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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188203186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1882
- Monat1882-03
- Tag1882-03-18
- Monat1882-03
- Jahr1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1882
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Wahl ein; mit einem Rasir- und zwei Tischmefsern bewaffnet, griff er alle Personen, die ihm unter die Hände kamen, und zwar die Schwägerin des Wahl, diesen selbst und dessen Frau an, sie gräßlick'verwundend, so daß nachher die ganze Woh nung mit Blut überschwemmt war. Auf das Geschrei der Ueber- fallenen kamen der eine Treppe höher wohnende Schuhmacher Boos und seine Frau herbei um ihnen Hilfe zu leisten, wurden aber von Buck durch Schläge mit einein Handbeil gleichfalls, doch nicht so erheblich, verletzt. Auch die eigene Mutter, welche ihm das Messer entwinden wollte, zerfleischte Buck an der rechten Hand. Ein sechzehnjähriges Mädchen hatte sich gleich anfangs, als Buck in das Zimmer einbcach, unter das Sofa verkrochen und entkam so der Metzelei. Durch die Herbeieilenden immer mehr bedrängt, rannte Buck in seine Schlafstube zurück und sprang, ohne das Fenster zu öffnen und nur noch mit einigen Hemdfetzen bekleidet, 18 bis 20 Fuß tief hinab in den Hof; ec raffte sich aber dort sogleich wieder auf, stürmte aufs neue nach oben und drang mir einem Brodmesser abermals auf seine Gegner, sowie auf die herbeigekommenen Schutzleute ein. Der Wüthende durchschnitt sich endlich selbst den Kehlkopf und wurde dann erst mit Mühe überwältigt und gebunden. Wie er selbst, sind auch drei Personen der Wahl'schen Familie lebensge fährlich verletzt und ins Katharinen-Hospital (wo einst der Raubmörder Waibel starb) gebracht. Buck war früher ein fleißiger, solider Mensch, zeigte aber seit 14 Tagen Spuren von Trübsinn. Als man ihm seine Unthat vordielt, sagte er, es habe ihm beständig von Waibel geträumt; rauben habe er aber nichts wollen. Oesterreich. Wien. Daß die Krivvscie wohl besetzt, aber nicht unterworfen ist, zeigt das gestern eingegangene Telegramm. Die Insurgenten, welche in den Käm pfen der ersten Tage nach Montenegro gedrängt waren, sidd hiernach im Rücken der Truppen, als diese den Marsch nordwärts nach Dragalj ausführten, zurückgekehrt und haben ihrerseits zwei kühne Angriffe unternommen. Ein namhafter Theil des beanspruchten OccupationskreditS soll deshalb zu Befestigungen verwandt hwerden, jedenfalls an der montenegrinischen Grenze, um die Landschaft gegen die sen Nachbarort möglichst abzusperren. Wie verschiedenen Blättern aus Kattaro gemeldet wird, beruft Montenegro angeblich um einen starken Grenzkordon zu ziehen, die Wehrpflichtigen ein. Der Ministerpräsident Oberst v. Thöm- mel unterhält seit zwei Tagen telegraphischen Verkehr mit Wien. Der Serdar Plamenac ist mit dem Dampfer „Stam- bu!" in einer Spezialmission des Fürsten Nikita nach Wien abgereist. Auch die Zustände in der Herzegowina sind nach den gestern mitgetheilten Nachrichten nicht unbedenklich. Zum dritten Mal hat die Armeeleitung eins konzentrische Operation ausführen lassen, um die Insurgenten, Welchs sich im Quellgsbiete der Narenta und in der an Montenegro grenzenden Gegend von Cemerna aufhalten sollten, zu fas sen und zur Annahme des Kampfes zu zwingen oder wenig stens zu zerstreuen. Das Resultat der ganzen kombinirten Unternehmung war ein lediglich negatives; denn außer kleinen Jnsuraententruppen wurde vom Gegner nichts wahr genommen. Dieses negative Ergebmß findet «ber eine recht unangenehme Erklärung durch dis weitere Meldung, daß beinahe sämmtliche Orte von ihren Bewohnern verlassen ge funden wurden, und daß insbesondere Männer nirgends zu sehen waren. In jenen Orten, Ivo noch Leute sich vorfan den, war deren Benehmen den Truppen gegenüber