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Dresdner Journal : 16.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190607160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-16
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Journal : 16.07.1906
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r Steinborn, geb. am 12. 3 83 zu Rudnik, früher im Infanterie regiment Nr. 150, am 8. Juli d. I. beim Werstüberfall bei Masamurib verwundet, Schuß linken Unterschenkel Ausland. (Drahtnachrichten.) Die italienischen Finanzen. (W. TB.) Rom, 14 Juli. In der heutigen Sitzung des Senats erwiderte auf eine Interpellation des Senators Blaferna wegen der Konversion der Rente der Schatzminister Majorana, diese stelle sich, was die Inhaber angehe, als eine sehr glücklich vollendete Tatsache dar. Der Zustand des Budgets habe dazu beigetragen, die Erzielung des Erfolgs zu erleichtern. Der endgültige Aktivrest des Budgets von 1905 werde auf 42 032 944 Lire geschätzt Der Minister setzte dann auseinander, warum man stir die Konversion das Goschensche System gewählt habe, das für die Inhaber von Vorteil sei. Die Ausführungen des Ministers waren von lebhaftem Beifall begleitet. Die spanischen Finanzen. (W. T. B) Madrid, 15. Juli. Durch König!. Dekret vom 26. v. M. war der Finanzminister ermächtigt worden, Schatzobligationen in Höhe von 200 Mill. Pesetas auszugeben, um die Schuldverschreibungen der schwebenden überseeischen Schuld zurückzuziehen, die sich im Besitze der Bank von Spanien befinden. Der Finanzminister Reverter hat nun diese Gesamtsumme um 50 Mill, reduziert durch erhebliche Erspar nisse bei den Bedingungen für diese Finanzoperation. Zur Lage in Rustland. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphenagentur.) St. Petersburg, 14. Juli. Der ReichSrat lehnte heute den Gesetzentwurf des Ministeriums betreffend Maßnahmen gegen die Hungersnot ab und stimmte mit 72 gegen 45 Stimmen dem von der Reichsduma angenommenen Gesetzentwurf zu, wonach 15 Mill. Rubel für Ausgaben im Monat Juli d. I. zur Beschaffung von Saatgut und Nahrung für die durch Mißernte geschädigte Bevölkerung bewilligt werden. St. Petersburg, 15. Juli. Der gestrige Beschluß des Reichsrats, den von der Regierung geforderten Kredit von 50 Mill. Rubel zur Linderung der Hungersnot abzulehnen und dem von der Duma angenommenen Gesetzentwurf zuzu stimmen, wonach nur 15 Mill, durch Anleihe und der Rest durch Abstriche beim Ausgabenbudget aufgebracht werden sollen, wird in der Presse als ein Mißtrauensvotum des Reichsrats gegen das Kabinett Goremykin betrachtet, das geeignet sei, den Rücktritt des letzteren zu beschleunigen. St. Petersburg, 15. Juli. Die Zeitungsnachricht, daß zwischen dem Minister des Äußern v. Iswolsky und dem russischen Botschafter in Berlin Grafen v. Osten-Sacken Zwistigkeiten entstanden seien und daß Graf v. Osten-Sacken deshalb seinen Posten verlaffen müsse, ist völlig erfunden. St. Petersburg, 15. Juli. Die Angaben der Blätter, nach denen die russische Regierung eine neue Anleihe im Aus lande aufzunehmen beabsichtigt, sind vollkommen unbegründet. Sie beruhen wahrscheinlich auf einer falschen Auslegung der Erklärung des Finanzministers über die Notwendigkeit der Be schaffung neuer Mittel zur Deckung der Ausgaben für die VolkS- verpflegung. Die Regierung wird sich wegen Aufbringung neuer Mittel nur an den inneren Markt werden. (Von einem besonderen Korrespondenten ) St. Peters burg, 15. Juli. Im Peterhofer Parke tötete gestern ein an ständig gekleideter Mann vor den Augen des promenierenden Publikums den General Koslow durch drei Revolverschllsse. Vom Publikum verfolgt, feuerte der Mörder noch drei Schüsse ab, wurde aber dann festgenommen. Der ermordete General stand dem politischen Leben ganz