Dresdner Journal : 09.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190501093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-09
- Monat1905-01
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- Dresdner Journal : 09.01.1905
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vom Lrie-rschau-lahe. Übergabe der Festung. Die Übergabe der Gefangenen von Port Attkur ist gestern abgeschlossen E« sind im ganzen 878 Offizier« und Beamt« und 23 491 Mann E« heißt, die Bahn verwaltung in Sanyo habe Befehl erhalten, sich für den Transport von 20000 Russen von Echimonoseki nach Kure einzunchten Wahrscheinlich werden die Gefangenen in der Nähe von Kure untergebracht werden Die Schwerfranken werden vorläufig noch in Feldlazaretten in Port Arthur bleiben- alle, die transportabel sind, werden nach Japan gebracht werden, sobald die Ein richtungen für ihre Unterbringung beendet sind. Von den 878 russischen Offizieren der Armee von Port Archur haben 441 ihr Ehrenwort gegeben, nicht mehr gegen Japan kämpfen zu wollen und erhalten deshalb gemäß der Kapitulation die Erlaubnis, in ihre Heimat »trückzukehren; mit ihnen gehen 229 Ordonnanzen Die Generale Fock, Smirnow und GorbatowSky sowie Admiral Willmann haben e» vorgezogen, nach Japan in die Gefangenschaft zu gehen General Stössel tritt am 12 Januar von Dalny d»e Reise nach Rußland an. Da« „Reutersche Bureau" meldet au« NogiS Haupt quartier vom 5.: In Port Arthur brach am ersten Tage nach der Übergabe an zwei Stellen Feuer aus. General Stössel bat deshalb im japanischen Haupt quartier um Entschuldigung und erklärte, daß die Frei willigen, die nach dem AuSmarsch der Garnison in der Stadt zurückblieben, nicht ausreichten, die Sicherheit auf recht zu erhalten. Er bat, daß japanische Truppen sofort einrücken möchten Die Flotte ist eifrig mit dem Auffischen von Minen beschäftigt; trotzdem wird die Schiffahrt noch lange unsicher sern. Nur Regierungsschiffe haben Zu fahrt Dalny wird demnächst für den neutralen Handel geöffnet. Die Japaner beabsichtigen, au« Port Arthur eine bedeutende Flottenstation zu machen. Nack der Abfahrt der russischen Gefangenen wird nur eine kleine Garnison in Port Arthur bleiben. Die Kapitulationsverhandlungen. Ein Korrespondent des „Standard" traf gerade recht zeitig in dem Hauptquartier Nogis ein, um die letzten Tage der Belagerung und die Kapitulationsverhandlungen beobachten zu können. Wir entnehmen dem Berichte einige Stellen: „Die Kapitulation kam als eine große und willkommene Überraschung am NeujahrSIage, der ein japanischer Festtag ist. Noch immer ries der Donner der Geschütze das Echo in den Bergen wach, es schien, als sei das Ende de- Kampfes noch sehr fern. Um 4 Uhr nachmittags kam aber ein russischer Offizier unter der Parlamentärflagge bei den Posten an und fragte nach dem Offizier Er erklärte, der Träger einer Meldung des Generals Stössel an den japanischen Komman danten zu sein Ein derartiger Zwischenfall war in der letzten Zeit nicht- Ungewöhnliches und die Ankunft deS Boten erregte daher nur vorübergehendes Interesse. Der Kampf ging ohne Unterbrechung weiter, nur General Nogi und sein Stab wußten, daß General Stössel endlich zu der Einsicht ge kommen war, daß die Lage hoffnungslos war und daß er bereit war, sich zu ergeben Am nächsten Morgen um 8 Uhr verließ ein Bote die japanischen Linien mit einer Einladung General Nogis zu einer Konferenz um 1 Uhr zur Beratung der Kapitulalionsbedingungen. Während der Pause wurde die Nachricht