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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188504153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-15
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.04.1885
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rpfehle Mittwoch, den 15. April 1885. 85 ! ist 5 latz -r in - Stollberg, am 7. April 1885. 3 fuude sche« rlr, »Sll bo >rik ratiS - ver- l15. oerer e im -ch, le in tro- nden , ,i vor geraumer Zeit wieder in Freiheit gesetzt worden, vernimmt der „St. Galler Siadt anzeiger" von neuen Verhaftungen, die in Mörschwil, Rorschach und Horn gleichzeitig mit denjenigen in Zürich und Winterthur vorgenommen wurden. Der letzter Tage in Horn verhaftete Anarchist ist ei» Malergeselle und gehört nach den durch den eidgenössischen Untersuchungsrichter Dedual gepflogenen Erhebungen zu den weniger harmlose« Gesellen des Anarchismus. Daß er einen Revolver bei sich Paris, 12. April. Dem .Tempi" wird au» Mar seille telegraphirt, daß an alle französische Men Befehl ergangen sei, sämmtlich« Provenienzen au- Spanten einer ie. »» lttz, Schweiz. in der Stadt St. Galle« inhaf. 3 _ Tagesgefchichte Deutschland. Freitag, den 17. April 1885 Nachmittag 3 Uhr kommen im amtsgerichtlichen AuctionSlocale hier große Parthien schwarzseidene und weiß- leinene Spitzen, sowie einige Kilo schwarze Seide gegen sofortige Bezahlung zur Ver steigerung. Schneeberg, den 14. April 1885. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. Lyon. » I. W i Paris, 13. April. Sin Telegramm au» Hanoi von Zester« sagt: Der offiziell vorgeschriebene Zeitpunkt für das Feindseligkeiten hat zwar durch die Schwte- s rigkett der iverbindungen, namentttch nach "der Seite von Königliches Amtsgericht Zumpe. geben müsse, überhaupt nach einem Mittel zur Verständigung zu suchen. Es ist im Gegentheil, noch immer nicht unwahr scheinlich, daß man ein solches schließlich finden wird. Nur ist augenblicklich nicht klar, wo es anzutreffen wäre und die herrschende Beunruhigung dürfte demnach ihr Ende noch nicht erreicht haben. Im allgemeinen aber nimmt man an, daß England schließlich doch nachgeben werde, und es liegen auch neuerdings Anzeichen vor, aus denen man schließen darf, daß auch auf russischer Seite eine größereMersöhnlichkeit als bisher zu Tage treten wird. In letzter Zeit wurden in Breslau durch einen un bekannten Mann bet verschiedenen Kaufleuten, Wurstwaaren- fabrikanten, Viktualienhändlern rc. eine Anzahl gefälschter Fünfmarkscheine in de« Verkehr gebracht. Die Fälschung ist dadurch verübt, daß aus den echte« Scheinen einzelne Stücke herausgeschnitten und durch unechte Streifen wieder ergänzt worden find. Die Verbreitung der so gefälschten Scheine war leicht, weil sie beinahe das Aussehen etwas schadhaft gewordener und zusammengeklebter echter Scheine haben. Thatsächlich sind auch alle diejenigen Scheine, auf denen der Fälscher die Nummern unversehrt ließ, noch giltig zur Einlösung bei einer Staatskasse. Durch das Heraus- »ehmen echter Theile und deren Ersatz durch falsche hat es jedoch der Falschmünzer zu Stande gebracht, aus zehn Scheinen immer noch einen elften zusammenzusetzen. Der Falschmünzer wurde am 9. April festgenommen, als er bei einem Bäckermeister einen der so gefälschten Scheine wech seln wollte. Der Verhaftete ist ein am 17. v. M. aus dem Zuchthause zu Striega» entlassener ehemaliger Kaufmann, Namens August Zimmer. In seine« Besitze fand man noch mehrere gefälschte Geldscheine, sowie dis zur Ausführung der Fälschung benützten Metallformen, Tuschen, Tinten u. . w. vor. Aus den Aufzeichnungen in dem Notizbuch» des Verhafteten wird ersichtlich, daß derselbe in hundert Fällen derartige zusammengesetzt« Fünfmarkscheine verausgabt haben dürste; bi- jetzt konnte nur eine geringe Zahl der dadurch geschädigten Personen ermittelt werden. Kremkreich. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben well, de» Gutsbesitzers Jichmm Tßrtftdpd Müller in Gornsdorf sollen die zum« Nachlasst^elbm hörige« Mobilien, al« sämmtlich«- dm 23*Apül*1885, Nachmittags 2 Uhr und an folgenden Tagen von Vormittag 9 Uhr ast im Nachlaßgute durch di« Ortsgerichte zu Gornsdorf öffentlich mch unter den vor der Auktion bekannt zu machende« Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden, wq» hierdurch bekannt gemacht wird, «ft dem Bemerken, daß ein specielle» Berzeichniß der zu versteigernden Mobilien bei den Ortsgerichten zu Gornsdorf etngesehen werden kmn. Bekanntmachung. Auf Antraa der Srben weil, des Gutsbesitzers Joüan« Christoph Müller in Gornsdorf soll das zu« Nachlass^deflelben «hörig«, , gyz Nr 31» V25^,°30?31i,, 31o, 31ä, 32, 33, 495, 496, 497, 544, 545, N 547 548, 549, 550, 551, 552, 553, 554, 555, 556, 557, 558 und 559' des Flurbuchs für Gornsdorf, sowie die Hofwiese Nr. 439 des MetnerS- Äium^d^Grund- und Hypothekenbuchs für Gornsdorf, ein «real von 54 Ackern 134Q.-Ruthen umfassend und mit 699,67 Steuereinheiten belegt den 23. April 1885, trug, beweist zwar nicht viel, allein daß er überdies ei« Quantum Gist besaß, das hinreichend gewesen wäre, um einige hundert Personen ins Jenseits wandern zu lassen, erscheint weniger harmlos. Ueber die neue Verhaftung, in Rorschach ist noch nichts Näheres bekannt. Der früher daselbst verhaftete Seilergeselle, Namens Klinger, gehört nach Allem, was bis jetzt verlautet, zu den Schwärmem des anarchistischen Glaubens und wird nur wegen Schriften mangel aus der Schweiz ausgewiesen werden. Berlin, 10. April. Nachdem gestern umfangreiche Depeschen aus Petersburg im hiesigen Auswärtigen Amte eingetroffen waren, conferirte Kaiser Wilhelm längere Zett mit dem Fürsten Bismarck. Es liegt also die Annahme nahe, daß sich diese Konferenz vorzugsweise, wenn nicht ausschließlich, auf den russisch-englischen Conflict bezog. Daß man sich hier vorläufig nur zuschauend verhalten wird und keinerlei Neigung verspürt, ohne eine Aufforderung von beiden Seiten, sich in diese Streitsache einzumischen, unter liegt keinem Zweifel. Die Hoffnung Londoner Blätter, ins besondere des „Standard", daß Fürst Bismarck im Interesse der Erhaltung des Friedens ein Machtwort nach Petersburg richten werde, ist sicher eitel. Vorläufig scheint man hier eher geneigt zu sein, den Engländern den wohlgemeinten Rath zu geben, gute Miene zum russischen Spiel in Afgha nistan zu machen und des lieben Friedens willen die Russen, falls sie nur nicht allzu weit vorgehen und Herat selbst nehmen, ruhig gewähren zu lassen. Das geht wenigstens aus der Haltung der „Norddeutschen" hervor, die heute Abend die „chauvinistischen Londoner Blätter" wegen ihres ab sprechenden Unheils über Rußlands Verfahren tadelt und auch die Erklärung des Herrn Gladstone in Bezug auf die Ueberschreitung des Kuschkfluffes seitens der Afghanen „un kritisch" nennt. Hieraus wird man wohl mit einiger Sicher heit einen Schluß auf die Stellung des Fürsten Bismarck zu dem russisch-englischen Lpnftict ziehen können. Der deutsche Reichskanzler thetlt augenscheinlich durchaus die Auffassung der russischen Regierung in der afghanischen Frage. — Ob eS demnächst zu einem kriegerischen Zusammenstoß zwischen Rußland und England in Asten kommen werde, darüber ° ° ^Ärz^erg, am 11-1885. KölttgUtye AMsyauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Spanien. Die spanische Hauptstadt stand vorige Woche unter der Sorge um ein Attentat gegen die königliche Familie. Me die offizielle „Correspondencia" in ihrer jüngsten Sonntags nummer mtttheilt, waren am Mittwoch vorher fünf Indi viduen verhaftet worden, die ein Attentat gegen die könig liche Familie geplant hatten, aber durch die.Umficht der Polizei noch rechtzeitig unschädlich gemacht worden waren. Nach panischer Sitte müssen der König und die ganze königliche Familie und der Hof am grünen Donnerstag zu Fuß vom Palast aus gewisse Kirchen und Kapellen besuchen und darf vom Donnerstag bis Sonnabend Früh in der Charwoche kein Wagen im Zentmm Madrids fahren. Natürlich ammelt sich nun in den Straßen, welche der königliche Zug >ei diesem Rundgange durch die Kirchen pasfiren muß, viel Volk an. Diese Bolk-ansammlungen wollten die Attentäter «nützen, um aus ihnen heraus Dynamitpatronen auf die vnigliche Familie zu schleudern und so unnennbare- Un heil anzustifren. Glücklicherweise find die Attentäter noch rechtzeitig von der Polini entdeckt worden. In Madrid herrschte naturgemäß in Folge dessen eine ungeheure Tr- egung und man bewunderte aufrichtig den Muth der kvnig- ichen Familie, die trotz diese- Vorfalles den vorgeschriebenen Rundgang am DonnerStA »sicht unterlassen hat. Petersburg, 12. April. Der „RegierungSanzetger" veröffentlicht folgenden, aus