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Weißeritz-Zeitung : 11.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193002115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-11
- Monat1930-02
- Jahr1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.02.1930
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Keine Kürzung der Veamtengehälter. Ttaatsminister Richter über beamteupolitische Fragen. Der Minister -es Innern, Richter, empfing kürz lich -ie Vertreter -es Lan-esbun-es Sachsen des Deut schen Beamtenbundes zur Besprechung schwebender Fragen. Der Minister gab, wie die Dresdener Nach richten Mitteilen, der Meinung Ausdruck, -atz eine Herabsetzung der BSamtengehälter für das Land Sach sen »ich't in ÄUSficht genommen sei. Diese Frage könnte nur einheitlich für das ganze Reich ge regelt werben, aber nach den Erklärungen des Reichs- fiuanzministers bestünden zur Zeit kaum Befürchtun gen für derartige Maßnahmen. Als weitere Sparmaßnahme werde erwogen, das Zwangspensionierungsgesetz in -er Weise zu lockern, daß den Beamten freigestellt werden soll, bis Mn 88. Lebensjahre im Dienste zu bleiben. Neues Erholungsheim für Kinder. Eine Woylfahrtoerurrchtung der «ladt Lerpzig. — Die Weihe in Klinga. Die Stadt Leipzig hat aus dem groben Blei che rtschen Rittergut mit Herrenhaus und Wirt schaftsgebäuden in K l > nga bei Naunhos ein präch tiges Kinder-Erholungsheim gemacht und ein Land schulheim mit Jugendherberge angcschlosscn. Diese drei schönen Heime sind letzt durch Oberbürgermeister Dr. Rothe feierlich geweiht worden. Das Kinder-Erholungsheim enthält 95, Betten sowie Spiel- und Tagesräume und ist umgeben von einem 5 Hektar großen Park. Die Jugendherberge bietet Unterkommen für 58 Jugendliche beiderlei Ge schlechts und besitzt die Möglichkeit, noch 30 Not lager außerdem zur Verfügung zu stellen. Das Gut ist von Kommerzienrat Paul von Bleichert der Stadt um 400000 Reichsmark über lassen worden; außerdem hat der Vorbesitzer auch noch eine Reihe von Einrichtungsgegenständen der Stadt übereignet. Zur Eröffnung konnten verschiedene Stiftungen in Empfang genommen werden. Das Kinder-Erho lungsheim ist bereits belegt,- es wird nach neuzeit lichen medizinischen und pädagogischen Grundsätzen geleitet. Im Erholungsheim sowohl als auch in der Jugendherberge find Brausebäder eingerichtet. Das Erholungsheim ist für genesende Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren bestimmt. Die Besichtigung durch die geladenen Gäste, unter denen sich auch sachverständige Kritiker befanden, hat allseits nur lobende Zustimmung ausgelöst. Süllen für den Lafittaftverlehr. IMvmobtkbefitzer gegen eine neve Belastungsgrenze. Der Entwurf der neuen Vorschriften Mr den Lastkraftverkehr sieht vor, -aß die Begrenzung -er Belastung für zweiachsige Kraftfahrzeuge auf 8 Tonnen festgesetzt werden soll, während das Gesamt gewicht 10P Tonnen nicht übersteigen darf. Durch diese Regelung kommen die Gewichtserleichterungen, die durch leichtere Konstruktion der Wagen zu erwar ten sind, den Verbrauchern nicht zugute. Im Interesse einer größtmöglichsten Ausnutzung des Beförderungsraumes und -gewichtes hat sich daher -er Verband Sächsischer Automobilbesitzer s. V., Dresden, dafür eingesetzt, daß künftig lediglich die Begrenzung des Gesamtgewichts auf die vorgesehene Höhe beschränkt bleibt, während die Belastungsgrenze von 6 Tonnen ganz wegfallen sollte. Anspannung des Mensmarttes. Weitere Erhöhung der Erwcrbslosenzahl. Der mitteldeutsche Arbeitsmarkt hat in -er letzten Woche eine weitere Anspannung erfahren. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist gegenüber -er Vorwoche um 3821 Personen auf 305184 gestiegen. Der Hauptanteil an dem Zustrom der Arbeitsuchenden entfällt auf das Baugewerbe. Die Zahl der Haupt- Unterstützungsempfänger der Arbeitslosenversicheruna stieg auf 219 453, die der Krisenunterstützung aus 20 398. Dies bedeutet gegen die Vorwoche bei den Hauptunterstützungsempfängern der Arbeitslosenver sicherung einen Zugang von 4058 und der Krisenunter stützung von 815 Personen. Die Gesamtarbeitsmarktlage in Mitteldeutschland ist im allgemeinen weiter durchaus unbefriedi gend. Durch den in den ersten Tagen der Woche ein- setzenden Frost und die teilweise zu verzeichnenden Schneefälle sind die Arbeiten in den Außenberufen wieder vollkommen zum Erliegen gekommen. Ferner war die Metallindustrie trotz weiterer Einfüh rung von Kurzarbeit zu Einschränkungen infolge Auftragsmangel und Kapitalmangel gezwungen. Für den Bergbau konnte sich die Frostperiode noch nicht auswirken, da Händler und Verbraucher noch genü gend mit Brennmaterialien eingedeckt sind Männer als Primadonnen. Akriositäten vek chinesische» Bühne. - 170 Wo Mark G«ge für 14 «benvel — Die Lieblinge veS Publikum». Auf dem chinesischen Theater werden die Frauen- «Nen noch heute von Männern gespielt. Ein Liebling des chinesischen Publikums ist der junge Schauspieler Mei San Fang, der tn Peking unerhörte Triumphe Feiert und sich den Beinamen „König der Schauspieler" Ehrlich verdient hat. „Seine dramatische Kunst", schreibt «n Theaterkritiker in Peking, „wirft ihren Glanz über die uralte Hauptstadt." Vor einiger Zett erhielt der Künstler, der aus schließlich Frauenrollen verkörpert, ein GaÜwie.anaebot aus Schanghai. Trotz glänzenden Bedingungen wei- i gerte sich Biet Lan Fang anzunehmen. Er fürchtete ! in Räuberhände zu fallen, die ein hohes Lösegeld aus ' ihm herausschlagen könnten. Als Entschädigung für das abgelehnte Engagement unterzeichnete die „männliche Primadonna" einen Gastspielvertrag mit einem Theater« direktor in Hongkong, der Mci Lan Fang für 14 Abende j ein Honorar von 40 000 Dollars bot. Ein Konkurrent des umworbenen Schauspielers ist der junge Ch'eng, ein Jüngling aus einer alten mandschurischen Schauspielerfamalie, der zurzeit in Schanghai auftritt. Früher bauerte eine chinesische Vorstellung drei Tage. Die Kaiserin Pflegte tn ihrer Loge zu schlafen und alle Regterungsgeschäfte zu erledigen. Heute ist i man auch in dieser Beziehung modern geworden. Das Theater beginnt um 7 Uhr und dauert „nur" bis Vs2 Uhr morgens. Eine ungestrtchene Wagnervorstel lung ist ein Kinderspiel im Vergleich mit einem chi nesischen „gekürzten" Theaterabend. Von dem als Auf takt gespielten historischen Stück nimmt das Publikum kaum Notiz. Dann verwandelt sich die Bühne in einen Blumengarten. Auf dem Proszenium werden Papier rollen aufgehängt, auf denen zu lesen ist: „Die besten Schönschreiber bieten dem jungen, hervorragenden Schauspieler herzlichen Wtllkommcnsgruß". Kästen, in denen Silberservice und Bestecke funkeln, werden auf getragen. Die Spannung im Zuschauerraum wächst, das Publikum hört aus, Früchte zu essen und sich zu unterhalten. Endlich, so schreibt ein dänischer Journalist in einem Kopenhagener Blatt, erscheint der Gefeierte, mit ohrenbetäubendem Hao (Hurra!) empfangen. Nie mand würde glauben, baß diese zierliche Figur aus der Bühne ein Mann sei. Ch'eng spielt ein junges Mäd chen, das wegen eines kleinen Vergehens vor dem Richter steht. Das ganze Stück besteht fast gänzlich aus einem Monolog. Früher pflegte Ch'eng bei dem alten, inzwischen