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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188503042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-04
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.03.1885
- Autor
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'.^^' """" Hrzgeb-^^^ENd 7? rrlsiv Redaetion, Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schunber». Mittwoch, den 4. März gewinnen, würden des zur der ei !s ^sr löhnt, der den ist ittwoch 1885. nen TagesMMchtr Deutschland. serer un- und uns ,eber die lir- rllen lach- usik, und za dem rei- >tig- )<!» 85. lM. die Form der Bewilligung, welche die Kommission beantrage, auch ausreichend und er werde dafür stimmen. Di- Regie rung und der Reichstag habe dabet die breiteste Schicht der Bevölkerung für sich. Äba. Schenk v. Stauffenberg meinte, das Votum für den KommtsstonSantrag werde ziemlich ein stimmig sein. Die Regierung verdiene dafür Dank, daß sie mit Vorsicht verfahren sei. Wo Deutschlands Ehre in Frage komme, sei der Reichstag einig. Abg. Hammacher trat für den Kommissionsantrag ein. Abg. Windthork gleichfalls und oertheidigte die Majorität des Reichstages gegen den Bor wurf, daß sie bezüglich der Kolontalpolitik nicht enthusiastisch genug gewesen sei. Die auswärtigen Mächte sollten nicht glauben, daß ihr Weizen blühe, wenn wir unter uns Streit ännten eilung, langem Stell. sa »f Äunich Englands ansgesprochen in der Erwartung, Europa dadurch den Frieden zu erhalten. Wäre man mei ner Meinung in England gefolgt, so wär« man vielleicht jetzt in einer besseren Lage. Der Abg. von Huene erklärte, die Mehrheit des Reichstages werde nie fehlen, wo es sich darum handle, die Ehre des Reiches zu vertyeldigen, dies schließe aber nicht die Vorsicht einer sorgfältigen Prüfung aus, wo es sich darum handle, eine in ihren Zielen und Konsequenzen noch gar nicht zu übersehende Politik zu un terstützen. Um dem Votum des Reichstages die möglichste Einhelligkeit zu sichern, werde das Centrum nicht die Ab Exemplare hiervon können bei der Kaffe der Königlichen AmtShaupimannschaft t zum Preise von 15 Pf. entnommen werden. Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und GutSvorkeher erhalten Auffor- habe, dessen Namen einen guten Klang hat weithin über alle Nationen. Wir empfinden es anders. Wir glaubten für immer die Aschenbrödel zu sein unter den Völkern und die Wenigen, die noch hofften, da-alte waffeastarte Preußen einmal wieder lebendig zu sehen, wie klein war ihre Zahl! Wie ist da- Alles ander» geworden, und nächst unserem Kaiser, nächst Moltke und unserem Heer verdanken wir das der des hen lsse ;en N. Berlin, 2. März. In der heutigen Sitzung -Reichstages gelangte der Rachtragsetat für Kamerun veratbung. Abg. v. Köller befürwortete die Anträge Budgetkommission. RegterungSkommissar v. Kusserow be- merk'e, daß es das Prinzip der Regierung stets gewesen sei, d- > Be- -richt, unser leger-^ chnei- ler sanft ibtan l885. m. nerS- Alles dem großen Staatsmann, den Äott uns beschteden. In 5 Zähren sind 100 Jahre verhangen seit deck Tage des Sturmes auf die Bastille, dann wird noch einmqi in Paris der große Phraienschwall erschallen, noch einmal da» alte Lied von der phrygischen Nütze ertönen und wenn der Phcasenschwall vorüber und das Lied verklungen, dann wird das gesittete Europa einen großen Strich durch die Rechnung machen und wird sqzen, daß jetzt die Zeit komme der deutschen politischen Ideale, daß das neue Jahrhundert, das ja jetzt schon langsam am Horizonte aufglüht, andere männlichere Ideale haben müsse als jenes, da» zu Grunde geht. ES ist wahrlich nicht vaS letzte Verdienst dr» Reichskanzlers, daß ey der Welt gezeigt, daß die Freiheit nie bester gedeihen kanN, als' unter einer starken Krone, daß keine Tyrannei fluchwürdiger ist, als die Tyrannei der Partei (Beifall) und wie ein