Delete Search...
Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188502195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-19
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
lich a« politischem nicht -ecufen-tst, sich dem «ad iriee. 8 werden Doyen je dicht« einonde ward d« darbot. bet jede wer W< Einladv Fabrice arloffur wendig« abg,steck jentgew können." — SuS Weischlitz: „Ew. Durchlaucht bringen in hoher Verehrung als eckte poigtländische deutsche Bauern den tiefgefühltesten «nd ehrerbietigsten Dank für da- Ein treten für Unsere, gedrückt darntederltegende Landwirthschaft im Reichstage.. Möge Ev. Durchlaucht unsere schlichte Anerkennung ein Lichtblick sein für die vielen verwerflichen Mtßhelligkeite», die gegnerischerseits bereitet werden und «ns Bauern im gerechten Zorne die Faust ballen machten. Der landwirthschaftliche Ber-in für Weischlitz und Umgegend." Aus Kolberg: „Die heute in Garrin zum Zwecke der Gründung eines Bauernvereins (des ersten in Pommern) versammelten bäuerlichen Wtrthe sprechen Euer Durchlaucht den wärmsten Dank aus für das energische Eintreten zum Schutze der deutschen Landwitthschaft. Die pommerschen kauern werden es nie vergessen, was Eure . Durchlaucht für die Kräftigung des Bauernstandes gethan." KveMikrrE. Man schreibt aus Paris vom 15. Febr.: Die letzten Nackrichten aus Ostasten lasten darüber keinen Zweifel, daß die Franzosen Langson genommen haben. Immerhin soll die Situation für sie eine sehr kritische sein, und es hat alle» Anschein, als ob der Sieg bet Langson nur ein Pyrr hussieg ist. Alle Meldungen, die aus dem Süden Chinas kommen, bestätigten, daß her eigentliche Kern der ^chine- sischen Armee in einer Stärke 100—120000 Mann in der Provinz Tientsin steht. Hiervon sollen 4500 Mann unter dem Kommando Li Hung Chang ganz vorzüglich bewaffnet und geschult sein. Wenn man hier glaubt, daß die letzten Eriolge des Generals Briöre de l'Jsle auf das Kabinet von Peking einen erheblichen Eindruck machen werden, so macht ma r auch diesmal wieder die Rechnung ohne den Wirth. Ein Telegramm der „Temps" aus Shanghai vom 15. d. meldet: Admiral Courbet eröffnete gestern früh das Feuer auf 3 chinesische Kriegsschiffe, welche sich auf den Ningpo-Fluß geflüchtet hatten. Der Ausgang des Gefechts ist unbekannt. Es herrscht dichter Nebel. — Wie man der „Voss. Ztg." aus Paris mittherlt, wild dort be hauptet, daß Lt Hung Ts Hanks Heer, welches gegenwärtig 45,000 Mann zählen soll, unter vem Befehl von zwei deut schen Generalen, Lehmann und Pauli mehl, deren Organi sation sehr gerühmt wird. Paris, 16. Febr.^ Das Begräbnis des Communaroen Bailös hatte diesen Mittag eine ungeheure Menschenmaffe nach dem Boulevard Saint-Michel, wo das Sterbehaus liegt, gezogen. Die Polizei verhielt sich vollständig zuwartend. Als der Sarg vor dem Hause erschien, erhob sich der Ruf: „Es lebe die Commune!" Um 1^ Uhr setzte sich der aus ungefähr 5002 Personen bestehende Zug mit einer schwarzen und acht rothen Fahnen in Bewegung. Unter den zahlreichen Kränzen trug einer die Inschrift: „Die deutschen Socialtsten in Paris": Diese Inschrift brachte eine Anzahl Zuschauer, dürfe ein derartiges Verhalten nicht dulden. ... Paris, 17. Februar. Eine Depesche Briöre'S vom 14. d. enthält Genaueres über die Besetzung LangsongS. Die Franzosen griffen am 12. Februar früh die Chinesen rn, welche