verstorbenen Theaterschrtftsteller Lo Ning romantische Stück zu bestellen. Heute ist er sein eigener Autor. Sein Rollenfach ist für Vie chinesischen Begriffs sehr abwechslungsreich. Während andere Schauspieler nur junge Damen der besten Gesellschaft spielen können, verkörpert Ch'eng sowohl vornehme Damen wie Bauernfrauen und Dienstmädchen. Ch'eng ist Schüler des berühmten Met, eines Lieb lings der verstorbenen Kaiserin, die tn ihrem Palast ein eigenes Theater hatte. Das Theater war tn zwei Etagen eingekeilt. Unten spielte man weltliche Stücke, während die obere Etage für religiöse Mysterienspiele bestimmt war. Hinter den Kulissen hängen Plakate mit einem kurzen Inhaltsverzeichnis des zurzeit ge spielten historischen Stücks. Jeder Schauspieler liest das Inhaltsverzeichnis vor seinem Auftreten durch. Was den Dialog betrifft, so mutz er improvisiert seit Die Flegeljahre. Die sogenannten Flegeljahre gehören für viele zu oen eigentümlichen Erscheinungen der menschlichen Ent wickelung. Sie erscheinen ihnen gleich einer Bran dungsperiode inmitten des vor- und nachher friedlichen Stroms des Lebens, die als eine Art Rätsel darinnen steht und lediglich als nicht zu leugnende Tatsache zu betrachten ist. Dem ist indessen nicht so. Die Flegeljahre, die naturgemäß bei dem männ lichen Geschlecht weit sichtbarer in Gestalt treten als beim weiblichen, bilden in der Tat nichts anderes als eine Etappe der regelmäßigen natürlichen Entwicke lung, sie sind als eine durchaus natürliche Reaktion zu betrachten, nur insofern sich von andern Reaktions- erschetnungen unterscheidend, als sie — und das ist der Grund der Stärke und eigenartigen Kraft ihres Auf tretens — als Doppelreaktton anzusehen sind. Sie beruhen nämlich im wesentlichen aus zwei Ursachen. Einmal ist es das Regen der neu erwachten Kraft, das sich in dem mannbar werdenden Jüng ling, der sich ihrer nahenden Reife bewußt wer denden Jungfrau verspüren läßt. Tue Schwäche und Scheu der Kindheit ist überwunden, die Kräfte wachsen dem flüggen Vogel, und ihr Uebermaß verlangt nach Ablenkung und Verflüchtigung. Noch fehlt aber die Reife und Erfahrung des Wirklichen Erwachsenseins; der SPieltricb, der kindliche Nebermut sind noch zu mächtig, sie wirken fort und drücken naturgemäß dem Bedürfnis der Kraftanwen dung ihren romantisch-übermütigen Stempel auf. Da her der Ueberschaum dieser Zeit, all ihr Böses und Gutes. „Jugend hat nicht Tugend", sagt mit Recht das Sprichwort. Aus diesem Grunde bilden aber auch die Flegeljahre eine Krise des Lebens, in welcher vielfach die Entscheidung darüber fällt, ob der junge Mann ein Taugenichts werden oder in die Bahnen des solid bürgerlichen Daseins einlenken soll. Das hängt nun wiederum außer von seiner in neren Veranlagung von der Erziehung ab, die er im elterlichen Hause genossen hat, und von der Sorg falt, mit welcher die Eltern und Erzieher diese wich tige Periode des Lebens überwachen. Strenge und verständnisvolle Liebe müssen Hand in Hand gehen, ihn vor Uebergriffen und Entgleisung zu bewahren. Freilich — der gute Grund muß fchon vorher durch - gute Erziehung und gutes Beispiel gelegt sein. Das > Gemüt mutz gepflegt werden, die Liebe zu den Ange- « hörigen, das Gefühl für Ehre, der Stolz auf Edleres ! müssen entfaltet worden sein. Ein gut erzogener jun- ; ger Mann wird ja wohl auch den Flegeljahren seinen s Anteil zahlen, aber er wird seinen Eltern niemals durch gemeine und rohe Streiche Schande bereiten. —o.— Entgleisungen. TMblüten der chemischen Literatur. Nicht jeder Chemiker ist ein geborener Schriftstel ler oder Dichter, und wenn er gezwungen ist, seine , Forschungsergebnisse schriftlich niederzulegen, dann - kommt es oft zur Bildung von Stilblüten, die sich vor s denen der Reichstagsabgeordneten nicht zu verstecken ; brauchen. Der berühmte Zuckerchemiker und Nestor der htsto. rischen Forschung der Chemie, E. O. v. Lippmann, hat sich das Vergnügen gemacht, diese Stilblüten aus den chemischen Fachzeitschriften zu sammeln, und veröffent licht einige davon in der „Zeitschrift für angewandte Chemie". Wir finden da z. B. folgende Wortungeheuer: Kes- felspeisewasseranalysendarstellungsmethode, Fischneben- produktindustrieproduktionsstatistik, Kaltmilchsäurebak teriensäuerungsversuche, KartoffclstärkesuSpcnsionskalt- verkleisterung. Manchmal schläft auch der Grammatiker im Che miker, und es gibt da heitere Entgleisungen z. B.: Es wird eine neue mit Hilfe einfacher Titration Methode beschrieben. — Es kann nur zwei Verbindungen in Frage kommen. — Hoffentlich gelingt es, die sich dort angesammelten Schwierigkeiten zu klären. — Ein wirk lich qualitativer Mensch (anstatt „von Qualität"). — N. sieht hierbei in Gegenwart und Zukunft wie der doppel geköpfte Hermes. — Der verstorbene auch vielfach paten tierte Chemiker. — seine vielfach reklamierten Verfah ren. — Solche Formeln sind doch bloße Reben (anstatt Rebusse). — Die branchige Reklame. — Dieser Abschnitt leidet an übergroßer Beschränktheit des Verfassers. — Zwar ist N. ein wichtiger Meilenstein des Problems, doch steckt er weiter in ungeklärter Gärung. — Das Buch ist leer und unoriginell, ein mit fremden Federn geschmücktes Vakuum. — Der Verfasser setzt seinen Fuß aus die wunde Achillesferse der Theorie. — Auch seine Theorie hat zwei Janusköpfe, die auf beiden Seiten blik- ken. — Der verdiente Forscher feiert sein 60. Geburts tagsjubiläum. — N. sieht seine Theorie durch ein rosa Prisma an, sie muß, wenn überhaupt, stark einge schränkt werden. — Dieser Pferdefuß des Verfahrens ist von großer Tragweite und dehnt sich immer mehr aus. — Die Abwässer sind der Prügelknabe der Fluß verunreinigung. — Wasser ist der größte Dielektriker. — Wir suchen einen sonst unverheirateten Chemiker, für Chile Passen nur vollkommen Ledige. — Unsere An ordnung gefährdet die Glasgeräte weit mehr gegen Bruch. — Dem Metall wird so überhitzte Struktur ein verleibt. — Der Apparat ist sehr kurzsichtig (statt auf kurze Entfernung erkennbar). — ES ist nicht das We sentliche, wenn ein Jahrtausende alter Mythus auf einem Deckglase mit zwei Serumtropfen endet. — Die Lage der Industrie rechtfertigt kein Optimum (statt Opti mismus). Im irdischen Paradies. W«S man von einem Rilvampfer sieht. — Elefante»- herdex und ihr« gefiederten Wächter. — Phantasie versagt vor der Wirklichkeit. — Die Welt im Urzustand. Der Weiße Ml, dessen Wasser seinem Namen zum Trotz schwarz ist, verbindet sich bei Khartum mit dem aus Abessinien kommenden Blauen Nil, um mit die sem großen Ml vereint nach Norden weiterzufließen. Er bildet den Schisfahrtsweg zwischen Aegypten und dem Sudan. »n verer »chb einig DMs durä Dßigen 8 Schafen. I Ein Dmmen s Damme 8 Dbene zu mlbem L< Iltauchen, Dträucher veißen G ßweigen r wuna, di« Weide zur Aber m rufen, kraft. Jö kein Neul drücke, die meine Er blassen vc rainabschr Sobrat er pDie Man sie noch mir den Seit lseure in iSchnurrb« sind alle üppige S< nicht meh Um zu erfors (Umfrage iherausges Ider Ther I sind, wer j zu überti von den 69 l sie sich d i ind der beste Vo ! ftinf Heri Bart vei weniger Schnurrb Wer die einei Ausland junge Le > weil sie i ! ihn aus Ain - DieZ im Die ( Manns cha technisch r Zum« Hotel GlaS den Arbei schuß war 21. Septen und Fraue anderen w Am 29. K für das ! 