Dresdner Journal : 23.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190502239
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050223
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-23
- Monat1905-02
- Jahr1905
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- Dresdner Journal : 23.02.1905
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Dresdner sr 4 ^45 Donnerstag, den 33. Februar nachmittags 1905 Amtlicher Teil. 17b G. c. 100 s. 8,60 s Bebördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Kunst und Wissenschaft. stets von daß sie die S7,7S B. 104,10 ». Reorganisation der eng leitenden Marinekreisen 101 ». ISS,7b B. 12» ». ib« ». 77» E I«b bE «66 «. 1b4 «. 187 B. 181 « 7S » 203,60 B. lvS B .04 » Die Kriegsflottr der Vereinigten Ataaten. Unter dem Eindrücke der unlängst veröffentlichten oo G oo G 01 s oo.bv G 04 s r,7b « k G >v « "L e tritt in den der unter der (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf Mrd Zuriicksenduna der für die Schristteituug bestimmten, aber von dieser nicht ein- gesorderten Beiträge bean- s-ruchl, so ist da» Postgeld beizufügen. 4 16»,76 «. 4 1b7 E 4 127 b«. t — 4 IS» «. 1 — ves»i»»ret«: : Bezüge durch dl« läftvste», tuuerßat» Präsidentschaft Roosevelt schon wiederholt laut ge wordene Wunsch, eS dem britischen Vorbilde gleich ui tun und nach und nach die stärkste und beste Flotte der Welt zu beschaffen, wieder mehr in den Vordergrund. Dieser Gedanke kommt auch durch die soeben erfolgte Veröffentlichung des amerikanischen Flottenbauprogramms für das Jahr 1905» zu sehr prägnantem Ausdruck, indem dadurch bekannt wird, daß schon jetzt wieder der Bau von drei Panzerschiffen, fünf großen Kreuzern, zwölf Torpedofahrzeugen und zwei Kohlenschiffen im Bettage von 176 Mill M. beabsichtigt wird, ob gleich doch erst im Vorjahre ein Schlachtschiff, zwei große Kreuzer, drei kleine Kreuzer, zwei Kohlenschiffe und drei Unterseeboote vom Kongreß bewilligt worden waren Wenn in diesem Tempo weitergearbeitet werden sollte, dann allerdings kann eS niemand wundernehmen, wenn das erhoffte Ziel rechtzeitig erreicht wird und die für das Jahr 1913 projektierten Geschwader mit der Gesamtzahl von 48 Linienschiffen zum Auslaufen bereit sind. Allerdings genügt eS nicht allein, große Schiffsprogramme zu entwerfen und alsdann die Schiffe in Bau zu geben, sondern in heutiger Zeit kommt eS ganz besonders auch darauf an, wie die Schiffe gebaut werden, ob bei ihnen alle Forde rungen der modernen Technik, der Panzerung und Bestückung berücksichtigt wurden und ob namentlich auch das Homogenitätsprinzip, das die Engländer bei ihren Linienschiffen so hoch halten, genügende Beachtung gefunden hat. Nun kann ja freilich nicht in Abrede gestellt werden und wird auch selbst in , 101,rs B !100 «. T01 E. i 101,7b «. »7,7L B WS,2b b«. s103,26 B. 10»,2Ü » 101,60 B. 100 ». 102 S. ! — 100,60 B 100 v. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Schuldirektor Friedrich Wilhelm Börner in Leubnitz das Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtS- orden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den in den Ruhestand getretenen Bürger- fchullehrern Gustav Hermann Aehnlich und Karl Adolf Hausold in Crimmitschau das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem in den Ruhestand getretenen Lehrer Wilhelm Friedrich Wilo in Schneckengrün das AlbrechtSkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Technische Vortragende Rat im Finanzministerium geh. Baurat Waldow dar ihm ron Sr. Majestät dem König von Württem berg verlieheneKommenturkreuz 2. Klasse deSFriedrichS- ordens annehme und anlege. ^r«ennungen, Bersetzunge« re. im -stent' liche« Dienste. Im SeschLftSbrreiche »e» Ministerium» »er Imam««. Bei der Berg- und Hüttenverwaltung ist ernannt worden: Beger als Lagergehilfe bei der König!. Prrzellanniederlage in Leipzig. dem bekannten Orientmaler Arthur Melvile in Tanger, wo er dem Lichte nachging Die ganz hell gehaltene Ansicht von Tanger, „der weißen Stadt", unv von Tetuan in Marokko erinnern an diese Zeit seiner Ent wickelung. Im Jahre 1888 schuf er das unglaublich geschickt gemalte Repräsentationsbild, das die Eröffnung ver Glasgower Ausstellung durch die Königin Viktoria darstellt und da» bei seinem Bekanntwerden m München großes Aufsehen erregte. Da» kleine Gemälde vom Jahre 1902, da» eine Episode au» dem KrönungSzug König Edwards behandelt, läßt un« erkennen, daß er auch heute noch imstande ist, derartige heikle Aufgaben geschmackvoll zu bewältigen. Auch in Alexander Jamieson lernen wir einen tüchtigen englischen Porträtmaler kennen, doch imponiert er un» noch mehr durch seine echt malerische Wiedergabe von architektonischen interessanten Partien au» den fran zösischen Hafenorlen Dieppe und Le Treport. D. I. Neave scheint sich auf die Landschaft zu beschränken und seine Vorwürfe gern au« dem Leben und Treiben der vornehmen englischen Gesellschaft in den Londoner Park« und auf der Themse zu entnehmen Geschmack und flotte Behandlung, die sich nicht in Einzelheiten verliert, sprechen zugunsten aller seiner sieben bei Richter vor- geführten, mäßig großen Bilder. Joseph Oppen heimer, der letzte in der Reibe diesrr englischen Künst- ler, zieht un« wiederum al« Bildni«maler am meisten an, und zwar empfiehlt er sich im Gegensatz zu Lavery mehr durch seine Herrenbildnisse, al» durch da« einer Dame in rosarotem Kleide, da« kaum mehr al« eine Farbrnstudie ist. Er versteht sich auf di« psychologisch« Analys«, ohn« vi«l zu unterstreichen und dadurch auf- Emil Richters Kunstsalon. Die Dresdner Kunstfreunde können sich nicht darüber beklagen, daß ihnen bisher zu viel Gemälde englischen Ursprungs vorgeführt worden wären. Im Gegenteil: wer nur in Dresden Gelegenheit gehabt hat, Proben der neueren englischen Malerei kennen zu lernen, hat kaum eine Ahnung von ihrer großen Bedeutung und überraschenden Gediegenheit Schon aus diesem Grunde darf die kleine Kollektion englischer Bilder, die zurzeit in Richter« Kunstsalon zu sehen ist und demnächst noch erweitert werden soll, nur mit Freuden begrüßt werden, obwohl, wie vorau-geschickt werden soll, irgendwelche wirklich hervorragende Stücke in ihr nicht enthalten sind Aber das Turchschnittsmaß ist durchaus beachtlich, und ihr besonderer Vorzug besteht in dem Umstande, daß sämtliche Nummern keinen Zweifel über ihr« englische Herkunft gestatten. Einen in Deutschland bekannten Namen besitzt bloß der im Jahr« 1858 in Glasgow geborene Schott« John Lavtry, der jetzt in London lebt. Er hat sich an vielen deutschen Ausstellungen der letzten Jahre beteiligt und ist auch auf der unserigen vertreten gewesen Er ist einer der geschmackvollsten unter den jetzt lebenden