fern. Man behauptet, daß der General, der große Ähnlichkeit mit General Trepow hatte, das Opfer eines Irrtums geworden sei. Der Mörder, ein junger Mann von 26 Jahren, habe geglaubt, Trepow vor sich zu sehen. Der Mörder des Generals hat bei seiner Ver nehmung zugestanden, daß er der sozialrevolutionären Partei zugehöre. Man hat bei ihm eine Photographie des Generals Trepow gefunden. Der Name des Mörders ist bisher noch nicht festgestellt worden. (Meldung der St. Petersburger Telegraphen-Agentur) Nikolajew, 15. Juli. Der Vertreter einer Zuckerfabrik wurde gestern auf dem Wege zur Bank von Bewaffneten um 30 000 Rubel beraubt. Ein Räuber wurde ergriffen, ein anderer von Soldaten erschossen, die übrigen entkamen. (W. T. B.) St. Petersburg, 16. Juli. Gestern abend wurde ein Zug der Grinowkabahn, der einen trunkenen Soldaten überfahren hatte, von einer etwa 3000 Personen starken Menge angegriffen, welche die Schienen mit Bahnschwellen ver legte und Stangen in die Räder der Lokomotive steckte. Die Reisenden flüchteten, viele erlitten Verletzungen. Die Menge bewarf den Zug mit Steinen. Eine Explosion auf der Maschine schüchterte sie auf kurze Zeit ein und veranlaßte sie, sich »urück- zuziehen. Bald aber drängte sie sich wieder heran und ver folgte das flüchtende Zugpersonal, wobei sie das benachbarte Stationsgebäude bombardierte. Durch die BeschwichtigungS- rcden eines Arbeiters wurde die Menge schließlich beruhigt (W. TB.) Sebastopol, 15. Juli. Die Beisetzung des Admirals Tschuknin fand gestern in der Wladimir-Kathedrale statt, in der Nakhimow und andere Helden des Krimkriegs ruhen. (W. TB.) Kischineff, 15. Juli. Hier wurden vier Schutzleute wegen Mißhandlung von Juden verhaftet. von der serbischen Lkupschtina. (W. T. B.) Belgrad, 15. Juli. Die Skupschtina wählte Aca Stanojevic zu ihrem Präsidenten. Znm Konflikte zwischen Rumänien und Griechenland. (Berl. Tgbl ) Bukarest, 15. Juli. Studenten veran stalteten ein große« Protestmeeting gegen die griechischen Greuel- taten und die Morde in Macedonien. Zum türkisch-persischen Grenzstreit. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korrcsp-BureauS.) Konstantinopel, 14. Juli Der persische Botschafter richtete gestern im Auftrage seiner Regierung an die Pforte die An frage, ob die Konzentrationen türkischer Truppen an der persischen Grenze ein Zeichen von Kriegsabsichten der Türkei seien. Die Pforte verneinte dies auf das entschiedenste; nach türkischer Angabe stehen an der strittigen Grenze in Passowah 14 Ba taillone und 5 Batterien, in Mofful-Herkuk 20 Bataillone Re- erve, wogegen auf der persischen Seite in Sondjbulak gegen 60» Diann ständen Guatemala. (Auf deutsch-atlantischem Kabel) New Aork, 15. Juli Nach einem Telegramm au» San Salvador hat die Republik Honduras an Guatemala den Krieg erklärt (W. T. B) New Aork, 15. Juli. AuS Managua (Nicaragua) wird gemeldet: Eine starke guatemalische Streit macht »st in Honduras und San Salvador eingefallen. In beiden Ländern sind Kämpfe im Gange. Die Guatemalanrr rücken in Honduras vor. Japan. (W. T. B.) London, 15. Juli. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio, Japan beabsichtige, außer den bereits im Bau be findlichen Kriegsschiffen, großen Kreuzern und kleineren Fahr zeugen auf Grund der im letzten Kriege gewonnenen Erfahrungen noch mehr Kriegsschiffe, große Kreuzer und Torpedoboote, alle mit schwerer Armierung, zu bauen. Im Budgetvoranschlage wird das Volk aufgefordert werden, große finanzielle Opfer zu bringen, damit die bevorstehenden Rüstungen durchgeführt werden können. (W. T B.) Saigon, 16. Juli. Die „Agence HavaS" meldet: Das auf der Kamranhbucht hier angekommene japanische Geschwader geht nordwärts weiter. Es wird, wie vermutet wird, den Weg der Flotte des Admirals Roschdjestwenski nehmen. Marokko. (W. TB.) London, 16. Juli. Die „Times" melden au» Tanger, daß der Vertreter des Sultans sich bei dem russischen Geschäftsträger in offizieller Form entschuldigt habe, weil Raisuli einen eingeborenen Bedienten der russischen Ge sandtschaft vor einigen Tagen auf dem Marktplatze in Tanger öffentlich auSpeitschen ließ/ Mannigfaltiges. Dresden, 16. Juli. * Im Europäischen Hof ist der bekannte amerikanische Milliardär William Rockefeller abgestiegen. * Auf dem Hauptbahnhof hielt nach Abfertigung der Sonderzüge nach Berlin—Hamburg, Wien und den Alpen gegenden, die am Sonnabend mit gewohnter Pünktlichkeit er folgte, auch am gestrigen Sonntag der Personenverkehr in gleicher Stärke an. ES waren hierzu umfassende Vorkehrungen getroffen und hätte man im Bedarfsfälle ohne Schwierigkeit über 54 Sonderzüge aller Art stellen können. Viele Personen züge wurden über die fahrplanmäßige Zielstation hinaus bis an das Ende der Linie fortgeführt, der umsichtigen Betriebs leitung kamen die Bahnsteige wirksam zustatten. Bereits in der 8. Vormittagsstunde brachte ein Sonderzug von Leipzig 449 Teilnehmer, die zur Hälfte der Sächsischen Schweiz zu eilten, in der Mittagsstunde folgte ein Sonderzug von Berlin über Elsterwerda mit 478 Personen und 8 Uhr 30 Min. nach mittags berührte der Sonderzug der österreichischen Eisenbahn beamten auf der Fahrt von Hamburg nach Wien über Tetschen den Hauptbahnhof. Der größte Andrang fand auf der Boden bacher Linie statt, 11 Sonderzüge wurden neben den SonntagS- ,ügen gestellt; ferner für die Chemnitzer 9, die Leipziger 2, sie Görlitzer und Costebauder je 1. Auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt wurden nach der Lößnitz 962, nach den Heidestationen 2205 Fahrkatten verkauft, sowie.im Interesse des in Radeberg abgehaltenen Jubel-Gauturnfestes 6 Sonder züge nach und von dort eingelegt. Von Riesa und Meißen nach Dresden machten sich gleichfalls Sonderzüge nötig. * Der Reinenrag des am 19. August m hergebrachter Weise stattfindenden „Albert-FesteS" im König!. Großen Garten soll je zur Hälfte für die Freibettenstiftungen des Carolahauses und zur Verbesserung der inneren Emrichtungen de« CarolahauseS verwendet werden Das Direktorium des AlbertvereinS richtet in unserem heutigen Blatte an alle Freunde der guten Sache seine Bitte um Spenden für die Verlosung Wir empfehlen diese Bitte allseitiger wohlwollender Beachtung * Die erste Walderholungsstätte in der Dresdner Heide für Frauen und Mädchen ist gestern eröffnet worden. Sie verdankt ihre Entstehung einer Anregung des Vereins für freie Arztwahl und soll denjenigen Frauen und Mädchen, die der Erholung bedürftig sind, denen jedoch die Mittel zu einer Badereise fehlen, die notwendige Kräftigung und Erfrischung bringen Zu ihrer Einweihung gestern mittag hatte sich der Vorstand und der Ausschuß des Vereins zur Errichtung von Walderholungsstätten in Dresden mit einer Anzahl von Ehren gästen eingefunden. Wir bemerkten darunter Se. Exzellenz Hrn. Geh Rat Prof. vr Fiedler, die Herren AmtShauptmann vr. sur. Krug v Nidda, Geh. Regierungsrat Weger, die Stadt räte vr May und vr. Teichmann, Kommerzienrat Pfund, eine Anzahl Arzte und Pädagogen und auch einige Damen, die sich um das Gelingen des Werkes verdient gemacht haben. Nach dem der Schulchor der 14. Bezirksschule unter der Leitung des Hrn. Lehrers Grundmann das Lied „Mit dem Herrn fang alles an" gesungen hatte, hielt der Vereinsvorsitzende Hr. vr. msä. Kaiser eine begrüßende Ansprache an die Fest versammlung, worauf sich Hr. Prof. vr. Päßler in kurzen Ausführungen über die Zwecke und Ziele der neuen Schöpfung gemeinnütziger Liebestätigkeit verbreitete. Nachdem noch Hr. Stadtrat vr. May im Namen des städtischen WohlfahrtS- polizeiamtS seiner Freude über die Errichtung