Delete Search...
Dresdner Journal : 08.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190211083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19021108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19021108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-08
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 08.11.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
von alten, unter dem Befehle des LizekönigS von Canton stehenden Dschunken, die mit großen alten Vorderlade kanonen bewaffnet sind Aber die Kanonenboote sind gegen die Räuberei so machtlos wie die alten langsamen Dschunken, denn den Kommandanten sind die Hände derart gebunden, daß sie nicht cingreifen dürfen, wenn sie nicht solche Seeräuber in lla^ranti ertappen, und das wissen die Herren sehr gut zu ver hindern, da sie einen vorzüglichen Nachrichtendienst eingerichtet haben und ihre kleinen Geschäfte stets in Abwesenheit der Kriegsschiffe besorgen. Im Jahre 1899 war ein britisches Torpedoboot auf seiner Patrouillcnfahtt; cs ankerte im Westflusse an der einen Seite einer kleinen Insel, um die Kessel zu reinigen. Währenddem wurde auf der andern Seite unter den Augen des Komman danten ein Seeraub verübt, ohne daß er etwas dagegen zu thun vermochte Nur einmal kamen englische Blau jacken in engere Berührung mit den Piraten; das Ka nonenboot „Tweed" verfolgte eine von Piraten genom mene Jacht, die Räuber waren noch an Bord. Sie ließen aber das Schiff in einen kleinen Flußlauf an der Küste einlaufen und verließen es Der Verfolger hatte aber nicht genügende Mannschaft an Bord, um ihnen auch auf dem Lande nachstellen zu können. Im West river werden die Schiffe von den Piraten terrorisiert, sie erheben Abgaben und Brandschatzungen von ihnen, welche die Schiffer auch gern bezahlen, wenn sie nicht Mannschaften genug haben, um ein größeres Gefecht wagen zu können. Nicht selten sieht man hochbeladene Dschunken flußauf- oder abwärts fahren, die nicht weniger als drei Piratenflaggen gehißt Haven, um damit anzu zeigen, daß sie ihre Brandschatzung bezahlt haben und unter Schutzgarde fahren. Etwas mehr von Romantik zeigt die vor etwa zehn Jahren vorgekommene Beraubung des Dampfers „Namoa", der von Hongkong nach Amoy, Swatow und Futschau bestimmt war und zahlreiche Chinesen an Bord hatte, die mit ihren Ersparnissen aus Kalifornien und Australien nach Hause zurückkehrten. Es hatten sich aber eine Menge bewaffneter Piraten als Passagiere mit eingeschlichen, die während der Mittagsmahlzeit alle anderen Schiffsgenosscn be drohten und einige, darunter den Kapitän durch Revolverschüsse töteten. Die Mannschaft und die übrigen Passagiere wurden in die Kajüten eingeschlosscn, nach dem sie sowie das Schiff beraubt worden waren. Die Piraten steuerten dann das Schiff in eine kleine Bay hinter einer Insel, nahmen Lichter, Anker rc. fort und verließen es sodann Der Ingenieur, der sich während der ganzen Affäre in einem Winkel des Maschincn- raumeS versteckt hatte, befreite nun die anderen und steuerte das Schiff nach Hause. HanswlrlschafMches. * Auf der internationalen Tuberkulose-Konferenz, die Ende Oktober d. IS. in Berlin tagte, haben sich eine Anzahl Gelehrte dafür ausgesprochen, daß Milch, um allen An steckungsgefahren sicher aus dem Wege zu