Erzgebirgischer Volksfreund : 22.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188510227
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18851022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-22
- Monat1885-10
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.10.1885
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stedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg 1885 ß aber dabet au die erwähnte Augenblick nach Lützen aufschlug MMS «MMMES-SSS-I Bekanntmachung. In der Nacht vom 14 zum 15. October d. Jahres find mittels Einbruchs aus dem Expedittonslocal des unterzeichneten GemeiudevorstandS »wei messingene ovalrunde Stem pel, mit schwarzpvlirten Holzgriffen, einer mit ver Inschrift „Gemeinde Beutha" und der zweite mit der Inschrift „Polizeibehörde zu Beutha" gestohlen wordr«. Die Gttunttu» ans de« Ball«». „Einigkeit unter den drei Kaisermächt« n", so lautet -eute das Feldgeschret der deutschen und der österreichischen Offictöse«, die damit die bisher vertretene Auffassung bestä tigen, daß die Etniakett vordem gemangelt habe. Die Einig» eit soll stch darin bekunden, datz man zugestimmt habe, den Fürsten von Bulgarien auf fünf Jahre als Gouverneur von ästrumelten unter voller Oberhoheit der Pforte auzuerkennen und ihn gleichzeitig aufzufordern, mit seinen Truppen und den Ministern nach Bulgarien heimzukehreu, um den feier lichen Spruch der Mächte zu vernehme«. Ferner «hält stch auch die Meldung von ein« Konferenz. Diese soll aber, wie eS scheint, «st dann zusammentreten, wen« die Ler- HLltnssse auf dem Balkan et« verschtebung d« gegenwär- ttgen Machtverhältntffe besorgen lassen. Borlä ustg wird muh Lächstsche und örttiche Angelegenheiten. Den 20. October 1885. Eibenstock. Der hiesige Etadtrath beschloß in seiner letzten Sitzung, zu den Unterhaltungskosten der Arbetter- kolonie Schneckengrün im Bogtlaude vom nächsten Jahre ab einen jährlichen Beitrag von 25 M. zu verwilligen. — Die Frage der Anlegung einer Sesammtwafferleitung hat zu wiederholten Malen unsere Stadtvertretung beschäftigt. Auf ergangene Aufforderung erÜStten 1«doch nur wenige Hausbesitzer, datz sie für ihre Grundstücke Anschluß an die Wasserleitung wünschten. Der zur Berathung der Waffer- leitungsfrage niedergesetzte Ausschuß sprach sich daher dahin aus, daß zufolge der augenblicklich geringen in Aussicht stehenden Betheiligung und mit Rücksicht auf die jetzige» ungünstigen Berhättntffe die Anlegung einer Gesammtwaffer- leitung kür die Stadt zu kostspielig sei und daß vorläufig nur die Versorgung der am meisten des Wassers benöthia- ten Stadttheile mit Wasser auf billigere Weise bewerk stelligt werden möge. Herr Kommerzienrath Etadtrath Hirschberg hat stch auch erboten, der Etadtgemeinde die Entnahme von Wasser aus seinem Wiesengrundstücke, auf welchem noch mehrere nicht gefaßte Quellen stch befinden, die auch genug Wasser abgeben würden, um wenigstens das zur Speisung lediglich öffentlicher Brunnen nöthtge Wasser zu liefern, unentgeltlich zu gestalten, bez. das Grund stück zu dem Einkaufspreise der Stadt zu überlassen. Der Stadtrath hat das Angebot dankend entgegengenommen und die Frage dem Ausschuß zur Berathung übergeben. Hartenstein. Das zu ein« Kunstreise beurlaubte Trompeterchor des königl. sächs. 1. Husaren-RegimeutS eon- certirt nächsten Freit« Abend i« hiefigen Vasthofe „zum weißen Roß". Aus allen Orten, wo stets ein zahlreiches Publikum den Klängen lauschte, hört man das erfreulichste Lob verkünden. Wenn sogar das „Berliner Fremdenblatt" Zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände, sowie zur Ermittelung der Diebe wird solche« hiermit öffentlich bekannt gemacht. Beutha,^»« 18. Oetober 1885. "7 . —... denheit gebildet. Ausschlaggebend für eine« einstimmigen Plenarbeschluß auf Beibehaltung der jetzigen Dau« d« Messen war jedoch das sachverständige Urtheil von Vertretern der Rauchwaarenbranche; von dieser Seite wurde geltend gemacht, daß Leipzig den Centralpunkt für den Rauchwaa- renhandel auf dem ganzen Kontinent bilde, nun aber er- fahrungsmätzig die Interessenten aus fernen Ländern, ins besondere aus Rußland rc. zumeist erst in der letzten Woche hier einzutreffen pflegen und daß, wenn die Ostermeffe z. B. auf einen zeitigern Termin fällt, diese Fremden gar nicht rechtzeitig würden hier ankommen können und der Ra«ch- waarenhandel auf das Empfindlichste geschädigt werde; aber auch der Kleinhandel macht in der letzten Woche noch hübsche Geschäfte und endlich ist der Ausfall im Fremdenverkehr, der z. B. am letzten Sonntag stch auf über 30000 Personen bezifferte, nicht außer Acht zu lassen. Aus diesen Gründen spricht stch die Handelskammer für Beibehaltung d« jetzigen Dauer der Messen au«. Sin weiteres Gutachten auf An ordnung des königl. Ministeriums des Innern hat die Han delskammer in Bezug auf die Frage der Sonntagsfeier dahin abgegeben, daß das sächstsche Gesetz vom 10. September 1870 für die Sonntagsruhe sowohl ab auch für die Inte ressen des Handels ausreichend und zweckmäßig sei und daß eine Schädigung des Handels eintreten würde, wenn man in d« Beschränkung der Sonntagsfeier noch weiter gehen und namentlich eine SonntagSfeter nach englischem Borbilde einführen wollte; dahingegen verwendet «an stch für eine gleichzeitige Bußtagsfeier tm deutschen Reiche. — Im Auftrage der k. sächsischen Ministetten de» Innern und der Finanzen wird auch diese- Jahr an der !. Forstakademie zu Tharant ein Lehrkursus für künst liche Fischzucht durch den Professor Dr. Nitsche äbgehalten werden. Derselbe beginnt Donnerstag, 5. November, Nach mittags 5 Uhr und schließt Sonnabend, 7. November, Abends halb 7 Uhr. Er wird wie früher au- praktischen Uebungen und Vorlesungen bestehen und Jedermann unent geltlich, gegen einfache Einzeichnung de- Namen- in die n dem Lokale, in welchem die Vorlesungen stattftnden, aus- legend« Liste zugänglich sein. Unter Bezugnahme auf die in früheren Jahren ergangenen Verfügungen werden diejenigen Gemeindevertretungen de- amtShauptmannschaftltchen Bezirk-, welche für ihre Gemeinden zur Begründung oder Erweiterung einer BolkSbiHlisthek für das kommende Jahr eine Beihilfe aus Staatsmitteln wünschen, hterdurch veranlaßt, ihre dieSfallfigen begrüßten Gesuche, in denen auch ausdrücklich anzugeben ist, welche »Mittel Vo» der Gemeinde selbst zu dem gedachten Zwecke zur Verfügung gestellt find, nunmehr «uge- ft««t anher einzureichen. «-«igliche «mtShrmptmanufchaft Zwickau, de« 20. October 1885. v. Bose. schreibt, daß „wir nun zu unserer Beschämung gestehen muß ten, die Leistungen eines großen Theiles unserer Militär- mustkchöre können stch mit denen der sächsischen Capelle nicht messen", so ist dies Garantie für uns zur Genüge, etwas Außerordentliches zu Gehörzu bekommen. Die Leistungen des Herrn Stabstrompeter Müller auf seinem herrlichen In strumente habe« ebenso überall wohlverdiente Anerkennung gefunden. Zum Schluß gelangen eine Anzahl Piecen zum Bortrage, ausgeführt auf den nur bei der sächs. Eavillerie geführten Feldtrompeten. Mülsen St. Niclas, 20. Oktober. Ein recht be trübend« UnglückSfall hat stch am Sonntag Abend in Pit schels Restaurant in Mülsen St. Jacob ereignet. Der Gutsbesitzer He« Oskar Neubett, ein junger blühend« Mann, begab sich als Mitglied de» „Kriegerveretn-", welcher in einer Oberstube des genannten Restaurants Versammlung abhielt, dorthin, um letzterer betzuwohnen. Ahnungslos nahm derselbe einen Platz et«, wo gerade eine Thür nach außen führte, die vor mehreren Jahren al- Schiebstand benutzt wurde und welche durch Ueberkleben von Tapete unsichtbar gemacht war. Bald darauf kam ei« andere- Mttglted um stch «eben Reubett zu setzen, »«ettwilltgst machte derselbe Platz, stieß aber dabet an die erwähnte Thüre, welche in demselben Augenblick nach Außen aufschlug und Reubett rücklings ea. 4 Met« in den Hof auf Ktst-n und Steinpflaster aufschluz. Bestürzt eilten seine Käme- roden hinunt« und trugen ihn in et« Rebenstube. Rach- dem « durch den sofort herbeigerufenen «rzt untersucht worden war, brachte «um ihn mittelst Wage« in seine Be hausung. Wie man erfährt, ist Reubett, dessen Zustand tnlolge bedeutender innerer Verletzungen «in sehr bedenk- sich« war, noch gestern Abend verkork«. Freiberg. Se. Maj. d:r König hat dm vürger- I« der Nacht vom 14. »um 1b. dieses Monats stad mittels Einbruch« in die Gemttndeexpeditton zu veutha 2 Slempel mit der Umschrift: „Gemeinde Beutha" und „Polizeibehörde zu Beutha" gestohlen worden. Zur Verhütung etwaigen Mißbrauchs und Wittwrerlangung der fraglichen Stem- ptt vttrd^^ ht«^ «w üffmtlichm masü^ Zwickau, am 19. October 1885. «-«i-liche Amt-Hauptmawwschaft. v. Bose. TagesgeschichSe. Demttzchla«d. — Wie verschiedene Blätter melden, habe der preu ßische Sennal von Tresckow stch gegen die Deputation eines Krtegervereines, welche ihn zu seinem fünfzigjährigen Dienst- jubULüm beglückwünschte, über die bei Kriegervereinen üblichen vielen BergnügungSfeste mißbilligend geäußert, indem «als Vorzug des betreffende» Beredtes hervorhob, aus dessen Jahresbericht ersetzen zu haben, das derselbe im Jahre nur zwei nothwendige Feste feiere. Nach den darüber verbretteten Mittheilungen hätte General von Tresckow weit« stch dahin ausgelassen: „DenneSgtebt so unendlich viele Kriegerveretn«, daß man beinahe den Faden verliert, und die meisten der selben verfolgen am Ende nur Vergnügungen, statt ernsten Bestrebungen nachzugehen. Da ist der ganze Vorstand ei gentlich nur ein Vergnügungscomite. Bei diesen Vereinen ist schon von vornherein ganz genau vorgeschrieben: dann feiern wir dies, dann feiern wir das, dann fliegen wir nach dort aus, und dann wieder nach einem andem Otte. Diese Ten- denz scheint mir nicht die richtige zu seins" — Wie der „Nationalzettung" aus Liegnitz berichtet wird, hat ein Einjährig-Freiwilliger des Königs- Grenadier- Regiments, der stch an einem d« kühlen Augusttags gewei- gert hatte, dem Befehle des Offiziers, zum Baden ins Was ser zu gehen, zu gehorchen, nicht nur dle Berechtigung zum einjährigen Dienste verloren, sondern ist auch vom Kriegsge richt zu 7 Monaten Festungshaft verurtheilt. Braunschweig, 20. Oktober. Im Landtag schlug EtaatSminister Graf Görtz Namens des RegentschaftsratheS dm Prinzen Albrecht von Prmßen zum Regenten vor. Oesterreich Wien, 17. October. Ein Königreich für einen Feind! König Milan versammelte die Helden seines Volkes, dann borgte er stch das Geld zu ihrer Bekleidung und jetzt sucht er den Feind, der Hm Gelegenheit gibt, denselben verthet- digungSweise anzugreifen. Ein Königreich für einen Feind! DaS ist die serbische „Logik d« Thatsachen". Nicht minder wunderlich steht diese Logik in Griechenland auS: die Ser- bm beginnen Krieg mit de« Vulgaren, folglich haben stch die Kreter gegen dle Türken zu empören. Das scheint der Sedankengang Griechenlands zu sein. Doch die Großmächte nehmm merkwürdig wenig Notiz davon, so laut die Griechen auch jenem vorsichtigen Raufer gleich rufen: „Haltet mich, sonst geschieht ein Unglück!" Bestem galt hi« zwischen 3 und 4 Uhr der Krieg als «öffnet, heute dagegen benscht sogar die Meinung vor, König Milan werde, tief erschüttert durch die Mahnungen des deutschen Gesandten in Ntsch seine Zuflucht in der Berufung d« Skupschtina suchen. Er scheint, daß die serbischen Tmppen auf einen ziemlich wette« Srenzstttch verthttlt worden find und die btt Nisch gefalle nen Regengüsse dürftm vielleicht auch abkühlend gewirkt habm. Krankreich. Part», 20. Oetober. Dem „Journal d« Paris" zu folge «Hätte Allain TargS tm heutigen Mnisterrathe, i« gewissen Departements seien die Konservativen vermöge solcher Wahlmanöv« gewählt, welche die UnatlttgkettSerklä- r«ng der Wahlen «ach sich ziehe« könnten. Campens« ver las ei«e Depesche des General» Courcy, worin dies« mit- thetlt, daß ihm vo« nmm Massacres in Anam nicht» be kannt sei. ES handele stch wahrscheinlich «M ältere Vor gänge. Der Korrespondent de- „TempS" in Tonkin schätzt die Zahl d« sett Anfang de- Sommer- an der Cholera ^cucrbenm auf 3000 und meldet, die Epidemie fordere > och zahlreiche Opfer und hemme di« Pacistcirunq de» La»- t >; kit ans FcankrciL' gesandten Verstärkungen seien kaum Lvercich^k.v, tu». Venen Lucken auszufüllen. Linden-Verkaus. Sonntag, dm 25. Oktober, Nach«. 3 Uhr, soll in der Schramm'schm Restanratton die neben d« hiefigen Schule stehende, ca. 1 Meter starte Linde an den Meistbietenden zum Abbruch vergeben werden. Erstehung-lustige werden hierdurch dazu eingeladm. Markersbach, dm 19. Oktober 1885. Der Schnworftand. berufm. Leipzig, 18. Oktbr. Im Laufe der letzten Jahr« ist wiederholt Anlauf genommen wordm, um eine AbkÜHDw der beiden hiefigen Hauptmeffen zu «langen. Machte stch nun aber schon btt den de-falls einberufenm Versammlungen der Gewerbtreibenden und Handelsleute eine große Ver schiedenheit der Ansichten hierüber geltend, so hatte stch auch bet der Prüfung der Angelegenheit durch die hiesige Han- delskammett welche Ach sÄKMNlMung.det^hohmMutste« riüms darüber auszusprechm hatte, eine MeinungSverschie Feldverpachtung. Nächsten Sonnabend, den 24. Oetober n. o., Nachmittag 4 Uhr sollen vo» den hiesigen Pfarrfeld«« 4 Scheffel Feld und 2 Scheffel Wiese an den Meistbietenden an Ott und Stelle verpachtet werden. Pachjliebhaber wollen stch zu erwähnter Zett unterhalb Siegelgut am Eichhvrnchengrund einfindM. Oberschlema, dm 20. Ottober 1885. Der Kirchenvorftand. Mehlhom. Tageblatt Mr Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die tönigtiche» und städtischen Behörden in An«, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. L ErMb.H»olkssreunö
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