starker König von Gotte» Gnaden darum gerechter sein kann und freier nach oben und unten, al» je eine herrschende Partei. Und e» ist nicht minder das Verdienst unserer neuen deutschen Politik, daß die in Atheis mus und Materialismus versunkene Welt sich anfängt wie der zu bekehren zu« christlichen Glauben DrS neue Jahr hundert wird monarchisch sein und christlich,es wird ein kö- nigstreueS, frommes, geordnetes Volk den Ton anzeben in Europa, und daß das sein wtro, das danken wir dem ge- änderung des Kommissionsbeschluffes beantragen, sondern demselben in unveränderter Form zusammen. Abg. v. Maltzahn Gülz bedauerte, daß die Kommission die ursprüng ltche Regierungsvorlage nicht angenommen habe, hielt aber private koloniale Unternehmungen zu schützen und sich selber jed-r diesbezüglichen Initiative zu enthalten. Vor zehn Jahren sei die Regierung zum ersten Mal genöthigt gewesen, in d eker Frage anderen Regierungen gegenüber Stellung zu nehmen, aber nur um Yen deutschen Handel, namentlich in der Südsee, zu schützen. Damals habe eS sich gezeigt, daß gerade deshalb, weil die betreffenden Gebiete unabhängig waren, dort der deutsche Handel die erste Stelle einnahm, u >d deshalb war die Regierung weiter bestrebt, die Unab hängigkeit dieser Gebiete zu erhalten und vor der fremden Annexion zu schützen. Redner erwähnte dann die Samoa- vorlage. Erst durch di« Erörterungen, welche sich an die Ablehnung dieser Vorlage knüpften, sei der Wunsch nach Kolonien reger geworden. Anträge, welche aus den Kreisen der Hansestädte an die Regierung gelangt seien, habe diese geprüft und habe darauf den Schutz zugesagt. Auf das Drängen der Interessenten seien endlich die betreffenden Gebiete förmlich unter deutschen Schutz gestellt worden. Die Regierung stelle jetzt auch keine größere Forderung an den Reiche fiskus, sie verlange nur das Nöthigste, um die Souveränetät des Kaisers in dem Schutz dec Terri torien ausrecht zu erhalten. Hierauf ergriff Reichskanzler Fürst Bismarck das Wort und sagte: Härte ich gewußt, daß die Herren mir ein Pauschquantum bewilligen wollen, so hätte die Regierung ein solches gefordert, ich fürchtete aber, Sie würden dann wieder fragen, wo bleiben Details? Ich habe bereits früher gesagt, daß eine Kolonialmacht nur mög lich ist, wenn sie von dem Volke getragen wird ; sie ist un möglich, wenn die Regierung jede Forderung mühsam einer Majorität des Reichstages «bringen muß. Die Berathung in der Kommission hat uns nicht zeigen können, daß eine große Begeisterung für die Kolonialpolittk im Reichstage herrscht. Ist die Stimmung so lau, so sind die verbündeten Regierungen nicht in der Lage, ihre Pläne durchzu - führen; die Regierungen mußten stw event. Klarheit schaffen, wie das Volk über die Kolontalpolitik denkt, event. durch Neuwahlen. Die gegenwärtige Haltung des Reichstages kann nur den Widerstand des Auslandes gegen die deutsche Kolonialpolttik verstärken. Sicher ist es, daß die englische Korrespondenz mit uns in dieser Frage nach Verlauf der R-ichStagsverhandlungen schärfer geworden ist, es sind sogar vertrauliche Aeußerungen von mir gegen den englischen Ver treter in englischen monatlichen Schriftstücken abgedruckt worden. Das ist ein Zeichen der lebhaften Verstimmung Englands gegen uns. ES wird hinzugesügt, daß ich eine ungünstige Meinung über die englische Politik in Egypten geäußert habe, weil man unseren Rath nicht befolgte. Ich habe mich aber weder ungünstig über diese Politik ausge sprochen, noch habe ich überhaupt einen Rath erthesit. Ich weiß nicht, woher solche Jrrthümer stammen und bin über rascht, welche Aktenstücke in England veröffentlicht worden sind. Uebrtgens hat man englischerseitS bet mir anaefragt, ob ich nicht einen Rath über die in Egypten einzuschlagende Po littk geben wollte, und da» habe ich abgelehnt. Darauf hat man mich gefragt, ob ich nicht