gehen, nur in ge kochtem Zustande zu genießen sei. Nun sagt aber der Ge schmack abgckochter Milch nicht jedermann zu, ganz abgesehen davon, daß durch das Erhitzen das Milcheiweiß gerinnt, wo durch die leichte Verdaulichkeit der Milch nicht wenig beein trächtigt wird. Durch eine neue Art der Pasteurisation nach Medizinalrat vr. W. Hesse ist es der Firma Gebrüder Pfund gelungen, mit ihrer Bollmilch 1. Sorte ein Nahrungs mittel aus den Markt zu bringen, das — obwohl frei von Krankheitserregern jeder Art — doch das Milcheiweiß in natür licher, gelöster Form enthält. Die Milchversorgung großer Städte ist durch dieses Verfahren in ganz neue Bahnen ge lenkt worden, und die Anregung dazu, die von Dresden aus ging, hat schon in vielen anderen Städten verdiente Nach ahmung gesunden. Die Zeit dürste nicht mehr fern sein, wo die von Medizinalrat Or. Bela im klinischen Jahrbuch auf- gestellte Forderung, daß nach polizeilicher Vorschrift nur noch pasteurisierte Milch verkauft werden darr, allgemein wird. Mit welcher Sorgfalt Gebrüder Pfund bei dem Milchverkaus verfahren, zeigt wohl am besten, daß neben der fortlaufenden bakteriologischen Kontrolle der Milch seitens erster Autoritäten im letzten Jahre allein 23000 Milch-Analysen im Laboratorium der Firma vorgeiwmmen morden sind. — Ter Stadtauslage der heutigen Nummer unseres Blattes ist ein Prospekt der Firma als Sonderbeilage angefügt. Statistik und Volkswirtschaft. * Dresdner Börsenbericht vom 8. November. Koh len und Bankenwerte waren an heutiger Berliner Börse etwas besser behauptet. Hültenaktieu zeigten sich dagegen erheblich abgeschwücht. Fonds und Bahnen lagen ruhig Man notierte in Berlin: Kredit 212,10, Staatsbahn I5l,ü< , Lombarden 1S,3O, Diskonto 188,10, Italiener —, Dortmunder —. An der hiesigen Börse trat Henle verschiedentlich wieder eine kleine Abschwächung zu Tage. Wir verzeichnen nachstehende Um sätze: Deutsche Fonds: 3 Reichsanleihe 91,70, 3'^ dergleichen 102,00, 3 Sächsische Rente 8S,75, 3^gtz Sächsische Anleihen 100,75 angeboten, 3>^ «tz Konsols 102 — Ausländische Fonds: Oestcrr Silberrentc blieben mit 101,20, Ungarische Goldrente mit 101,90 angebolen, 4 gy 1890er Rumänen bedangen 8»,SO, ü hh Rumänen 08. Bankaktien: Sächsische Bank bedangen 127,60 und Sächsische Bodenkredit ISO. Transportwerte: Dresdner Straßenbahu sanden Ab nehmer mit 168,50 (ch ätz). Papier- rc. Fabriken: Dresdner Papierfabrik erfuhren stärkere Nachfrage und zogen 2 ätz, auch Westendorp u Wehner gewannen 2 ätz Ballgesellschaften waren ohne Geschäft Maschinenfabriken: Schubert u Salzer gaben wieder 'lz äs, (148,50), Jacobi bei verbleibendem Angebot 1 äh (S1) nach Schönherr wurden mit 170 (-f-Häh) bezahlt Elektrische Unternehmungen waren ohne Geschäft Näh maschinen- und Fahrradaktien: Corona kamen bei I2K Z- '4 ^>), Wanderer mit 168,50 (^- 2'^ ätz) in den Ver kehr Brauereien: Aeldschlößchcn gewannen heute ä«, Kieler 2 äb, Kempff 1 und Waldschlößchen 3 Porzellan rc Fabriken: Glasfabrik Siemens blieben mit 252,50 (-s- 2 äh) gefucht. Aktien verfchiedener Unternehmungen: Mörbitz blieben mit 86 (— I äo) angeboten. Hotel Bellevue zogen wieder 1 ätz (102) an, Plauener Spitzen Hj (146,25). * In die Leitung der Dresdner Abteilung der Allge meinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig, die