englischen Bildnismalern und ernxist sich auch in den bei Richter ausgestellten Probm als solcher. Bmmhmheit der Auf- sassung, sichere Beherrschung de« Malerischen, wohl berechnete Zurückhaltung von alle» grellen Tön«n geben seinen Schöfungen jene« aristokratische Gepräge, da» seinen Pinsel auch außerhalb England« so beliebt gemacht hat, obwohl oder vielleicht gerade weil seine Stärke kein««- weg« auf dem Charakteristischen beruht. Seine Vorzüge kommen in erster Linie in seinen Damenbildnissen zur Wissenschaft. * Eine bemerkenswerte Forschungsreise durch Tibet haben vier junge Engländer, die Kapitäne Raw- ling, Rydor, Wood und Leutnant Bailey nach glück licher Beendigung der englischen Expedition unternommen und jetzt erfolgreich zu Ende geführt. Sie kehrten nicht mit dem Obersten Jounghusband von Lhafsa aus zurück, sondern wandten sich kühn nach Westen und durchzogen Tibet, kamen zu den fast völlig unbekannten Quellen des Brahmaputra und dem Flußgebiet de« Indu»; sie legten 800 englische Meilen zurück und haben einige wichtige geographische Fakten sichergestellt Ki-Sang, ein tibe tanischer Beamter, begleitete die Reisenden al« Vertreter der Behörden von Lhassa mit geheimen Vollmachten, die den Engländern die Wege bahnen sollten Man gelangte zuerst nach Shigatfe, einer der wichtigsten Stationen für Reisende; eine hübsche Stadt mit steinernen kleinen Häusern bot sich dar, deren niedere Dächer überglänzt wurden von den goldenen Dächern der heiligen Gräber der Tashi Lama« Zum erstenmal seit hundert Jahren betraten Europäer diesen Ort. Nach einem Aufenthalt von sech« Tagen ging e« weiter Bald verschwanden nun auch die Weiden, die bi« dahin die Gegend geschmückt, und eine baumloie Wildni« umfing die Wanderer, in der nur braune Felsen und schmutzige« Gra« starrten und dazwischen Schnee und Ei« Die ganze Gegend war un- nachtbar und öde; nur «twa« Moo« und Gra« sproßte >»kt»dt»»»«s»edthre»: Dir Zell« kleiner Schrift der M 7 mal aespalttnea Ankündi- W aungs LtUc oder deren Raum W M W 20 Ps Bkl Tabellen- und ^IIIIlI IIIII W M W W M D W M M M W . dakiwnssinch i Eingesandt) sie TP PPPP* --L-LÄ."" Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Herausgegebeu von der Königs Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. «»nähme der Anzeige» bi» mittags 12 Uhr für dl« nach- Grscheine* t Werktag» nach». 6 Uhr. — Originalbertcht» und Mitteilungen dürfen nnr mit voller Quellenangabe nachgedruckt »erden. mittag-erscheinende Nummer. haben w»e da« Kamel für die Sahara Aus ihrer Milch wird Butter gemacht und sie bilden den hauptsächlichsten Viehbestand dieser Nomaden, die sonst nur noch Salz und Borar sammeln und die feine Wolle ihrer Ziegen scheren, wodurch sie die Tauschmittel für Graupe nnd Tee erhalten, die sie sich in Shigaffe einhandeln Ki-Sang und feine Leute ritten auf störrigen tibetanischen Pony», den Europäern aber war es bei dieser Art der Fortbewegung zu kalt; sie gingen die ganze Zeit zu Fuß. Einige Tagereisen hinter Shigatse trennte sich die Gesellschaft Die Kapitäne Rawling und Ryder wandten sich längs des südlichen Ufer« des Sanpo hinab und gelangten schließlich über einen 18000 Fuß hohen Paß hinweg in das Gebiet der Wasserscheide des Gange«, die sich in der Nähe de« Everest, des größten Berges der Welt, befindet Kapitän Wood und Leutnant Bailey überschritten den Sanpo