bekannt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Aber merkwürdig, diese eigentümlichen Menschen nahmen sie ohne besondere Kundgebung von Freude aus. DaS Gefühl schien mehr das der Erlösung, als daS der Freude zu sein. Alles nahm seinen üblichen Fortgang ... Nichts, außer der Einstellung des Bombardement- ließ daraus schließen, daß etwa- Ungewöhnliche- vorging. DaS Erscheinen deS General- Nogi machte aber allem Zweifel ein Ende Unter den An strengungen der letzten schrecklichen Monate ist der Kommandeur der Belagerungsarmee, der kein junger Mann mehr ist, be trächtlich gealtert. Heute morgen sah er aber zehn Jahre jünger au- und nahm lächelnd die ihm von allen Seiten dar gebrachten Glückwünsche entgegen. — Die Zusammenkunft sand in dem Dorse Suischi statt. Das Dors liegt in der Ebene, etwa zwei Meilen von Port Arthur entfernt. Es ist ein Chinesendors, bestehend auS zerstreut liegenden ein stöckigen Hütten Seit Wochen lag es im Bereich des Bombarde ments und bestand infolgedessen fast nur noch auS geschwärzten Mauern. Es war sonst fast immer verlassen und öde, aber heute nachmittag bot eS den Schauplatz einer bewegten Szene. Am Ende einer langen von Ruinen eingeschlossenen Straße steht rin einfaches kleines Haus mit geflicktem Dach und einem Anbau Die beiden kleinen Fenster des ärmlichen Hauses waren mit Lehm verstopft und man hatte eine Tür in die Wand gebrochen. In diesem traurigen Gebäude fand die Konferenz statt, die mit der Kapitulation der großen Festung abichließen sollte Die Nachricht von dem Eintreffen der russischen Kommission hatte sich schnell verbreitet und eS hatte sich eine Menschenmenge angesammelt Zwei weiße Flaggen, die eine von einem Kosaken, die andere von einem japanischen Kavalleristen getragen, zeigten die Stelle an, wo die Konferenz statlfand. Die Kosakeneskorte war abgesessen. Die Leute schienen in vorzüglichem Gesundheitszustand und in vortreff licher Stimmung zu sein. Die Pferde zeigten keine Spur von mangelhafter Pflege Auf beiden Seiten der breiten Straße, die zu dem Hause führte, standen Reihen japanischer Soldaten, die schweigend aber außerordentlich interessiert diese letzte Szene der Belagerung beobachteten . . . Die Konferenz dauerte lange, denn es war manches zu besprechen und es mußten viele Details erledig« werden, ehe die Bedingungen Neubauten noch altertümlich anmutende und die moderne, die in zwei Jahrzehnten gemachte Stadt. Ähnliches ist auch anderswo zu sehen — überall gibtS alte und neue Viertel, aber Gleiches kaum irgendwo, weil eben hier das Alte gar so alt und das Neue gar so neu ist. Welche der beiden Städte malerischer, charakteristischer ist, braucht nicht erst gesagt zu werden, aber eS wäre ungerecht, ja töricht, Neu-Straßburg durch diesen Ver gleich abzutun Wir können nicht bauen, wie Erwin v Steinbach oder Johannes Schoch, der Meister des „Hotel du Commerce", und was das Wohnhaus des 20. Jahrhunderts betrifft, so wollen wir's auch ^ar nicht. Neu-Straßburg will mit dem Maß unserer Tage ge messen sein, und so angeschaut ist's ein im ganzen er freuliches Stadtbild, durchaus modern, für den heuügen Stand deutscher Baukunst, und zwar natürlich ebenso für das Gute wie da« minder Gute dieser Kunst höchst bezeichnend " — In höchst charakteristischem Gegensatz zu den Straßburger Stadtbildern stehen die Schilderungen aus Münster im Elsaß und dem einsamen herab gekommenen Bad Sulzbach. Der Abriß der Geschichte von Münster, den Franzos gibt, bestätigt die Erkennt nisse, daß Nachwirkungen früherer Zeiten in