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Dresdner Journal : 12.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190609126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-12
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Journal : 12.09.1906
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Als einer der Räuber, namens ' der !aub« Nach einer Meldung aus Lukuliro ist der gefangene Rebellenführer, Jumbe Amiri, bei einem Fluchtversuch erschossen worden. China. (W. TB.) Peking, 11. September. Die chinesische Regierung hat amtlich bekannt gegeben, daß Tiehlina, Tung- chiantse und Fakumen für den internationalen Handel ge öffnet worden sind. Nach einem kaiserlichen Erlaß ist Chowfu als Generalgouverneur nach Canton versetzt worden. Der dortige Generalgouverneur hat die Provinz Aünnan übernommen, und der Inhaber dieser letzteren Stelle ist mit dem Posten in Fut- schau betraut worden. Bande drang in einen Saal ein, in dem eine Hochzeitsfeier abgehalten wurde, verlangte von dem Brautpaar und den Gästen Geld und drohte mit Schießen. Die herbeiaeeilte Polizei verhaftete von den Tätern 18 Mann, einige entkamen. * Die Dresdner Lesehalle, WaisenhauSstraße 9, be durfte infolge deS erfreulicherweise sehr regen Besuchs in diesem Sommer einer gründlichen und umfassenden Erneuerung und Reinigung und war daher mehrere Wochen hindurch nur um Teil dem Verkehr geöffnet. Der große Lesesaal ist nun mehr in taubengrauem Ton gehalten, der stimmungsvoll mit >em Goldgelb der Vorhänge und dem tiefroten Bezug der Lesetische harmoniert Jetzt nachdem auch die im Parterre be- indliche Volkslesehalle einer gründlichen Säuberung unterzogen wurde, sind alle Räume dem Publikum wieder in der ge wohnten Weise zugänglich. * Die diesjährige Lotterie des unter dem Protektorate Sr. Majestät des Königs stehenden Landesvereins für Wohlfahrtseinrichtungen zum Besten sächsischer StaatS- »eamten, deren Angehörigen und Hinterblrebenen hat wie seine früheren Lotterien in den beteiligten Kreisen viel geifall gefunden. Die Lose, deren öffentlicher Vertrieb dem kollekteur der König!. Landeslotterie, Hrn. Adolf Hessel in Dresden, An der Kreuzkirche, übertragen worden ist, sind sehr >egehrt und auch diesmal wird deren Zahl kaum hinreichen, der Nachfrage zu genügen. Die Ziehung findet bereits in einigen Wochen statt. Die Gewinne bestehen aus wertvollen Servicen und sonstigen Erzeugnissen der Königl. Porzellan manufaktur Meißen, sowie aus anderen mit besonderer Sorg falt ausgewählten GcbrauchSgegenständen, namentlich aus der Textilindustrie. Die beiden ersten Gewinne, Zimmereinrichtungen nach Entwürfen von R. Riemerschmid, entstammen den Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst. Der dritte Gewinn besteht in einem Pianino aus der Hofpianofortefabrik Ferd. Thürmer in Meißen. Unter den folgenden größeren Gewinnen befindet sich eine Anzahl goldener Uhren. * Sonnabend, den 15. d. M, eröffnet Adolph Rosse >en „Musen wigwam". Maler Baranowsky, der auch im März sein Scherflein beitrug, hat das alte Heim in March iS Weinstuben, Seestraße 13, nach eigenen und vorhandenen Ideen völlig umgewandelt. Der Wigwamhäuptling nennt nur einen Heerbann: Friedrich Wild, Lucie Engelke, Emmy Aoldammer und Christa Sriba. Weitere» sollen die Tatsachen beweisen. Das Bohsmequartier „tagt" zwischen 9 Uhr und Mitternacht. * Beim Umzug werden viele Hausbüchersammlungen aufgeräumt, wobei sich manches gute Buch dem Besitzer als entbehrlich erweist, während e« der Allgemeinheit noch von Nutzen sein kann Der Verein „Volkswohl" bittet, ihm derartige für seine Zwecke geeignete Bücher, beispielsweise Jugendschriften und Schulbücher „Daheimkalcnder" natur geschichtliche Werke, Reklambändchen, illustrierte Zeitschriften, wie „Daheim", „Buch für Alle" „Universum", „Buch der Welt", „Chronik der Zeit", „Delhagen u. Klasings Monats hefte", „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" und ähnliche Geschichtswerke, Biographien, deutsche und ausländische Romane als Geschenke zuzuwenden. Eine kurze schriftliche Notiz an die Geschäftsstelle deS Vereins „Volkswohl" Königs brücker Straße 21, I, oder eine telephonische Mitteilung (2811) genügt, um die Abholung zu bewirken. * Die Obsternte in diesem Jahre fällt sehr ungleich au«. Süddeutschland hat verhältnismäßig wenig, und da der Wein nicht gut zu werden verspricht, trotz schöner September tage, weil mel Pilzkrankheiten am Wein wuchern, so wird in den Weingegenden an Stelle des Weins viel Obstmost ge keltert. Die ganze Nheingegend hat eine ganz schwache Apfel ernte, Birnen sind wenig bester. Aber ganz Mitteldeutsch land erntet reichlich Obst. Besonder« werden Zwetschen (HauS- pflaumen) ungeheuer viel geerntet und e« ist allen Hausfrauen zu empfehlen, reichlich das gesunde Pflaumenmus einzukochen Grüne, unreife Zwetschen werden seit langen Jahren in großen Mengen nach England ausgeführt. Die Händler zahlten die« Jahr nur 1,50 bi« 2,50 M. für 50 leg. * Aus dem Polizeiberichte. Am 5. Septcmber^abends zwischen 8 und 9 Uhr sind in Osterode a. H. die Witwe Reinhard und deren Nichte Thekla Gundlach durch Die russischen Armenier. (W. T. B.) Tiflis, 11. September. Die von dem Kongreß in Etschmiadsin gefaßte Resolutton und die von ihm eingeschlagene Richtung beginnen in einigen Schichten der armenischen Gesellschaft Proteste hervorzurufen. Es werden Stimmen laut, die einen gänzlichen Bruch mit den bisherigen Lebensbedingungen des armenischen Volke« im gegebenen Augen blick nicht für zettaemäß erklären. Der „KatholikoL" erhielt au« Tiflis eine Depesche, in der e« heißt: Wir schließen un« dem Protest der Minderheit hinsichtlich der Rechte und Befugnisse de« Kongresse« an; die künstlich zusammengebrachte und auf einem engen Parieistandpunkt stehende Versammlung ist keines wegs die Verkünderin des freien VolkSwillm« und der tat sächlichen Stimmung der Volksmasten. Marokko. (W. T B.) London, 12. September. Wie der „Time«" aus Tanger gemeldet wird, hat der Berberhäuptling Anfioos mit seinen Leuten Mogador am 8. September verlassen. Der Grund seines plötzlichen Abzugs ist unbekannt. Unruhen in Mexiko. (Berl. Lokalanz.) New Aork, 11' September. Die amerikanische Regierung sammelt Kavallerie an der mexika nischen Grenze an wegen der am 16. d. M. zu erwartenden Unruhen in Mexiko. Zu den Unruhen auf Cuba. (W. T. B ) Havanna, 11. September. Baldomero Acosta, ein angesehener Bewohner von Havanna, ist mit 100 Mann aufgebrochen, um sich den Insurgenten anzuschließen Sämtliche männlichen Bewohner der Städte San Joss und La Sojas sind gleichfalls zu den Rebellen übergegangen. An der Börse zu Havanna trat heute ein Kurssturz ein. (Reutermeldung) Washington, 11. September. Cuba nimmt die Aufmerksamkeit der Regierung zurzett fast völlig in Anspruch, wie sich durch die Tätigkeit der Staat«-, Armee- und Marinedepartements kundgibt. Präsident Roosevelt steht mit den betreffenden Behörden in telegraphischer Verbindung und sendet sogar in« einzelne gehende Anweisungen. Amtlia wird erklärt, daß die Vereinigten Staaten in bezug auf Cuba sehr vorsichtig vorgehen werden. Ein Eingreifen dürfte, wie von berufener Seite erklärt wird, erst erfolgen, wenn die Revolution weitere Ausdehnung annimmt. Zur Lage in Japan. (W. T. B.) London, 12. September. Wie der „Daily Mail" aus Tokio gemeldet wird, hat sich dort eine Arbeiter partei gebildet. Beilhiebe ermordet worden. Der mutmaßliche Täter wird beschrieben als ein Mann von etwa 1,65 m Größe, ge drungener Statur, mit dunkelblondem, wenigsten« nicht ganz Hellem Haar. Er war bekleidet mit einem mäßig Hellen Rock oder Jackett, anscheinend Hose von demselben Stoff, mittel farbenem, grünem oder braunem Hut mit Doppelbeule über der Stirn Er trug einen dunklen Stock mit Hellem Griff. Der Täter hat aller Wahrscheinlichkeit nach erhebliche Blut spuren an der Kleidung, möglicherweise auch Kratzwunden im Gesicht und an den Händen. Für die Ermittelung de« Täter« ist eine Belohnung von 1000 M. ausgesetzt. Die Polizei direktion ersucht um Mitteilung sachdienlicher Wahrnehmungen. — Auf der Stolpener Straße fiel am Montag ein mit einem Pferde bespannter Milch wagen beim Umlenken plötzlich auf die Straße, wobei der Geschirrführer unter den Wagen zu liegen kam und da« rechte Schlüsselbein brach. — Einen Bruch der beiden Röhren de« linken Schienbein« zog sich am Sonntag ein zehn Jahre alte« Mädchen dadurch zu, daß es auf der Königsbrücker Straße infolge eigener Unachtsamkeit an einen Radfahrer anrannte und von diesem überfahren wurde. — Am Sonntag lief an der Kreuzung der Prager Straße und des Wiener Platzes ein vierjähriger Knabe in eine Droschke hinein und wurde überfahren. Der Kleine hatte eine schwere Quetschung de« Brustkorbs erlitten und mußte sogleich in da« Friedrichstädter Krankenhaus überführt werden. Der Droschken kutscher ist schuldlos an diesem Unfälle. Au» Sachsen. Zwickau, 11. September. Auf dem VII. Sächsischen Fortbildungsschultage, der am 29. und 30. September in Zwickau stattfindet, gelangt auch da« Thema der Volkswirt schaftslehre und Gesetzeskunde in der Volks- und Fort bildungsschule mit zur Verhandlung Hr. Fortbildungsschuldirektor Zeißig-Zwickau hat für seinen diesbezüglichen Vortrag nach stehende Leitsätze aufgestellt: Man soll dem Volk«-, insbesondere aber dem Fortbildungsschulunterrichte einen veränderten Charakter geben und dem Lehrplane volkswirtschaftliche und aesetzeSkund- liche Belehrungen einstigen. Die Lehrstoffe sollen sich als un gesuchte und naturgemäße Ergänzung mit den vorhandenen Lehrstoffen verflechten lassen, dem Auffassung«- und Anschauung«! kreise der Schüler entsprechen und in den Forderungen de» staatlichen, bürgerlichen und beruflichen Leben» rhre Berechtigung finden. Obwohl der Wirtschaft», und Gesetzeskunde in der Volksschule die selbständige Stellung versagt ist, so bieten doch Religionsunterricht, Deutsch, Rechnen und besonder» die realistischen Fächer in reichem Maße Gelegenheit, ja nicht selten zwingende Veranlassung derartige Belehrungen in den Unterricht emzu- Niga, 11. September. In der Nähe deS Deutschen Theater» schoß eine Gruppe unbekannter Personen auf Schutz leute Diese erwiderten das Feuer. Fünf Personen wurden verwundet und mehrere der Angreifer verhaftet. Warschau, 11. September Bei einer in der vergangenen Nacht in einigen Straßen veranstalteten allgemeinen HauS- uchung wurden Hunderte von Personen verhaftet, die keine Legitimation bei sich führten. Die meisten der Verhafteten sind Juden. Pokrow (Gouvernement Wladimir), 11. September. Ein ranzösischer Bürger namens Berthier tötete aus Versehen einen Fabrikarbeiter. Gestern entstand aus diesem Anlaß ein Auf- auf, bei dem Berthier in die Gefahr kam, gelyncht zu werden. Er wurde jedoch von Kosaken gerettet. (Voss Ztcr) Warschau, 11. September. Soldaten des Wolhynischen Garderegiments suchten die gestern erfolgte Tötung weier Kameraden heute dadurch zu rächen, daß sie in einigen Straßen auf Paffanten schossen.. Etwa 30 Personen wurden verwundet und mehrere getötet. — Die sozialistische Partei beschloß, für Donnerstag einm eintägigen General- auSstand al» Protest gegen die Vorgänge in Siedlce zu ver anstalten. (Berl. Lokalanz.) Warschau, 11. September. Die Durch- uchuna der Paffanten sowie m den Häusern und Straßen der Judenstadt dauert noch an. Bei dem geringsten Widerstande werden Unschuldige ohne Gnade erschossen oder verhaftet. Am 11. d M. abends wurden 3 Juden erschaffen und 9 verwundet. Die Fabrikarbeiter können ihre Fabrikräume nicht verlaffen. Warschau, 11. September. Heute abend wurde 1 Offizier getötet. Beim Vorgehen des Militärs wurden 2 Personen ge- ötet und 13 verwundet. Siedlce, 11. September. Nachdem 24 Stunden lang Ruhe geherrscht hatte, wurden heute wieder Salven abgegeben. 