wenigsten» meine Meinung äußern könnte. Ich habe geantwortet, daß wenn ich eng lischer Minister wäre, ich die Vermittelung des Sultans suchen würde, um dadurch in Egypten Einfluß zu gewinnen, würde aber nicht Egypten annekttren, denn dadurch würden die Engländer es vermeiden, die Rivalität Frankreichs her auszufordern. Wenn die Engländer Egypten annektiren wollten, würden wir sie nicht daran verhindern. An der Freundschaft Englands läge uns mehr- als an dem Schicksal Egypten-, De« gegenüber ist es doch unrichtig, zu sagen, ich hätte es mir angelegen sein lassen, England von dem Pfade der Tugend abzulenken. Ich habe «eine Meinung und Zwist haben. Das Ausland wird uns jederzeit einig finden. Abg. Nobbe sprach namens der Reichspartei süc den Kommisfionsantrag. Damit schloß die Debatte. Die Anträge der Badgetkommfifion wurden gegen die Stimmen der Polen und Sozialdemokraten angenommen. Auf dem in Berlin stattgefundenen Bismarck Com mers, welchen der Verein Deutscher Stüdenten am Freitag zur Vorfeier des 70. Geburtstages des Reichskanzlers im Wintergarten des Central-Hotels veranstaltet hatte, hielt Heinrich von Treitschke folgende Rede: „Wenn es das schöne Vorrecht der Jugend ist", so begann er, „mit Hellen Augen, mit neidloser Bewunderung zu de» Höhen der Menschheit emporzublicken, so Hoffs ich, daß ich mir durch den langen Verkehr mit der Jugend noch etwas von dieser einfachen Empfindung bewahrt habe, ja ich glaube, wir Netteren fühlen viele der Erinnerungen, die uns heute bei der Vorfeier des Geburtstages unseres Kanzlers bewegen, tiefer im Herzen, als die Jüngeren unter uns, welche die Zeiten deutscher Schmach nicht mit erlebt >aben. Die Jüngeren unter Ihnen wtffen gar nicht, wie uns zu Muthe war damals in jenen finsteren Zetten, da Schleswig-Holstein geknebelt dem fremden Herrscher wieder ibergeben wurde. Die Ahnung einer großen Zukunft war in unsern jungen Herzen wohl lebendig, aber uns war doch dabei zu Muthe, als läge ein Bann über unserm Vaterland, als wollte der Degen Friedrichs des Großen niemals wieder aus der Scheide fahren; und wenn wir einen der alten Helden von 1813 vor Augen sahen, da meinten wir, jene Leute müßten einem übermenschlichen Geschlechte entstammt sein und unsere neue Zett werde solche Thaten niemals wieder sehen. Da kam der große Tag des Schicksals, die Thronbesteigung unseres Kaisers, und. da fand er den Mann, der endlich durch eine rettende That die stauende Masse des deutschen Voltes in Fluß brachte. In wunderbar rascher Folge schloß sich Ereigntß an Ereigniß, bi- endlich in jenem Schlöffe von Versailles, von dem so viel Schmach und Unheil über unser Volk au-gegangen, da» neue Deutsche Reich entstand. Sie wtffen es gar nicht, meine jüngeren Commilitonen, wie gut Sie es haben; Ihnen kommt e- vor, als verstände e» sich von selbst, daß man ein Vaterland wattigen Manne, tn dem der gute Geist der alten preußl- schen Königstreue und Tapferkeit sich verkörpert." Dee Redner erinnerte sodann an Bismarck's Söcialpolttik, die rem geringen Mann an die schwieligen Hänoe blickt und hm die Erkenntntß nahe legen will, daß er auf der Welt einen befferen Freu id hat, als setnen Köuig, und kam dann auf die Colonialpoiitik des Kanzlers zu sprechen. „Wer hätte sich träumen lassen noch vor 20 Jahren, daß unser Banner heute schon in drei Wellt heilen weht. Ja, wir wollen mit dabei sein, wir wollen dafür einstehen, daß Deutschland einen gerechten Antheil nehme a:r der Beherrschung der heidnischen Welt durch das europäische Christenthum, damit endlich auch auf dem Meere erreicht wird, was auf dem Lande sich schon vollzogen, ein wirkliches Gleichgewicht der Mächte, damit die an die Barbarei früherer Jahrhunderte erinnernde Weltherrschaft einer Macht auf dem Meere ge brochen wird." „Es kommt mir nicht bei," fuhr der Redner dann fort, „hier eine lauäatio BtSmarck's zu