die Gegenwart hineinreichen und erhöht die Zuversicht, daß über kurz oder lang die Elsässer wieder die guten Deutschen sein werden, die sie ge wesen sind „Wie eS einst hier aufwärts und dann ab wärt« ging und nun wieder allmählich aufwärts geht, ist im Kerne «in Stück unserer deutschen Geschichte Und mögen sie den Hrn. KreiSdireklor ärgern, in den Reichs tag stet« einen „Elsässer" wählen, für Pari« schwärmen und untereinander französisch parlieren, wer da weiß, wie sie einst waren und nun geworden sind, sagt sich lächelnd: Nur zu ihr Guten, da» paßt eben für ros t^te« earöos ... Schwowe?! Selber Schwowe und wa» für echte!" Da» hübsch« Werk verdient zahlreiche Leser und reiht sich, so weit auch da« Elsaß von „Halb-Asien" der Kapitulation seftgefiellt werde» konnten Di« russische» Offiziere, di« alle r» eleganter Paradeuniform waren, wäre» ficben an Zahl. Unter ihnen befanden sich Oberst Reiß, General Stöffel-Generalstab-ches, und Generalarzt Valla ichow Di» Russen wurden »au fünf Japanern empsangen, zu de»ea General Jtscki, der Lhef de- GeveralftabS NogiS und Major Jamaoka befanden. Nach der üblichen Begrüßung berieten die Herren zunächst geschloffen und nachher unter sich. Dir gemetnsamr Konferenz wurde bald darauf wieder ausgenommen und gegen 4 Uhr wurde einem der Kosaken ein Brief au», gehändlgl, der damit in Begleitung eine» japanischen Kavalleristen in der Richtung aus Port Arthur davouritt. Der Brief soll an General Stöffel gerichtet gewesen sein Wieder nach einer Stund« wurde einem anderen Kosaken rin Brief übergeben. Der Russe gab seinem Pferd die Sporen und dir Peitfche und war bald dem japanischen Begleiter, der ihm unter dem Gelächter der Anwesenden folgte, weit voran- E» war Nacht, bevor dir Konferenz aufbrach, nach- dem die betderstitiaeu Bevollmächtigten zusammen gespeist hatten Al- wir unseren Weg über dir Hügel antratrv, sahen wir zum erstenmal da» Bild flammender Biwakfeuer. E» war jetzt nicht mehr nötig, Stellungen zu verheimlichen. We-Halb die Verteidigung so unerwartet zusammenbrach, ver mag ich heute noch nicht zu sagen * Zum Schluß seine» interessanten Bericht» sagt derselbe Korrespondent: „Während der Räumung sind die Soldaten damit beschäftigt, die Fort» zu untersuchen. In vielen Fällen ist überhaupt jede Spur von den Werken verschwunden Die Hügel sehen au» wie Berge, die von einem mächtigen Erdbeben geschüttelt wurden Die Stadt Port Arthur scheint verhältnismäßig wenig Schaden gelitten zu haben Wagen und Rikscha- fahren umher mit wohlgekleideten Personen, die alle- andere al- ver hungert au-sehen Die Zivilisten bereiten sich vor, die Stadt zu verlaffen und werden in der Nähe der Tanbenbai unter gebracht werden " Vom Schahs. St. Petersburg, 8. Januar General Kuropatkin meldet unter dem gestrigen Datum: In der Nacht auf den 7. Januar begannen die Japaner die Front unserer Mittelstellung zu beunruhigen. Sie wurden aber von unseren Posten bemerkt, mit Gewehrfeuer empfangen und zogen sich zurück. Wir hatten 3 Tote und 18 Ver wundete. In der Nacht zum 5. führte eine Abteilung Kavallerie auf unserer linken Flanke eine Erkundung de« Taitsykhe-Tale« in der Richtung auf Tsiantschan aus. Unsere Kavallerie griff dabei einen japanischen Vorposten an. Ein japanischer Unteroffizier und 20 Sol daten wurden verwundet und 5 Mann gefangen ge nommen. Die baltische Flotte. Nach dem Fall von Port Arthur wird die Frage lebhaft erörtert, ob es für die baltische Flotte noch einen Zweck hat, die ostasiatischen Gewässer aufzusuchen und