starke, auf mehrere Forts gestützte, mit Geschützen reichlich versehene Stellungen mit zahlreichen Streitkräften besetzt hielten. Der Kampf dauerte bis zum Abend fort und schloß mit einem glänzenden Angriff ab. Die Dunkel heit und das schlechte Wetter begünstigten die Flucht des in voller Auflösung befindlichen Feindes. Der Verlust der Franzosen seit dem 9. Februar beziffert sich auf 39 Todts und 222 Verwundete. Die Franzosen besetzten nach Scharmützel und Bombardement von Langsong Kelux rückten noch drei Kilometer vor. auch «in schönes Zeicheq,vo« Idealismus, der sich «eben ersterchn bemerkbar «mtwickelt und in neuen Erschein»,men wie ei« organische» Wesen ketmarttg beginnend und fort und fort wachsend an AuSdehnung zu gewinnen sucht, mit großer Freude. In dielem Idealismus wurzeln auch all« die au- freiem Entschlusse zu eine« Ganzen zusammenge tretenen Glieder der mannichfalttgen und überaus segens reich wirkenden WohlthättgkettSvereine, deren Zweck haupt sächlich dahtngeht, durch gegenseitige Anregung dm Wohl- thätigkeit-stnn der mit Glücksgütern Gesegnete« zu wecke» und zur Bethättgung zu erwärmen, um unseren von Noth und Elend unverschuldet hetmgesuckt-n Mitmenschen thrLoo- ;um Theil zu erreichtem. Dieses edle Ziel hat sich auch wie bekannt, die Über unser engere- Vaterland sich verzwei gende „Sächsische Fechtschule" gesteckt. Wir haben schon früher berichtet, daß dieler hoch zu würdigende Verein auch in unserem Orte Eingang gefunden habe, und schon heute kann mit ganz besonderer Genuathuung bekundys- werden, daß derselbe im neuen Jahre, Dank zahlreicher Bemühungen «nd großer Begeisterung der Fechtmeister, einen ungeahnt schnellen Aufschwung genommen hat, so daß bis jetzt doppelt iso viel Freunde der guten Sache gewonnen wurden al- im vergangene« Jahre. In Folge der hohen Eimtahmen hat sich das hiesige Verbandscomtlö veranlaßt gefühlt, bei dem Direktorium der „Sächs. Fechtschule" zu Dresden um Be willigung einer Unterstützungssumme von 100 Mark für hiesigen Olt vorstellig zu werden, die auch "sofort gewährt' wurde. Der Subventtonsbetrag wird in dm nächsten Wo chen ratenweise verrheilt werden. ES erhalten zwei würdige Familien je 30 Mark, eine einzelstehende betagtesWtttwe 20 Mark und ein äußerst hilfsbedürftiges Schwesternpaar auch 20 Mark. Diejenigen Herren, welche sich die Fördemng deS guten Zweckes angelegen sein lassen, mögen ihren Eiftr durch die häufig zu hörende Einwendung, heut zu Tage würde des Gmen an den Armen zu viel gethan, nicht-er-" alten lasten; denn wer bittere Armuth nicht in ihrer Ver- kölperung geseyen und Menscheneleud in seiner Behausung ntc^ selbst aufgesucht hüt, der hat keine Ahnung, was für ein traurige- LooS Manchem vom Geschick bereitet wird. - Möchten jederzeit diejenigen, deren Tisch reichlich gedeckt ist, s, nicht müde werden und die Ziele der Sächsische« Fschtschule Da» Eostümfest heim Grafe« Aabrtee. Dresden, 15. Februar. Wieder einmal branntm gestern Abend die Ga-pyramtden vor dem, MintKechotttiün der Seestraße und warfen ihr glänzendes Licht auf die zahlreich vor dem Portale versaMnelte. schaulustige Menge, wieder einmal fuhren daselbst Equipagen und Fiaker, vor4:0«' frohe Menschenkinder im bunten MaSkengewand. entstiegen dm Wagen und eilten mit glückstrahlenden Gesichtern die breite hellerleuchtete Treppe hinauf mach den im hellsten