Dasch-Kepri vom 20. März dattrten Bericht des Generals Komaroff an den KrtegS- minister: Am 13. d. M. näherte sich unsere Trupvenab- thetlung von Dasch-Kepri unserem Ufer de- Kuschkfluffes, nahe bei der Brücke fand ich eine von den Afghanen besetzte krschanzung. Um eine« Zusammenstoß vorzubeugen, ließ ch meine Truppen eine von der Position der Afghanen 5 Werst entfernte Stellung einnehme«. Am 14. begannen te Besprechungen mit dem englischen Kapitän Yate. «lS die Afghanen die Ueberzengung gewannen, daß wir nicht die Absicht hatten, sie anzugreifen, besannen ste von Tag zu Tag mehr, sich unserem Lager zu nähern. Am 15. ent- sendete« ste gegen eine Eompagnte unserer Truppen, die mtt der Deckung einer RecognoScirung beauftragt war, 8 Compagnien, sowie ein Geschütz und «ine Abtheilung Sa- vallerte, ihre Kühnheit und ihr Uedermuth steigerten sich zu» M ßrzgeb.'HMsfrmnö. W Tageblatt Dr Ichvayenberg und Umgegend. MmtKüsntt M die königlichen und städtischen Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwakenberg.und Wildenfels. Redaktion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. das Vorgehen des Komarows zu verleugnen. Er wird im^ Dünau hin eine fünftägige Verzögerung erfahren, thatsäch Gegenthetl, wie schon vor einigen Tagen an dieser Stelle lich sind aber die Feindseligkeiten eingestellt. hervorgehoben wurde, nur Lob und Belohnung ernten. Die l"" Frage, ob Krieg ob Friede, wird nun in England beant- Nachdem die s. Z. in wortet werden. Will man dort einsehen und eingestehen, tirten Anarchisten schon daß Komarow in seinem Rechte war, so ist kein Grund vor handen, den Russen zu zürnen, und die englische« Zeitungen haben ganz umsonst Zeter und Mordio geschrieen. Sag man sich aber in London, daß die Afghanen, ob ste nun im Unrecht waren oder nicht, auf alle Fälle geschützt werden müssen, well es sich dabei um die Aufrechterhaltung des englischen Ansehens in Indien handle, will man sich also mit der von Rußland gegevenenen Aufklärung nicht begnügen, so ist für den Augenblick nicht abzusehen wie einZusammen- sioß zwischen den beiden - großen Mächten vermieden werden könne. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß man eS auf- auch nur eine Vermuthung zu äußern, vermeidet man in hiesigen eingeweihten Kreisen sehr sorgsam. Weniger zurück haltend ist man in dieser Hinsicht natürlich in de»» diplo matischen Ctrkeln, die ja über weitreichende gute Informa tionen verfügen. Hier macht man kein Hehl daraus, daß man einen Krieg, soweit Rußland in Betracht kommt, für nahezu unvermeidlich hält. Rußland ist allem Anscheine nach hinreichend daranf vorbereitet und seit den Tagen von Skterntewice nach Osten hi« vollständig gedeckt. Ebenso gewiß aber sei es, daß England trotz aller kriegerischen Tiraden seiner Minister und seiner Presse den Krieg zu vermeide« wünsche und schließlich wohl so weit als irgend möglich den russischen Ansprüchen nachgeoen würde. Dem nach hänge davon, wie wett England zuletzt den Russen «ttgegenkommen werde, die endgiltige Entscheidung über At-S und Frieden ab. Es wäre nicht das eist« MÄ, daß Mnd muthig mit dem Säbel raffele, um schließlich klei« beizugeben, doch sei in diesem Falle nicht zu übersehen, daß ^WA"L-!?dttThat die überwiegende Mehrheit der englischen Natüm kriegerisch gesinnt und allen Eoneesstonen W AWt sei. Daß letzteres ein Schiedsgericht, ^t- Stacht haben, unter wissen annehmen würde, will man hier bestimmt Berlin, 12. April Komarow» Antwort ist nun einae- / ergangen "sei,' sämmtlich« Provenienz troffen und lautet gerade wie zu erwarten war nä«ltL dreitägigen Quarantäne zu unterwerfen, daß die Afghanen den Streit hervorgerufen und' daß der' " -» -—- ^icht gerhan, indem er sie mtt gestern sagt: Ordnung verwtesen hat. Aufhören der Selbstverständlich denkt dte russische Regierung nicht daran,srigkett derive Mittags 12 Uhr durch das unterzeichnete Königliche Amtsgericht au Ort »ud Stelle öffentlich und unter den im Termine bekannt »u machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft wer den, was hftrdurch unter Bezugnahme auf dte tm hiesigen AmtSgebäude, in der Erbschänke zu Gornsdorf und in Claußens Restauration daselbst aushängenden Anschläge bekannt ge macht wird. Stollberg, am 7. April 1885. Königliches Amtsgericht. Zumpe.
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