den Versuch zu machen, das Wladiwostok-Geschwader aufzunehmen. Ober die Lage und die Aussichten der Flotte spricht sich ein englischer Marineoffizier wie folgt aus: „Die beiden Divisionen der baltischen Flotte unter dem Oberbefehl des Admirals Roschdjestwensky, die auf verschiedenen Wegen dem fernen Osten zusteuern, werden in kurzer Zeit einen besonders wichtigen Punkt erreichen. Die erste Division, die aus 5 Schlachtschiffen, 2 Panzerkreuzern, 1 Kreuzer I. Klaffe und einer Anzahl von Transportschiffen besteht und von Roschdjestwensky persönlich geführt wird, hat in 36 Tagen eine Entfernung von rund 4200 Meilen von Dakar bis Durban durchlaufen Sie wurde am 23. Dezember 30 Meilen in See vor dem letztgenannten Hafen beobachtet, und am Sonntag ankerte sie zwischen der Insel St. Marie und der Oftküste von Madagaskar. Die zweite Division, bestehend aus 2 Schlachtschiffen, 3 Kreuzem, 7 Zerstörern und einer Anzahl von Trans portschiffen, unter Admiral Fölkersahm, dürfte ihren Aufenthaltsort in Dschibuti augenscheinlich verlassen haben, um dieselbe Richtung einzuschlagen, und dürste bald bei St. Marie eintreffen. Die dritte oder Ergänzungsdivision, bestehend aus 2 Kreuzern, 8 Zerstörern und wenigen be waffneten Transportschiffen, befindet sich noch im Mittel ländischen Meere in der Nähe von Port Said. Ihre Weiterreise wurde sehr verzögert durch Havarien von 2 Zerstörern, die den Piräus zur Reparatur anlaufen mußten. Es wird gesagt, daß das Geschwader bei der Ankunft vor St Marie sich in vorzüglichem Zustande befunden habe. Diese Nachricht ist indessen doch mit einiger Vorsicht aufzunehmen, da die Schiffe zur Fahrt von Mossamedes nach Madagaskar unverhältnismäßig lange Zeit gebraucht haben. Diese langsame Fahrt erklärt sich vielleicht dadurch, daß die Maschmenräume der russischen Kriegsschiffe für die Tropenfahrten sehr schlecht geeignet sind, da die Schiffe doch hauptsächlich für den Verkehr in nördlichen Gewässern gebaut sind. Sie erklärt sich weiter aus der Schwierigkeit der Kohlenvcrsorgung, die durch Übernahme auf offener See nur unter gün stigen Verhältnissen überhaupt ermöglicht werden kann. Der nächste russische Hafen von Madagaskar aus ist Wladiwostok, das 7300 Meilen entfernt ist und auf der Reise dorthin sind die Sundastraßen zu passieren Von St. Marie bis zum westlichen Eingang der Straßen von Malaga ist die Entfernung 3300 Meilen und zu den Sundastraßen 3600 Meilen, und wenn Roschdjestwensky nicht imstande ist, einen noch größeren Kreis zu beschreiben, so wird er gezwungen sein, eine dieser zwei Engen und ge jährlichen Eingänge in die Gewässer des Stillen liegt, den früheren Schilderungen von Land und Leuten gut an, die K. F. Franzos gegeben hat. Musik. * Leo Falls dreiaktige Oper „Irrlicht" hatte bei ihrer gestrigen Uraufführung im Hoftheater zu Mann heim, wie uns ein Privattelearamm meldet, einen sehr großen Erfolg. Der Komponist wurde oftmals stürmisch gerufen. * Ein für Theologen und Fachmusiker, aber auch für die große Allgemeinheit wichtiges und interessantes Preisausschreiben erläßt der schon mehrfach auf dem Gebiete der geistlichen Musik tätige Pfarrer Hermann Barth in RuhlSdorf, Niederbarmm. Es handelt sich um Gewinnung neuer eigener Melodien zu einer Reihe in dieser Hinsicht mehr oder minder verwaister protestantischer Kirchenlieder, die heute nach ihnen gar nicht anstehenden Parallelmelodien gesungen werden. Wer vermöchte z. B das Adventlied „Wir warten dein, o Gottessohn" oder den Osterhymnus „O auferstand'ner Siegesfürst" mit