auf einer Fähre und durchforschten da» Land nach Norden Von Zeit zu Zeit vereinigten beide Parteien sich wieder Kapitän Ryder gelang e«, die lange schwebende Frage, ob e» noch höhere Spitzen al» den Everest im Norden dieser gewaltigen Gebirg»masse gäbe, dahin zu entscheiden, daß er die überragende Höhe de» Everest feststellte. Die Reisenden hatten sehr unter dem Wetter zu leiden; Ströme, die vom Ei» gewaltig angeschwollen waren, mußten über schritten werden; der Wind blie» durch die dicksten Kleider und ließ sie vor Kälte erschauern In dem Gebiet der B^sserscheide de» Sutlej stieß man auf die tibetanische Antilope, die noch so wenig gejagt ist, daß sie vor den Menschen nicht floh und sich ruhig erlegen ließ Der berühmte Manasarawar See, besten hundert Quadrat - meil«n große Oberfläche völlig »»gefroren war, wurde erreicht E» ist lange eine EtrcttOagc gewesen, ob dieser Se« mit dem Raka«tal See in Verbindung steht und ob beide wieder mit dem Flußgebiet de« Sutlej in Zn» unparteiisch urteilenden Marinekreisen Amerikas nicht geleugnet, daß eS um die SchiffSbauprinzipien hier nicht immer gut bestellt gewesen ist, daß namentlich während der langdanernden Streitigkeiten zwischen den Admiralen O'Neil und BowleS zitier- und dem Ad miral Taylor anderseits viele Fehler und erhebliche Bauverzögerunyen vorgekommen sind und daß die Flotte tatsächlich vor der Gefahr stand, in ihrem militärischen Werle mehr und mehr rückwärts zu gehen Aber wenn auch inzwischen nicht alle Versäumnisse auf einmal wieder gut gemacht werden konnten, wenn eS naturgemäß nicht möglich war, den Aufschub in der Fertigstellung längst begonnener Schiffe sofort einzuholen, so lassen sich doch die großen Fortschritte in den Schiffsbau tendenzen, nachdem die Admirale O'Neil und BowleS Sieger in den obwaltenden Meinungsverschieden heiten geblieben sind, ebensowenig verkennen, wie die zufriedenstellenden Resultate, die mit dem neuesten Schlachtschifftyp der„Connecticut"-Klasse bereits erreicht wurden. Nicht nur sind diese Schiffe sehr gut ge panzert, sondern sie haben auch eine starke Be stückung, verfügen über eine Torpedoarmierung von vier Unterwasserrohren nnd haben zudem den Vor teil, daß ihr Tiefgang, trotz des hohen Deplace ments von 16500 t, nur 7,5 w beträgt. Die amerikanische Admiralität ist denn auch von dem Typ dieses Schlachtschiffs so befriedigt, daß nach demselben außer den 5 in Bau befindlichen Schiffen dieser Klasse auch noch der „New Hampshire" aus dem vorjährigen Bauprogramm, sowie die drei ein gangs erwähnten Schlachtschiffneubauten dieses Jahres hergestellt werden sollen. Mit 9 Schlachtschiffen eme- Typs würde alsdann dem Verlangen nach Homo genität der Geschwader in vollem Maße Rechnung getragen und damit ein Vorteil erreicht werden, der im Ernstfälle von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein dürfte. Aber nicht nur dem Schlachtschiffbau wenden die Amerikaner ihre volle Aufmerksamkeit zu, sondern namentlich auch aus dem Gebiete des Unterseeboots wesens, das sie noch vor nicht langen Jahren fast ganz allein behaupteten, sind sie unablässig tätig und bemüht, der französischen Konkurrenz den Rang abzu laufen. Von besonderem Interesse werden in dieser Hinsicht die seit langer Zeit erwarteten Vergleichs proben sein, die zwischen einem Unterseeboot der Holland-Company und dem kürzlich