Erzgebirgischer Volksfreund : 21.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-187301211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18730121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18730121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-21
- Monat1873-01
- Jahr1873
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.01.1873
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^L16. Dienstag, de» 21. Januar. 1873. adm« M> «atotz», -- Aa». »« »«- »<cht«»ä« «Uch-kN, 3-' »«nneeorge^HRdt, E-chw«. dow.v-7»»! m^Lev^ x. MN- donnlSmtd j«8tadtr^thr A«. Nrüntza!'-!, AortvNrl« Iobaunaeor- ««»M.röv-WReMLdtrl, «l»*erb«a,«ch»«z«i»«« NKNd«f«sD «w Kosmi» U»«--«bühren die t«e geil« 10 Pfen'i««. JsseKttensnnaKme für, dW» a» *b«ndr ^rs»ew«<> - ^geö.MksfmM^ (843) (84b) Kühn. Wettengel. (807) UvtlLlllltwLVdiILS. Die Abwesenheitsvormundschaft über Carl Friedrich Bernhardt Ring ist aufgehoben worden. Schwarzenberg, am 15. Januar 1873. König!. Sächs. GerichtSamt daselbst. In Stellvertretung; Colditz, Assessor. Vormittags 10 Uhr, die zum Auersberger Revier gehörigen Feld- und Wiesenfläche an zusammm 2 Hectar 89 Ar umfassend, ehemals Valerian Müller und dem Gnüchtel'schen Erben gehörig, aus der Forstkarte mit Ilie t bezeichnet, auf die 5 Jahre 1873 bis mit 1877 nutzer den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Wer diese Grundstücke vorher besehe» will, hat sich deshalb an die Revierverwaltung des AuerSberger Revier zu Eibenstock zu wenden. König!. Oberforstmeisterei und Forstrentamt Eibenstock, am 16. Januar 1873. Feld- und Wiesenverpachtung Im Gasthofe zur Stadt Leipzig in Eibenstock sollen Wochenschau. Derfrühlingsartige Winter, wie eö so andauernd seit Menschenge- denken keinen gegeben, dessen milde, ja warme Tage das Pflanzenleben nicht zum Winterschlaf kommen lassen, sondern eS überall in Triebkraft versetzen, dauert so«, und eS wrrd in den geselligen Kreisen seit Wochen viel darüber gestritten und diSputirt, ob denn doch noch ein wirklicher Nachwinter mit Kälte und Schnee sich einstellen, oder ob das zeitherige milde und warme Welter nunmehr anhalten und der wirkliche Frühling schon im Monat Februar einziehen werde. Obwohl ein altes bekanntes Wort sagt; „Die alten Propheten find gestorben, und die neuen wissen nichts," so wollen wir aber doch unseren Lesern nicht vorenihalten, was anfangs Januar «in seit Jahren berühmter Wetterprophet in England, James Pudley heißt der Mann, über den Winter und das Jahr 1873 prophezeit hat. Pudley weist nämlich anscheinend wissenschaftlich nach, daß die heftigen Aequatonalstürme vom 12.—15. November vorg. Jahres den Winter gleichsam vom europäischen Kontingent vollständig ver jagt und unsere Atmosphäre sozusagen vollständig umgestimmt hätten, sodaß dieser Winter keinen Frost und keine» Schnee mehr bringen werde. In den milderen Strichen Englands und Deutschlands würden Ende Februar die Bäume blühen. Ueberhaupt würde aber daS Jahr 1873 daS gesegnetste Jahr in diefim ganzen Jahrhundert werden. Getreide werde «Sin Menge und Wein im Ueberfiuß geben, weit mehr wie im reichen Weinjahr 1843. Also prophezeit ein gelehrter Engländer. Bevor Ostern ins Land kommt, wird die Welt erfahren haben, ob die eine Hälfte der Prophezeiung eingetroffen ist, und der Herbst wird uns lehren, wie eS mit der anderen Hälfte der englischen Vorhersagung steht. Also — abwarten. Wenden wir uns vom Wetter zu den wichtigsten politischen und nichtpolitischen Tagesereignissen der verflossenen Woche, so haben wir zunächst hervorzuheben, daß der Tod deS Exkaisers Napoleon UI. in den Zeitungen doch wett mehr Staub aufgewirbelt hat, weit eingehender besprochen worden ist, als man hätte glauben sollen. Man mochte deshalb in der verflossenen Woche zu einer Zeitung greifen, zu welcher man wollte, Napoleon UI., oder der Mann von Sedan oder von Ehisel hurst, oder der kühne Abenteurer, oder der Unglücksritter von Frank reich, oder wie sonst die Titel alle heiße«, mit denen er jetzt belegt wird, wurde in den Zeitungen abgehandelt. Sein Begräbniß, das am 15. Jan. stattfand, wurde ganz natürlich möglichst ausführlich erzählt. Die bonaparttstischen Blätter in Frankreich haben aber ganz hauptsächlich mächtige» Lärm wegen deS Todes des Kaisers gemacht, während das emst unter seinem Regiment- so stolze Parts stch durch die Todesnachricht auch nicht i« Geringsten aus dem gewohnten Gleis bringen ließ. So viel wird aber jetzt schon klar, der BonaparttSmuS wird in Frankreich blutwenig zu hoffen habe», und die Uneinigkeit unter den nächsten Verwandle» deS verstorbenen Exkaisers ist bereits im Anzugeswenn fie nicht schon zum Aus- und Durchbruch gekommen ist. Doch — lassen wir den Tobten ruhen. Seine Werke sind ja der Welt sattsam bekannt. Nächst dem Tode und dem Begräbniß deS ManneS von Sedan beschäf tigten in der verflossenen die Zeitungen aller Farben durch ganz Deutschland die drei kirchlichen Gesetzentwürfe, die der preußische Kultusmini ster vr Falck im preußischen Abgeordnetenhaus« eingebracht hat. Diese drei Gesetzentwürfe betreffen 1) Vorbildung und Anstellung der Geistlichen, 2) die geistliche Disziplinar - Gewalt und 3) den Austritt der Kirche. Alle drei Gesetzesvorlagen sind darauf berechnet, die Uebergriffe und die Gewalt der Kirche, hauptsächlich aber der katholischen Kirche, dem Staate gegenüber zu brechen. Ja nach dem verschiedenen kirchlichen und politischen Standpunkte der größeren Zeitungen werden diese allerdings tief in das kirch liche Leben in Preußen eingreifenden Gesetze auch sehr verschieden beurtheikt und aufgefaßt; aber vollständig befriedigen diese drei Gesetzentwürfe selbst auch die Partei nicht, die derartige Gesetze längst gewünscht hat. Die ultramontane und feudale Partei wollen aber von diesen Gesetzen nicht nur nichts wissen, sondern fie schreien Zeter! darüber. Die vielbekannte „Kreuzzeitung" bekämpft die Gesetzentwürfe ganz entschieden und behauptet, diese Gesetze würden nicht nur direkt jede Kirche, die protestantische, wie die katholische, in Preußen sprengen, sondern sie würden auch die kirchliche DiSciplin lahm legen. Dieses Blatt behauptet sogar, dem Kultusminister Vr. Falck fehle daS Verständniß über die Tragweite der vorgelegten Gesetze. Falck treibe ei« gefährliches Spiel mit 14 Millionen Katholiken und bewirke schließlich auch den Zusammensturz der evangelischen Kirche in ihrer jetzigen Gestalt. In den Rethen der Liberal« und der Freiconservativen dagegen begrüßt man die drei kirchlichen Gesetzent würfe als werthvolle Kundgebungen nationalen Strebens des Kultusministers, ohne fich die Augen zu verschließen gegen sehr empfindliche Mängel, die dm drei Gesetzen anhaften. Große und heiße Kämpfe werden diese Gesetze ganz gewiß in den preußischen Kammem Hervorrufen. Am 16. Januar begann be reits im Abgeordnetenhause die erste Berathung des Gesetzentwurfes über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen, und schon diese erste Sitzung ließ sattsam erkennen, wie mächtig die Geister bet diesen kirchlichen Gesetzen auf einander vlatzen werden. Das Ministerium, und der Kultusminister vr Falck in erster Linie werden deshalb jetzt einig« Wochen hindurch dm beiden Häufem gegenüber einen sehr schweren Stand haben. — Auch die Diätenfrage wird in nächster Zett im preußischen Abgeordnetenhaus« zu hitzigen Debatte» Veranlassung geben, und beschäftigt dieselbe bereit- die verschiedenen Partei« im Abgeordnetenhaus,. Wie nämlich von sehr gut unterrichteter Sette mitge- theilt wird, hat der Finanzmtntstrr Camphausen Veranlassung genommen, mit de« Fürst« Bismarck wegen einer Erhöhung deS DiätenfaHs der Abgeord neten zu unterhandeln. Fürst Bismarck soll jedoch jeden Gedanken einer Diäten- Bekanntmachung. Herr Franz Eduard Weidenmüller in AntonSihal beabsichtigt auf der zu seinem Grundstücke Fol. 348 deS Grundbuchs für BermSgrün gehörigen P«- «lle 4S3 deS Flurbuchs für BermSgrün eine Holzfaser- und Pappenfabrik und in der Nähe derselben im Schwarzwaffer eine Stauanlage zu «Nichten, wa mst der Aufforderung bekannt gemacht wird, etwaige Einwendungen gegen diese Anlagen, insoweit sie nicht auf privatrechtlichm Titeln beruhen, binnen 14 Tagen von der Ausgabe deS, diese Bekanntmachung enthaltenden Blattes abgerechnet, bei deren Verlust anzubringen. ' Schwarzenberg, den 16. Januar 1873. Königliches Gerichtsamt. In Stellvertretung: Colditz, Assessor. In der Nacht vom 10. zum 11. Januar d. I. ist auf der Hartensteiner Straße, gegenüber dem Fischer'schen Hause, ein Baumfrevel an einer großen Linde mit einem scharfen Instrumente in der Weise verübt worden, daß die Rinde in einer Breite von 30 Ceniimeter um den ganzen Baum herum abgeschnitten worden ist. Demjenigen, welcher den Thäter zur Anzeige bringt, wird eine Belohnung von 5 Thlrn. — - — - zugestchert. Schneeberg, am 18. Januar 1873. Der» G t a d t r a t h Jähnichen, Stadtrath. vr Bonitz.
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