unfreund lich. Dieselbe Erscheinung hat man auch in der Krivoscie beobachten können, und diese wenigen Zeilen sind bezeich nender für den Charakter des Aufstandes, als alle bisheri gen Berichts. Die Wahrheit ist, daß die ganz; männliche Bevölkerung der östlichen Herzegowina und der Kcivoscie noch immer in Waffen steht und entschlossen ist, den Kampf, trotz der Erfolge der Truppen, fortzusetzen.' Wien, 15. März. Nach einer Belgrader Zuschrift der „Pol. Korresp." richtete König Milan an Kaiser Franz Josef nach der feierlichen Audienz, in der Graf Khevenhüllec die Anerkennung des Königreich Serbiens seitens Oesterreich- Ungarns notifizirte, ein Danktelegramm, in welchem ec be tonte, die sympathische Zuvorkommenheit, mit der Oesterreich- Ungarn als erste unter den Großmächten die Anerkennung vollzogen habe, sei ihm ein neuer, kostbarer Beweis der wohlwollenden Aufmerksamkeit, finit welcher die Habsburgi sche Monarchie stets die Entwickelung Serbiens verfolgt habe. Das neue Königreich werde sich dessen stets erinnern und immer bemüht sei», ein Element des Friedens, der Ordnung, der Civilisation und Stabilität zu bilden. In diesem Sinne werde sich die Autorität des Königs Milan stets geltend machen. Frankreich. Paris, 14. März. Die Meldung der Morning Post, wonach England sich der Meinung Deutschlands angeschlossen hätte, daß eine türkische Intervention im Falle von Unordnungen in Egypten nothwendig sei, erscheint ungeachtet der ofsi- ciösen Dementis begründet. Es wird diesfalls eine sehr ernste Interpellation in der Kammer vorbereitet. Man hat, wie der „National" meldet, im hiesigen Ministerium erfah ren, die Türkei schicke Militär nach Tripolis und schüre den Aufstand in Tunis. Privatmeldungen schildern die Situation an der tunesischen Grenze als bedenklich; es wer den wahrscheinlich von neuem bedeutende militärische Maß regeln getroffen werden müssen. Der Correspondent des Temps meldet aus Kairo: Die Rede, welche Freycinet in der Kammer bezüglich Egyptens gehalten, habe die Natio- nal-Partei sehr übermüthig gemacht, und es sei zu besorgen, daß eine türkische Intervention die Folge dieser Haltung der National-Partei sein werde. Rußland. Petersburg, 12. März. Der „Golos" bringt heute einen hochbedeutsamen Leitartikel, der namentlich für Deutsch land von Interesse ist. M't großer Energie trttt er näm lich gegen den slawophilen Chauvinismus auf, wie sich die ser in den Reden Skobelew's, in dem Geschrei der „No- woje Wremja," in den Aksakow'schen Artikeln der panslawi stischen „Ruß" rc. offenbart und plaidirt mit Eifer für treues Festhalten, treue Bundesgenossenschaft mit Deutsch land. Der „Golos schreibt: „Im Hinblick auf das hohe Ziel der Förderung der geistigen uud materiellen Entwick lung des russischen Volkes behaupten wir positiv, daß die beste FriedenSbücgschaft in der Erhaltung eines innigen Freundschaftsbündnisses zwischen Rußland und Deutschland liegt. Ungeachtet aller „militärischen Autoritäten," die be- kanuttich in der „Nowoje Wremja" mit dem Säbel raffeln, sind wir überzeugt, daß weder in der Geschichte der Bezie hungen beider Staaten zu einander, noch in ihren gegen wärtigen Beziehungen und Verhältnissen irgend ein Gru nd zum Kriege vorliegt." Der „Golos" erinnert dann ferner Waran, daß Rußland keineswegs der „Sclav?" Deutschlands >ei, wie die slawophilen Chauvinisten mit Verdrehung aller historischen Thatsachen stets erzählen. In den Zeiten Ale- xandsr's !. und Nikolaus' I. habe im Gegentheil Rußland in Preußen eine große Rolle gespielt. Als dann nach dem deutsch-französischen Kriege sich der sehnlichste Wunsch, wel chen Kaiser Alexander II. mit klarer Eckenntniß der Bedeu tung der großen historischen Thatsache gefördert, verwirklicht, habe Kaiser Alexander die Beziehungen auf der Basis gegen seitiger Gleichberechtigung und