vom Stapel ge laufenen, nach seinem Erbauer benannten „Simon Lake X"-Boot stattfinden sollen und für die der Kongreß die enorm hohe Summe von 850 000 Doll, bewilligt hat. Scheinbar dauern aber der Admiralität diese in Aussicht genommenen Versuche zu lange, und deshalb hat sie aus eigenem Entschluß in diesen Tagen den Auftrag zum Bau zweier neuer Unter seeboote gegeben, die je 450000 Doll, kosten und die 81 bez. 105 Fuß lang werden sollen, womit sie die Größe der „Holland"-Boote (65 Fuß) wie auch die des „Simon Lake X"-BooteS (70 Fuß) wesent lich übertreffen würden. Aber bei aller Anerkennung für die große Rührigkeit, mit der sich die amerikanische Marine an dem Aufschwung ihrer Kriegsflotte betätigt, darf eine unparteiische Prüfung aller einschlägigen Ver hältnisse einen Punkt nicht aus dem Auge lassen, der in der Presse jenseits des Ozeans bei der Er örterung wichtiger Marinefragen und den Hoffnungen auf einen bald zu erwartenden bedeutenden Schiffs zuwachs fast gar nicht Erwähnung findet, trotzdem er sehr auf der Hand liegt und geeignet erscheinen muß, der Verwirklichung manch schöner Hoffnungen ernste Gefahren zu bringen. Es handelt sich um spondenz, in der behauptet wurde, daß die Pläne zur Beendigung des russisch-japanischen Krieges bereits feste Gestalt angenommen hätten, ja daß bereit» die Grund lagen angegeben werden könnten, auf denen eine Einigung zwischen den beiden Mächten erzielt werden würde Dieser Nachricht gegenüber hat die Presse ganz allgemein sich sehr skeptisch verhalten. Einige Einzelheiten waren darin offenbar frei erfunden, wie etwa ver angebliche russische Vor schlag, den südlichen Teil der Mandschurei sofort zu räumen und an China zurückzugeben, der in Widerspruch zu allen früheren Erklärungen Rußlands stehen würde, wonach die ganze Mandschurei dauernd als integrierender Bestandteil Chinas angesehen werden sollte. Auch abge sehen davon steht der sehr zuversichtliche Ton der Reuter- schen Depesche in einem zu auffälligen Widerspruch zu dem, was noch vor ganz kurzem von maß gebender russischer wie japanischer Seite über die Friedensaussichten geäußert worden war. Heute teilt nun auch die offiziöse „St. PeterSb. Tel.-Ag." mit, daß die Ansichten der russischen Regierung, wie sie in dem Telegramm vom 18. Februar dargelegt sind, sich in keiner Weise geändert haben. Damals schon hatte die selbe Telegraphenagentur den Gerüchten, daß Vor besprechungen für einen Friedensschluß zwischen Rußland und Japan begonnen hätten, ein energisches Dementi entgegengesetzt. Die neuere Mitteilung des Reuterschen Korrespondenten soll auf einem Mißverständnis beruhen — Auch in japanischen Kreisen Londons begegnet das Gerücht, wie das Reutersche Bureau heute milteilt, er heblichen Zweifeln. Man gab dort der Ansicht Ausdruck, daß die angegebenen Bedingungen, selbst wenn die Frage der Kriegsentschädigung nicht in Zweifel gezogen würde, unmöglich von Japan angenommen werden könnten Der Vorschlag, die Mandschurei nördlich bis Charbin an China zurückzugeben, sei der bemerkenswerteste, da hier durch Rußland trotz seiner eigenen Niederlage gewinnen würde; denn die Gegend der Nord-Mandschurei, die Rußland behalten würde, betrüge tatsächlich zwei Drittel der Mandschurei. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Meldung der „Wiener N. Fr. Pr", die unter dem gestrigen Datum mit Bezug auf eine englische Meldung über eine angebliche Vermittlertätigkeit des Kaisers Franz Joseph mitzuteilen weiß: Bor einigen Wochen wurde japanischerseitS in nicht amtlicher Weise angefragt ob nicht österreich-Ungarn die Rolle de- Friedensvermittlers übernehmen und der Kaiser als Doyen der Monarchen sich dieser Mühe unterziehen wolle In ebenso nicht amtlicher Weise wurde jedoch sestgestellt, daß Rußland damals — es war vor dem 22 Januar — von keinerlei Intervention für den FriedenSschluß etwas wissen wollte. Infolgedessen wurde die weitere Verhandlung fallen gelassen, da beim Kaiser keine Geneigtheit vorliegen soll, sich unter solchen Umständen für die Friedensvermittelung zu engagieren. An dieser Stimmung soll sich seither nichts ge ändert haben Sollte sich diese allerdings nicht zweifelsfreie und von der japanischen Gesandtschaft in Wien alsbald dementierte Meldung bestätigen, so würde sie ein neuer Beweis dafür sein, daß auf japanischer Seite das Friedensbedürfnis größer ist, als man offen einzugestehen für gut findet Von der russischen Flotte. Das dritte russische Geschwader ist gestern abend in der Richtung nach Westen aus der Skagenbucht abgefahren. In Beantwortung einer brieflich an den englischen Ministerpräsidenten ergangenen Anfrage, ob Maßregeln zum Schutze der Fifcherflotte auf der Doggerbank ge legentlich der Durchfahrt des dritten baltischen Geschwaders durch die Nordsee ergriffen worden seien, äußerte sich Balsour dahin, die englische Regierung hege da- feste Vertrauen zu der von der russischen Regierung gegebenen Versicherung, daß sie ausgedehnte Vorsichtsmaßregeln getroffen habe, um der Wiederholung solcher Vorfälle, wie sie sich am 21. und 22. Oktober vorigen Jahres ereigneten, vorzubeugen, und daß genaue Anweisungen zu diesem Zweckt an die ganze russische Flotte ergangen seien Aus Port LouiS (Mauritius) meldet das Reutersche Bureau: Unbestätigten Gerüchten zufolge suchen japanisch-. Agenten in der Nähe der Seychellen mehrere Inseln als Kohlenstationen zu kaufen oder zu pachten. den Mangel an Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften zur Bemannung der heute vorhandenen Schiffe und um die Tatsache, daß diese Fehlbeträge eher in der Zunahme wie im Abnehmen begriffen sind. Bestätigt es sich dazu, daß für die verstärkte Flotte 36000 Mann gefordert werden, so wird man die Besorgnis in betreff der Schiffsbesatzungen als berechtigt anerkennen müssen, zumal da von zuverlässiger Seite mit Bestimmtheit versichert wird, daß die gegen wärtig vorhandenen 21438 Mann nicht nur nicht auSreichen, sondern auch schwer unter der Fahne zu halten sind. Auch das darf schließlich in einer gewissenhaften Berichterstattung nicht unerwähnt bleiben, daß die Schaffung eines Admiralstabs nach dem Vorbilde des im Jahre 1903 ins Leben gerufenen General stabs für den fortschreitenden Ausbau der Flotte von einflußreicher Seite ganz energisch gefordert wird, mit der Begründung, daß das Navigationsbureau, das die Funktionen eines solchen Stabes bisher allein versehen hatte, weder nach seiner Zusammen setzung, noch nach seiner inneren Organisation be fähigt sei, alle technischen, taktischen und strategischen Fragen zu lösen, die heutzutage an eine moderne Kriegsflotte herantreten können. Dazu sei zu er wägen, daß bereits jetzt fünf Geschwader mit zu sammen 41 großen