die Geschäfte des Bankhauses Günther u. Rudolph vom 1. Januar 1903 ab sortsührt, ist neben den jetzigen Mit inhabern der genannten Firma, den Herren Fritz Günther und Charles W PalmiS, Hr. Franz v. Roy, bisher Direktor der Danziger Privat Aktien-Bank, Danzig, berufen worden. » In der gestrigen Generalversammlung der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) waren 18 Anionäre mit 2463 Stimmen vertreten Die Anträge der Verwaltungs organe wurden einstimmig genehmigt, dem Vorstand Dccharge erteilt und die Verteilung einer Dividende von 6 ätz gleich 18 M für die Aktie beschlossen, sowie die vorgeschlagene Verwendung von 10 000 M zur Bildung eines Dividcnoen- ReservefondS bewilligt. Der dem Turnus gemäß ausscheidende Hr. Louis Schönherr in ThoSsell wurde durch die Versamm lung mit Acclamation als Aufsichtsratsmitglied wiedergewählt. D Deutsche Cognakbrennerei vormals Gruner u. Comp., Siegmar. Durch Schadenseuer wurde der Dach stuhl eines Hintergebäudes zerstört, wovon indessen der Betrieb der Brennerei in keiner Weise behindert wird. * Der Geschäftsbericht der Berliner Unionsbrauerei führt aus, daß die ungünstige Lage des Arbeitsmarktes und die beispiellos schlechte Witterung während des Sommers für das Biergeschäst von nachteiligen Folgen waren. Auch die Wiedereinführung des Flaschenpfandes bewirkte zunächst einen Rückgang des Absatzes, so daß dieser insgesamt um 4942 bl gegen das Vorjahr zurückgeblieben ist. Was speziell das Flaschcnbiergcschäjt betrifft, so hat gegenüber dem Nachteil des verringerten Umsatzes, die Pfanderhebung zu wefentlichen Ersparnissen geführt, indem die Ausgaben für den Ersatz an Flaschen hcrabgcminderl und das Geschäft fclbst ein geregelteres und lohnenderes geworden ist. Der Betrieb hat sich im übrigen in ziemlich gleichen Verhältnissen wie im Vorjahre bewegt - Die Gerste stellte sich durchschnittlich 6 M. per Wispel billiger und war von guter Qualität. Die Gesellschaft hat darum auch so viel wie möglich gemälzt und nimmt in das neue Jahr größere Vorräte an Malz mit hinüber. Ter Hopfen halte ungefähr denselben Preis wie im letzten Jahre. Der Bruttogewinn ist mit 329 474 M. dem vorjährigen ziem lich gleich, der Nettogewinn mit 183 062 aber durch die höheren Abschreibungen von 116 412 M. um etwa 9667 M. kleiner. ES wird vorgeschlagen, den Reingewinn wie folgt zu verteilen: zum Reservefonds 9153 M., der Direktion Vertrags mäßig 12 173 M., dem Aussichtsrat statutenmäßig 10 000 M., 5 ätz Dividende ans das Aktienkapital 150 000 M. und Bor trag auf neue Rechnung 1736 M. * Gegen die neuerdings erlassenen behördlichen Warnungen vor dem Genüsse von geschwefeltem Dörrobst hat wie die Leipziger so auch die Dresdner Handelskammer eine umfängliche Eingabe an das König!. Ministerium des Innern gerichtet, deren Hauptinhalt wir im folgenden wiedergeben: Es wird 1 baldige und für das Reichsgebiet einheitliche Festsetzung des zulässigen Höchstgehalts an schweslicher Säure in ausländischem Dörrobst und 2. eine Uebergangszeit von einem Jahre für die Regelung dieses Handelszweiges beantragt. — Denn einVer- bot des Handels mit Dörrobst, sobald dieses auch nur die ge ringsten Mengen schwefliger Säuren enthält, sei viel zu weit gehend, da ja die Hamburger Medizinalbchörde einen Gehalt von 0,124 ätz für zulässig erklärt habe. Ferner werde im Weingesetz ein „geringer Gehalt" an schwefliger Säure für Wein ausdrücklich erlaubt. Allgemein in der Bier- und Weinkellerei, im Hopsen- und Obsthandel, auch von Haus frauen beim Früchteeinsetzcn werde das Schwefelungsversahren mit bestem Erfolge angewendet Nirgends sei über Schädig ungen der Gesundheit durch die zurückbleibenden geringen Spuren der Säure geklagt worden. Deshalb wäre das schroffe Vorgehen der Behörden völlig unerwartet gekommen und die Händler hätten sich mit großen Vorräten des nun mehr entwerteten Dörrobstes versehen. — Da das Ministerium bereits erneute Erwägungen in Aussicht gestellt hat, wird hoffentlich die Beunruhigung des betreffenden Handelszweiges und der Käufer bald behoben sein. * lieber die Lage des Salpctcrgeschäftcs wird be richtet, daß in Chile infolge der hohen Preise des Artikels zahlreiche Werke wieder in Betrieb gesetzt worden sind, die diesen eingestellt hatten, weil er nicht lohnte. Dadurch werde das Kontingent der einzelnen beteiligten Werke verringert. Die Gesamtproduktion der im Salpetersyndikal vereinigten Werke betrügt 30,5 Mill. Quintalcs Die Konvention, die die Produktionseinschränkung betrifft, hat sich als ein zwei schneidiges Mittel erwiesen, sic hat bei den großen Werken die Produktionskosten durch die Verminderung der Produktion erhöht, aber kleineren Werken wieder aufgeholfcn. Es ist demnach nicht abzusehen, wie lange die großen Gesellschaften sich noch der ProduklionSeinschräntung unterwerfen werden * Montreal. Die Canada-Pacific-Eisenbahn verkaufte im Oktober 271000 Acre- Land für 953 000 Dollar gegen 150 573 Acres für 465 000 Dollar im Oktober 1901. Lchtsfsnachrichten. Hamburg - Amerika - Linie. D. „Armenia", von Hamburg nach Halifax und Philadelphia, 6 November 2 Uhr 30 Min. mittags von Boulogne D „Ascaria", von Hamburg nach Westindien, 2. November in St. Thomas D „Athesia", von Philadelphia nach Ham bürg, 5. November 9 Uhr 10 Min abends Lizard passiert. D. „Brisgavia", von Hamburg über Portland nach New- Orleans, 5 November K Uhr 30 Min. abends Cuxhaven passiert D „Christiania", 5. November in Rio de Janeiro. S D. „Deutschland", von Hamburg über Southampton und Cherbourg nach New Hott, 6 November 1 Uhr 40 Min. mittags Cuxhaven passiert D. „Elruria", von Hamburg nach Boston und Baltimore, 5 November 12 Uhr 20 Min mittags Cuxhaven passiert. D. „Granada", von Santos nach Ham burg, 5. November von Funchal. R-P-D. „Hamburg", von Ostasien nach Bremen, 5. November von Penang D „Hun- garia", von Hamburg nach Westindien, 5. November 10 Uhr 30 Minuten vormittags Dover passiert. Bäder und Reisen. * Die beiden trefflichen Verbindungen nach dem Süden über den Brenner, Abfahrt vom Hauptbahnhos 11 Uhr 5 Min. vorm. und 11 Uhr 45 Min. nachm. (V-Zug) finden schon jetzt eine rege Benutzung, da viele Familien es vor ziehen, den ganzen Winter im Süden zu verbringen statt einige Monate im Frühjahr. Die Reiselitteratur ist eine sehr reichhaltige geworden, insbesondere die Schweiz mit Tirol sind unablässig bemüht, das vornehme Frcmdenpublikum an zuziehen und erachten hierzu illustrierte Reiseführer als ein wirksames Mittel; Italien ist nach dieser Richtung weniger strebsam. Im Internationalen Reisebureau „Comel", PragerStraße6l liegen die neuesten Erscheinungen für jeder mann aus, diese behandeln Vevey, Villach, Arco, Gries-Bozen, St Moritz, Gardone Riviera, Roncegno, Davos, Bordighera. Hcrkulesbad, Lugano, Ragusa, Levico-Vetriolo, Arosa, die Paris—Lyon—Mittelmeer-Bahn rc. Besonders beachtenswert ist auch ein illustrierter Reiseführer durch Wiesbaden. Es empfiehlt sich, im Bureau vorzusprcchen, um jede sonst noch wünschenswerte Auskunft im Wege gegenseitiger Aussprache zu erhalten. Draht-Nachrichten. Paris, 8. November. Der „Gaulois" meldet, cS sei nach längeren Verhandlungen über die angeblich ge plante Reise des Präsidenten Loubet nach Italien be schlossen worden, daß die Begegnung mit König Viktor Emaunel nicht in Rom, sondern in einer der Städte Turin, Mailand, Florenz oder Neapel stattsinden werde. König Viktor Emanuel würde in diesem Falle den Besuch des Präsidenten Loubet nicht in Paris, sondern in einer Stadt Südfrankreichs erwiedcrn. Die römische Curie habe auf eine bezügliche Anfrage der französischen Regierung unzweideutig erklärt, daß der Papst den Präsidenten nur dann empfangen werde, wenn dieser den Papst zuerst besuchen und während seines Aufenthalts in Rom als Gast des französischen Botschafters beim Vatikan weilen würde. Marseille, 8. November. Der Vater des marokka nischen Ministers des Aeußeren ist hier eingetroffen. Er geht in besonderer Mission zu dem Minister des Aeußeren Delcasss und dem gegenwärtig in Paris weilenden Gcneralgouverneur von Algier Revoil. London, 8. November. Se. Majestät der Deutsche Kaiser ist an Bord der „Hohenzollern" um 8 Uhr früh in Port Victoria angekommcn. Der Monarch stand auf dem Deck, als das Schiff unter dem Donner der Ge schütze den Medway hinaufdampftc. Nach Schluß des Blattes eingetroffen: Port Victoria, 8. November. Um 10 Uhr begab Sich Se. Majestät der Deutsche Kaiser von der „Hohen zollern" zu dem für Ihn bercitstehenden Sonderzug, der alsbald nach Shorncliff abfuhr. Als der Kaiser die „Hohenzollern" verließ, nahm die Besatzung der Jacht Paradcaufstellung und alle Schiffe feuerten Salut. Port Victoria, 8. November. Um 8 Uhr 30 Min. traf der Deutsche Botschafter Graf Wolff-Metternich auf der „Hohenzollern", vom Kaiser empfangen, ein. Später fand Empfang des Ehrendienstes statt, der mittels Sondcrzuges in Port Victoria eingetroffcn war und vom Grafen Wolff-Metternich vorgcstellt wurde. Port Victoria, 8. November. Die Schlachtschiffe auf der Reede von Sherneß hatten über die Toppen ge flaggt. Als die „Hohenzollern" langsam und majestätisch mit der Eskorte der Torpedoboote um Garrison point, nordwestlich von Sherneß, hcrumkam, nahmen die Mannschaften auf Deck Aufstellung. Ein offizieller Empfang Sr. Majestät des Kaisers fand nicht statt; daher war in Port Victoria keine Ehren wache aufgestellt. Außer den Offizieren befanden sich nur einige Menschen auf der Mole, an der die „Hohem zollcrn", die die deutsche und englische Flagge am Groß mast führte, kurz vor 8 Uhr festmaekte. Leipzig, 8. November Das Reichsgericht verurteilte den Schachtmcister Leo Beck wegen Verrates militärischer Geheimnisse zu 5 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, den Kontrolleur Anton Bai zu 3 Jahren und L Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, den