Weißeritz-Zeitung : 04.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192703042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19270304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19270304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-04
- Monat1927-03
- Jahr1927
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.03.1927
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Weitzeritz Zeitung Tageszeitung mß Anzeiger sür DWvMswalöe. Schmiedeberg u.U a Bezugspreis: Für einen Monat 2 Reichsmark 8 mit Zulragen, einzelne Nummern 15 Reichs- 8 Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto ? Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dlppoldis- ? walde Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. * Netteste Iettung -es DezirkL Dieses Blatt enlhSll -le amllicheu Bekanulmachunge» -er Amlshauolmannschafi, -es Amlsgerichl» uu- -es Sla-lrals zu Dippol-lswal-e Auzelgenprel-: Die 42 Millimeter breite , Petitzelle 20 RelchSpfennlge. Eingesandt und 8 Reklamen 50 Reichspfennige. ,nn» ^1 " Deranlworüich« Nedakleur: Fettr Sehne. — Druck und Verlag: Carl Sehn« in Disvolvisroalde. v W» "U 1'- Nr. 53 Freitag, am 4. März 1927 93. Jahrgang Auf Blatt 170 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die Firma tai-I lllanschnei', Mode- und Manukaiitui'warenbous in Dippoldiswalde, ist heute eingetragen worden, daß dem Kaufmann Kudolk Msercknei' in Dippoldiswalde Prokura erteilt worden ist. 1^Reg.46,27. kimirgerickt Dippoldiswalde, am 4. März 1927. kreibank 8onnabendnachmitlag5UhrVerkaufv on Schweinefleisch Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Obwohl die Reichsregierung keinen allgc- » meinen Volkstrauerkag angeordnet hat und infolgedessen U auch die sächsische Regierung davon absieht, für den Freistaat USachsen einen bestimmten Tag als Volkstrauertag festzusehen, «wird gleichwohl vielerorts der Sonntag Reminiscere, der 2. Sonn- Mtag in der PassionSzeit, diesmal der 13. März, als besonderer «Gedenktag für di« im Weltkrieg Gefallenen begangen werden. MAuch in der hiesigen Gemeinde ist der lebhaste Wunsch ausge- Mfprochen worden, an diesem Tage das Gedächtnis unserer teueren DToten zu begehen. In der Stadtkirche findet um 9 Uhr Trauer- Mgotlesdienst statt. M Dippoldiswalde. Der am 25. 2. 1907 geborene wiederholt Mvorbestrafte Wirtschaflsgehilfe Erich Ebersbach, der zurzeit für das MAmtsgericht Meisten eine Reststrafe von 3 Monaten 1 Woche MGefängnis im hiesigen Gerichksgefängnis bis 10. 3. 1927 verbüstt, Mhatte sich gestern vor dem hiesigen Schöffengericht erneut wegen MRückfallSdiebstahl zu verantworten. Er war angeklagt, im April >1926 in Luchau der mit ihm bei der Gutsbesitzerin Kunze in Luchau M-ediensteten Magd Frieda Busch aus dem offenen Kleiderschrank Meine Klubjacke im Werle von 16 RM. und dem mitbediensteten MWirtschaftsgehilfcn Rudolf Gönner eine Hose entwendet zu ha- Mben. Der Angeklagte leugnete die ihm zur Last gelegten Dieb- I stähle. Durch die beeideten Zeugenaussagen konnte er aber hin- W reichend überführt werden. Das Gericht verurteilte ihn unter I Wegfall der Gefängnisstrafe von 3 Monaten 1 Woche des Amks- I gerichks Meisten wegen Rückfallsdiebstahls zu einer Gesamtstrafe » von 6 Monaten 1 Woche Gefängnis und Tragung der Kosten. I Der bereits verbüßte Strafteil der Meistner Strafe wurde ihm I auf die Gesamtstrafe als verbüstt angerechnet. — Weiter war der U am 18. 10. 1905 geborene Wirtschaftsgehilfe Herbert Scholz an- « geklagt. Er soll in der ersten Hälfte des wahres 1926 in Wikkgens- > darf nach und nach 21 RM., die er für den Gutsbesitzer Walther > von Leuten kassierte, die Scholz im Austrage seines Dienstherrn » gefahren, rechtswidrig unterschlagen und für^ich verwendet haben. M Der Angeklagte war bei dem Gutsbesitzer Walther in Wittgens- W darf als Wirtschaflsgehilfe im Dienst und halte öfters in dcssem M Auftrage Lohnfuhren auszuführen. Bei dieser Gelegenheit lieh M er sich von den Reisenden Vorschüsse zahlen und vereinnahmte k Z auch die Beträge, ohne sie an seinen Dienftherrn abzuliefern. Er Mgab sich dabei gewöhnlich als der Besitzer des Gespanns selbst M aus und stellte auch Quittungen in -essem Namen aus. Das Ge- M richt verurteilte den Angeklagten, der in vollem Umfange ge- « ständig war, wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu 10 Tagen «Gefängnis und Tragung der Kosten. — 3n beiden Fällen haben «Angeklagter und die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel vcr- W zichtet. — Der hiesige Amtsanwalt Referendar Dr. Wolf ist zur «Fortsetzung seines Vorbereitungsdienstes am 1. 3. 1927 an das «Amtsgericht Dresden, an dessen Stelle ist Referendar Oertel vom «Amtsgericht Werdau hierher verseht worden. I Dippoldiswalde. Vor der Meisterprüfungskommission sür das «Müllerhandwerk für Dippoldiswalde, an der Deutschen Müller- M schule, bestanden am Donnerstag folgende Müllerschüler die M Meisterprüfung für das Müllerhändwerk: Hubert LordeSmeyer Maus Rheine, Ernst Dornheim aus Grimma, Gustav Hardach aus MMelle, Arthur Sucker aus Schönebeck. — Wie die Pressestelle der Landwirischaftskammcr Mmitkeilt, haben der naßfallende Schnee und der Eisanhang in den «vergangenen Monaten in allen Teilen Sachsens, besonders in Mden Nadelholzwaldungen, grostcn Schaden angerichtet. Viele MBaumschäfte sind infolge der Schnceauflagerung und Eisbelastung Mgebrochen. Es ist dringend geboten, für sofortiges und rasches MAufarbeilen und Entrinden oder Abfahren der Bruchhölzer und M-eS Reisigs aus dem Walde zu sorgen, um sich und andere vor «schweren Waldschäden zu schützen, da gerade Bruchhölzer die gc- Mfährlichsten Brut- und VermchrungSstätten der Borkenkäfer sind. Mit Eintritt warmer Witterung im März legen die Käfer ihre Eier in die Basthaut des Stammholzes, während sie entrindete Stämme meiden. Bei groster Vermehrung gehen sie auch an tzrüne Stämme, bringen sie zum Absterben und richten dadurch b' außerordentlichen Schaden an. Das Vorhandensein der Borkcn- ^käfer im Walde erkennt man an dem Hellen Bormchl der liegen den und stehenden Stämme, das die Käfer bei Anlage ihrer MMuttergänge unter der Rinde herausschaffen. UcbngenS sind Mdie Waldbesiher zur Vornahme der genannten Mahregeln nach W-em sächsischen Borkenkäfergcseh verpflichtet. Die Entrindung Mdes im Wolde liegenden Holzes must spätestens am 1. Juni durch- Mgefllhrt sein. Es wird bei der Gelegenheit darauf aufmerksam «gemacht, daß Aeste und Reisig an den Bruchhölzern nicht zum Weseholz gehören,- ihre Entnahme wird als Forstdiebstahl bestraft. W — Wie die Presse der Landwirschaftskammer de- Wanntgibt, stehen auch heute noch Reichsmiltel zur Verfügung für «den Bau von Landarbeilerwohnungen, zu denen das Landes- »wohnungsamt aus Mitteln der Auswertungssteuer Zuschüsse gibt, «And zwar im Höchstbetrage von 65 Proz. der Baukosten. Sie Metzen sich zusammen aus 32'/, Proz. aus Reichsmilteln, zunächst Mnverzinslich, Rückzahlung innerhalb 10 Jahren, wenn derGutS- Deigentümer den Bau ausführk, innerhalb 20 Jahren, wenn der »Arbeiter den Bau ausführen lässt; ferner aus 32 Proz. Zuschust Mes Landeswohnungsamtes aus Mitteln der Aufwertungssteuer, «wobei Tilgung und Verzinsung von 1—2 Proz. Innerhalb 5i Jah- Men gerechnet ist. Die Zuschüsse werden nur gegeben, wenn die »langjährige Besetzung mit deutschstämmigen Landarbeitern ge- »wäyrleifiet ist. Unter gewissen Voraussetzungen werden auch Mit- l Ein Ricsenfeuer in Neuyork. Reuyork, 3. 3. Von einem Riescnfcuer wurden die hiesigen grosten Anlagen der Pensylvanischcn Eisenbahn zerstört. Dem Feuer fielen viele Bahnwagen mit Frachten zum Opfer. Der Schaden beträgt 1,5 Millionen Dollar. Der Feuerschein erleuch tete weithin den Reuyorkcr Hasen. Gräßlicher Selbstmord eines Studenten. Göttingen, 3. 3. Gestern nachmittag bestieg der 19 jährig« Student Vogelann mit mehreren Kommilitonen' den 82 Meter hohen Turm der Göttinger Johanniskirche. Während seine Freunde bald wieder den Turm verließen und ihm zuriefen, er möge doch auch herunterkommcn, setzte er sich aus die Turmbrüstung, rauchte noch eine Zigarette und stürzte sich danach von dem Turme auf das Strastenpslaster hinab, wo er zerschmettert liegen blieb. ' Leiosta. Die Leipziger Stadtverordnetenversammlung lehnte die Ratsvorlage über die Ausgestaltung des RugustusplahcS ab. Angenommen wurde ein Antrag, wonach der Rat Vorschläge zu einem Orksgeseh machen soll, das den gegenwärtigen Verhält nissen Rechnung trägt, jedoch nicht auf den Augustusplatz be- schränkt, sondern auf das ganze Ringgebiet -WM. des Bahn hofsvorplatzes ausgedehnt werden soll. Für den Fall, dast eine Bebauung des Augustusplatzes in Frage kommt, Men dem Stadt verordnetenkollegium hierüber Vorschläge gemacht werden. Je- dock Kat die Fläche des Platzes selbst völlig unbebaut zu bleiben. JmAnschluß hieran wurde ein sozialdemokratischer Ristrag auf Umbenennung des Augustusplatzes in Platz der Republik gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Ein kommunistischer Antrag auf Umbenennung in Karl-Marx-Plah wurde mit den Stimmen der Kommunisten und Sozialdemokraten angenommen. Vor einiger Zeit wurde über einen Rieseneinbruch in ! Leipzig-Lindenau bei einem Kartoffelgroßhändler berichtet, dem u a aus dem Geldschrank Schmucksachen im Werte von 5000 bis 20 000 M., S4 Dollarnoten, 102 englisch« Pfund, sowie eine Sammlung gehamsterter deutscher Gold- und Silbermunzen im Nennwerte von 6160 M. gestohlen worden sein sollten. Am Montag wurde der Großhändler Riedrich verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugesührt. Dem Manne wird Versicherungs betrug zur Last gelegt, den er dadurch begangen haben soll, daß er den Einbruch fingiert hat. Er war gegen Einbruchdiebstahl sehr hoch versichert. „ < - Leipzig. Der Direktor des Leipziger Zoologischen Gartens Dr. Gebbing, der im Auftrage der LNN. eine Expedition nach Liberia unternommen hat, ist in diesen Tagen nach dreimonatiger Abwesenheit glücklich zurückgekehrt. Es ist ihm gelmrgen, eine Durchquerung Liberias durchzusühren, obwohl das Gebiet sür Europäer verboten ist. , Mügeln. Nachdem das großzügige Prozekt zur Errichtung eines Stadtbades in hiesiger Stadt durch ein Wurzener Konsortium aus finanziellen Gründen als gescheitert zu betrachten ist, wird die Stadt nunmehr ein Bad in eigener Regie bauen. Mit den Vor arbeiten ist ein gemischter Ausschuß, bestehend aus Stadtverord neten und den Vorsitzenden der hiesigen Sportvereine betraut worden. Geithain. Dem Gerbermeister Albin Kittel hier wurde für seine 25 jährige aufopferungsvolle Arbeit als Stadtverordneter und Stadtrat auf einstimmigen Beschluß der städtischen Körper schaften der Chrenbürgerbrief der Stadt Geithain überreicht. Penig. Am Montag abend versagten auf -er Chemnitzer Straße plötzlich die Bremsvorrichtungen eines Chemnitzer Per sonenkraftwagens. Der Wagen fuhr in das Schaufenster eines Korbwarenhauses, das völlig zertrümmert wurde. Dabei wurde ein 12 jähriges Mädchen durch Glassplitter am Kopfe erheblich verletzt. Öberlößnih, 2. März. Jä der Gemeinde Oberlößnih, die das Hoflößnitzgrundstück auf mindestens 30 Jahre an die Sächsische Landwirtschaftskommer für Weinbauzwecke verpachtet und über dies einen großen Teil der Weinberge am „Goldenen Wagen" an den Staat zur Bewirtschaftung durch die Landwirtschaftskammer verkauft hat, wird nunmehr der Bau einer Staatlichen Weinbau- Versuchs- und Lehranstalt seitens des Landbauamtes Dresden in Angriff genommen. Die neue Winzerschule soll an der historischen Spihhaustreppe erstehen und den Winzerkreisen in Fachlehrgängen Grundlagen und Bedeutung des sächsischen Weinbaues vermitteln. Das Gebäude wird große Kellereien und Kelterräume im Keller geschoß, Lehrsäle, Laboratorien und Sammlungen im Erdgeschoß und im Obergeschoß die Wohnung für den Leiter -er Staatswein berge enthalten. Architektonisch soll sich der Bau harmonisch in die reizvolle Löhnitzlandschaft einfügen. Lauter. Die Kirchgemeinde Lauter beabsichtigt den Bau einer neuen Kirche und hat für ihr Kirchengrundstück in der Mitte des Ortes ein gleichgroßes, günstig gelegenes Gelände an der Lukherstraße von der politischen Gemeinde eingetauscht, das sür den Kirchcnbau sehr geeignet ist, während das jetzige Kirchen grundstück als wertvolles Bauland aufgeschlossen wird. Die hie sige Kirche wurde im Jahre 1628 erbaut, ist aber bei der bedeutend gestiegenen Einwohnerzahl viel zu klein. Geiyer i. Sa. Die hiesige Bürgermeisterstelle ist jetzt neu ausgeschrieben worden. Bekanntlich schwebt gegen den früheren Bürgermeister Dr. Kneschke wegen Verfehlungen im Amt ein Disziplinarverfahren. Plauen. Die Stadtverordneten beschlossen, das Direktorium des Stadlverordnekenkollegiums zu ersuchen, bei der sächsischen Regierung und im Landtage energische Schritte zu unternehmen, daß die dringlich« Errichtung einer Frauenklinik m Vogtlan-e anerkannt und der Beschluß dahin geändert wird, daß bestimmt Plauen und nicht Zwickau die Frauenklinik erhält. Lübau. Zu einer Geldstrafe von 10 RM. verurteilte das Amtsgericht Löbau am 2. März den Führer der Gewehrscktion des Militärvereins Kittlitz bei Löbau, der im Auftrage des Vor sitzenden des Vereins aus Anlaß der am 24. Oktober 1926 in Lautitz bei Löbau staltgcfundenen Weihe eines Kriegerdenkmals eine Ehrensalve hatte abgeben lassen, ohne daß er hierzu eine besondere behördliche Erlaubnis besah. Nur am Grabe von Kriegsteilnehmern ist es den Militärvcreinen gestaltet, ohne vor herige Erlaubnis Ehrensalven abzugeben. tel für Umbauten bewilligt, wenn damit zugleich neue Wohn räume für Landarbeiter geschaffen werden. Anträge für Sachsen sind an die Landessiedlungsanskalt „Sächsisches Heim", Dresden- Altstadt, Kanzleigähchen 1, zu richten. — M ü g l i tzta l - T u r n ga u (DT.). Nächsten Sonntag, den 6. März, hält der Gau im Gasthof zu Hausdorf feinen dies jährigen ordentlichen Gautag ab. Auher den satzungsgemäß zu erfolgenden Neuwahlen wird Beschluh gefaht werden, wo und wann dieses Jahr das Gauturnsest abgehalten wird. Mit diesem Feste soll auf Antrag des Gauturnrates das 50 jährige Bestehen des Gaues gefeiert werden. Ueber weitere Veranstaltungen inner halb des Gaues wird ebenfalls beraten werden. Einer der wich tigsten Punkte der Tagesordnung wird die Frage der Gauver schmelzung bczw. Bildung eines Grohgaues in Gemeinschaft mit den drei Dresdner Gauen bilden. Da in dem Gaue die Zahl der kleinen Landvcreine vorherrschend ist und diese sowieso schon schwer zu Kämpfen haben in finanzieller Hinsicht, so dürften vor aussichtlich auch die meisten Abgeordneten nicht für diefes Vor haben zu gewinnen sein, zumal die wenigen Vorteile, die aus dieser Angelegenheit geboten werden sollen, nicht mit den zu er wartenden Nachteilen, insbesondere finanzieller Art, zu ver gleichen sein dürften. Eine ganze Anzahl eingereichtcr Anträge der Gauvereine werden außerdem den Gautag beschäftigen. Dresden, 2. 3. DaS Gesamtministerium hat in feiner Sitzung vom 11. Februar einstimmig beschlossen, daß von der Stadt Leipzig als Beitrag zu den Kosten des Mittellandkanals einschließlich Südflügel die llebernahme von mindestens 37Z des sächsischen Landesanteils zu verlangen ist. Die Stadt Leipzig ist daraufhin erneut um Uebernahme dieses Kostenanteils ersucht worden. So bald die Uebernahme durch die städtischen Körperschaften be schlossen ist, wird das Kanalbauamt Leipzig eröffnet werden. Dresden, 2. 3. Ueber die Arbeitsmarktlage berichtet das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Der Arbeitsmarkt zeigt im ganzen keine wesentlichen Veränderungen. Die Landwirtschaft beginnt nach dem Eintritt der milden Witterung stärker mit Auf trägen herauszukommen. Jüngeres Personal ist in zureichendem Maße nicht immer sofort verfügbar. Auch das Gärtnergewerbe beginnt Arbeitskräfte einzustellen. Im Steinkohlenbergbau ist ein laufender Bedarf an Facharbeitern vorhanden, der aus dem ört lichen Angebot befriedigt werden kann. Die Skeinindustrie steigert langsam ihren Beschäftigungsgrad, während die Ziegeleien zum großen Teil noch ruhen. Die Metallindustrie kann z. Zt. wegen der Auswirkung des stattgefundenen Arbeitskampfes kaum be urteilt werden. Die Textilindustrie hat weiterhin einen dauernd bemerkenSwerten Bedarf an Fachkräften, insbesondere an weib lichen, deren Beschaffung teilweise Schwierigkeiten verursachte. In der gesamten übrigen Fertigwarenindustrie ist der Bedarf an Arbeitskräften recht geringfügig gegenüber dem dauernd hohen Angebot. Im graphischen Gewerbe steigert sich die Nachfrage. Im Gastwirksgewerbe nahm sie dagegen im ganzen ab, insbesondere soweit Bedienungspersonal in Frage kommt. Gutes Hausper sonal fehlt. Eine geringe Besserung zeigt die Arbeiksmarktlage der kaufmännischen Angestellten. Vorwiegend erstreckt sich die Nachfrage auf jüngeres Kontorpersonal und ausgelernke Steno typistinnen. Ein starkes Anschwellen zeigt auch die Nachfrage nach Prooisonsreifenden und Vertretern. Für die Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkle wird nunmehr die Entwicklung im Bau gewerbe von entscheidender Bedeutung werden. Vorläufig hat der Witterungsumschlag die Nachfrage im Baugewerbe nur gering fügig gesteigert. Stärker gesucht waren lediglich Maler. Dresden. Mit -en jetzt schon beendeten Reifeprüfungen wird das Friedrich-August-Seminar endgültig beschlossen und mit ihm, dem einstigen Seminar zu DreSden-Friedrichstadt, die älteste Lehrerbildungsanstalt Sachsens, -je seit 140 Jahren bestand. Dresden, 3. 3. Abg. Grellmann hat im Auftrage der Deutsch nationalen Volkspartei folgenden Antrag gestellt: „Die Regie rung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf einzubringen, der 8 16 Abs. 4 des Gesetzes über die Aushebung der Schulgemeinden fSchulbezirksgeseh) vom 11. Juli 1921 wie folgt abändert: Den Vorsitzenden im Schulbezirksvorstande und dessen Stellvertreter wählt der Schulbezirksvorstand." Pirna. Als Donnerstag morgen das von Neundorf nach Pirna verkehrende Staalsauko Arbeiter nach der Küllnerschen Fabrik bringen sollte, löste sich am Gasthof zum Hecht in Pirna der Anhängewagen und stürzte um. Der Magen wurde schwer beschädigt. Zwei Schwerverletzte und sieben Leichtverletzte wur den in das Krankenhaus zu Pirna übergeführt. — Zu dem Auto-Unfall wird noch mitgeteilt, daß von den beiden ins Pir.naer Krankenhaus eingelieserten Schwerver letzten der eine Rippenbrüche, der andere einen Ncrvenchok da vongetragen hat. DaS Befinden der Verletzten gibt zu Bedenken keinen Anlaß. Borna b. Leipzig. In der hiesigen Pianofvrtefabrik von Heyl verunglückte der an der Kreissäge beschäftigte 34 jährige Zimmer mann Paul Janke dadurch, daß ihm ein abspringendcs Stück Holz mit solcher Wucht an die Brust traf, daß der Bedauerns werte sofort besinnungslos umfiel und kurz darauf an inneren Verblutungen starb. Janke hinterläßt eine Frau und ein Kind. Grimma. Wie in der Kirchgemeindeoersammlung mitgeteilt > wurde, wird die Kirchgemeinde zu Grimma ihren Darlehns- gläubigern gegen Schuldschein 25 Proz. Aufwertung gewähren, obwohl sie gesetzlich nur zu einer Aufwertung von 12'/- Prozent verpflichtet ist. Härten, die sich bei der Kirchensteuer ergaben, sind so weitgehend wie möglich durch Ermäßigungen und Stun dungen gemildert worden. Um auch die Männer mehr zum kirch lichen Leben heranzuzichcn, sind evangelische Männerabende ein gerichtet worden. Gohrisch. Ein hiesiger Gutsbesitzer hatte nokgedrungener- weise zwei seiner Fohlen, die allgemein frei sich im Grundstück bewegten und die Freude aller Nachbarn waren, einige Zeit ein- sperrcn müssen. Als er sie wieder der Freiheit überlieh, ge bärdeten si« sich wie toll und rannten in seltenem Uebermut im Gehöft und angrenzenden Garten umher. Dabei übersah das jüngere Tier die vorgestreckte Deichsel eines Schneepflugs und jagte mit aller Gewalt gegen sie an. So verletzte es sich derart schwer, daß die Deichsel dem zarten Tier buchstäblich im Leibe stecken blieb.
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