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Weißeritz-Zeitung : 04.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193006046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-04
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.06.1930
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vernichtet« vielfach den ganzen Gaatenstand. Beson der« Wo« wnrden dte M«en von -dief«rsf<lden «nd Oberandvrf mitgenommen. Schwer hetmge- sucht wurde ferner ein Teil des Bezirks Weilheim, ' wo zwölf Gemeinden schwer beschädigt worden sind: Tote Bögel und totes Wild kennzeichnen die Wucht des Hagelschlages. Auch im Isar- und Loisach-Tal ist in der^ Richtung Bichl—Benediktbeuren großer Schaden entständen. Zwei Studenten tödlich abgestürzt. Wie aus Kufstein gemeldet wird, unternahmen drei deutsche Studenten einen Ausflug ins Kaisergebirge, um die Karlspitze zu besteigen. Dabei verirrten sie sich, und zwei der Studenten, nämlich der 20 Jahre alte Nürn berger Kurt Fleischmann und der 21jahrige Thüringer Rudolf Eichhorn stürzten am südlichen Ostgrat der Karlspitze ab und blieben tot liegen. Die Hilferufe des dritten Studenten blieben ungehört. Er mußte die Nacht in seiner wenig beneidenswerten Lage verbrin gen und konnte erst am nächsten Tage geborgen wer den. Die zwei Toten wurden nach Kufstein gebracht. Wolkenbruch über London. London wurde von einem Wolkenbruch heimgesucht. Am Bahnhof von Kingscroß wurden vier Tunnels bis zu 1'/- Meter Höhe mit Wasser angefüllt. Der Verkehr war stun denlang unterbrochen. Da um diese Zeit gerade die Arbeiter nach Hause zurückkehrten, wurden rund 80 OOS Personen 4 bis 5 Stunden auf den Straßen aufgehal ten. Auch in anderen Teilen Londons haben große Regensälle zu Ueberschwemmungen geführt und er heblichen Schaden angerichtet. Spritschmngglerschlacht bei Detroit. Die Bewoh ner von Detroit wurden in der Nacht durch das Knattern von Maschinengewehren aus dem Schlaf ge weckt. Vor den Toren der Stadt hatte sich zwischen Spritschmugglern und der Polizei eine regelrechte Schlacht entwickelt. Die Schmuggler sahen sich, nach dem sie 15 Tote zu verzeichnen hatten, zur Flucht ge- ; zwungen. Auf Seiten der Polizei- gab es zwei Todes- - opfer. Kleine Nachrichten i * Der Papst hat den Kardinalstaatssekretär Pacelli Am, Protektor der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Karl Borromäus ernannt, deren Mutterhaus sich in Trie, > befindet. * Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im belgischen Kohlenbergbau haben sich auf eine Lohnsenkung um ü Proz. ab 6. Juli geeinigt. * Der leitende Direktor der bekannten Whisky-Firma Dewar und Sohn in London, der am 11. April gestorben ist. hat ein Vermögen von 100 Millionen Mark hinter- ' lasten. Hiervon fallen dem Schatzamt 40 Millionen Marl > an Erbschaftssteuer zu. * In Aberdeen werden seit einem Monat vier deutsche i istlcherboote mit einer Bemannung von 25 Personen fest- i gehalten. Die Fischer wurden unter der Beschuldigung ver- . haftet, Schulden in Höhe von 2500 Pfund gemacht zu j haben. ! * Die Rockefeller-Stiftung hat der Universität von ; Sydney 1 Million Pfund (2V Millionen Goldmark) für die ! Errichtung siner medizinischen Klinik zugewiesen. GerichtssaaL. Der Enkel Millcts Wege«» Wcchselschwindeleicn I ««geklagt. Der aus der letzten großen französischen ! Bilderfälscher-Angelegenheit her bekannte Enkel des - Malers Millet, Jean Charles Millct, wird sich am s 17. Juni