Achtung weiter fortführen wollen, in dem sicheren Bewußtsein, daß ein Krieg für beide Völker ein großes Unglück sein würde und nur durch „un verzeihlichen Leichtsinn" hervorgerufcn werden könne. „Er war ein Freund Deutschlands aus Liebe zu dem von ihm befreiten, seinem Herzen so nahestehenden Rußland." Der „Golos" fragt dann weiter, was sich denn in einem Jahre in den Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland so verändert haben könnte, daß eine slawophile Chauvinisien- partei, die ungebeten das russische Volk unter ihre Vor mundschaft stellen will, das Feuer schürt und nationale Gegensätze anfacht? Es habe sich absolut nichts verändert, und es fehle jeder Grund zu kriegerischen Gelüsten. Der „Golos" behauptet zum Schluß, daß er trotz aller Anfein dungen, trotz aller Schimpfreden der chauvinistischen Blätter immer für treue und feste Bundssgenoffenschaft mit De ulsch- land eintreteil werde als die beste Friedensbürgschaft, die basirt ist auf der Solidarität der Cnlturinteressen beider Völker. „Ein Krieg zwischen Rußland und Deutschland ist gegenwärtig unmöglich. Rußland kann durch einen Krieg nichts gewinnen, selbst wenn es ganz außerordentlich siegreich wäre. Deutschland aber kann selbst unter den günstigsten Bedingungen nur wenig durch den Krieg gewinnen, durch seine Siege aber viel verlieren." Dieser Frisdensartikel des „Golos" ist ein so bemerkenswsrther, da schon seit einigen Tagen in journalistischen Kreisen das Gerücht coursirte, daß iu den nächsten Tagen im „Golos" eine energische Friedens kundgebung erscheinen werde, die in ihrer Grundidee auf einer directenJnspirirung von officieller Seite beruhe. Viel leicht wollte man gerade auf eine solche Weise Deutschland eine Genugthuung geben für die Skobelew'scheu Ausfälle, da man dem General doch nicht die Strafe zusrtheilsn möchte, die er verdient, andererseits aber auch gegen Deutschland die Verpflichtung fühlte, den unangenehmen berechtigten Ein druck der Skobelew'scheu Faufaronnaden zu verwischen. Petersburg, 14. März. Die Nowoje Wremja gibt sich Mühe, die Vortheile eines etwaigen Congresses oder einer Conferenz wegen Bosniens und der Herzegowina nachzuweisen. Die Initiative müsse England ergreifen, Ruß land wünsche den Krieg durchaus nicht, könne aber nicht passiver Zuschauer bleiben. Deutschland uud Oesterreich wünschen ebenfalls den Frieden und dürfen dieses hohen Zieles wegen sich der Einberufung des Congresses nicht widersetzen. Aksakow äußert sich neuerdings in ähnlicher Weise, der allgemeine Friede werde nur seitens Oesterreichs gefährdet. Zum Kriegs mit Deutschland sei keins natür liche Veranlassung, alls Befürchtungen könnten durch In tervention Europas auf Initiative Gladstons's beseitigt werden. Petersburg, 14. März. Was über Skobelew verlautet, sowie dec Umstand, daß bisher keinerlei Maßnah men gegen ihn erfolgten, berechtigt wohl zur Annahme, daß sein von ganz Europa veructheiltes Auftreten ungestraft bleiben dürfte. Ob dec General am Geburtstage des Czars in Gatschina war, ist unbekannt, doch steht fest und außer Zweifel, daß er am Sonntag dec Taufe der Großfürstin Helene Wladimirowna in Zarskoje-Selo beiwohnte. Er dürste wohl bald auf seinen Posten in Minks zurückkehren. Dec redselige General scheint guten Muthes und macht durchaus rächt den Eindruck eures in Ungnade gefallenen Würdenträgers. Belgien. Die Frage des confessionellen Eides wird demnächst auch in der belgischen Kammer zur Verhandlung kommen. Der Zeugeneid, wie ihn der Gesetzentwurf über die neue Criminalproceß-Ordnung vorschceibt, lautet: „Vor Gott und vor Menschen schwöre ich zu reden ohne Haß und ohne Furcht, zu sagen die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheil." Die Commission hat nun mit Stimmenmehr heit beschlossen, dem Artikel 103 des Entwurfes folgenden Zusatz anzuschließen: Wenn der Zeuge die Erklärung ab- giebt, er könne aus Gewissensbedenken obige Eidesformel nicht anwenden, so soll es ihm erlaubt sein, an Stelle der selben das feierliche Versprechen treten zu lassen, er werde ohne Haß und ohne Furcht reden, die volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen. Dieses Versprechen soll dem Eide als gleichbedeutend erachtet werden. Der Zeuge soll auch diejenige religiöse Formel hinzufügsu dürfen, die durch den Cultus, dem er angehört, vocgeschrieben ist." London, Die egyptische Regierung bestellte jüngst eine große Quantität Dynamit in Italien, um damit an geblich das Unkraut im Nil bei Charcum zu sprengen. Die italienische Regierung argwöhnte jedoch, daß irgend Etwas gegeir den Suezkanal im Schilde geführt wurde und verhin derte die Verschiffung des Dynamits; der Versuch, den Sprengstoff aus England zu beziehen, scheiterte gleichfalls. Seitdem hat die egyptische Regierung selbst die Dynamit- fabrikuivn in die Hand genommen. Sächsische örtliche Schneeberg, den 17. März 1882. Ostern rückt wiederum heran. Manche Eltern können nur mit Mühe die Kosten erschwingen, welche die Ausstat tung der Confirmandeu erfordert, trotzdem tritt gerade in der Kleidung der Consirmandinneu der Luxus gar grell hervor. Die Unbemittelten eifern hierin den Wohihabenden nach, wobei Neid und Mißgunst reiche 'Nahrung finden. Es ist daher sehr erfreulich, daß die Geistlichen in Nordhausen an einem der letzten Sonntage von den Kanzrln sämmtliche evangelischer Kirchen die folgende beherzigenswerthe Mah uung -egen die in Rede stehende Unsitte verlasen: „Es ü uns von mehreren Eltern der Wunsch ausgesprochen wor den, doch dahin zu wirken, daß der hierorts bei derConfir mation, namentlich der Mädchen, übliche Luxus bezügliö der Kleider auf ein bescheidenes Maß beschränkt und zu die senl Zwecke eine bittende Ansprache auch an die einzelner Gemeinden gerichtet würde Wir kommen diesem Wunsch« um so bereitwilliger nach, je mehr wir es aus Erfahrunx wissen, wie viele Eltern, der Macht des Herkommens wei chend, um dieses überflüssigen Aufwandes willen sich in un endlich viel Sorgen und Mühen, ja auch Schulden stürzen, ferner, wie so viele arme Kinder um des für diesen Tag durchaus nöthigen Staates willen lange Zeit, ja Jahre vor her auf mühevollen Verdienst ausgehen, und wie endlich über dem Allen der eigentliche, für Reichs und Arme ganz gleiche Zweck dieser Feier, nämlich die rechte Bereitung des Herzens, durch die Wucht der rein äußerlichen Sorgen so leicht gänzlich in den Hintergrund gedrängt wird. Es war uns demnach völlig aus der Seele gesprochen, wenn vor Kurzem mehrere einsichtsvolle und angesehene Familienväter uns dahin ihre Meinung aussprachen, daß man es künftig bei einem guten schwarzen Kleide, welches für alle drei Acte: für Einsegnung, Beichte und heiliges Abendmahl, auch immer am würdigsten erscheinen dürfte, bewenden lassen möge. Wir können und wollen natürlich Keinem irgend welche Vorschriften hierin machen, sondern wir können nur bitten, aber wir wagen diese Bitte in Rücksicht auf die Un gunst der Zeitvechältuisse, in Rücksicht ferner auf so viele Eltern, welche obigem Herkommen nur mit Widerwillen und Murren sich fügen, in Rücksicht endlich darauf, chaß so vielen Eltern dis rechte Freude des Tages durch die nach hinkenden Sorgen verkümmert wird. Wir danken deshalb iin Voraus schon allen Denen, welche, unserer Bitte Gehör schenkend, bei der diesjährigen Confirmation in Einfachheit mit gutem Beispiel vorangehen." Möchten doch allerwärts diese wohlmeinenden Bitten Beherzigung finden. Lauter. Montag, den 13. März abends 8 Uhr fand sich im Saale des mittleren Gasthofs eine zahlreiche Ver sammlung ein, um einen von der Kanzel und durch den Erzgeb. Volksfrennd zuvor angekündigten Vortrag über innere Mission