21. Juni KreisturnI abhalten, vereine in teilnehmer ' rr letzten Preis > Spanier Reiterch Frau s Friedrit Reitertr der Sta san-Sttl rr runob Langsam und schwerfällig arbeitet sich der Rad dampfer durch den zähen, fetten Schlamm des Fluß bettes und seine üppig wuchernde Wasserflora, deren wirres Schlingwerk alle Augenblicke den Dampfer zu unfreiwilligen Aufenthalten zwingt. „Wir befin den uns im „Irdischen Paradies", wenigstens was den Reichtum der Fauna anbetrifft," schreibt Arnaldo Cipolla, der Reisekorrespondent der „Stampa", von Bord des Nildampsers zwischen dem 8. und 5. Grad nördlicher Breite. „Das Ufergelände ist mit hoch ragenden Grashalmen bedeckt, deren saftiges Grün in der Ferne in violette Farbtöne übergeht. Auch der Weiße Nil verschönert und verbreitert sich beim Ein tritt in das „Paradies", um das Spiegelbild der grünen User zurückzuwerfen. „Da sind sie," ruft mein sachkundiger Begleiter und weist mit der ausgestreckten Rechten auf etwa 15 Elefanten, die ruhig und gelassen in einer Entfernung von 500 Metern weiden. Die gewaltigen schwarzen Rücken ragen aus den Gräsern empor, und über diesen Rücken kreisen, unanfhörlich schwirrend, große, schnee weiße Vögel. Man könnte sie die Kundschafter und Wächter der Elefanten nennen, denn sie verlassen sie niemals, und dort, wo man einen Schwarm dieser Vögel sieht, die sich unaufhörlich erheben und wieder auf die Rücken ihrer massigen Schutzbefohlenen nieder lassen, darf man sicher sein, daß Elefanten im Anzuge sind oder rasten. Bald zeigt sich in geringer Entfernung von der ersten eine zweite, aber zahlreichere Herds. , Es ist un möglich, die Trere zu zäylen, denn die Masse schiebt sich langsam vorwärts wie eine in der grünen Tiefe hinkricchende Wanderdüne, immer umkreist von der Schar der weißen Vögel. Von Bord unseres Schiffes aus können wir, nachdem wir bis auf 50 Meter her angekommen sind, das Weiß der Stoßzähne und das beständige Fächerspiel der wie Standarten im Winde flatternden Ohren erkennen. In Gruppen zu vier ver eint trinken sie, eine ganze, aus zwei erwachsenen und zwei jungen Tieren bestehende Familie, deren gesenkte Rücken buchstäblich von Vögeln bedeckt sind. Um den Passagieren das hübsche Bild der ab- galoppierendcn Herde zu bieten, läßt der Dampfer die Sirenen heulen, aber die Elefanten rühren sich nicht, nur die Vögel sind, durch den Lärm erschreckt, aus- geflogen, um sich aber bald wieder aus die Rücken der Dickhäuter niederzulassen. Der Leser könnte fra gen, weshalb wir nicht auf die Elefanten schossen. Nein, wir griffen nicht zur Büchse. Vor allem mutz man der sudanesischen Regierung 50 Pfund Sterling zahlen, um das Recht zu erwerben, einen einzigen Elefanten zu schießen. Dann aber ist die Augenweide, die Tlere zu beobachten, so intensiv, daß man gar nicht auf den Gedanken kommt, sie zu töten, und drit tens wäre es auch unmöglich, die kostbaren Stotz- zahne abzuholen, da der Dampfer zu diesem Zweck kaum stoppen würde. Aber wieviele sind ihrer? Die Elefanten treten in solchen Massen auf, daß das Auge dem Hin und Her der zur Tränke drängenden Herden nicht mehr folgen kann. Und immer deutlicher vervollständigt sich das Bild des Tierparadieses. Die kreisenden und schwirrenden Vögel zeichnen Fragezeichen in die Luft, träge mit blinzelnden Augen liegen die KroSodile, zuKlum» Vormittag Am Sta r freunde, : Mannsch, summen < oemtschtei Läufern.. Die 1 Stunde Zeit: 57 nuten. , Am sreundeh« Wertung' zahlreich.
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