Andacht nach der Tonweise von „Was Gott tut, das ist wohlgetan" zu singen. E« ist in der Tat so, daß sich Text und Melodien bei den protestanti schen Chorälen ost nicht innig miteinander verschmelzen. Es kommt hier doch noch auf etwas mehr als auf gleichen Stropycnbau an. Nun ist aber die nämliche Melodie bi» zu 19 Liedern im Gesangbuch überschrieben Der Charakter der Dichtung, Kirchenzeit u a. muß bei solchen Verfahren selbstredend außer acht gelassen werden. Obendrein sind auch manche Tongänge veraltet, schwer zu behalten, unserm ästhetischen Empfinden nicht ent sprechend, schwerfällig eintönig. So dürfte e« verdienstlich sein, daß hier 1000 M für die beste neue Melodie au-gesetzt werden, die den Ansprüchen genügt, daß sie original, gehaltvoll, kirchlich, für den Gemeindegesang geeignet ist und sich dem Gedanken de» Texte» genau anschmiegt, ohne trivial oder gesucht zu sein. Al» Ozean» zu wählen Zwischen Madaga»kar und Sumaka liegen aber keine größeren Plätze, sondern mir einige unvedeutende Korallermseln. di« außerdem in englischem Besitz« sind und auf Vieser Streck« Kohlen einzunehmen, würde mit den gn ßlen Schwierigkeiten verßmw.n, wenn nicht ganz unmöglich sein. Von dem Augenblicke an aber, in dem da» Geschwader da« eine oder da« andere der erwähnten Eintritt«tore zu den Gewässern de« fernen Osten« passiert, dürften namentlich im Hinblick auf die japanischen Gegenmaßregeln die Schwierigkeiten beginnen Bereit« jetzt versammeln sich Admiral Kamimura« Kreuer und Zerstörer in der Nähe der genannten Meeresstrak.n und man weiß, daß seine Flotte in diesen Gewässern verstärkt worden ist durch eine Anzahl bewaffneter Handrl«dampfer, deren Hauptaufgabe e« sein wird, di« Kohlenschiffe und TranSportdampfer zu belästigen oder zu nehmen, die der russischen Flotte dienen Ader auch di« Schlachtschiffe müssen unterweg« Kohlen cinnehmen, wenn sie hoffen, jemal« Wladiwostok zu erreichen. Ob nun Roschdestwensky beabsichtigt, die dre, Geschwader bei Mada gaskar zu konzentrieren oder ob er verbuchen wird, in getrennter Formation Sumatra zu erreichen und gleich zeitig die Malaga und die Sundastraße zu benutzen, läßt sich jetzt natürlich nicht voraussehen Wa» er aber auch von Madagaskar aus unternimmt, überall starrt ihm die Schwierigkeit der Kohlenversorgung entgegen und lähmt seine Entschließungen. Weitere Mitteilungen. Washington, 7. Januar. Der amerikanische Ge sandte in Söul wurde von der koreanischen Regierung benachrichtigt, daß die Japaner auf Quelpart eine Streitmacht landeten, die daselbst Befestigungen er richtet. Suda, 8. Januar. Die russischen Kreuzer „Oleg", „Jsumrud", „Dniepr" und „Rion" sind mit den Tor pedobooten „GroSny", „Gromky" und „Resvy" heute nachmittag nach Port Said abgegangen. Paris, 7. Januar. Der Minnister des Äußern Delcasss empfing heute die Vertreter zur Hüller Kon ferenz, Admirale Frhr. v. Spaun und Dubassof. Tokio, 8. Januar. Admiral Kataoka berichtet, ein Kreuzer, ein Torpedobootzerstörer und ein Torpedo boot seien den nach Tschifu und ein anderer Kreuzer, ein Kanonenboot und eine Anzahl Zerstörer den nach Kiautschou geflüchteten russischen Schiffen gefolgt. Ein Telegramm des Admirals Kataoka meldet, daß die nach Tschifu und Kiautschou entsandten Schiffe auf ihre Stationen zurückgekehrt seien, nachdem sich die Kommandanten überzeugt hatten, daß die nach den dortigen Häfen sich geflüchteten russischen Torpedobootzerstörer völlig desarmiert wären Der ÄufstanL in Deutsch-LLdwestafrika. Nach Meldung General« v