Kerzenglanze liegenden gastlichen Salon» Oe» Grafen Fa« gvmnaflu«, in da» all« Eltern ihr« Söhne, die nicht siu- dtre« sollten, zu schicken gezwungen selm, Lehrer «ttwtrkten, die sich einer einseitigen extreme« politischen Richtung zu- netgen, welche al» nicht sittlich angesehen werde« kann, und zwar Kindern gegenüber, deren Eltern sie zur Treue gegen Kaiser und Reich anhalte«, und beantragt, da der Beklagte zur Wahrung berechtigter Jntereffm gehandelt hat, um Ab weisung der Klage. Da» Gericht weift denn auch die Prtvatkläger, unterBerurthetlung in die Koken, mit ihrer Klage ab, da der Prtvatbeklagte dm frag lichen Artikel lediglich zur Wahrung berechtigter Interessen veröffentlicht hat und auch in der Form des selben eine Beleidigung nicht gefunden werden kann. - In der Bevölkerung von Hamburg ist diese» Erkenntniß mit großem, Interesse ausgenommen worden. — Fürstin Reickskanzlet find, der „N. «. g" zufolge, nachstehende Telegramme zugegangen: Au- Bremen: „Bet der heutige» Schaffermahlzett tm Hause Seefährj wuids auf Sw. Durchlaucht ein begeisterte- Hoch ««-gebracht, mit dem Wunsche, daß Ihre Kolonialpoltttl vpn dem reichsten Erfolge begleitet sein möge. Die im Hause Herfahrt versammelte Gesellschaft." — Au- Arststadt: iEw. Durchlaucht bringt der landwtrthschaftltche Verein zur goldenen Henne in Arnstadt, in Thüringen bet Gelegenheit seines Stiftung-festes unterthänigsten Dank «nd volle Zustimmung zu Dero Wirtschaftspolitik dar und hofft, unter deren Segen vo» neuem fleißig gülvene Eier legen zu Herrin d Mi, Minute - «nd kostl wesenden Pilsach, in seiden eine wo! gab «S unter ar reiches ( leute au, ferinnen, in bewu nigin dei elfen arti, den am nalität s Jungfra» welcke ir Oberst v betrat. , beiden P der Auf» Costüm ei der Zctt Ruhestan tete Artil anwesend Suwaror rothem ts Mann, 1 vom „Ar sich Pum davon in erstatten, bronzefarl Stübel, faffung t, von Könr Minister redacteur im Herme Gräfin A aber auch hierauf zi der Theil Herrn, A, schäft ihr, welchem c Prinzessin erschienen In i costümirte glänzende! ein süßes geheimer; halb 10 ' dreimalig« Saal füll grenabier« und hie 2 seiner Ge strahlende violett, s Uniform epauletten Seiten -> errichteter Nach Menge si, ten Raun lich auf den Takt, vom OrH menfchanz nell-unt schievenen während ein Mero kenzug ar der Prac Schmückst Al- > schwunde scheS, mit Kesselsdoi nun der Regiment, marschirt nach Lei; di Mon dem Spi sächsische Strümps besetzte» blaugelb Damen, dem KV, di« Dan TageSgefchichte. »-«tfchlemd. verli«. Der Reichskanzler hat dem BundeSrath ei nen Gesetzentwurf, betreffend de« Schutz de» zur Anferti gung von Rtichskaffenscheixen verwendeten Papieren gegen unbefugt« Nachahmung zugestellt. Der Entwurf lautet: S 1. Papier, welches dem zur Herstellung von Retck-kas- senscheinen verwendeten, durch äußere Merkmal« erkennbar gemacht«« Papier-hinsichtlich dieser Merkmale gleicht oder so Lbnlich ist, daß die Verschiedenheit nur durch Anwendung besonderer Ausmerksamkeit wahrgenommen werden kann, darf, nachdem die Merkmale in Gemäßheit des 8 7 de- Gesetze» vom 30. April 1874, betreffend die Ausgabe von Reich-kossenichetnen öffentlich bekannt gemacht,worden sind, ohne Eriaubniß de» Reichskanzler- oder einer von demsel ben zur Ertheilung der Eriaubniß ermächtigten Behörde weder- anaesertigt oder au- dem Lu-lände eingrführt, noch verkauft, fetlgehalten oder sonst in Verkehr gebracht werden 8 2. Wer den Bestimmungen tp 8 1 zuwtderhandelt, wird mit Sefängniß bis zu 2 Jahren bestraft. Neben dieser Strafe ist auf Einziehung de- Papiers z» erkennen, ohne Untyschied, ob dasselbe dem Verurtheilten gehört pder nicht. 