau. Straße zu schaffen. Diese Beschlüsse erregten bei de» Linksradikalen so große Unwillensstürme, daß die Sitzunz zeitweise unterbrochen werden mußte. Auslandshilfe für Rhein und Ruhr. Aus dem Aus land laufen fortgesetzt große Summen fiir die Volksgenossen a» der Ruhr und am Rhein ein. Lin erheblicher Teil dieser Geld« ist von Nichideutschcn gespendet worden. In Brasilien wur den in den letzten Tagen gesammelt: 1DS000 Milret«. 4450 «kun»
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