vor der Strafkammer des Gerichts in Melun s wegen Wechselschwindeleien zu verantworten haben, > Millet hatte verschiedentlich wertvolle Gegenstände mit ! Wechseln ohne Deckung „bezahlt". st- Lebenslänglich s Zuchthaus für einen Wüst- i ling. Eine gerechte Strafe verhängte in Paris das s Schwurgericht der Seine über einen der Blutschande angeklagten 34jährigen Arbeiter, der bereits verschie- ' dentlrch wegen Sittlichkeitsverbrechens vorbestraft war. Der Angeklagte hatte sich an seinem Kinde, einem kaum 2V-jährigen Mädchen, vergangen. Nachdem die gerichts- . ärztliche Untersuchung die volle Verantwortlichkeit des Angeklagten ergeben hatte, verurteilte ihn das Schwur gericht zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. Prozeß Braun contra Elze j In der Beleidigungsklage des preußischen Minister- s Präsidenten Braun gegen den Chefredakteur der „Saale- Zeitung" Dr. Elze fand vor der Großen Strafkammer m - Halle die Berufungsverhandlung statt. Der I Anklage lag ein Artikel Dr. Elzes „Der Judaskuß — das s Konkordat zwischen Sozialdemokratie und Kurie" zugrunde, i in dem unter Nennung des Namens des Ministerpräsiden ten die Politik der sozialdemokratischen Führer als Judas- Ischariot-Politik bezeichnet wird. Im Gegensatz zu einer be kannten Reichsgerichtsentscheidung gewährte seinerzeit das Schöffengericht dem Angeklagten den Schutz des 8 193 (Wahrung berechtigter Interessen) und sprach ihn frei. Dio Strafkammer hob das Urteil der Vorinstanz auf und ver urteilte Dr. Elze zu 100 RM Geldstrafe bezw. 10 La gen Haft. Als strafmildernd siel ins Gewicht, daß der Ange klagte nicht aus Eigennutz gehandelt hat und nicht vorbe straft ist. obwohl er schon jahrelang im politischen Kampf steht. Der Oberstaatsanwali hatte 400 NM Geldstrafe bean tragt. Freisprechung des Rcichsbahnrats Nicolai Nach viertägiger Verhandlung wurde im Prozeß gegen den Reichsbahnrat Nicolai und den Reichsbahnoberje- kretär Viehweg von der 3. Strafkammer des Landge richtes Dresden folgendes Urteil verkündet: Die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Gemeinsamen Schöffengerichtes Dresden vom 24. Januar 1929 wird verworfen. Auf die Berufung des Angeklagten Nicolai wird das erstinstanzliche Urteil aufgehoben und der Angeklagte kostenlos' freigespro- chen. — Damit wurde auch der in erster Instanz hinsichtlich des Angeklagten Viehweg, verkündete F: eispruct bestätigt. In der Urteilsbegründung führte Landesgerichtsdirek tor Dr. Schuster aus: Das Gericht sei zur vollen Ucber- zeugung gekommen, daß die Erfindung Nicolais eine Dienst erfindung war. die der Reichsbahn gehöre. Es habe sich abei trotz erheblicher Bedenken dem Angeklagten Nicolai nichl widerlegen lasten, daß er im Glauben war, daß nach leinei ersten Inkenntnissetzung seiner Behörde van dieser Eriin BeMkskWMntag. Der BezIrkÄUrchenürg am Dienstag, 3. Aunl begann! 9,30 Uhr mit einer Morgenfeier Im der Wa-Mrch«. Mächtig erklang der Gesang aus -er stattlichen Anzahl -er Männerstimmen: ,/Ls gilt «in frei Bekenntnis." Dies gab -em Charakter -er Bersamm-- iung von Anfang an das richtige, kirchliche Gepräge. Bom Altar aus hielt Pfarrer Ludwig, AeiichaMsgrimma, eine markige An sprache, in -er als Aufgabe -es Bezirkskirchentages -bezeichnet w-ur-e, Mittet und Wege zu finden, wie -aS geistige Band- die Kirchgemein-emitgiie-er immer enger und inniger vereinen Könne zur Befolgung -er Mahnung in Ebr. 10, 23: fasset uns hallen an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken." Aber das Bekenntnis müsse sich auch umsetzen in die Wirklichkeit. Hierzu fand sofort Gelegenheit in -er Bersammlung -in der „Aeichskronc" mit folgender Tagesordnung: 1. Mitteilungen aus dem 3ahr«s- bericht. Oberkirchenrat Michael begrüßte -ie Anwesenden, ins- befondere die beiden Synodalen Noack und Dr. Diener v. Schön berg, sowie den BezirkskirchenomlSrat von Fink, -essen Bor gänger von Melk er -dankbar gedachte. Dann widmete er Dank und Anerkennung dem verstorbenen Ausschußmitgliede Sta-trat Bogel, Glashütte, -ein auch die Anwesenden -ie gebührende Ehrung erwiesen. Die Mitteilungen wurden unter die Worte: Zahlen, Zeichen, Ziele gestellt. Aus Ihnen sei angeführt: 3m 3ahre 1929 Eheschließungen 577, Trauungen 521. Geburten 4003, Tau fen 960. 3n den letzten vergangenen Jahren find wieder normale Bcrhällnisse hierin eingekehrt. Die Zahl -er Konfirmanden ist von ca. 1400 auf 1400 zurückgegangen (Kriegskinder). Bedenklich ist der Rückgang der Kommunikanten von 30000 vor -dem Kriege auf 19000. Annerhalb der Landeskirche nahm unsere Lohorle nach der Statistik von 1928 die 8. Stelle unter den 31 Ephorlen ein. Für nachahmungswert wurden „Graphische Jahresberichte" im Lichlbilde (siehe Nr. 13 des Neuen sächs. Kirchenbl.) empfohlen. Todesfälle von 850 vor dem Kriege auf 580 horabgesunken, am höchsten stand die Zahl der Todesfälle 1918, nämlich 1017. Die Zahl der Begräbnisse betrug im letzten Jahre 47 mehr als Todes fälle imBezirke, da auswärts Gestorbene auf dem Heimatfriedhofe oeerdiat wurden. Erfreuliche und unerfreuliche Zeichen. Die schwersten Sorgen bereitet neben der Finanz- und Kirchensleuer not der Mangel an Pastoren, dann die Austrittsbewegung. Die Sektenbewcaung gleicht einer steckengebliebenen Offensive, die man nicht abzubauen wagt. Erfreulich ist die treue Mitarbeit der Helfcrschasten in vielen Gemeinden, sowie die tatkräftige Opfer willigkeit einzelner Kirchgemeindemilglieder. Als mustergültig aalten Pretzschendorf, Burkersdorf, Sadisdorf und Hennersdorf. Als Ziel für die Arbeit an der Kirche wurde hingestellt, das kirch liche Leben, so z. B. den Kirchgang noch ganz anders zu heben und zu fördern. Dazu wolle uns Golt helfen. Exaudi — Herr, erhöre! 2. Geschäftliches: An die Stelle -cs verstorbenen Stadlrats Bogel als BezirKSKirchenausschußmilglied ist dessen Stellvertreter, Kirchenmufikdirektor Noack, Allenberg, gerückl und als stellv. Rechnungsdirektor Kästner, Glashütte, gewählt worden. Auf Berlangen des Konsistoriums wurden einige geringfügige Satzungs änderungen vorgcnommen. Nach Richtigsprechung der geprüften llahresrechnung und Bewilligung des Zaushaltplanes für 1930/31 mit 5655 M. Bedarf, 3176 M. Deckungsmikteln und- 5 Pfg. Bei trag aus den Kopf wurde 3. eing«laden zur Feier der Augs- burgifchen Konfession am 22. 3uni in Dippoldiswalde (siehe Kirch gemeindeblatt). 4. Borlrag des Kirchenmufikdirektors Noack: „Posaurrew chör« — Kirchenchöre." Redner begrüßte die Gründung beider Chöre schon vom musikalischen Standpunkte aus, sowie in Hinsicht auf die Einwirkungen auf den Charakter -er Mtwirkenden, so wie auf die günstige Missionswirkung für das kirchliche Leben. Er zollte den Geistrichen als Leiter der Posauncnchöre volle Aner kennung. Ais Betätigungsfeld für diese Chöre empfahl er: Bor- träge im Freien, Begleitung von kirchlichen Festzügen un- Trauermusik auf Friedhöfen. 3n den Gottesdiensten feien mehr die Gesänge der Kirchenchöre, schon des Textes wegen, am Platze. Doch sei auf ein Zusammenarbeiten beider Chöre hinzuwirken. Daß auch das Konsistorium den guten Einfluß der Posaunenchör« anerkenne, beweis« die Bewilligung einer Kollekte. 3n der Aus sprache wurde das harmonische Neben- und Miteinanderwirken der beiden Chöre in Dippoldiswalde gerühmt, Wünsche bezüglich der Kollekten voracbracht, und erklärt, daß der Name „Posaunen- chör«" eine biblische Benennung ist. 5. Bericht -es Synodalen Dr. Diener von Schönberg auf Pfaffroda über die Synode. Durch -ie wiederholte Auslösung des Landtages konnte -ie Auseinandersetzung zwischen der Kirche un- dem Staate nicht vorwärtskommen. Zwar solle die Kirch« keine Politik treiben, aber sie habe daS gute Recht im Angesicht der Neuwahl zu fragen: Wie stellen sich die Parteien zur Kirche? Wünschenswert ist die Aenderung -es Kirchensteuergesetzes, sowie das Gesetz über Kirchenaustritt. Eine Erleichterung wäre es, wenn die Steuer nicht nur auf ein 3ahr festgesetzt werden müßte. Aus den inneren kirchlichen Angelegenheiten beschäftigte sich die Synode mit dem Berhalten der Kirche bei Begräbnissen vonl Selbstmördern, ob einheitlich oder nach Art und Person. Dev Redner meinte, die Kirche soll« nicht richten, aber doch das öffent liche Gewissen bleiben. Bezüglich! des Patronats- und Besetzungs- rechtes hat die Synode beschlossen, «in Drittel der freigewor-enen Stellen werden auf Borschlag des Patrons, ein Drittel durch! das Konsistorium und ein Drittel nach freier Wahl der Gemeinde be setzt. Biel Kopfzerbrechen hat der Synode der Entwurf über daS Recht des Konsistoriums der Beisetzung der Geistlichen bereitet. Zum Beschluß ist es noch nicht gekommen, denn die Synode hat sich bis Oktober vertagt. Diese Gesetzesvorlage, sowie eine An frage, ob die Beteiligung des Geistlichen bei der Einsetzung einer Urne angebracht sei, erregte, wie auch andere Punkte, eine rege Aussprache. Die Fürsprecher möchten es sich! nicht gern nehmen! lasten, der Beisetzung der Urne um der Hinterbliebenen willen, zwar ohne Talar, beizuwohnen. Mittlerweile war -der Zeiger -er Uhr auf die Ziffer 14 (2) gerückt. Schlußgesang und kurzer Ab schiedsgruß, und schnell suchten die von weit her die erste beste Fahrgelegenheit aus, während ein großer Teil der Bertreter un- Geistlichen in der Reichskrone gemeinschaftlich das Mittagsmahl genossen. Sie.OemscheAeyte Zeiany" Nummer 20? - schreibt: „... 1 lätki «M/ckkLtlu'kLE' ist ebenso NLkrkLÜ E ein Kalbes kkrnä —viel leiMer veräLMek / " Rezept- zur Hälfte -oppelftarkr LÄLlreinkr, zur Mste Milch/ uung vl«,e srelgegeven gewesen sei und ihm nunmehr zu« eigenen Ausnützung zur Verfügung stand. Diese Annahme hatte selbstverständlich auch zur Folge, daß der Angeklagte Viehweg eines gemeinschaftlichen Betrugs nicht überführ! war. Es war somit das ergangene Urteil gegen Nicolai auf zuheben und auf Freisprechung zu erkennen und der Frei spruch Viehwegs zu bestätigen. genüber als Kriminalbeamter ausgab, wobei er von Unter schlagungen und Diebstählen der Männner sprach. Das dient« als Vorwand, um den Frauen Geld abzunehmen, das e, „in Gewahrsam" nahm. Vor Gericht benahm sich der Ange klagte äußerst ungebührlich. Er fing an zu toben und mußt« in die Zelle zurückgebracht werden. Auch nach Verkündung des Urteils, das auf drei Jahre Zuchthaus lautete, erging sich Hilpert in wüsten Schimpfreden gegen das Ge ¬ legen Brandstiftung verurteilt Der Gastwirt Franz Emil Plathe aus Rodewisch, dei Eigentümer des Hotels „Zum Adler" am Oberen Bahnhoi in Auerbach war, wurde vom Schöffengericht Plauenwe gen schwerer Brandstiftung und Versicherungsbetruges un ter Anrechnung von sechs Monaten Untersuchungshaft zu 1 Jahr und 6 Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrver lust verurteilt. Am 30. Oktober v. I. brach im Dachgeschoß des Hotels Feuer aus. Dabei brannte eine Hälfte des Hotel vollkommen aus. Der Angeklagte war nun beschuldigt, der Brandherd gelegt zu haben. Ein renilenker Angeklagter Nicht weniger als dreizehnmal vorbestraft und z. Z von 18 Staatsanwaltschaften gesucht ist der Schornsteinfege« und Händler H i l pe rt aus Leipzig, der sich vor dem Dessauer Schöffengericht wegen Diebstahls und Amts anmaßung zu verantworten hatte. Er hatte im Mai 1929 ir Dessau und Zerbst sich in der Weise betätigt, daß er Frauer in Abwesenheit des Mannes aufsuchte und sich ihnen ge- Kindermund. Weinend kam der sechsjährige Sohn aus dem Schlafzimmer, wo er ersichtlich mit der Mutter ein« peinliche Auseinandersetzung gehabt hatte. Als er den Vater erblickte, siel er ihm um den Hals und sagte, sein Schluchzen mühsam unterdrückens: „Papa, wenn du noch einmal heiratest, wirst du hoffentlich nicht wieder Mama zur Frau nehmen." Die Rcinharvt-Feier der Berliner Bühnenkünstter. Den Abschluß der Berliner Bühnenkünstler-Ju- biläumsfeierlichkeiten bildete ein großes Künstlerfest bei Kroll, eine Veranstaltung des Deutschen Bühnenvereins und der Deutschen Bühnengenossenschaft. Unser Bild zeigt Prof. Max Reinhardt (rechts) und Karl Wal lauer, Präsident dxr Deutschen Bühnengenossenschaft. Sächsisches. Löwenhain. Ein Beschluß, die für den 22. Juni statt findende Turnplatzweihe des Turnvereins Löwenhain, ver bunden mit dem Bezirks-Probelurnen für das Landesturn- sest in Chemnitz, um acht Tage zu verschieben, falls am ge nannten Tage die Landtagswahl stattsindet, hat Schwierig keiten ergeben. Bezirksleitung und Vereinsleitung sind da her dahin übereingekommen, diese Veranstaltung doch am 22. Juni abzuhalten. Dresden. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden ver urteilte am Dienstag den 21 jährigen Heizer Martin Helmut Tulatz und den 25 jährigen Malergehilfen Johannes Georg Schloße wegen schweren Landfriedcnsbruchs zu sieben Mo naten Gefängnis. Die Angeklagten waren beschuldigt, am 18. Februar nach einer nationalsozialistischen Versammlung Teilnehmer dieser Versammlung überfallen und tätlich ange griffen zu haben. Auf Grund des Ergebnisses der Beweis aufnahme kam das Gericht auf den Antrag des Staats anwalts zu und fällte das obige Urteil. Freiberg. Das Gemeinsame Schöffengericht Freiberg verurteilte den 24 jährigen tschechischen Bergarbeiter Hent schel wegen zahlreichen in Sachsen verübten Einbruchsdieb- stählen zu acht Jahren Zuchthaus. Der Verurteilte hakte in Zwickau, Annabcrg, Radeberg, Glauchau und Freiberg zahl reiche Einbruchsdiebstähle begangen. Er gehört zu den soge nannten „Klingelfahrcrn". Hentschel ist 12 mal in der Tschechoslowakei und 6 mal in Deutschland vorbestraft. Außerdem ist er aus Deutschland ausgewiesen. Meißen. Wie das „Meißner Tageblatt" meldet, über nimmt Direktor Gahsamas vom Meißner Stadtthcater dem nächst die Leitung des Wiener Bürgerlheaters in Wien. Gahsamas behält jedoch daneben auch die Leitung des Mcih- n:r St. dttbcatcrs bei.
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