zu hören. Herr BezirkSschulinspector Müller aus Schwarzenberg zeigte in durchsichtiger und anregender Weise, was für eine ausgedehnte Thätigkeit die ser Theil christlicher Liebesarbeit entfalte an oen Kindern, der Heranwachsenden Jugend und den an Jahren Vorge schrittenen, den Gefährdeten zur Bewahrung, den Gesunke nen zur Rettung. Die Zuhörerschaft folgte mit sichtbarem Interesse und aufmerksamem Lauschen dem trefflichen, span nenden Vortrage. Der Bereitwilligkeit des Herrn Kirch schullehrer Wittig ist es auch zu danken, daß mit Chorge sang in entsprechender und würdiger Weise die Eröffnung und der Schluß dieser Abendversammlung erfolgte. Stollberg, 15. März. Der gestrige Vortrag des Herrn Bahse hatte außer den Mitgliedern des Gewerbevsr- eins große Anzahl von Gästen aas der Umgegend herzuge führt und rechtfertigte in jeder Beziehung die Erwartungen, die man dem geschätzten Redner entgegenbrachte. Ohne sich mit einer eigentlichen .H-nebeschreibunz aufzühalten, behan delte derselbe eingehend die Punkte, welche für die Entwich lung der deutschen Einfuhr nach Australien von Wichtigkeit sind, mit besonderer Betonung der Forderung, daß der Deutsche seins Waare unter eigenem, nicht unter fremdem Namen gehen lassen solle, gab interessante Aufschlüsse über! dis Samoa-Jussln, deren Erwerbung leider dem deutschen Reiche versagt geblieben ist, uud schloß mit Worten warmer Anerkennung für die Arbeit der Hridenmissivn, deren sitt licher Einfluß dem europäische» Handel in reichem Maße zn Gute kommt. Die Interessen des hiesigen Hauptgewerbes, der Stcumpfwaarenerzeugung, waren durch ausgestellte zahl reiche Muster gangbarer Strumpfwaareu in freundlichster Weise berücksichtigt worden und eine reiche Sammlung pho tographischer Ansichten gewährten einen überraschenden Ein blick in die landschaftlichen Schönheiten und in die staunend wecths Entwicklung dec großen Städte jener fernen Länder. Dem reichhaltigen Vortrag wurde durch den Vorsitzende» des Gewerbevereins, Baumeister Uhlmann, die wohlverdiente Anerkennung durch warme Dankes Worte gespendet. — Treuen. Am 14. März Abends in der9. Stunde brach auf dem Dachboden dos der verehelichten Oberlein ge hörigen Hauses Feuer aus, welches dieses Gebäude, sowie das unmittelbar an demselben anstehende Wohnhaus des Registrators Gappel in Dresden verzehrte, während zwei andere massive Häuser durch die Löschmaßregeln und Gluth nicht unbedeutende Beschädigungen erlitten haben. Dem Um stande, daß das verheerende Element zu dieser und nicht zu späterer Abendzeit ausbrach, sowie der vollständigen Wind stille, nicht minder dem wackeren Eingreifen der schnell aut dem Bcandplatze erschienenen freiwilligen Feuerioehr ist es zu danken, daß größeres Unglück verhütet blieb, denn wäre da? Feuer zur späteren Nachtzeit zum Ausbruche gekommen, io würde man jedenfalls Menschenleben zu beklagen haben, du das Oberlein'sche Wohnhaus viele Bewohner barg, welch? zum größten Theil iu den Bodenräumen schliefen. — Sehr schöne, trockene, heitere und warme Tagt zwischen dem 8. und 15. März haben nach den alten Wrttec- bücheru iu der Regel Sturm und Schnee und oft Frwl vom 20. an bis gegen Ende des Monats zur Folge und sind überhaupt kein gutes Bereichen für das Frühjahr. Die allgemeine Kirchencollecte für die innere Mission ergab am Bußtag in sämmtlichen evangelischen KirchenDce? dens 1685 M., am ergiebigsten war die Hofkirche mit 5Ä M., dann kam die Frauenkirche mit 463 M., dann die Am nenkirche mit 210, die Kcouzkirche mit 132 und zuletzt dü Neustädter Kirche mit 66 M. F ernNero n. Die achte Todsünde. Roman von W. Höffer. (27. Fortsetzung.) Es würde sich ein Mittel finden, während dieser Nach' Hinauszugelanzen an den See, irgend eins, sie wußte es, und sollte es das der Flucht sein.
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