8 3 Auf die Einziehung de- Papier- ist auch zu erken nen, wenn die Verfolgung oder Berurtheilung einer be stimmten Person nicht stattfindet. In der Begründung wird hauptsächlich: betopt, daß, um Fälschungen der neuen Reichs kassenschetne zu verhüten, ein strafrechtlicher Schutz des zu diesen Scheinen verwendete« Papiers angezetgt erscheine. Im übrigen wird auf da- bestehende Strafverfahren, in an deren Länder« htngewiesen. , Berlin, i7. Februar. Die Postsparkaffenkommission hat He Regierungsvorlage in der heutigen definitiven Lesung mit 12 gegen 4 Glimmen abgelehpt. — Die-. Arbeiterschutz- kouimtssion beschloß zu Paragraph lO5»der Gewerbevldaung eine Bestimmung, wonach die Dauer der Sonntagsarbeit der, Gehülfe« .und Lehrlinge in Handelsgeschäften nur eine fünfstündige sein darf, In Preußen hat der Fall, daß ein noch nicht 15- jährige- Mädchen vor dem Standesamt mit ihrem um 15 Jahre älteren Bräutigam ehelich verbunden wurde, Beran lafjung gegeben, daß die Landräthe und Regierungsbehörden nochmal- den Standesbeamten eine Verfügung haben zu gehenlassen, worin ihnen die Vornahme von Eheschlie ßungen mit weiblichen Person«», welche das 16. Lebensjahr noch nicht zurückgelegt, verboten wird. Hamburg. Vor dem hiesigen Schöffengericht ist am 14. d. M. ein Prozeß von grobem allgemeinem Interesse veihandelt worden. Es betraf die Jnjurienklage, welche die drei Lehrer der hiesigen höheren Bürgerschule Dr. Wendt, Dr., Töppen und Professor Sellin gegen Herrn John Be- renberg-Goßler angestrengt hatten, weil der Letztere in einer an die „Hamburger Nachrichten" gerichteten Zuschrift sein lebhaftes Besremden darüber ausgesprochen, daß die bekannte Kundgebung der neu begründeten „demokratischen Partei" von jenen Lehrern unterzeichnet worden sei und daran die Frage geknüpft hatte, ob die Ober-Schulbehörde dem dadurch gegebnen Aergerniß schweigend zusehen und e- geschehen lassen werde, daß den Elter« der Schüler dec Realschule zu Befürchtungen vor einer politisch bedenklichen Beeinflussung ihrer Kinder Veranlassung geboten werde. Uebec die Ver handlung selbst entnehmen wir den „Hamb. Nachr." Folgendes: Trotz Bemühungen des Vorsitzenden gelingt es nicht, einen Vergleich zwischen den Parteien zu Stande zu bringen. Dep Privatangeklagte Goßler erklärt, daß er nicht die Ab sicht gehabt habe, die Kläger zu beleidigen, sondern nur das Interests der Kindererziehung habe wahren und bestehende Verhältnisse habe geißeln wollen. Es beginnt sodann die Vernehmung einer Anzahl von Zeugen und Sachverstän digen. Der als Sachverständiger vernommene Schuloor- vesonderS Studenten, in Aufregung Ujld sie riefen wüchend: „Nieder mit Deutschland, - Preußen und der Commune! Es lebe Frankreich und Glsaß-Loihrtngen!" Während der ganzen Dauer des Zuges wurden diesen Kundgebungen fortge setzt. Auf dem Boulevard Saint-Germain kam e- zu einem förmlichen Handgemenge; mau warf sich mit Steinen, schlug mit Stöcken aufeinander lo- und mehrere Personen wurden verwundet. Auf dem Kirchhofe wurden vier Reden gehalten, auch wurde viel gerufen: „Es lebe di« Commune!? Um 