Erdarbeiter Josef Proserpion zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust und Marie Bai wegen Beihilfe zum Verrat militärischer Geheimnisse zu 9 Monaten Gefängnis. Ueber sämtliche Angeklagte wurde Polizeiaufsicht verhängt. Wien, 8. November. Heute findet im Schloße Laxenburg dir offizielle Verlobung der Erzherzogin Elisabeth Amalie, der jüngsten Tochter des verstorbenen Erzherzogs Carl Ludwig und der Erzherzogin Maria Therese, mit dem Prinzen Alois Liechtenstein statt Lie Vermählung wird wegen der Familientraucr für die Herzogin Margareta Sophia von Württemberg vermut lich erst im März 1903 stattfinden. Paris, 8. November. Der Ausschuß der unabhäng igen Arbeiterbörsen beschloß, an die gelben Syndikate im Departement Nord eine Einladung ergehen zu laßen, um gemeinsame Sache mit den roten Syndikaten zu machen. London, 8. November. Se. Majestät der Deutsche Kaiser traf um 11 Uhr 34 Min. bei starkem Regen in Shorncliff ein und begab Sich mit Roberts zu Pferde nach dem Lager von Shorncliff. London, 8. November. Das „Reutcrschc Bureau" erfährt, daß unter den beteiligten Mächten cinc Ver einbarung getroffen sei, wonach Schanghai in kurzem von den Truppen der fremden Mächte geräumt werden soll. Bezüglich der Bedingungen für die Räumung verlautet, daß die Angelegenheit zwischen den Mächten geregelt werde, unabhängig von der cntgiltigen Ordnung der Einzelheiten, über die man sich zu einigen auf dem besten Wege sei und die der Zurückziehung der Truppen nicht cntgegenstehcn. St. Petersburg, 8. November. Wie der „Russische Invalide" berichtet, wurde die südwestlich von Chardin am rechten Ufer des Tsungari gelegene Stadt Bodune am Anfang v. Mts. von einer etwa 700 Mann zählen den chinesischen Räuberbande angegriffen. Nachdem die chinesifche Polizeiwache den Räubern die Stadt ohne Widerstand zu leisten übergeben hatte, nahmen diese den Gouverneur gefangen und steckten viele Häuser in Brand. Der Kommandeur des 2. sibirischen Corps sandte, als er gegen Ende Oktober hiervon Nachricht erhalten hatte, von Talaitschou, das 80 Werst von Bodune entfernt liegt, eine Truppenabteilung mit 2 Geschützen ab, die am 24. Oktober vor Bodune, wo sich noch 200 Räuber aufhieltcn, eintraf. Tie Rußen eröffneten das Feuer, drangen in die Stadt ein, befreiten den Gouverneur und nahmen einige Chunchusen gefangen. Unter den letzteren befand sich auch der Anführer der Bande, der hingerichtet wurde; die übrigen Räuber sielen oder flohen. Die von der chinesischen Verwaltung an den Tag gelegte Machtlosigkeit und Unentschlossenheit veranlaßten General Baron Steckelberg, 2 Compagnien mit 2 Geschützen sowie eine Abteilung berittener Jäger in Bodune zurückzulassen, wo sie so lange in Garnison bleiben sollen, bis die Ueberfälle der Räuber ausgchört haben. Barcelona, 8. November. Die Polizei entdeckte ein karlistisches Komplott behufs einer revolutionären Er hebung, die keinen andern Zweck habe, als die Kurse «n der Börse zu beeinflußen und daraufhin einen Börsen- coup auszuführen. Mehrere bedeutende Karlisten wurden verhaftet. Sofia, 8. November. Die halbamtliche „Bulgarie" hebt die Bedeutung des Besuches des Königs von Rumänien in Bulgarien hervor. König Carol werde von, bulgarischen Volke, das nicht vergeßen habe, daß der König