Trotha hatte Major Meister am 2., 3. und 4. Januar hartnäckige Gefechte beim Vorgehen von Stamprietfontein bis Groß-NabaS. Mit dieser Ortsbezeichnung ist anscheinend Gei-Naba- karus gemeint Groß-NabaS wurde nach fünfzig stündigem Kampf genommen. Der Feind war 1000 Mann stark, darunter nach Aussage Gefangener Friedrich Ma- harero mit 250 HereroS. Genaue Nachrichten über die diesseitigen Verluste konnten noch nicht übermittelt werden, da die Heliographen linie durch dringend notwendige Telegramme über Truppenbewegungen und Nachschub von Verpflegung und Munition vollständig in Anspruch genommen ist. Die beträchtliche Anzahl von Kämpfern, sowie die Lage des GefechtSortS läßt cs als nicht unmöglich er scheinen, daß sich unter der Schar dieser Aufständischen auch Krieger der Roten Nation befunden haben, deren Zahl auf etwa 600 Mann geschätzt wird. Ihr Kapitän Manasse Noreseb hat sich bekanntlich dem Aufstand gleich anfangs angeschloffen. Sein Sitz HoachanaS (nördlich von Kalk- fontein gelegen) wurde schon Ende Oktober als durch unsere Truppen gesichert bezeichnet. Anfangs November befand sich dort die 7 Kompanie des 2. Regiments unter Oberleutnant Grüner, die jetzt zur Abteilung de« MajorS Meister gehört Die konzentrische Aktion gegen Gochas betreffend sei daran erinnert, daß Major Lengerke, der vom Südosten her, von KoeS über Persib vorrückt, di« Veldschoendrager am 12 Dezember bei KoeS geschlagen und bis zum 18. südwärts gegen die Karrasberge verfolgt hat. Die Kriegs karte verzeichnet einen Koes mit Gochas verbindenden Weg, der durch wenig besiedeltes Gebiet führt Von Südwesten her, von Gibeon, marschiert über GramuS die Kompanie Ritter vor, deren Anwesenheit in der Gegend von Gibeon durch die Meldung über den Kampf am Hvdup am 21. Dezember bekannt ist. * * * ES gehen demnächst folgende Truppentransporte in das Südwestafrikanische Aufstaud-grbiet: Am IS. Januar drei Proviantkolonnen, zwei Etappenkompanien, Funken- telegraphenpersonal, SanitätSfuhrpark und Personal für da» Pferdedepol Süd, das voraussichilich in Lüderitzbucht stationiert wird Die drei Kolonnen werden aus dem Dampfer „Haus Woermann" verladen, der Rest diese» Transport» aus dem Dampser „Lulu Bohlen'. Die Gesamtstärke des auf den beiden Dampsrra unnige! lachten Transport» bniagt 4S Offi ziere u, IV4Ü Mannlchaüen und «rs Pferde Am »o J«»»»r geht mit de« fahrplanmäßigen Dampser .Belgrano' «tue zweite Scheinwerserabteilang und eine Verstärkung de» Sanu^wpcrwnal« in ungefährer Stärke von » Lsfizirre» rc nad öd Mannschaften nach. Lorausfichtlich am 1ü g«br»»r folgt auf de» Dampfer .Eduard' »ine neue Kolo»««- abteilung Tagtsgeschichk. Dresden, 9. Januar Se. Majestät tzer König wohnte am gestrigen Sonntag dem Lor mittagSgotter dienst« in der katholischen Hofkirche tei und erteilte darauf im König! Rendenzschlofi« Audienzen Hierbei empfing Allerhöchstversrlbe folgende Abordnungen: Eine Deputation der Stadt gemeinde Crimmitschau unter Führung de» Bürger meister- Beckmann, eine Deputation de- Verein« „Dresdner Presse" unter Führung des Prof. Starcke, eine Deputation de- Hausbesitzervereins zu Dresden unter Führung de- Baumeisters Stadtrat Hartwig, eine Deputation des Direktoriums der Polytechnischen Gesellschaft, Gewerbeverein für Leipzig, unter Führung des Direktors Sack-Leipzig, eine Deputation deS HandwerkervereinS zu Freiberg unter Führung deS Malermeisters Hertwig, eine Abordnung de« AuSschusses der Studierenden der König! Tierärzt lichen Hochschule unter Führung des eanck meck «et. Schubert, eine Deputation deS Landesverband- Säch sischer Geflügelzüchtervereine unter Führung de« Buchdruckereibesitzer Becker Dresden und eine Depu tation des Sächsischen PhotographenbundeS unter Führung deS Prof. Krone. Weiter empfing Se Majestät die Herren v Otto Graf Vitzthum v. Eck städt, Bauräte Weber, Klien und Homilius, Ober amtsrichter, Oberjustizrat Müller-Leipzig, Ober- landesgerichtSrat und Konsistorialrat Or. jur. Mayer, Landrichter und Konsistorialrat vr. de Lasalle, die Landrichter vr Ackermann und Ranst-Leipzig, die Rektoren deS Königl. Gymnasiums in Schneeberg Prof. vr. Weinhold und des NikolaigymnasiumS in Leipzig Prof. vr.Kaemmcl, die Oberlehrer Professoren vr. Boehnc, vr. Erdenberger-Chemnitz, vr. Francke Rochlitz, vr. Herrmann-Leipzig, Lamprecht-Bautzen, Lange Leipzig, vr. Merkel-Zittau, Müller-Chemnitz, vr Peter, vr Rudolph, vr Wagner Dresden und vr Wölfel-Freiberg, Prof. Brandes, Vermessungsinspektor Schreiber-Niedersedlitz, SanitätSrat vr. meck. Dillner- Radeberg, KommissionSrat Kanzler, Bürgermeister Wagner-Plauen i. V , Baumeister Teichgräber, Ge meindeältester Häbold-Kötzschenbroda und Oberlehrer Friedemann. In den Nachmittagsstunden unternahm Se. Majestät der König mit Allerhöchstseinen Kindern einen Ausflug nach dem Rabenauer Grunde und um 6 Uhr fand Familientafel bei Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde statt. Heute vormittag nahm Se. Majestät der König die Vorträge der Herren Staat-minister, der Hos- departementschefs und deS Königl. Kabinettssekretär» entgegen Den Kammerherrendienst bei Sr. Majestät dem König hat auf die Zeit vom 8. bis mit 21. Januar der Königl. Kammerherr Graf v. Zech-BurkerSrode auf Bören übernommen. Dresden, 9. Januar. Im Allerhöchsten Auf trage hat sich gestern Se. Exzellenz der General adjutant weiland Sr. Majestät des Königs Georg General der Infanterie v. Treitschke nach Stock Holm begeben, um Sr. Majestät dem Könige von Schweden und Norwegen die Thronbesteigung Sr. Majestät deS Königs Friedrich August zu notifizieren. Deutsches Reich. Berlin. Zur Abendtafel bei Ihren Majestäten waren am Sonnabend der Generaladjutant General quartiermeister v. Moltke und der Chef des Admirakstab» der Marine Admiral Büchse! geladen. — Nach einer dem Kommissionsbericht über den Großschiffahrtsweg Berlin—Stettin beigegebenen Tabelle hat sich der Bestand der deutschen Fluß-, Kanal-, Haff- und Küstenschiffe von 17 653 mit einer Trag fähigkeit von rund 1400000 t im Jahre 1877 auf 24839 mit einer Tragfähigkeit von rund 5 Mill. 1 im Jahre 1902 gesteigert. Die Zunahme beträgt demnach in dem fünfundzwanzigjährigen Zeiträume bei der Zahl der Schiffe 41 und bei der der Tragfähigkeit 257 Pro; Di« Zahl der Dampfschiffe hat sich von 570, wovon 296 Personendampser, auf 2604, wovon 1192 Personen dampfer, erhöht. Der größte Teil der Dampfer entfällt auf die Elbe, nämlich 221 und 1382, eS folgen Rhein und Bodensee mit 204 und 491, Oder mit 50 und 272, Schlußtermin für die Einsendungen ist der 15. Januar 1905 angesetzt. Als Preisrichter sind gewonnen: Pastor I-io. Breest in Berlin, Prinz Heinrich XXIV. Reuß j. L , Konsistorialrat Prof. 0. Knoke in Göttingen, Prof. Theodor Krause in Berlin, Musikdirektor Lubrich in Sagan, Superintendent Nelle in Hamm, Pfarrer vr. Orphal in Dobbrikow und Prof. Radecke, Direktor des Königl. Akademischen Instituts für Kirchenmusik in Berlin Theater. * In dem kürzlich erschienenen ersten »Hefte des „Archivs für Theatergeschichte" Verlag Ernst Fischer u Co, Berlin) veröffentlicht