4 Uhr war die Feise zu Ende. Die Polizei hatte im stillen große Vorsichtsmaßregeln getroffen. Paris, 17. Februar. Dreih»sü)-rt Studenten untere zeichneten den Protest gegen die KitNdgebüng der deutschen Sozialdemokraten bei dem gestrigen Begräbnisse Jules Balle's. Der „TempS" bespricht den gestrigen Zwischenfall und sagt, indem die deutschen Sozialdemokraten eine politische Kund gebung in Frankreich ins Werk gesetzt, hätte», verletzte«.sie die Gastfreundschaft, welche sie gentLßen; die Regierung derjenige, der ein Öffentliches Amt bekleidet, sich nichtöffent lich «« polittschen Ümwandelungen betheiligen soll und auch nicht berufen» ist,'^stch an einer Umgestaltung des Staats, sowie an kirchlichen und kommunalen Angelegenheiten zu betheiligen. In gleicher Weise äußert sich gutachtlich auch der Direktor des Wilhelm-Gymnasiums, Dr. Gente, der noch hinzufügt, daß durch das Gebühren der Kläger Aerger- niß erregt ist. Der Vorgesetzte -er Kläger, Direktor Dr. Friedländer, theilt mit, daß gegen die Kläger, die Lehrer Töppen ui- Wendt, nie Beschwerde» erhoben find. Aller- ding- Men gegen Professor Sellin in d-m verflossenen Quartal zwei Beschwerden politischer Richtung erhoben worden. — Eine Reihe von Zeugen, die auf Antrag des Privatbeklagten vernommen werden,.- bekunden, daß sie die Handlungsweise desselben vollständig billigen und -uch für die Veröffentlichung ihren Dank auSgesprocka haben. Mehrere derselben erklären, in der That Aergeunß daran genommen zu haben, daß die Pcivatkläger den bekannten Aufruf- -,An die Demokraten Norddeutschlands" mit unter zeichnet haben. Auf Antrag des Beklagten wird dann »och konstatirt, daß gegen Töppen Anklage wegen Majestälsbe- leidigung erhoben worden ist. Nach Schluß der Beweisauf nähme erhält zunächst der klägerische Anwalt Dr. Türkheim da- Wort. Derselbe führt im Wesentlich«» au-, daß der inkrtmintrte Artikel zunächst-ew Zweck der Denunziation verfolgt habe und dann auch eine Beleidigung enthalte. Würde der Beklagte lediglich zur Wahrung berechtigter In teressen habe handeln wollen, so hätte er sich mit einer Be schwerde an den Direktor Dr. Friedländer oder an die Oberschulbehörde wenden könne», und sein Zweck würde er reicht gewesen sein. Nach einer längeren politischen Aus einandersetzung und Verthetdigung der „demokratischen" Grundsätze beantragt der Redner, da eine Geldstrafe für den Prtvatbeklagte« nicht empfindlich sein würde, denselben in eine Haststrafe von vierzehn Tagen zu verurthellen. Der Verthetdtger Dr. A. Wolffson macht geltend, daß «s gewiß zu tadel« ist, wenn an dem et«ztgen hiesigen Real ¬ stehec Dr. Otto HM e- zwar für das Recht und auch für die Pflicht eines- Schreis, - Politik zu treiben, hält es aber nicht für opportun, daß Lehrer sich ' in prononzirender Stellung daran betheiligen. Es sei natürlich, daß Kinder oder junge Leute im Alter von etwa 18 Jahren sich den Anschauungen eine- beliebten Lehrers zunetgen. Der Di rektor der Gelehrlenschule des Johanneums, Dr. Hoche, spricht als Sachverständiger.! seine- Ansicht dahin aus, daß fördern helfen, „und was ihr gethan habt einem unter diese» meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir ge than." (Matty. 25, 41). * Neustädtel. Am vergangenen Montag Abend gegen 10 llhc wurden die Einwohner Nsustädtels wiederum ourch Feuerlärm erschreckt, und ote Furcht war eine sehr große wegen des an diesem Abend herrschenden Sturmes. Glücklicherweise konnten die ängstlichen Bewohner bald wieder beruhigt werden, da keine Gefahr für den Ort zu befürchte« war. Es brannte nämlich in dem in dec Scheibe gelegenen Malzhause eine größere Quantität Gersts, dis durch zu star kes Heizen, der Feuerung iy ver Darrstube zur Entzündung gelangt war und einen intensiven Qual« und Geruch ver breitete, der sich durch die ganze Staot bemerkbar machte. Da das der hiesigen Brauconsortschaft gehörige Malzhaus ganz massiv gebaut und auch die Anlage des DarrraumeS eine feuersichere ist, so war eine Geiahr für die umliegenden Gebäude von vornherein ausgeschlossen, i Schwarzenberg. Am 8. d. M. Nachts als der Pferdehändler Teichert aus Lauter mit noch 2 Personen in einem offene» Wagen nach Hause fuhr, sprang kurz vor dem Dorfe ein Mann auf den Wagen und versetzte dem rc. Teichert mit einem Messer einige Stiche in den Kopf. Glück licher Weise sind die Stiche nicht lebensgefährlich und soll der Angreifer in einem Bernsbacher ermittelt worden sein. Aue. Am Montag de» 16. Februar feierte der Bersin „Schwarze Brüder" in dem Hotel zur Bahnhofs Eiche in Zelle, sein 6 jähriges Stiftungsfest, bestehend in Concert, gespielt vom Schwarzenberger Stadtmufikchor mit darauf folgendem Ball. In dem aufs festlichste geschmückten Saale hob sich besonders die reich decorirte und von Blumen malerisch umgebene Büste „Seiner Majestät unseres erhabenen Königs Albert," aufs glänzendste hervor; ein Beweis, daß der Verein auch auf seinem Schilde die Devise „Mit Gott für König, Reich und Vaterland" führt. Der strebsame Vorsteher, Herr Werthschützky, hatte Sorge getragen, daß den eingeladenen Gästen und Mitgliedern der Aufenthalt " so angenehm als möglich gemacht wurde, welche Aufgabe" auch .vollkommen gelungen, war.-- Es ist nichts Ms-re Sache ins Einzelne einzugehen,' aber zugegeben muß werden, daß der Verein schon mauche Thräne stillte, indem er fichs zur Aufgabe macht, seine Einnahmen zum Beste» für arme Confirmanden zu verwenden und daß diese hochherzige Handlungsweise von den Bewohnern des Auer-, thales anerkannt und unterstützt wird, bewies wiederum der zahlreiche Besuch dieses, von keinem Mißton getrübte« Stiftungsfeste-. Der Verein kann mit Recht stolz darauf sein, sogar von dem gewählteren Publikum in seinem Unter nehmen unterstützt zu werden. Daher sei dem Vereine und seinen wackeren Mitgliedern auch ein fröhliche» Mückauf gewidmet, mit dem Wunsche, daß der Verein, tp welchem» nur Frohsinn herrscht, noch lauge.seine fruchtbringende Thäti gleit entfalten möge. Bernsbach, Der vor nicht langer Zett gefaßte Be schluß des hiesigen. Turnverein», .wiederum s-ein größere» Concert abzuhalten, tyird nächsten Sonntag, al- den 22. Februar, seine Erledigung finden. Fragliche- Concert wird bestehen in Musik- und Tesapg-piecen, Leipziger Schützen haus- Couplet-H deklamatorische» Vorträgen, theatralischen Auf führungen, Gruppenbildern «nd Stabreigen. Wer eine« höchst genußreichen Abend verleben will, sollte nicht versäu-. . men, dieses Concert zu besuchen, da nur kunstvoll«- pvo- duzirt wird. ««»stsche nn» Srtltch« «»«ele-eatzettea. Den 18. Februar 1885. * Neustädtel. Bei dem immer weiter «m greifenden Materialismus unserer Tage erfüllt un- dagegen
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview