Weißeritz-Zeitung : 11.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193002115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-11
- Monat1930-02
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- Weißeritz-Zeitung : 11.02.1930
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«etteft, LeU««r »er Deranwo-Mch« Md<cki««r Selir °° Dm» miö Derlasr <k«r ve»« t» 96. Zahrgany Dienstag, am 11. Februar 1930 »lese« LUK eulhSU »le amtliche« »ekamUmachmtg« »er Amlshauvimannfchafi, »e« Amtsgerichir «ch te» Sladwü» »u Dl-psl-tswalr« «uzeiaenprel«: Di« « Millimeter breit« PetitzeU« 20 Neichtpfennig«. Eingesandt and Reklamen SO Reich-Pfennig« Nr. 35 rBeitzeritzJeilung ageszeitung unü Anzeiger sür Dip-oMswal-e, Schmie-eberg u.ri Freitag, den 14. Februar 1930, abends 8 Uhr MM Sitzm der MUmMeten M AMldkWlde. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus Versteigerung. Mittwoch, den 12. Februar 1930, 10 Uhr vormittags, sollen imlgerichtllchen Versteigerungsraume grotzer Posten versch. Oele, Fußboden- und Emaille-Lacke u. a. m. öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. wette!« kSi» morgen: Weiler« Verminderung des Frostes. Tagsüber Im Flach- lande Temperaturen über Nullgrad, nachts Frost oder Bodenfrost. Gebirge vorherrschend schwacher Frost. Bedeckt bis wolkig, da bei verbreitet etwas dunstig oder nebülig. Oerklich geringe Meder- schlüge möglich, teils als Schnee, teils als Regen. Schwache bis müßige Winde vorwiegend ans westlichen Richtungen. den Mitgliedern der Alten-Herrenschaft besteht. Zum Zwecke der Erledigung der Vereinsgeschäfte und Pflege der Gesellig keit wurden eine Hauptversammlung, 10 Vereinsabende, 3 Vorstandssitzungen und ein Stiftungsfest mit Kater bummel nach Gasthof Marschner in Schmiedeberg abgehalten. Außerdem wurde den Einladungen zu den Veranstaltungen hiesiger und auswärtiger Korporationen zum größten Telle Folge geleistet. Vor allem nahm die Vereinigung am 10. Verbandstag in Zwickau mit 10 Mitgliedern teil. Der Weiter- bildung des Wissens der Mitglieder dienten 2 Lichtbildervor träge Studienrat Brödels von der hiesigen Handelsschule so wie ein Vortrag von Verwaltungsobersekretär Heine hier. Dem Kassenbericht konnte man entnehmen, daß di« „Hansa" mit einem Barbestand von 13,75 RM. und einem Inventar wert von 1750 RM. nicht ungünstig dasteht. Für eine Frei stelle an der hiesigen Handelsschule wurden 102 RM., für belehrende Vorträge 30 RM. verausgabt. Zwei Mitglieder stifteten der Vereinigung ein neues Tilchbanner, und Mar Weinert—Dresden stellte hochherzigerweise die Mittel für Be zahlung einer Halb-Freistelle an der hiesigen Handelsschule zue Verfügung. Die Wahlen zum Gesamtvorstande veränderten diesen wesentlich, verliefen jedoch bis auf den Posten des 1. Vorsitzenden glatt. Der bisherige 1. Vorsitzende Rudolf Werner lehnte eine Wiederwahl entschieden ab. An seine Stelle wählte man einstimmig Edwin Steglich, der schließlich auch annahm. Wiedergewählt wurde Mar Seidel als 2. Schriftführer, neu gewählt Johannes Helbig als Kassierer, Walter Gast als l. Schriftführer und Rudolf Werner als Beisitzer. Zum Schluß dankte Studienrat Brödel für das der Handelsschule entgegengebrachte Interesse in der Hoffnung auf gedeihliches Zusammenarbeiten auch in der Zukunft und unter neuer Vereinsleitung. Nachdem AH. Weinert—Dresden dem bisherigen Vorsitzenden Dank und Anerkennung gezollt und dem neugewählten Vorstand Treue und Unterstützung seitens der Mitglieder versprochen hatte, fand die Versamm lung gegen Mitternacht ihr Ende. Zohnsbach. Am Donnerstag hielt der Männergesangverein Sängerlust in seinem Vereinslokal seine diesjährige Haupt versammlung ab. Nur recht wenige passive Mitglieder hatten sich hierzu eingefunden. Der vom Schriftführer vorgetragene Jahresbericht brachte nochmals wichtige Begebenheiten aus dem vergangenen Vereinsjahre. Der Besuch der Singestunden war gut zu nennen und einige wackere Sänger hatten über haupt keine Singestunde versäumt. Der Kassenbericht wies einen leidlichen Kassenbestand auf, so daß man einer großen Sorge überhoben war. Theater- und Vereinskasse beschloß man zu einer zu vereinigen und in Zukunft das Vereinstheater an auswärtige Vereine nicht mehr zu verleihen. Bei den Wahlen blieben fast sämtliche Aemter in den Händen der bisherigen Inhaber. Vorsitzender A. Vater, Schriftführer A. Erhard, stellv. Kassierer Br. Löwe, während neu gewählt wurden: stellv. Schriftführer A. Berger, stellv. Notenwart W. Löwe, Kassen prüfer Holzmüller und Br. Göhler. Possendorf. Am Sonntag in der 4. NachmittagSstund-e fuhr «in Personenkraftwagen infolge ber Glätte in die Straßenbarriere beim Rittergut Possendorf, durchbrach «die Barrier« und stürzt« mit feinem Vorderteil aut die dort etwa 1,202Keter tiefer liegende Straße. Personen wurden nicht verletzt, der Wagen dagegen schwer beschädigt. Der Führer mit seiner Dame verlieh flucht artig >die Unfallstelle, konnte aber durch die Gendarmerie in Hä nichen wieder ergriffen werden. Es handelt sich um eine Schwarz fahrt. Kreischa. Sonntag mittag kam es in der Nähe des Stein bruchs an 'der Straß« Lungkwitz—Teuselsmühl« zu einem Zu sammenstoß zwischen einem Lastkraftwagen aus Reinhardts grimma und einem ins Rutschen gekommenen Personenkraft wagen aus Niedersedlitz. Beide Wagen wurden beschädigt, konn ten jedoch ihre Weiterfahrt fortsehen. Ein« Mitfahrerin dcS Personenautos erlitt mehrfache Verletzungen durch Glassplitter. Kleinneuschönberg. Bei der Verfolgung zweier verdächtiger Personen gelang «S, «inen schwer vorbestraften und steckbrieflich rerfolgten Tschechen, der auch in Sorga-u Einbrüche verübt hak, festzunehmen. Bei der Verfolgung stieß man auch auf das in einem Torfschupoen untergebracht« Diebeslager, in dem man ne- den reichem Dievesgut auch Waffen zur Verteidigung desLogers versand. Eibau. An 'der Nacht zum Freitag wurde auf das von Ober cunnersdorf heimkehrende Geschirr deS Kutschers Eister ein lleberfall verübt. Zwischen dem Röteberg und 'den Koltmar- häusern sprang «in Monn zwischen die Pf«vde, während ein Zwei ter auf den Magen zu springen versuchte. Eifler schlug jedoch mit einem Hammer auf 'den ungebetenen Fahrgast «in, worauf Heide Männer di« Flucht ergriff«». Sektenwesen und deren Propaganda an. Viel« Vorträge hier über und über andere Themata wurden gehalten. Und doch, so sagt« Pfarrer Mosen weiter, „wir dürfen Golt danken, daß di« Kirch« nicht zusammengebrochen ist, 'daß si« ihren Bestand gerettet hat, wenn auch die Zeiten der Gefahr noch' nicht vorüber sind". Zum Schluss« wies «r noch hin auf die neue Kirchgemeinde-Ord nung mit 'der Kirchgemeinde-versammlung, auf die Teilung' der Kirchgemeinde in zwei Bezirke und schloß mit der Feststellung, 'daß die 16 Aahr« hindurch Leben in unserer Kirchgemeinde ge herrscht hat und mit herzlichen Segenswünschen für sie, ihre Hel fer, Mitarbeiter, Vereine, für all« ihre Glieder. — OKA. Michael dankte Pfarrer Mosen für seinen Bericht. Wohl feien schwere Stürme über die Kirche gebraust, doch' sie hätten diese innerlich gestärkt. Ammer mehr trete zu Tage, daß es- Wahrheit sei, ent weder sei die Kirch« «ine arbeitende, oder si« werde nicht mehr sein. Ganz anders werde auch jetzt von den Gemeindegliedern milgcarbeitet. Zu einer Aussprach«, die gestattet wurde, meldet« sich niemand, und OKA. Michael gab dann verschiedenes bekannt. Er bat, daß sich alle Gemeindeglieder, die das noch nicht getan, in die im Pfarramt ausliegende Wählerliste eintragen möchten, gab bekannt, daß in der Vakanzzeit mitunter kein Abendmahl gehal ten werden könne, daß am 23. 2. Pfarrer ein. Löwe predigen werde, daß trotz des späten Ostertermms die Konfirmation auch erst am Palmsonntag stattfinden wird. Er wies auf di« Montag- andachten hin und dankte 'dabei Gasthofsbesiher Ruhsam und feiner Tochter Hilde, die nun schon 10 Aohre dabei die Orgel be dienten, er bat, kein« Amtshandlungen anzusehen, bevor nicht mit ihm Rücksprache genommen fei, Rachrufe- bei Begräbnissen ihm rechtzeitig zu melden. Endlich empfahl er noch, das letzte Kirch- g-cmeinde-blatt ganz besonders genau zu -lesen, vor allem die Ar tikel auf der ersten und zweiten Seite, und teilt« mit, daß in nächster Zeit Einzeichnungslisten bei Rundfunkhörern vorgelegt werden würden, in denen durch Einzeichnen die Miroggebeten werden soll, gleich Königswusterhausen usw. SonntagS-Morgen - feiern zu veranstalten. Damit war der geschäftlich« Teil erledigt. Die Chorvereimigung erfreute -die Anwesenden mit dem Gesang des Liedes: ,-Horch di« alten Eichen rauschen immer noch 'dasselbe Lied, sonst ist alles anders worden, seit ich aus der Heimat schied" und dem Lied der Zuversicht: „Einer ist, der uns bewacht. An diese beiden Lieder schloß OKR. Michael an zu der Verabschie dung von Pfarrer Mosen. Ahm, wie allen anderen wolle es nicht sein, daß dies der letzte Tag Mosens im hiesigen Ambe, -daß der Vortrag sein letzter in der Kirchgemeinde gewesen fei. Sein Ab- schiedSwort sei durchklungen vom Gefühl des Dankes. ' Des Scheidenden Morte in der Abschiedspredigt, daß er ernstlich be strebt gewesen fei, Gottes Wort lauter und rein der Gemeinde zu bieten, sei geschehen, darum sei sein Wirken nicht umsonst ge wesen. OKA. Michael erinnerte dann daran, daß Pfarrer Mosen auch Geistlicher beim Wettinstift und im Krankenhaus war unb biS nach- dem Kriege Gefängnisgeistlicher gewesen ist, daß er eine reiche Tätigkeit im Aungmännerverern entfaltete und mit so viel Liebe den Posaunenchor gründete, ihn unter schwierigsten Ver hältnissen führt« und betreute. Sein Meisterstück, wie «S OKR. Michael nannte. Daß es beim Posaunenchor klappt, auch wenn der Meister nicht dabei ist, sei am Sonnkach bewiesen worden. Am Namen der Kirchgemeinde überreichte OKR. Michael dem schei denden Pfarrer Mosen unter Ausdruck herzlichen DankeS Mei gerahmte Schäfer-Bilder, 'das Tedeum Baudamus (Bach an der Orgel) und Wachet auf, ruft uns di« Stimm«, dazu ein Buch- über Aoh. Seb. Bach von Schweizer. Mit innigen Segenswünschen fürs neue Amt schloß die Verabschiedung. Den Dankesworten OKR. Michaels schloffen sich solch« des stellv. Leiters, des Po- saunenchors, Girokassenbeamten Schmidt, an. Niemand in der Gemeinde könne mehr ermessen, -was Pfarrer Mosen getan hab«, als -di« Bläser, 'denen er nicht nur Geistlicher, sondernFreund und Förderer gewesen sei. Er wünschte ihm im neuen Amte alles Gute und gab der Hoffnung Raum, daß es Pfarrer Mosen ver gönnt sei, im neuen Wirkungsorte einen Chor zu gründen, und di« Versicherung, 'daß der hiesige Bläserchor oll« Kraft «infetzen werde, feine Gründung auf der Höh« zu erhalten. Roch' einmal blies sicher und rein unter Mosens Leitung der Pofaunenchor mehrer« Lieder, darunter zum Schluß das „Wachet auf, ruft uns di« Stimme" im Sah« von Seb. Boch. Den dritten Teil des Abends bildete ein Lichtbilder-Vortrag über Rud. Schäfer, den deutsch-evangelischen Maler. Roch einleitenden Worten sprach OKA. Michael in 1'/-stündigem Vortrag« über das Leben und Wirken dieses echt deutsch-evangelischen Mannes, eines gebore nen Norddeutschen aus schwäbischem Geschlecht« flammend. Zum Schluffe wurden 24 Bilder aus der Schäferschen 'Schmuckbibel ge zeigt, Bilder, die ganz fein tiefes Erfassen des GottesworteS ver eint mit deutschem Fühlen und Empfinden- dartoten. DieBilder- vorführung war umrahmt von Chorgesang der Chorvereinigung, von Soli und Duetten und andachtsvollem'Harmoniumsplel. Le ider zeigte sich gegen Schluß mehr und mehr Unruhe, -ein Zeichen, daß der Abend doch «twaS zu weit ausgedehnt -worden war. Zum Aus-Klang richtete, wie am Kirchgemeindeobend üblich, der stellv. Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Anspektor Schubert, Donkes worte an OKR. Sup. Michael und an den scheidenden Pfarrer Mosen, der als Prediger und 'Seelsorger, als Förderer der Augendpflege und der musiva faera so hervorragendes -hier ge leistet hat. Mit Dankesworten an dl« Mitwirkenden von OKA. Michael und alligemeinem Gesang schloß di« Kirchgemeinbe- versammluna. Mwoldtswalde. Am Sonnabend hielt die Vereinigung ehemaliger Handelsschüler „Hansa" ihre Jahreshauptver sammlung in der „Reichskrone" ab. 1. Vorsitzender Rudolf Werner begrüßte die Erschienenen herzlichst, insonderheit Ehren mitglied Verwaltungsinspektor Schumann, Studienrat Brödel, den Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen Otto Feller und AH. Mar Weinert—Dresden. Der 1 .Schriftführer Edwin Steglich erstattete hierauf den Jahresbericht über das ver stossene Geschäftsjahr 1929/30. Aus dem BerichtHging her vor, daß die Vereinigung zurzeit aus drei Ehrenmitgliedern, 13 aktiven und 10 auswärtigen Mitgliedern sowie 14 Mit gliedern der Untergruppe sür Handelsschülerinnen und 7 zahlen Oertliches und Sächsisches. » Dippoldiswalde. Heute vor einem Aahr« gab es insofern «ine lU-rberraschung, als nach- einem schon ziemlich -kalten Sonntag daS IThermometer am Morgen bis auf 32" gesunken war. Manche IZentrach«izungsan-lage war zerfroren. Wer zur Arbeit ging, eilte Imit Riesenschritten über den knirschenden Schnee, um nur mög- Ilichst bald wieder ins Warme zu kommen. Ganz anders warSda- Igegen heute früh; wir hatten nur 4° Kälte. ES scheint gar kein Irechter Winter werben- zu wollen; 'denn auch -die Schneedecke ist Ibei uns äußerst schwach. I Dippoldiswalde. Der alljährlich abzuhaltende Kirch - Igem-e indetag ist bei uns stets mit einer Feier am Sonntag I im Gotteshause und einer Versammlung am folgenden Montage labgehalten worben. Auch bieses Aahr folgt« der kirchlichen Feier lam -vergangenen Sonntage eine Ktrchgemetnbe-Ver- lfammlung gestern abend in ber Aeichskrone, bi« ebenfalls im I Zeichen bes Ab schied nehmens von Pfarrer Mosen stano. Ein- I geleitet wurde der Abend durch den Bläserchor, ber, noch einmal I unter seines Gründers Leitung, die Anwesenden erfreute. Wir I haben vor kurzem erst herv-oraehoben, was Pfarrer Mos-en aus I diesem Chor gemacht hat, auch diesen Abend zeigte er wieder, welch starkes Anftrument er -ist, bi« Seelen aufzur-ütteln, sie empor ! zu führen, die Hörer andachtsvoll zu stimmen. Oberkirchenrat l Michael begrüßte dann 'die gesamte Kirchgemeinde. Von einem verorbnungSmäßig abzustattenden Bericht konnte er absehen, La ! ein solcher schon im Kirchgemeindeblott erschienen ist. Er wies dann hin, daß der Abend ein Abschiedsabend für Pfarrer Mosen sei, daß der Abend aber auch das Gefühl für die Kirche und Kirchgemeinde stärken möchte und mit den Lichtbildern auS der Schäfer-Bibel etwas fürs Herz geben möchte. Einer Katastrophe treiben wir entgegen, sagte ber Aenaer Prof. Eucken, wenn dem geistigen Sinken nicht-entgegen getreten -wird. Wie wahr'dies Wort ist, das lehrt die Geschichte. Daß wir vom Untergang verschont blei ben, müsse daS ganz« christlich« Volk Mitarbeiten, jeder einzelne von uns, durch «in religiöS-sittlicheS Leben, daS allein Kraft und Rettung gibt. Möchte auch dieser Abend beitragen, bi« Treue zur Kirch-e zu festigen, uns aufschauen lasten zum Herrn. Rach Ge sang beS LiedeS „Ach bleib bei uns, Herr Aesu Christ" erstattete Pfarrer Mosen den Bericht „Unsere Kirchgemeind« 1914 und heute". Er wies einleitend hin, daß es ihm- bei 'der Fülle des StofteS nur möglich sei, Streiflichter zu geben; denn «S sei ja auch eine ganz besonder« Zeit gewesen, in die die Kriegs- und Nachkriegszeit fiel, welch letztere für bi« Kirche besonders ein- schneibenb war. Pfarrer Mosen schilderte, wie er als Fremder hierher gekommen, wie er am 19. 4. 14 einyewiefen worben sei, wie sich daS Bild der Innern Stadt, vor allem -der kirchlichen Ge bäude usw. so wenig verändert hat und doch vieles anders gewor ben sei. Und doch so vieles anders. Die K-irch-enfahne weht vom Turm«, in ber Etadtkirch« künden di« Kränze von -der Kriegszeit, die Glocken, di« Orgelpfeifen find nicht mehr bie alten; in -der Rikolaikirch-e steht das Kriea-erehrenmal, daS nach langen Ver handlungen eine so schöne Lösung- gebracht. Weiter so viele Ver änderungen unter 'den Menschen. Bei fast 800 Personen habe er am Sarge gestanden, ein neues Geschlecht sei herangewochsen, manche, bie er getauft, habe er bereits konfirmiert. Er nannte weiter die Veränderungen unter den kirchlichen Beamten, Toten bett- und Zeremonienmeister usw. Der Zauptgottesbienft sei ge blieben, d-le kirchlichen Unterredungen seien weggefallen, mußten wegen geringen Besuchs unterbleiben. An deren Stelle traten die Augendgottesdiensle. Prebigtgottes-d-ienst« am Abend wurden wegen ber Kohlennot eingestellt und sind in Liedgottesdiensten am Nachmittag neu erstanden. An Stelle der Bibel'stunden traten im August 1914 bie Kriegsbetstunden, sind nach 'dem Kriege aber wie der ausgenommen worben. Dazu traten noch solche in Reinholds hain und im Augenbverein, Gottesdienste- in kleinem Kreise, Mon- l-ag-Morgen-Andacht für di« Schulkinder, Choralsingestunden. Für das kirchlich« Leben bezeichnend sei, daß es der Gottesdienst nicht ausschließlich -sei, daß das kirchlich« Vereinsleben in- den Vordergrund getreten sei. Er sprach 'dann vom Jünglings-, jetzt Aunomänn-erverein, im Zusammenhang damit von PrivatuS Linck«, vom Eingehen deS «oany. Arbeitervereins, vom Frau« n- mtsslonsvevein, von -der Gründung der Frauenvereme in Rein holdshain und Ulberndorf, bes christlichen Elternvereins, der aus Zwang heraus gegründet werden muht« und bat dabei, dessen tüchtig«n Vorsitzenden recht -eifrig zu -unterstützen. Weiter ging Pfarrer Mosen ein auf den Kirchenchor, bie- jetzig« Ehorver-eini- gung und berührte kurz bescheiden sein« «ig-en-e Gründung, d«n Posaunenchor, der seinen Ramen mit unserer Kirchgemeinde doch so fest verknüpft halten wird. Gonntogsblälter bestanden schon 1914; nach schwerer Notzeit s-e-len sie jetzt viel gelesen; vor allem ober sei -das Kirchg-emeindedlatt geschaffen worden, «in wertvolles Bindeglied zwischen allen Gemeindegliedern. Mit gedrucktem Wort würben auch die neu Anziehenden begrüßt, ebenso die Eltern der Neugeborenen. Am Innern Bestände habe die Kirche Zeiten des Kampfes durchgemacht. Der Kirche nicht wohlgesinnt« Män ner ber Revolutionszeit verbannten den- Kätechismus-Unterricht aus der Schule, beschränkten den Gottesdienst, schufen 'das Kirckenaustrittsgeseh. Es kam bas Gesetz ber Trennung von Kirrhs und Staat, das- Kirchenfteuergeseh, dos viel Schwierig- ketten bereitet hat. An und nach der Inflationszeit schwoll das Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM mit Zutragen, einzeln« Nummern IS R«tchS- Pfennig« :: Gemeinde - Verband-- Girokonto Nr. 3- :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48
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