halten, aber das muß man zugesteyen, Jahrhunderte können vergehen, ehe die Natur wieder einmal eine solche Mischung von ge nialer Kraft und weiser Mäßigung schafft. Er zeigt uns, was eS heißen will, ganz dem Vaterland, ganz der Pflicht zu leben. Kein Gedanke beseelte sein Leben, der nicht ge widmet war, wie er selbst sagte, dem teutonischen Teufel, der ihn besessen hielt. Nicht einen Augenblick ist er htnau»- gegangen über die Vorstellung, „ich bin der erste Diener meines Kaisers," und in der Beziehung ist er ein leuchten des Vorbild auch für die Jüngeren unter ihnen. Und wa» für ein deutscher Mann ist er; demüthig vor Gott, hoch herzig vor den Menschen, verachtet er da- lärmende Toden eine- Haufen«, der mißleitet wird von Männern, die von längst überwundenen Idealen sich nicht trennen können. Auch da» können Sie von ihm lernen, zugleich ein vor nehmer und geringer Mann zu sein; stolz, wenn eS sein muß, aber auch menschlich thetlnehmeno, warmherzig für die Selden der Geringen. Und endlich ist Ihnen Bismarck auch daS Vorbild eines deutschen Patrioten. Der deutsche Patrio tismus ist nun einmal ander» geartet, wie der anderer Völker." „Sassen Sie mich hoffen", schloß er endlich unter jubelndem Beifall, „daß, wenn Sie älter werden und in das Leben etntreten, Sie empfinden werden, welch' eia« große Erbschaft de- Ruhme- und zugleich schwerer Pflichten auf Ihren Schultern liegt. Sie können die gewaltigen Aufgaben unseee- Vaterlande» nur weiter führen, wenn Sie sich freihalten von der kleinlichen Tadelsucht de-heutigen Tage-, wenn Sie ba- Große groß nehmen, wie e- ist, und sich nicht schämen, sich vor dem wirklich Gewaltigen zu beugen, dann werden die großen Gedanken unsere» Kaiser», seine- Kanzlers und .seiner Feldherrn, die ihren Schein tn Ihr«Jugend geworfen haben, auch im späteren Leben St« begleiten. Und ich glaube, s tvir können «tt guter Hoffnung in die Zukunft sehen ; das SAN»-«.: ' n» »»rurMUch 80 Pseantge. Realschule mit Progymkufium zu Weedttg. Da» neue Schuljahr beginnt Montqg, den 13. April ». o. frilh 9 Ubr «tt der Aufnahmeprüfung. Das seit Ostern 1884 bestehende Progymnasium wird Ostern 18P durch Ariwtung der Quarta erweitert. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unter zeichnete bis zum 15. Mär, entgegen und bittet um Beibringung von i-etnrt-q od-p TaufzeuauiS, Impfschein und Schulzeugnis bxzügl. «oufirmchtöusscheiu. ^ Das Reifezeugnis der Anstalt berechtigt zum eisjährrgfretwilligen Milttürdteust. Zu jeder weiteren Auskunft ist gern bereit Schneeberg, den 3. März 1885. O. Ritter, Dirigent. Tageblatt für MwarMiberg und Umgegend, AmtsAatt für die königliche» un- städtischen Behörden in Aue, Grünhai», Hartenstein, Jvhanngeorgenstedt, HiWtz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. derung, für möglichste Verbreitung dieser Druckschrift umsomehr besorgt zu sein, als eine zweckmäßige Anbringung vom Blitzableiter» auch eine Herabsetzung tzqr Brandvtrficheruflg-- etnhetten zur Folge hat. Zwickau, am 26. Februar 1885. «-«igliche Almt-hemptv-mischOft. v. Bose. g er Fleischermeister Herr Carl August Lasch in Hartenstein beabsichtigt, in dem unter Nr. 114 des Brand-BersichemngS-EatasterS für Hartenstein legen en Grundstück eine EchILchtereia«lage zu errichten. . In Gemäßheit 8 der RetchSgewerveordnung vom 21. Juni 1869 wird die- mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so wett sie nicht auf besonderen PrivatrechtS-Tttem Herrchen, bei deren Verlust binnen 14 Lagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhler anzubrtngen. Zwickau, am 2b. Februar 1885. Königliche Amtshanptmannschaft. v. Bose. ——» Von der technischen Deputation de» Königlichen Ministeriums des Innern ist eine „Semeinfaßliche Belehrung 'über dte zweckmäßige Anbringung von Blitzableitern" verfaßt h Wörden.
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