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Dresdner Journal : 13.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189301132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-13
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 13.01.1893
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K7 der Angeklagten und Zeugen, noch die Reden der Verteidiger dürften an ergreifender Wirkung dieser Aussage de» ersten Angeklagten gleichlommen. Der Beweis ist durch seine Geständnisse schon dafür ge liefert, daß bei allen finanziellen Operationen der Panamogejelljchaft das Publikum Hinteigangen worden ist; daß man ihm fälschlicherweise vorspiegelte, die Gesellschaft habe sich durch Verträge mit den Unter nehmern eine vorteilhafte und schnelle Ausführung der Kanalbauten gesichert; daß man eine wahrscheinliche Ausgabe von 5l2 Millionen ankündigte, obgleich die Sachverständigen dieselbe auf 2 Milliarden geschätzt hatien; daß die sogenannten Girantiesyndikate bloß dazu dienten, den Aktionären Sand in die Augen zu streuen und den Einfluß politischer oder finanzieller Persönlichkeiten zu erkaufen. Das alles geht mit völliger Klarheit ja schon aus dieser ersten Sitzung hervor. Das Verteidigungssystem der Angeklagten be steht eben darin, daß sie sich selber zu Anklägern jener Politiker und Finanzmänner machen und sagen: „Wir wollten den Panamakanal; nur durch die Erpressungen, die von allen Seiten gegen uns aurgeübt wurden, sind wir an der Ausführung des Werkes verhindert worden." Lesstp» sprach von seinen Beziehungen zu allen Personen, deren Namen in der letzten Zeit so häufig genannt worden sind; von dem Bankier Oberndörffer, dem man nahe an 2 Millionen zahlie, w il man sich vor seinen Baissespekulationen fürchtete; von Corn. Herz, der eine Macht war und dem man sich nicht zum Feinde machen durfte, daher de Lesseps froh war, sich ibm gegenüber mit 600000 Francs abzufinden. Dem Baron de Reinach stellte Lesseps das Zeugnis aus, er sri ein genialer Finanzmann gewesen, dem die Panamagesellschaft für manche Dienste erkenntlich zu sein hatte, daher sie 6 Millionen nicht für eine zu starke Belohnung hielt. Große Aufregung entstand in der Zuhörerschaft, als de Lesseps auf Baihaut zu sprechen kam. Hier wollte ihn der Staatsanwalt Nau unterbrechen, da eS sich um ein Geheimnis der noch nicht vollendeten gerichtlichen Untersuchung gegen Bai- haut handle; aber der Vorsitzende Pc-rivier ermächtigte den Angeklagten, alles zu sagen, was er wisse und fügte spöttisch hinzu: „Es ist ja doch schon alles be kannt!" Und de Lesseps beteuerte rund heraus, Bär- Haut habe als Arbeitsminister 1 Million verlangt, um daS Gesetz über die Losobligationen einzubringen; es seien ihm jedoch nur 375000 Francs ausgezahlt worden, da die Gesetzvorlage vor dem letzten, mit Bär- Haut vereinbarten Zahlungstermin zurückgezogen wurde. Sodann erklärte CH de Lesseps am Schlüsse seines Verhörs, er nehme die Verantwortung sür die Ge schäftsführung der Panamagescllschaft auf sich; seine Mitangeklagten Fontane und Cottu seien nur treue Gehilfen gewesen, die ausschließlich nach seinen An deutungen handelten. Fontane und Cottu gingen bei ihrer heutigen Vernehmung in die solchergestalt ihnen zvgewiesene Rolle ein. Der erstere besonders stellte sich als gehorsames Werkzeug des älteren Lesseps hin, zu dem er unbedingtes Vertrauen gehabt habe; wes halb ihm der Vorsitzende Pvrivier sagte: „Herr de Lesseps, den man den großen Franzosen genannt hat, batte nur seinen Plan im großen vor Augen; Sie dagegen besaßen besondere Kenntnisse und waren der Ratgeber. Jedenfalls steht die Thatsache fest, daß man Sie jedesmal zum Vermittler wählte, wenn man sich an das Publikum wandte." Die Aufschlüsse, welche hiernach Fontane aus Verlangen des Staats anwalts über seinen Verkehr mit der Presse gab, waren sehr verworrener Art; übrigens verschanzte sich der Angeklagte hinter die Bemerkung, daß wiederholte Krankheiten ihn von dem Unternehmen ferngehalten hätten. Kurz, die Neugierde der Zuhörer wurde durch dieses Verhör getäuscht. Cottu hatte sich zunächst über die maßlosen Aufgaben für das Panamapersonal, mit dessen Ueberwachung er beauftragt war, zu er klären. Er entschuldigte diese Verschwendung damit, daß das Klima von Panama sehr kostspielige Maß regeln für die Aufrechterhaltung eines befriedigenden Gesundheitszustandes unter den Arbeitern und Be amten erheischt habe. Toch sei er stets bemüht ge wesen, dies Personal einzuschränken. Über seine Be teiligung an der finanziellen Verwaltung der Gesellschaft befragt, versicherte Cottu wie Fontane, er habe einfach d;n Anweisungen de Lesseps' gehorcht. — 12. Ja uar. Ribot hat dem Kommandanten LeS Nordgeschwaders, Admiral Lefevre, das Marine portefeuille angeboten. Admiral Lefevre hat jedoch Ue Übernahme dieses Portefeuilles abgelehnt. Nun- mehr hat Admiral Rieunier das Marineporte- fewlle angenommen. — In der Deputierten- Der Distanzritt und die Lollblutfrage. Der Professor sür Tierphysiologie und Tierzucht an der k k Hochschule für Bodenkultur in Wien, vr M. Wilckens, eine bekannte Autorität in praktischen sowohl, als auch in theoretischen Fragen seines Faches, hat soeben unter obigem Titel eine Schrift herausgegeben (Carl Frommes Verlag in Wien), welche die Aufmerksamkeit weiterer Kreise aus sich zu ziehen verdient und über welche wir daher in folgendem kurz referieren wollen Er teilt sein Thema in 4 Kapitel: 1) Das österreichische Abgeord netenhaus über daS englische Vollblutpferd und die Wett rennpreise. 2) Die Thatsachen des Distanzrittes zwischen Wien und Berlin 3) Das Wettrennen und die Muskel- Physiologie. 4) Die Vererbung des Vollblutpferdes Professor Wilckens nimmt seinen Ausgang von den Verhandlungen des österreichischen Abgeordnetenhauses vom Dezember 1891. Die Wettrennpreise, die das Ackerbauministerlum für das Jahr 1892 in An spruch nahm, betrugen 60 000 Gulden, ein Betrag, der an und für sich für einen großen Staat wie Österreich gewiß nicht zu hoch zu nennen ist, der aber außer Verhältnis steht zur Höhe der staatlichen Unter stützungen, die den übrigen Zweigen der landwirtschaftlichen Tierzucht zu teil werden, insbesondere der Rindviehzucht, die im Jahre 1892 nur mit 100 000 fl. dotiert war, nur fast ebensoviel wie die um das Siebenfache kleinere Schwerz dafür auszugeben hatte (200 000 FrcS.) Die Rlndviehzucht hat in d r Periode der letzten Viehzählung von 1880 — 1890, wohl auch weg^n dieser zu geringen staatlichen Unterstützung, gerade in den Hauptzuchtgebie'en der österreichischen Alpen abaenommen Gegenüber den 60 000 fl für WeUrennpreife erscheint die LandeSpserde- zucht Österreich« mit 50000 fl. in der That sehr gering dotiert, in welcher Summ« sogar noch staatliche Unter stützungen für die Bollblutzucht in Form ron ,Lucht kammer hat ber neugewählte Präsident Casimir Pörier die Sitzung mit der üblichen Antripsrede er öffnet und hierbei geäußert, die Schwächen einzelner Personen könnten die Republik nicht berühren, welche die begangenen Fehler zu ahnden wissen werde An Stelle von Casimir Perier ist Peytral zum Vor sitzenden der Budgetkommission der Deputiertenkammer gewählt worden. — Im weiteren Verlaufe deSPanama - Prozesses erklärte Rousseau über seine Stellung bei der Panamagesellschaft, Ferdinand de LessepS habe vom technischen Standpunkte aus einen tiefgelenden Einfluß auf die Leitung der Arbeiten ausgeübt. Er habe einen blinden Glauben an seinen Siern besessen, aber sein Zutrauen allein habe nicht für den Erfolg der Unternehmens hingereicht. Der Sachverständige Rossignol, welcher als erster die Bücher der Panama gesellschaft prüfte, machte seine Aussagen. Ter Präsi dent bemerkte, es scheine, daß die Rechnungsbelege, bevor sie dem Sachverständigen unterbreitet wurden, umgea, beitet wurden. Hierauf wurde der Liquidator Monchicourt vernommen. Monchicourt hob hervor, die PaitamageseUschast sei immer zu weit ge gangen, ohne ein Mittel zu finden, aus der unentwirrbaren Lage herauszukommen. Ferdinand de Lesseps habe den Einwendungen betreffs der Schwierigkeit des Unternehmens keinerlei Rechnung getragen und habe niemals gerechnet Man müsse freilich den moralischen Zustand in Betracht ziehen, in welchem sich die Gesellschaft befand. Die gemachten Ausgaben erachtete Monchicourt für übertriebene. Reinach und Levy Cremieux seien beauftragt gewesen, für gewisse Beihilfen Zahlungen zu leisten, aber Rei nach habe einen großen Teil dieses Geldes behalten. Der P'äsident sprach sich äußerst mißbilligend gegen über Lesseps wegen einer derartigen Handlungsweise aus. — Auf ein von Brisson an den Justizminister gerichtetes Ansuchen ließ der Untersuchungsrichter bei dem Bankier Propper neue Schriflstücke in Be schlag nehmen, von denen mehrere von großer Wich tigkeit sein sollen. Wie verlautet, sollen dieselben die Korrespondenz und das Checkbuch Artons enthalten. Die Auffindung der Dokumente rief in parlamentari schen Kreisen lebhafte Bewegung hervor. — Dem Ver nehmen nach wird Maujan in der morgigen Sitzung der Panamauntersuchungskommission die Frage nach den Beziehungen Cottus zu den Deputierten der Rechten im Jahre 1888 aufwerfen, sowie nach 150 Jnhaberbons, welche Cottu übergeben worden sind und von denen jede Spur verschwunden ist. — Über den Wechsel der französischen Ministerien innerhalb der letzten hundert Jahre. Innerhalb der letzten hundert Jahre haben in Frankreich 117 mal die Minister des Innern, 109 mal die Kriegsminister, je 99 mal die Minister des Äußern und der Finanzen, 94 mal die Justiz- und 80 mal die Marineminister gewechselt. Wenn nun auch diese Zahlen etwas dadurch he, abgemindert werden, daß einzelne Minister wiederholt in das Ministerium eintraten, so bleibt der Verbrauch an Ministern seit dem Jahre >793 immer ein geradezu b«ängstigender, denn eS hatten seit dieser Zeit an verschiedenen Persönlichkeiten 87 das Ministerium deS Innern, 73 das des Äußeren, 71 das des Krieges, 65 das der Marine und 54 das der Finanzen inne. Am öftesten kehrten in die Ministerien zurück: Baron Loui- als Finanzminister 8 mal, Magne als Finanz minister und Cochäry als Minister des Post- und Telegraphenwesens 7 mal; Leon Say als Finanz- Minister 6 mal; Ferry als Unterrichtsminister, Mar schall Gerad als Kriegsminister, Graf Montalivet als Minister des Innern 5 mal; Dufaure als Justiz Minister, Talleyrand, Drouryn de Lhuys, der Herzog Decazes und Freycinet als Minister des Äußern, Guizot als Unterrichtsminister, General Cissey als Kriegsminister, Admiral Rigault de Genaully als Marineminister 4 mal. Ja Bezug auf die Amts- douer behauptet Gudin, Herzog von Gaöla, mit seinem 14 Jahre dauernden Finanzministerium den ersten Rang, dann kommen Regnier, Herzog von Massa, während 11 Jahren Justizminister; Mazet, Herzog von Bassano, 11 Jahre Staatsminister; Marschall Villant 10 Jahre Minister deS kaiserlichen Hauses; Talleyrand 8-A Jahre Minister des Aeußcrn; Rouher 8(4 Jahre Ackerbauminister; Marschall Randon 7H Jahre Kriegsminister; Rowland ungefähr 7 Jahre Unterrichtsminister; Cochery 6 Jahre Minister des Post- und Telegraphenwesens. Hinsichtlich der Zeitdauer .ministerieller Thätigkeit überhaupt (das heißt, in verschiedenen Ministerien oder mit Unter- Fould 16 Jahre, Marschall Vaillant l5 Jahre, Gui zot 11k Jahre, Freycinet während sieden Jayren 9 mal Minister und 4 mal Ministerpräsident, und Dufaure während nahezu 7 Jahren 6 mal Minister. In Bezug auf die „Siabilität" eines Ministeriums hat die Republik die vorausgegangenen Dynastien nicht zu beneiden Die Regierung Lulwigs XVlll hat nicht weniger als zehn Wechsel erlebt, die Louis Phi lipps irren vierzehn. Während der zweiten Republik sind diese auch zahlreich genug. Unter der Präsident schaft LouiS Napoleons wurde das Kabinett nicht weniger als 10 mal gewechselt; das Kaiserreich da gegen weist von seinem Beginn an (2. Tezember 1852) bis zum 25. Juni 1863 — also während der Zeit der absoluten Gewalt — keinen Wechsel des Kabinetts aus; die erste Krise tritt bei Gelegenheit der all gemeinen Wahlen von 1863 ein, eine zweite 1867 gelegentlich einer Verfassungsreform, die gleiche Ur sache führt 1867 eine dritte herbei und die letzte er folgt 1870, als das kaiserliche Regiment .liberal" wird. Seil dem 4. September des verhängnisvollen Jahres hat Frankreich nicht weniger als 29 Mini sterien „in den Staub sinken" sehen. Die hauptsäch lichsten derselben und die Ursachen ihres Falles sind folgende: das Kabinett Buffet am 10. März 1875 infolge der allgemeinen Wahlen; das Kabinett Jules Simon infolge des parlamentarischen Staatsstreiches; Broglie infolge des Wahlgesetzes; Cissey infolge der neuen Verfassung; Dufaure wegen Antrag auf Am nestie; Broglie und Rochebouet, Mißtrauensvotum der Kammer; Dufaure wegen Rücktritt des Präsidenten der Republik; Waddington gelegentlich eines Noya- listcnbaaketts; Ferry wegen des Gesetzes über die reli giösen Ordensgrsellschaften; Gambetta, Floquet, Tirard wegen Revision der Verfassungsartikel; Ferry (die Zu stände in Tunis); Freycinet (die Zustände in Ägypten); Tulerc (Maßregeln gegen die Präsidenten); Ferry, Brisson (die Lage in TonkinFreycinet (die Frage wegen der Unterpräfecien); Goblet (Budgeifrage); Rouvier (Ordensverleihungen) und neuerdings Loubet (Panamasrage). (Wiener „Reichswehr".) London, 12. Januar. Den „Times" wird ouS Philadelphia gemeldet, der Gesetzentwurf, be- ttrssend das Verbot der Einwanderung auf ein Jahr, sei aufgegeben worden. — In einem Artikel über die Lage in Marokko bezeichnen die „Times" die erfolgte Verhaftung der maurischen Wächter, welche der Ermordung des englischen Unterthanen Trinidad beschuldigt sind, als den ersten Erfolg der von Lord Rose bery gegenüber Marokko angenommenen entschiedenen Hal tung. Der englische Spezialgesandte Rldgeway werde auf seiner Reise nach Tanger von einem ausreichenden Aufgebot an Seemacht begleitet sein; andernfalls würden die Mauren gleich anderen im Niedergang be findlichen Völkerschaften sich einbilden, England beab sichtige keine ernstlichen Schritte zu thun Dieses Aufgebot an Seemacht werde jedoch keinen dauernden Charakter haben Bei den Unterhandlungen mit dem Sultan von Marokko werde Ridgeway nicht die Ini tiative ergreifen, sondern die Anerbietungen des Sul tans abwarten. Die letzteren würden angesichts deS ent schiedenen Vorgehens Englands nicht auf sich warten lassen. Statistik und Volkswirtschaft. — Dem Vernehmen bezifferte sich der Bierabsatz de Bauyner Brauer-i. und Mälzereiaktiengesellschasr m verflossenen Geschäftsjahre aus iü 798 dl gegen 92 745 dir im Vorjahre Höhere Berstepreise bei geringerer Qualität der selben verursachten neben anderen Umständen eine Mehrausgabe von I l 380 M. Der Rohgewinn von »K S2l,1o M. wird durch die Abschreibungen (26 vw M ) und Siuästelluna von t0 00v Mark auf vorjährige «nße stände fast vollständig ausgerehrt, so daß auch sür d-eseS Jahr eine Dividende nicht ,,ur Verteilung gelangen kann kiros. 8svd8.8vdwej». Lots! sodvarrer Läler. L. Lsyser. VültlilM stil' MklMlltz werden in der Woche vom SV. Januar bi« 4. Februar 1892 von Dozenten der Universität zu I.eipirix gehalten. Indem hiermit zur Leilnahme daran lingeladen wird, wird gebeten, Anmeldungen an Herrn Krei-sekretär W in Rüinbergerstraße k8, zu richten, welcher zn näheren Auskünften gern bereit ist >86 feinste Lage, 7 bez. 9 große Zimmer, Bab rc., elegant auSgrstattet, Lonue»- seite, «7 III. zu vermieten. 14» Näheres beim Hausmeister. sssted Kvrrem Kedraacd lureütdekrlied sk 23lulpvtLwittoI. IM'' x ! Heu vrltwäsoo, vnüdertrolleos so 1/ kl.ivLSlki riLM.esMi: in vtien. 8sbr praktisch sak Leisen. - Lrows4»ck erlriscdeuä. — vosedsäUed selbst kür äss »artest« HslwemLU. — vrösstsr Lrloig tu «Heu bällüerii. -in^rkonounr-oo ans rinn höekoten Kreisen liegen )väem Ltiivks bei. Zu buben bei äpotdekkru, üroZlstSU eto. etc. t Dubs 70 (probetuben 10 l'k.) Oensrul l)e,.ots: I. v. visäel, »erlitt; rahn L vo., »krudere. IlUMt-fllM krumr Oißurrorr - vrosso - LlvsoULtt Z4 u»s «s»t »««s »4 I, Nr LSi ir>»««»ver^»»r-»» Nsmbu-,«-. »»»>, Importen ni m«<tn0»wn ü-o»«» V »V», 4 >Iie eäle 5tu»ik wirä, Interesse sgr »Ile Vorgänge aus musi^uüs-hem l-ebiet vorkanllen ist, neben I nterkuitiin^- uuok auf lielebrunu Wert uelesrt «irä, sollt» die «Sunilr Leituax eine .lauernde Heimstätte kaäen äeäe Liod« - biuwmsr genügt als bierrersmittei kür ili« lteiebbirlti^Iceit unri ttilliud. it .les LIirtte, (nur UK. I — pro (juartul lür 6 Nummern mit Vielen Ivsikdellsgenl. i'roke-kiummeiu urati» unä franko vom Verleger Kurl brechung) hat es am weitesten gebracht Rouher l 7 H Jahre, Srütüixor, Staltgsrt. Abonnement, ä. )eäv voebkunälunu vö. eo»»ao-tsit VH. A s r i'i(4 L (4 j' A sj-t L k g XckLllptro. Kc-lvenrciiQt-rr. 20, Hus Sntr ^ll Lpo'.k. in kf»3Lkeic.ß:Vücd5o: 2 V?. Isu zk^ckcll KoUlZ NN Prämien und Subventionen für licenzicrte Privatbeschaler" einbegriffen sind. Tie Wettrennpreise aber «rfüllen ihren Zweck nicht, weil sie, wie Prof. Wilckens nachweist, nicht den besten Rennpferden zu gute kommen. Als Beispiel dient der englische Vollbluthengst „Jvr.gne", der an dem Distanzritt beteiligt war uns mit einem Rekord von 94 Stunden 5 Minuten als Nr. 69 der ganzen Reihe in Berlin ankam. Er wurde vom k k Ackerbauministerium sür 1500 fl zu Landeszuchtzwecken angekaust, aber „der billige Preis (meint Wi'ckcnS) war das beste an Jvrogne, dem man an jeder Faser den Distanzritt anmerkte." Zum besseren Verständnisse der vorliegenden Schrift s-i erwähnt, daß sie der Abschluß eines Streites ist, den Prof. Wilckens seit längerer Zeit geführt hat, und oer den Zweck ver olgte, die auch in Deutschland hochgeschätzten schweren Pserdeschläge Öster reichs, insbesondere die als Acker und Lastpferde be rühmten Pinzgauer vor der Einmischung von englischem Blute zu bewahren. In der That hat noch im Jahre 1892 die Landespferdezucht in Salzburg, Tirol, Kärnten, im Küstenland, in Dalmatien und Schlesien gar keinen Bedarf nach englischen Vollbluthengsten dem Staate gegen über geltend gemacht In Oberöfterreich, Steiermark und in der Bukowina hat nur je ein englischer Volldluthengst gedeckt, und nur die nördlichen Kronländer, insbesondere Galizien, Böhmen und Mähren, haben eine größere Nach frage nach englischen Vollbluth^ngsten gezeigt Der Acker bauminister ist dafür eingetreten, baß Österreich „ein Pferd besitzen müsse, das n dem Momente, wo es am höchsten angefordert wird, sein letztes hergiebt" Da» aber soll nur durch bas englische Vollblutpferd erreicht werden können Professor Wilcken« weist im zweiten Kapitel seiner Schrift nach, daß der Distanzritt eme solche Ansicht nicht gerechtfertigt hat E» waren daran beteiligt 116 deutsche und 98 österreichisch-ungarische Offiziere, mit zusammen 214 Pferden Auf deutscher Seite haben 9 englische Vollblutpferde teilgenommen Unter den 98 österreichisch-un garischen Pferden befanden sich 18 englisches Vollblut, 46 von bekannten Rennpferden abstammend (sogen englische« Halbblut), 3 arabische« Halbblut und 31 von unbekannter Abstammung. Unter den 214 beiderseits abgegangenen Pferden Haden 76 (65,5 Proz) Deutsche Wien und 68 (69,4 Proz) Österreich'! und Ungarn Berlin erreicht. Die Schrift enthält in tabellarischer Anordnung eine Uebersicht über die 42 Siegerpserde, deren Reiter mit Ehren- und Geldpreisen ausgezeichnet worden sind. Unter den 42 Siegerpserden befanden sich nach den bi« etwa Mitte No vember