vr. Wilh. Altmann „Ifflands Rechtfertigung seiner Theaterver waltung vom 27. Juli 1813". Wir entnehmen daraus die interessante Stelle, durch die sich Iffland gegen den Vorwurf verwahrt, den Geschmack des Publikum» nicht genügend zu berücksichtigen. Er äußert sich folgender maßen: „Wer ist Publikum zu Berlin? Haude und Spener (die Besitzer einer damals sehr angesehenen Zeitung) oder einzelne Teekotterien, mißvergnügte Autoren, parlsur» am Dessert oder da» Publikum >m Theater? Wenige wollen Goethe, mehrere Schiller, viele den Rochu« Pumpernickel Viele preisen Mozart, wenige besuchen ihn; die „Vestalin" (von Spontini) wird geliebt, wenig besucht. Die in jedem Bierladen liegenden Zeitungen zerreißen auf mutwillige Weise jede Neuheit. ,,E« ist nicht« dran, die Zeitung sagt«; ich gehe nicht hinein " Damit werden von einzelnen, eh« da« Publikum hat urteilen können, alle neuen Stücke fast zerrissen. Ich habe der Kasse wegen gebeten, e« möchten alle Rezensionen bi« nach gegebener dritter Vorstellung verboten werden Man hat die« „al« der Freiheit de» Urteilen« entgegen" versagt. Der Direktor hat also für da« Publikum zu sorgen, wa» Berlin enthält; er muß streben, diesem mannigfach zu sein, und da« Repertoire beweist, daß er da» ist Er darf nicht auf den Salon, nicht auf den einzelnen Miß vergnügten, nicht auf den überreizten schönen Geist, nicht auf den gelangweilten Abonnenten, der jeden Tag ein neues Stück sehen möchte, nicht auf den parteisüchtigen Gelehrten Hinsehen: er muß alle im Blicke haben, von allen sich beurteilen, von allen sich mißverstehen lassen Gerechtigkeit muß er nur von einzelnen erwarten. Daß Goethen« Werke nicht die Mehrheit für sich haben, daß Schiller nicht ersetzt ist, daß Spontini nicht mehrere der „Vestalin" gleiche Werke schreibt, daß es in Berlin eine französische Partie, eine mächtige Pattie gegen fran zösische Musik gab, daß wir in einer Zeit oer Stürme leben, wo Sorgen, Abgaben, Verluste, Einquartierungen und die Dunkelheit der Lage die Menschen von allem degoutiert und da« Theater das einzige bleibt, wa« man ungehindert loben, verachten, zerzauseln und bespötteln kann, daß da« Publikum verarmt und, um sich diesen Zustand nicht einzugestehen, sich da« Air gibt, al« sei die Sache nicht de« Werte«, daß man sie betrachte, daß da« Publikum von veralteten Lieblingen nicht mehr be friedigt wird und eben diese veralteten Lieblinge doch nicht missen will... Diese« alle«, so nachteilig e« ist, ist nicht die Schuld de« Direktors." * Im Königl. Opernhause ging vorgestern Bellini« „Norma" in Szene, und da» gut bektzw HauS bewies, daß «S nur vorteilhaft ist, neueinstudiettr Werke auch dann nach Kräften auf dem Spielplan zu kalten, wenn sie anfänglich nicht eigentlich einzuschlagtn schienen. An einem der günstigen ^heatertage gegeben, würden, worauf hier zu wiederholten Malen hingewiesen wurde, Opern wie die „Folkunger", „Maccabäer", dann wohl auch die „Verkaufte Braut" u. «. alle Chancen haben, guten Besuch zu finden Da« lehrt der Fall Norma Die gegenwärtige Aufführung diese» Werke« ist übrigen» aber auch ein« der besten Darbietungen, di« un» da« Königl Institut in letzter Zeit bot. Bor allem iß, w r« El lamm bekam «lat daß Te. oben aus inne Der Vori nehn stall, Wiel einig vrrs sum um vast daß »alil wert R Schaf der it Tcleg gesetzt bürg Hand Hand bei rei dar um »ei J»I dies Da re« len von im -ts« au» Der jetzt arte rent rent In drfiei ruht S «in 1 er er! «nne! 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