des Unternehmens Ausdruck gegeben hatte, schloß der Schulchor die kleine Feier mit dem Gesang des Liedes „In der Heimat ist es schön". — Die erste Dresdner Walderholungsstätte ist sowohl vom Wald- schlößchen als auch von der Straßenbahnhaltestelle AlbrechtS- berg aus auf bequemen Waldwegen in einer halben Stunde zu erreichen und liegt nicht weit von der Kreuzung der Radeberger Land straße mit dem Moritzburg-Pillnitzer Wege an der sogenannten „Alten Acht". In einem mit einem Zaun umgebenen Stück Wald er hebt sich eine vom Königl. KriegSmimsterium zur Verfügung gestellte große Baracke, die eine kleine Küche, einige klemere Räume zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, Konserven und einer kleinen Bibliothek und einen größeren Raum zur Einnahme der Mahlzeiten enthält. Daneben stehen noch einige Schutzhütten, ein Pferdestall, Turngeräte und auch ein Brunnen sind vorhanden. Zahlreiche bequeme Sessel und Liege stühle bilden das Mobiliar des WaldplatzeS. * Wegen GleiSumbaueS aus dem Albertplatz kann von morgen ab die Straßenbahnlinie Nr. 10 nur zwischen der Marienstraße und dem Albertplatz, Ecke König Albert-Straße, betrieben werben. Während der Dauer des Umbaus berechtigen die auf der Linie Nr. 10 gültigen Fahrtausweise, Zeitfahrlatten, Schülermarken und Arbeiterkarten auch zur Fahrt auf der Linie Nr. 25 vom Neu städter Bahnhof bis zur Seestraße. Außerdem können die In haber solcher Karten ebenso wie diejenigen gewöhnlicher Fahr ¬ cheine zur Fahrt zwischen Neustädter Bahnhof und Albertplatz )ie Wagen der Lmien Nr. 11: Neustädter Bahnhof—Bühlau Nr. 12: St Pauli-Friedhof—Albertplatz, oder Nr. 26: Haupt- mhnhof—Zschertnitz benutzen. * Vorgestern und gestern wurden in verschiedenen Gegenden de» Stadtgebiete» polizeiliche Revisionen der Radfahrer vorgenommen, um festzustellen, ob diese im Besitze der vor geschriebenen Radfahrkarte waren. Obschon diese Revisionen aur kurze Zeit dauerten, so wurden doch sehr bald weit über ,undert Radfahrer betroffen, die ohne Legitimation waren. Sie wurden entweder sogleich an Ort und Stelle abgestraft oder zur Anzeige gebracht. Jedenfalls übersteigt die Strafe bei weitem den geringen Betrag, der für eine Radfahrkarte zu er legen ist. Wer daher Geldstrafe und Ärger noch obendrein vermeiden will, löse sich schleunigst eine Radfahrkarte, ehe er das Stahlroß besteigt. * Die Direktion des Zirkus Sarrasani ist bestrebt, das ägliche Programm möglichst abwechslungsreich zu gestalten und, ei eS auf dem Gebiete der Dressur, sei es in bezug auf Spezialitäten und Attraktionen immer etwa» Neues zu bieten. In der Sonnabendoorstellung debütierte der bekannte Salto mortale- und Pirouettenreiter Mr. FilliS mit großem Erfolg. Schnell hat der luftige Sommerzirkus seine Freunde gefunden, denn fast täglich lautet der Kaffenrapport: Ausverkauft! Inter essant ist auch ein Besuch des vorzüglichen MarstallS und ein Blick hinter die Kulissen diese« großen Wanderzirkus, der während der Pausen in den Vorstellungen und in den Vor- mittagSproben leicht geschehen kann. Für Mittwoch nachmittag ist eine besondere Fremdenvorstellung angesetzt, in der Militär, vom Feldwebel abwärts und Kinder unter 14 Jahren halbe Preise zahlen. Die Nachmittagsvorstellung ermöglicht eS haupt- ächlich vielen auswärtigen Besuchern Dresdens den Zirkus Sarrasani zu besuchen. Aus Sachsen. Chemnitz, 16. Juli. AuS dem gestern abend 9 Uhr 32 Min. von Chemnitz nach Narsdorf abgegangenen Per onenzuge ist zwischen Hauptbahnhof Chemnitz und Zweig telle Küchwald ein Reisender — dem Vernehmen nach em Ziegeleiarbeiter — abgestürzt; er wurde vom Zuge über fahren und schwer verletzt von Chemnitzer Polizeiorganen ausgehoben. Plauen i. V, 14. Juli. Die Einwohnerzahl unserer Stadt betrug Ende Juni 106 791. OelSnitz i. V., 14. Juli. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde heute gegen 4 Uhr nachmittags der Wagenrücker Otto Günther von einem einfahrenden Personenzug überfahren und schwer verletzt. Der Verunglückte wurde in das Kranken stift Zwickau überführt. Zeulenroda, 15. Juli. Gestern vormittag ist das bekannte „Hotel zum Anker" in der Greizer Straße nebst anstoßenden Hintergebäuden und einigen Nebengebäuden nieder gebrannt. Das Feuer soll durch Selbstentzündung von Heu entstanden sein. Lichtenstein-Callnberg, 14. Juli. Gestern wurde in Callnberg der Grundstein zu der Zentralschule gelegt, deren Errichtung seinerzeit lebhafte Auseinandersetzungen zwischen den Schwesterstädten verursacht hatte. Neugersdorf bei Löbau, 15. Juli. Der Schulvorstand zu Neugersdorf beschloß, Schulgeld von Eltern, deren Ein kommen nicht höher als 500 M. ist, nicht zu erheben und den betreffenden Kindern sogar die Lehrmittel unentgelt lich zu liefern. Beträgt das Einkommen der Eltern nicht mehr als 750 M, so sollen diese nur für ein Kind, bei 750 M. bis 1000 M nur für zwei und bei 1000 M. bis 1300 M. nur 'ür drei Kinder Schulgeld bezahlen. Neugersdorf hat etwa 5000 Einwohner. Löbau, 14. Juli. In der hiesigen Aktienbierbrauerei verunglückte ein Braugehilfe tödlich, indem er in den 16 m tiefen Fahrstuhlschacht stürzte. Aus dem Reiche. (Berl. Tgbl.) Lübeck, 15. Juli. Im hiesigen Hafen ertranken zwei Kaufleute infolge Kenterns ihre« Bootes. (Berl. Tgbl.) Berlin, 16. Juli. Ein größerer Brand wütete in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag im „Ge werkhof" in der Krautstraße Es kam hierbei zu heftigen Zu sammenstößen zwischen der Polizei und dem Publikum, wobei mehrere Personen verletzt wurden. — In der gestrigen Sonntag Nacht machte ein Schutz mann, der in der Reichenberger Straße bei einem großen Exzeß einen Mann verhaftet hatte, von seinem Revolver Gebrauch, weil er vom Publikum angegriffen wurde, und verwundete einen Exzedenten. (W. T. B) Berlin, 15. Juli. Die von hiesigen Blättern verbreitete Nachricht über einen Raubanfall imCisenbahn- zuae bei Letmathe ist nach amtlichen Feststellungen völlig unbegründet. (W T B.) Breslau, 15. Juli. Im Betrugs- und Meineidsprozesse gegen den Major a. D. v. Zander, der am vergangenen Sonnabend nach vierwöchiger Dauer zu Ende geführt wurde, verneinten die Geschworenen sämtliche Schuldfragen, ausgenommen die, betreffend den Betrugsfall gegen Moll in Höhe von 1500 M, bei dem mildernde Um stände zugebilligt wurden Der Gerichtshof verurteilte Major a. D. v. Zander zu 300 M. Geldstrafe, w?lche Strafe als verbüßt erachtet wird, sprach die Mitangeklagten Frau v. Zander und Lüttich frei und beschloß, das Ehepaar v. Zander sofort aus der Haft zu entlasten Die Kosten des Verfahrens wurden, soweit Freisprechung erfolgte, der Staats kasse auferlegt. (W. T B.) Cöln, 15. Juli. Bei dem heutigen 100 lcm- Radrennen um den Goldpokal der Stadt Cöln verlor der Schrittmacher ButlerS, Cambridge, die Herrschaft über seinen Motor und fuhr in das an der Umzäunung stehende Publikum hinein; eine Person wurde schwer, mer andere wurden mehr oder minder leicht verletzt, Butler selbst erlitt empfindliche Hautvcrletzungen. (W.T.B.) Darmstadt, 15. Juli. Der frühere hessische Justizminister vr. Emil Dittmar ist gestorben. (Frkf. Ztg.) Stettin, 14. Juli. Nachts 2 Uhr ist in Belgard ein Schadenfeuer auSgebrochen. Bi« heute mittag war ein Häuserblock von elf Wohnhäusern mit Hintergebäuden kingeäschert Aber 30 Familien, meist Handwerker und Arbeiter, sind obdachlos. Es wird vorsätzliche Brandstiftung vermutet XV. Deutsches BundeSschießen (W. T. B.) München, 14. Juli. Im Laufe de« Tage» trafen, zum Teil mit Sonderzügen, zahlreiche Schützen aus allen Gauen
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