erschienenen Zeitungsberichten (die amtlichen Berichte sind bis je;t nicht erschienen): 3 englische« Vollblut, 15 englisches Halbblut, 3 arabisches Halbblut, 21 von unbekannter Abstammung. Zu den Pferden von unbekannter Abstammung gehörte r auch die beiden ersten deutschen Siegerpserde, nämlich „Lippspringe" des Frhrn. v. Reitzenstein (von der nur bekannt ist, daß sie für 1500 Frc«. m Belgien erkauft ist und aus Irland eingesührt sein soll), und als zweite» eine namenlose 7 jährige Stute, die vom Lieutenant v Thaer geritten und sür sein väterliches Gut von einem polnischen Bauern in Krakau für 90 fl. angekaust worden ist. Dieser polnische Ackergaul (vielleicht ein arabische« Halbblutpferd, keinevsalls aber von englischer Abstammung) war in der ganzen Reihe der Sieger Nr. 9; er hat somit 205 mitstreitende Pferde und darunter 27 Vollblutpferde geschlagen und nur 4 englische Halbblutpferde vorbei» gejassen! Die 3 englischen Vollblutpferde, die unter den 42 Siegern sich befanven, waren in der Gesamtreihe Nr 13, Nr 19 und Nr. 27 Von den 3 Pferden, die den Konditionsprei« erhalten hatien, war auf österreichisch- ungarischer Seite die 11jährige Stute „Fatma" de« Ritt meister« Haller, ein Halbblutpferd von einem arabischen Vater, dessen ausgesprochene Formen sie trug; auf deutscher Seite 2 Wallache von unbelannter Abstammung, von denen der eine (der „General" des Lieutenant Johannsen) ein Ungar war überhaupt stammten 14 von den Sieger- pserdm au« Ungarn. Mit dem dritten Kapitel beginnt der eigentliche wissen schaftliche Teil der Schrift. Professor Wilckens weift nach, daß die gegenwärtige Art und Weise der Wettrennen ihren Zweck, die Prüfung des Rennpferdes, nur zum Teil erfüllen. In der That wird nur die Schnelligkeitsleistung des Rennpferdes aus kurzen Strecken geprüft, wo der Sieg von vielen Zufälligkeiten, insbesondere von den In» triguen der Jockeys, abhängig ist Die kurzen Strecken von etwa 1 I>m für zweijährige Rennpferde, von 2,4 lcm für dreijährige und ältere Pferde im Derbyrennen gestatte« nur daS Tragen eines leichten Reiters (im österreichischen Derbyrennen nur 56 kx- sür Reiter, Sattel und Zaum zeug) und sie gewähren gar keinen Anhalt für die Aus dauer des Pferdes. Nach der Beobachtung de« Verfassers lief auf einer Bahn von 2,4 km per Sieger im W-ener Derby am 22 Mai 1887, der englische Voll» bluthengst Zlupan, mit 56 kz Gesamtgewicht, den Kilometer in 66HH Sekunden Da« ist die Schnelligkeit eines Eilznge«! — aber nur auf einer Strecke von 2,4 km. Wilcken» befürwortet nun, die Reitpferde (Vollblut wie eben sowohl Halbblut) nicht nur auf Schnelligkeit, son dern auch auf Tragfähigkeit und Ausdauer zu prüfen, und zwar auf einer Normalbahn von 5 km Länge mit einem Normalgewichte von 75 Kx für Reiter, Sattel und Zaumzeug Die zu prüfenden Pferde sollen einzeln lause«, um ihr Leistungsvermögen sestzustellen, nicht in Rudeln, wie bei den heutigen Wettrennen, wo da« Wetten die Hauptsache, die Leistungen der Pferde aber Nebensache sind. Der Verfasser zieht in diesem 3. Kapitel hauptsächlich die physikalischen Vorgänge bei der Muskelarbeit in Betracht, zunächst d»r Dehnung der Muskeln (^chl»ß s»k,'.)
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