42 Personen wurden vor das Feldgericht gestellt. St. Petersburg, 12. September. Au« den in den heutigen Blättern vorliegenden Drahtmeldungen über die Vor gänge in Siedlce ist zu erwähnen, daß nach Ablauf der zur Auslieferung der Revolutionäre gestellten Frist die Artillerie 12 Kanonenschüsse gegen die Häuser abfeuerte. Viele Juden wurden in ihren Wohnungen ermordet. Eine Abordnung der Bürgerschaft gab vor dem Gouverneur die Erklärung ab, daß die ersten Revolverschüffe nicht von Juden, sondern von Offi ziersburschen und Reservisten abgefeuert wurden. Mitau, 11. September. Da« Kriegsgericht verurteilte 8 Teilnehmer an dem Ende vorigen Jahre« im Kreise Tasten unternommenen Aufstande zum Tode, 14 weitere Angeklagte zu Zwangsarbeit. Kiew, 11. September. Die bei der Beraubung der Filiale der Diskontobank in Bjelajazerkow beteiligten Personen werden auf Verfügung de» Generalgouverneurs dem Feldgericht über wiesen werden. woch, den 19. September, nachmittag» 4 Uhr, die praktische Vorführung verschiedener Dampfturbinen, System NadrowSki, erfolgen. Der freie Zutritt ist jedem Interessenten gestattet. MaxxigfaltigeS. Dresden, 12. September. * Das diesjährige Große Gartenfest de« Albert verein S hat eine Gesamteinnahme von 20528,21 M. ergeben, wovon 6700,15 M. Kosten abzuziehen sind, so daß ein Rein- erträgni» von 13828,06 M. verbleibt. Das ausführliche Verzeichnis der gewährten Spenden erscheint demnächst in unserem Blatte. * Im Maschinenlaboratorium der Dresdner neuen Technischen Hochschule, George Bär-Straße 3, wird am Mitt- AuSlaxd. (Drahtnachrichten.) Österreich-Ungarn und Serbien. (Doss. Ztg) Wien, 11. September. Michael Wuitsch über reichte am 11. d M. eine Note der serbischen Regierung, in der diese Vorschläge behufs Wiederaufnahme der Vertrags verhandlungen machte Der Inhalt der Note wurde jedoch von dem hiesigen Ministerium deS Äußern für vollständig ungenügend befunden, so daß an eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht gedacht wird. Konferenz für internationalen Arbeiterfchutz. (Berl. Lokalanz) Bern, 11. September. Das Deutsche Reich wird auf der am 17. September hier beginnenden diplo matischen Konferenz für internationalen Arbeiterschutz vertreten durch den deutschen Gesandten v. Bülow-Bern, den Direktor im Reichsamt des Innern Caspar, den Geh OberregierungSrat Frick, Wirst. Legationsrat vr. Eckardt, Lsterreich-Ungarn durch den österreichischen Gesandten v. Heidler-Bern, vr. Franz Müller, Emil Homann, vr. Wilhelm LerS, vr. Josef Dioszegny. Zur Lage in Frankreich. (W. T. B.) Rambouillet, 11. September. In der heutigen Vormittagssitzung des Ministerrats gab der Minister des Äußern Bourgeois in allgemeinen Umriffen die Veränderungen im diplomatischen Korps bekannt, die er demnächst dem Präsidenten der Republik vorschlagen werde. Der Ministerrat beschloß in seiner heutigen Nachmittag«- sitzung, daß da« Mittelmeergeschwader in Marseille die italienische Schiffsdivision, den englischen Kreuzer „Cumberland" und den spanischen Kreuzer „Emperador CarloSV." empfangen soll, die dort eintreffen werden, um den Präsidenten der Republik FallisreS bei seiner demnächftigen Reise zu begrüßen. Zur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. (W T B) Paris, 11. September. Der konservative Deputierte Delafoffe kündigt die Absicht an, bei der Wieder eröffnung der Kammer die Regierung wegen de« Abbruchs der Beziehungen zum Vatikan zu interpellieren, mit der Begrün dung, daß die durch den Abbruch entstandenen Schwierigkeiten nur durch Wiederaufnahme der Beziehungen beseitigt werden könnten. ES heißt, daß die Regierung in der Kammer be antragen wolle, die über die kirchenpolitischen Angelegenheiten, wie z. B. über da« Rundschreiben des Ministers Briand an die Präfekten, eingebrachten Interpellationen bis nach dem 11. Dezember zu vertagen. Der heutige Ministerrat soll auch über diesen Punkt Beschluß fassen. Besuch des DänenkönigS am Schwedischen Hose. (W. T. B.) Stockholm, 11. September. Zur Galatafel zu Ehren de« heute hier eingetroffenen Dänenkönigs brachte König Oskar in herzlichen Worten einen Toast auf König Friedrich aus. In ferner Antwort sagte der Dänenkönig nach warmen DankeSworten, er wolle die Freundschaft, die ihn mit König Oskar vereine, stet« stärken und bewahren und diese Ge sinnung auch auf seine Kinder übertragen. Er wünsche dem Königlichen Hause Schwedens und seinem Volke Glück und Ehre. Englands auswärtige Politik. (W. T. B.) Bristol, 11 September. Da« liberale UnterhauSmitglied Sir William Holland hielt beim Jahre«- kongreß deS Verbandes der Handelskammern eine Rede, in der er sagte, die HandelSauSsichten Englands seien jetzt besonders glänzend, da der politische Horizont gegenwärtig völlig wolkenlos sei. Dank unserem Könige, so fuhr er fort, konnten wir vor einigen Jahren mit Frankreich Beweise der Freundschaft au«- tauschen, die von einer Herzlichkeit waren, wie wir es lange nicht gewohnt gewesen sind, dank wiederum unserm Könige rft in unsern Beziehungen zu Deutschland durch die letzte Be gegnung des Königs mit dem Deutschen Kaiser in Cronberg eine große Steigerung der Herzlichkeit eingetreten. Zu dem englisch-französisch-italienischen Überein kommen bezüglich Abessynien. (W. T. B.) London, 11. September. Au« Adi« Abeba wird dem Reuterschen Bureau unterm heutigen Datum gemeldet, daß Menelik« Zögern, da« englisch-französisch-italienische Übereinkommen bezüglich Abessynien« anzunehmen, seinen Grund nicht in der Opposition gewisser Personen habe, sondern darin, daß Menelik so weittragende Schritte nicht unternehmen könne, ehe er seine ständigen Ratgeber, die sich im Oktober oder No- vember nach dem Ende der Regenzeit in Adi« Abeba versammeln, befragt hat. Zur Lage in Rußland. (Meldung der St. Petersburger Telegraphenagentur) St. Petersburg, 11 September. In neun Westgouverne- ment« sind jetzt die Verfolgungen und Strafen wegen geheimen Unterrichts aufgehoben worden, die eine Folge de« Verbot« der polnischen Sprache beim katholischen Unterricht waren Gegen wärtig ist für den Religionsunterricht die Muttersprache der Schüler und in den Vorschulen der polnische Sprachunterricht gestattet Vom Treiben der russischen Revolutionäre. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphenagentur.) Kiew, 11. September Zu dem Raube in der Filiale der Diskontobank in Bjelajazerkow wird weiter gemeldet, daß 12 bi» 14 bewaffnete Männer, die alle mit Ausnahme von zweien Masken trugen, in die Bank eindrangen, alle Ein gänge besetzten und, während da« Bankpersonal von Schrecken gelähmt war, alle Kaffen durchsuchten Es fielen ihnen aber nicht 80 000 Rubel in die Hände, wie gestern gemeldet wurde, son dern nur 43 565 Rubel. Erst al« der letzte Räuber da« Bank gebäude verlaffen hatte, wurde Alarm geschlagen und die Ver folgung ausgenommen; ein an der Verfolgung mitbeteiligte Schutzmann wurde erschaffen. ! - - Lewinson, beinahe eingeholt war, erschoß er sich. Auf Straße wurden 2409 Rubel aufgefunden. Zwei de« Ri anfalls verdächtige Personen, die verhaftet wurden, bekannten sich schuldig. Odessa, 11. September. Eine mit Revolvern bewaffnete
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