Schiffen in den verschiedensten Gewässern im Dienst bleiben würden und die Ober leitung einer so zahlreichen Flotte in einer fach- und sachverständigen Hand gehalten werden müßte. Gibt es hiernach bei der Flotte der Vereinigten Staaten auch mancherlei zu verbessern und in ge ebnete Wege zu leiten, so kann daS Gesamtbild nur als durchaus gut bezeichnet werden, denn eS ruht auf kräftiger Basis und ist in der Hand von Männern, die mit Sachkenntnis und zäher Energie ihre Ziele verfolgen. Der Ävfstand in Deutsch-Sü-westafrika. Nach Meldung des Generals v. Trotha vom 21. d. M. wurde am 2. Februar das durch einen Posten der Abteilung Koppy besetzte UkamaS (120 lun nord östlich Warmbad) von etwa 70 Hottentotten ange griffen. D-r Angriff wurde siegreich abgeschlagen * * über den Zustand, in dem sich die Reste de» Herero - Volks befinden, kommen jetzt einzelne Schilderungen zu uns Zacharias von Otjimbingue, der sich den Truppen ergeben hat, macht folgende Aussagen: Samuel Maharero entfloh nach dem ersten Schuß bei Osombo-Windimbe am 29. September mit anderen Häuptlingen, einigen Pferden, etwas Vieh und vier Wagen den Eiseb ab wärts. Nur wenige Berittene erreichten mit Samuel Onjainjai (Neinei der Kriegskatte), die anderen kehrten aus Wassermangel nach den letzten Wasserstellen des Eiseb um, darunter auch Willi Maharero mit dem Rest der Okahandjaleute; Pferde, Vieh und Wagen gingen verloren. Mit Ausnahme eines gut bewaffneten Restes Okahandjaleute, der mit Willi im Sturmfeld-Omuramba sitzt, soll Volk und Kriegsleute völlig zersprengt und der größte Teil der überlebenden ins Hereroland zurück- gekehrt sein. Banjo ist tot, Tetjo und Wambo sollen verdurstet sein. Aus Grootfontein im Norden wird be richtet: Die nach Amatoni gehende Abteilung, 70 Mann unter den Oberleutnants Wossidlo und Steinhausen hatten mehrere Patrouillengefechte, 10 Hereros wurden erschoßen und 56 Stück Großvieh erbeutet Die an- getroffenen Herero waren zum Teil sehr abgemagert, einer hatte vor Hunger Gras gegessen. Der russisch-japanische Krieg. Die Friedensgerüchte. DaS Reutersche Bureau verbreitete, wie wir bereits mitteilten, gestern eine St. Petersburger Korre- Geltung; die Toilette, die seine Heldinnen tragen, ist i großer Einfachheit, aber immer so gewählt, ie Reize zarter Wirklichkeit auf da» Wirksamste erhöhen In seinen jüngeren Jahren war Lavery mit 14» Cyica^ io Pres „ Nors. ii Pacific Silber Deutsche , Paris dS 5 Uhr loraüoa Lonsoli, ka 7,»0, Roode- Ssontein iing and !d 1,72, I 10,87, kousoU taliener NorsoN sapauer nachm. . Um. Spek»> ndenj: > Liese- 4,08, Avril i-Juni lugust Sep- tober- fluß- vurch- Zin». tage- lag«) >7,66, tage) tage) anta- peka- >-7„ 'SH, !aul- Rio aoiS i u. York ecu- hern rsoN uth. ific- igi« 4« ial. dringlich zu werden. Ungewöhnliche Intelligenz spricht auf als Nahrung für die Jaks, die für die Hochlande au» den Zügen de» stehend dargestellten japanischen des westlichen Tibets dieselbe Bedeutung haben wie da« Schriftstellers Jwaga, aber auch das Bildnis eines " ' " " sitzenden älteren Herrn mit rötlichem, meliertem Haar ist von treffender Charakteristik. Bei den eine Vorstellung gebenden „japanischen Gauklern" fesselt uns die geschickte Darstellung de« au» Schwarzgold und Rotgold zusammen gestimmten Farbenkonzett«. H A. Lier.
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