Deutsche Uhrmacher-Zeitung

w r Juerjmtn , Aessefs. A.Longe. 'ehe lB»rtlcni-Pnli: pro 4 gespaltene Petit-Zeile 25 Pfg. Arbeitsmarkt: 20 Pfg. Erscheint monatlich 2 Mal. Alle Correspondenzen sind an die Expedition Berlin, W., Markgrafenstr. 48 zu richten. Abonneminti-Preli: pro Quartal im deutsch, und österr. Postverbande Km. 1,50; im Auslande und für Kreuzbandsendung Rffl. 1,75 pränumerando. Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhandlungen an. Kreuzbandsendungen sind bei der Expedition zu bestellen. Organ des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Verlag nnd Expedition bei R. Stäekel, Berlin, W., Markgrafen-Strasse 48. IV. Jahrgang. * * Berlin, den 15. Juli 1880. * No. 14. lieber das Acceleriren der cylindrische/spiralfeder! 0 ^—**Zu^CompensTtion 'de^Pendds 8 *^Dru C kfehl hr0 ^ m?t ht :UnterSU ° h i ngen auf der Sternwarte zu Kiel. I. Vereinsnachrichten. - Vermischtes. - Briefkasten. - Anzeigern Bendels. - Druckfehler-Berichtigung. - Aus der Werkstatt. - Sprechsaal. Bekanntmachung. In der Schulbauangelegenheit können wir heute weitere günstige Nachrichten zur Kenntniss unserer werthen Collegen bringen. Nachdem sich im vorigen Monat die Sammlung zum Schulbaufonds so erheblich gemehrt hatte, dass wir dem verehrl. Aufsichtsrath der Deutschen ührmacherschule die baldige Einzahlung der erforderlichen 5000 M. mit Sicherheit in Aussicht stellen konnten, beschloss derselbe, beim Königl. sächs. Ministerium des Innern eine Audienz zum Empfange einer Deputation nachzusuchen, um Sr. Excel]enz dem Herrn Minister von Nostiz-Wallwitz mündlich über den günstigen Erfolg der Sammlung zu berichten. Die nachgesuchte Audienz wurde gewährt und die Deputation, be stehend aus den Herren Assmann, Grossmann, R. Lange und dem Unter zeichneten am 5. d. M., Mittags 12 Uhr, vom Herrn Minister empfangen. Sr. Excellenz der Herr Minister folgte mit sichtlichem Interesse den Vorträgen der einzelnen Mitglieder der Deputation, und sprach sich hierauf in wohlwollendster Weise über die Begründung der Schule sowie über den nützlichen Zweck des Centralverbandes der deutschen Uhrmacher aus, indem er dabei der Deputation die erfreuliche Mit theilung macht, dass er bereit sei aus Staatsmitteln 10,000 Mark zum Schulbau zu bewilligen. Im weiteren Verlauf der Audienz versicherte der Herr Minister wiederholt seine Geneigtheit, soweit es die verfügbaren Staatsmittel gestatten werden, helfend einzutreten, wogegen er aber auch erwarte, dass das Interresse nnd die Opferwilligkeit der betheiligten Fach kreise nicht erlahmen werde. Nach Beendigung der Audienz wurde die Deputation auf Wunsch des Herrn Ministers noch von zwei anderen hohen Staatsbeamten empfan gen, welche ebenfalls das lebhafteste Interesse an dem Gedeihen der Schule bekundeten und ihre Mithülfe dazu in der bereitwilligsten Weise zusagten. Zur weiteren Förderung der Angelegenheit begleitete der Unterzeichnete die Herren vom Aufsichtsrathe nach Glashütte, wo gemeinsame Berathungen m der Sache gepflogen wurden. Man einigte sich über einen geeig neten Bauplatz, welcher von der Stadt Glashütte unentgeltlich hergegeben wird, und ferner darüber, mit dem Bau sobald als möglich vorzugehen Es soll ein zweckentsprechendes Gebäude errichtet werden, dessen Kosten aber die verfügbaren Mittel nicht übersteigen dürfen, damit die Schule keinenfalls durch lästige Verpflichtungen in ihrem Bestand gefährdet werde. Nach den bereits vorhandenen Anschlägen würden sich die Baukosten auf etwa 25-30,000 M. belaufen. Der Unterzeichnete erklärte sich seitens des Centralverbandes bereit für die weitere Vermehrung der Sammlung zu wirken, wenn dagegen die Stadt Glasshutte für den noch fehlenden Betrag der Baukosten die Deckung übernimmt. Nach Mitteilungen vom Vorsitzenden des Aufsichtsrathes, Herrn Grossmann, wird dieser Vorschlag von der Stadt Glashütte wahrscheinlich acceptirt werden und damit wäre der Bau des Schulgebäudes gesichert. Die weiteren nöthigen Schritte, als die Einreichung der Baupläne bei der Regierung, der Abschluss der Bauverträge u. s. w. werden dann unver züglich eingeleitet werden, so dass gegründete Aussicht vorhanden ist, mit dem Bau noch in diesem Jahre beginnen zu können. Möge es uns bald vergönnt sein den Grundstein zu einem Bauwerk zu legen, welches für alle Zeit ein ehrendes Denkmal für die Bestrebungen des Centralverbandes der deutschen Uhrmacher sein wird und Jeden, der ein Scherflein dazu beigetragen, mit gerechtem Stolz erfüllen muss. Der Unterzeichnete besuchte bei seiner Anwesenheit in Glashütte auch die Schule und kann nur constatireu, dass dieselbe in der erfreu lichsten Fortentwickelung begriffen ist, nicht nur, dass sich die Anzahl der Schüler wieder vermehrt hat, sondern dieselbe besteht zumeist auch aus intelligenten jungen Leuten, die zu den besten Hoffnuugen be-, rechtigen. Ebenso hat sich die innere Einrichtung der Schule nach allen Richtungen hm verbessert und vervollständigt. Die Zöglinge werden je nach ihrer Fähigkeit mit Anfertigung von Gangmodellen, Reise uhrhemmungen, Apparaten zur Erklärung theoretischer Vorgänge und hauptsächlich mit Anfertigung neuer Uhren, insbesondere neuer Taschen uhren mit Remontoir nach Glashütter und Schweizersystem beschäftigt. Gleichfalls ist der theoretische Unterricht in den besten Händen wovon sich der Unterzeichnete, welcher einer Unterrichtsstunde des Herrn Strasser beiwohnte, Gelegenheit hatte zu überzeugen.