für die Befreiung Bulgariens gekämpft habe, freudig empfangen. Die Hoffnung sei gerechtfertigt, daß dieser Besuch die freundschaftlichen Beziehungen Ru mäniens und Bulgariens noch enger gestalten und eine lange Periode herzlichen Verhältnisses zwischen den beiden Ländern anbahnen werde Aehnlich sprechen sich andere bulgarische Blätter aus. Yokohama, 8. November. Der Kaiser hat sich gestern zu den großen Armecmanövern nach Kyushu begeben. Den Manöver» wohnen auch die fremden Attaches und eine Anzahl chinesischer Offiziere bei. Von den Behörden sind zwei Koreaner verhaftet worden, die unter dem Verdachte stehen, auf hervorragende koreanische Flüchtlinge einen Mordanschlag geplant zu haben. Die Anzeichen mehren sich, daß eine große Ver fassungspattei in der Bildung begriffen ist, um der Re gierung im Parlamente Opposition zu machen. Korden Lonutaß, ckeu 9 Xovemdor: Lnei Aonrerle vorn liünizZ Kumbckirelctor Vr< nltlor mit seiner aus 53 Kit-Zieckvrn dsstebenckon Qswsfbeliaus- Kapelle. Kinins» 3 u. 7 llbr. kintritt SO 1'six. ^nkanx '^4 u. ^8 kbr. ceilli'gl-Mestki'. ^lorzxon Sionntax VopslsHuttAsn DW» Xnebm 4 Obr balde l'reise. tWWWI ^dvuck» >z8 l br jrevöbnlicbv kreise. Voreilung M Original Xrviscsienspielo cies Kleinen Tsieaters (LebnII unck liancsi) in Berlin. trastsniel <ler Herren Ikortkiol«k unck s.nntnv ll^nnr^pnlro vom kleinen Tkoator in Herlin. 8eroni»»imu» . . . liortbolä llelcl a. O. liiockermann . . . Onstav llvaurepaire a 0. Lisa« cke vrier 3 Asrovrkzs'r Perrins'« 7 Lerodsten - Hffen Porltr -te/äen Ike 4 piorss nnck «kn« NU«»« rorckOntllrko I'roLrnnin». 10104 Mittwoch, den 12. November, abends 'L8 Uhr im Musenhause, Pirnaische Straße ÜMSl! Ml llllli lklM für ßik Anriße der Plllrpiolllmin; (Flkißrllcu-Glmhnlii^ unter gütiger Mitwirkung der Pianistin Fr! Alexandrine Jacoby. sSintriltstarten: 3, 2, 1 Mk (Sitzplätze) und 50 Pf. (Stehplätze) sind in den Anstalten LandhanSstr. 11, ll; Werderstr. 22 pt. ; Bautzner Str 22, 1 und Haydnstr 9, l zu haben. 10034 Mx: KunM 8 UklIl8tlÄ880 8 Wsm-Ql-osskemölims vvrduncksn mit Vojouvors — viuors — Soupers. Oelconom lkerllrolck I rol-rkor. 957« 10075 LucLiL m 2560 1v. IV 9820 Lurisv §p»rling N!,-!--- lcreursait. v 380 R. an I tamiluo vkne ^mmbl. 15 K moo. Krane« 4vöe>» ntl kradeweackU. K.U«rnttr,8erlin,?<oLn<lerttr 1« ^ücbenssoken, Lrirtsllru üfsulsuLLtZfttmqen ». Vereins f. Hausbeamtinnen empf Lehrstützen, Stützen, Wirthsch Frl., Hausdam, Kindergärtn., franz. Bonn Mnderfrl. Agent.: Vrs»ckku-L. Blumenstr 9. Sprechstd Montag u. Donnerstag >^4-5 Uhr oderdemckea - in bester Ausführung empfiehlt Wi«8 KilKdl' Wäsche-Maga;in LMier Lohnilltner >i. ichlSM empfiehlt sich geehrten Herrschaften zum ^rviron von Nook «oitkn. Idinorn an<> »coIImeknOlOn, sowie Vlniton L» k n unter Garantie.für Dresden und außerhalb Adressen erbeten: HVnIpnrixi« 18. 8887 IVoL^n ikr^raedn e »en äen Iklnllklt virä CMcobLoL c» illn leck ,«w irsn»n lkcrb < nick <d. lokn, 1^il,ckrntlor 8tr 35 ir i» IKek n kb kst., kick«,» Kl, A, ll, li PH. I. I M. rr iemin. k,i>xvrtiookfvinor<Ivnl8« dor »nck vn^iisoltvr Vn/.»p:-, unck k»kvtzyl8lotk'o in »U, n inocksrnon tz urdv» unck 1'rimn-ljuaIikLten ru Uillirt'-ivn I'roinvu. 0»inonsn«rko. Ek'-kgMgn-IdnZkIl^^
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview