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Dresdner Journal : 02.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190506024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-02
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 02.06.1905
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30. Mai ein, geriet aber auf eine Sandbank. Fersen ließ die Mannschaft an Land gehen und das Schiff in die Luft sprengen Von der Mannschaft sind während der Schlacht zehn verwundet Die Offiziere und die übrige Mannschaft sind wohlbehalten St. Petersburg, 1. Juni General Linewitsch tele graphiert unterm 30. Mai: Wie General Kasbec unterm 30 Mai berichtet, ist der Torpedobootzerstörer „Grozny", nachdem er sich während des Kampfes in der Nacht vom Geschwader getrennt hatte, in Wladi wostok eingetroffen. Der Kommandant berichtet, „Grozny" und das Torpedoboot „Bjedowy", auf dem sich Roschdjestwenski mit seinem Stabe befand, nahmen den Kurs nordwärts. Nördlich von der Insel Dagelette stießen unsere Torpedoboote auf zwei große japanische Torpedojäger, die sofort den Kampf begannen Während desselben sah man den „Bjedowy" infolge einer Explosion sinken. „Grozny" brachte einen japanischen Torpedo jäger zum Sinken. Der Kommandant deS GeschwadertorpedobootS„B ravy", Leutnant Durnowo, hat gestern von Wladiwostok aus folgendes Telegramm an den Großadmiral Großfürsten Alexis gerichtet: Ich bin glücklich in Wladiwostok am 30. Mai eingetroffen, nachdem ich am 27 Mai 9 Uhr abends vom Geschwader getrennt worden war Ich sah zu dieser Zeit alle Panzerschiffe, außer „Osljabja" und einem anderen vom Typ „Knjäs Ssuworow", in Schlachtordnung in guter Ordnung in Kiellinie fahren Während des Kampfes um '^3 Uhr nachmittags rettete ich 175 Mann an Offizieren und Mannschaften, die von der „Osljabja" hinab ins Wasser gestürzt waren. Gegen 4 Uhr nachmittags, als ich mich einem scharfen Kreuzfeuer ausgesetzt fand, durchschlug ein sechszölliges Geschütz die Brücke und die Kesselbedachung des „Bravy"; es platzte, riß die zwei Kessel des Bugs fort, durch bohrte die Hauptdampfröhren und nahm auch den Fock mast fort. Neun Mann wurden dabei getötet, vier Mann und ein Leutnant leicht verwundet Diese Havarien verhinderten mich, schnell weiterzusahren und dem Geschwader zu folgen, das den Kurs auf Wladi wostok zu sortsetzte. Ich fuhr deshalb allein weiter und steuerte an der Küste von Japan entlang, um aus dem Wirkungskreis der japanischen Torpedoboote zu kommen; ich sah ihrer mehr als fünfzehn vom Angriff zurückfahren Um den „Bravy" weniger sichtbar zu machen, nahm ich den Mast herab und ließ am Tage die Schornsteine weiß streichen. In der Nacht des 29. Mai platzte die Röhre des dritten Kessels. Ich konnte nur noch fünf Meilen fahren und verfeuerte, da cs mir an Kohle fehlte, alle hölzernen Teile des Schiffes. Am 30. Mai ließ ich den Großmast auf richten und trat in Verbindung mit Wladiwostok. Weitere Berichte Togos über die Schlacht. Tokio, 31 Mai. Amtliche Meldung. Der fünfte Bericht des Admirals Togo, der am Nachmittag des 30. Mai hier cingegangen ist, lautet: Nachdem sich der Hauptmacht der vereinigten japanischen Flotte bei den Liaucourt Nocks am Nachmittage des 28. Mai, wie schon gemeldet, der Rest der russischen Flotte ergeben hatte, hielt die japanische Flotte mit der Verfolgung inne, sah aber gleich darauf, während sie dabei war, die russischen Schiffe zu verteilen, in südwestlicher Richtung das Küsten panzerschiff „Admiral Uschakow". Sofort wurden die beiden Panzer „Jwate" und „Jakumo" zur Verfolgung des „Admiral Uschakow" geschickt, die das russische Schiff, nachdem sie es zur Übergabe aufgefordert, dieses aber die Übergabe verweigert hatte, um 6 Uhr nachmittags in den Grund bohrten; die übrig gebliebene Besatzung, mehr als 300 Mann, wurde gerettet. Der russische Panzerkreuzer „Dmitri Donskoi" wurde um 5 Uhr nachmittags in nordwestlicher Richtung gesehen, sofort gejagt und ein geholt und heftig von unserer vierten Division und zweiten Torpedobootzerstörerflottille beschoffen. In der Nacht wurde der „Dmitri Donskoj" von der eben^ -genannten zweiten Flottille angegriffen und am nächsten .Morgen am südwestlichen Ufer der Urleunginsel an der 'koreanischen Küste festgekommen, entdeckt Der japanische Torpedobootzerstörer „Sadzanami" nahm gegen Abend des 27. Mai südlich von der Insel Urleung den russischen Torpedobootzerstörer „Biedovy", auf dem sich Admiral Roschdjestwenski, schwer verwundet, und 80 Ruffen einschließlich der Offiziere vom Stabe des Flaggschiffs „KnjäS Ssuworow", das am 27. Mai gesunken war, befanden; sie wurden sämtlich zu Gefangenen ge macht. Von unserem geschützten Kreuzer „Tschitose" wurde, während er im Norden kreuzte, noch ein anderer russischer Torpedobootzerstörer in den Grund gebohrt. Unsere Kreuzer „Niitaka" und der Torpedoboots zerstörer „Murakumo" griffen am Mittag des 28. Mai einen russischen Torpedobootszerstörer an, der schließlich sank Der sechste Bericht Admiral Togos, der am Nach mittag des 30 Mai einlief, lautet folgendermaßen: Der Untergang vom „Osljabja" und „Navarin" wird be stätigt. „Ssissoi Weliki" ist nach zuverlässigen Berichten am Morgen des 28. Mai ebenfalls gesunken Admiral Togos siebenter Bericht lautet: Nach den Berichten der verschiedenen mir unterstellten Divi- Derletzung des feierlichen Gelübdes; als er dieses ablegen soll, wird er, der ein guter katholischer Christ ist und bleibt, dessen inne, daß der Beruf, den er dem Willen Ler Eltern entsprechend und in Erfüllung eines voreilig und unbedacht gegebenen Wortes wählte, nicht der ist, in dem er dauernd innere Befriedigung findet Liegt also der Dichtung überhaupt eine Tendenz zugrunde, so ist es die, die ebenso gut auf jeden anderen Berus an wendbar ist, niemanden zum Dienste für eine Sache zu bestimmen, der er nicht mit voller Seele selbst er geben ist. Lebensvoll und tüchtig kann das Werk genannt werden, poetisch und dramatisch geartet ist es nicht. Anton Ohorn hat sich bei dem Aufbau der Handlung allzusehr von zuständlichen Schilderungen beherrschen lassen, als daß es ihm gelungen wäre, eine Geltung gewinnende poetische Kraft zum Ausdruck kommen zu taffen, und er hat, was die dramatische Seite anlangt, über der Kleinmalerei vergessen, seinem Bilde große, scharfumriffene Linien zu geben Daß ihm die Fähigkeit zu letzteren nicht mangelt, beweisen manche Episoden und Situationen in der Arbeit, beweist vor allem der dramatisch vorzüglich behandelte zweite Aufzug und auch der kraftvoll durchgeführte Schluß Wie im allgemeinen die dramatische Steigerung machtvoller hätte durchgeführt werden können, ist schwer zu sagen angesichts der stark fragmentarischen Behandlung des gesamten Stoffes, der schließlich mehr eine Gruppierung von Bildern als ein Bild au» dem klösterlichen Leben ist. Wäre dem nicht so, so müßte beispielsweise das tragische Ende des Klosterförsters ganz andere Konsequenzen haben, als Ohorn sie gibt; er behandelt diesen für die Charakteristik der gezeichneten Gestalten höchst bedeutungsvollen Vor gang als reine Episode, tue nicht» anderes zur Folge hat, al» daß ein Pater, der sich de» unglücklichen Förster» angenommen hat, erklärt, wenn er diesm furcht baren Abschluß eines SubordinationSoergrhen» vorau»- 108« sionen scheint es, daß die „Osljabja" schon frühzeitig in der Schlacht am 27. Mai sehr schwer beschädigt wurde, die Schlachtlinie verlieh und um 3 Uhr nach mittags sank. „Sslssoi Weliki", „Admiral Nachi mow" und „Wladimir Monomach" hatten auch schon am Mittag des 27. Mai schwer gelitten und wurden in der Nacht durch unsere Torpedoboote und -Zerstörer noch mehr beschädigt, so daß sie vollkommen gefechtS- unfähig wurden Sie wurden am nächsten Morgen von unseren Hilfskreuzern „Shinano-Maru", Uawata-Maru", „Tainan-Maru" und „Sado-Maru" nahe der Insel Tsuschima treibend gesehen, aber sie sanken, ehe sie ge nommen werden konnten. Die ltberlebenden, ungefähr 915, wurden von den oben genannten Hilfskreuzern und den Leuten an der Küste geborgen Nach der Aussage von Gefangenen ist cs sicher, daß die „Navirin" von vier Torpedos von unserer Torpedoflottille am 27. ge troffen wurde und untergegangen ist. Der Kommandant der „Niitaka" berichtet, daß die „Sswjetlana" um 9 Uhr morgens am 28. Mai außerhalb der Chikuhenbucht (Korea) gesehen und durch die „Niitaka" und „Otawa" zum Sinken gebracht wurde. Von der „Awrora" und der „Almas" glaubt man, daß sie durch den Torpedo angriff in der Nacht vom 27. Mai gesunken sind. Nach den Berichten über die Beschädigungen unserer Flotte sind während des Nachtangriffs vom 27. Mai die Torpedoboote Nr. 34, 35 und 69 gesunken; die meisten Leute der Besatzung wurden aber von den anderen Booten ausgenommen. Sonst ist kein Schiff irgend einer Art verloren gegangen. Die Be schädigungen der größeren Schiffe, einschließlich der Torpedobootzerstörer, sind sehr leicht, und keines von ihnen wurde kampfunfähig. Unser Gesamtverlust wird jetzt auf 800 Mann geschätzt. Da fast die gesamte japanische und russische Flotte an der Schlacht beteiligt war, war der Kampfplatz sehr ausgedehnt; da außerdem das Wetter neblig war, konnte man nicht weiter als fünf Meilen sehen. Es war daher unmöglich, selbst am Tage, alle mir unterstehenden Divisionen im Auge zu behalten. Da ferner die Schlacht zwei Tage und Nächte dauerte und unsere verschiedenen Abteilungen den Feind, der sich nach verschiedenen Richtungen zerstreute, an griffen und einige von ihnen noch in der Erledigung der an den Kampf sich anschließenden Aufgaben be griffen sind, wird cs mehrere Tage dauern, bis ein aus führlicher Bericht erstattet werden kann. Der achte Bericht des Admirals Togo, eingcgangen am 31. Mai, lautet wie folgt: Ter Kommandant der „Kasuga", die heute nachmittag mit den überlebenden Mannschaften des „Dmitri Donskoi" zurückgekehrt ist, berichtet, daß der „Dmitri Donskoi" am Morgen des 29. Mai nach Öffnung der Ventile sank und daß die an Bord befindliche Mannschaft, einschließlich der über lebenden von der „Osljabja" und dem Torpedoboot zerstörer „Bouinui", auf der Urleunginsel landete. Es scheint, daß „Bouinui" den Admiral Roschdjestwenski und seinen Stab nebst 200 Mann von der „Osljabja" am Nachmittag des 27. Mai vor dem Sinken des Flagg schiffs an Bord genommen hatte, daß aber, als der Tor pedobootzerstörer nicht recht vorwärts kam, Roschdjestwenski und sein Stab aus den „Biedovy" übergingen; als dann „Bouinui" nordwärts fuhr, stieß er am Morgen des 28. Mai auf den „Dmitri Donskoi"; nachdem die an Bord des „Bouinui" befindlichen Ruffen auf den „Dmitri Donskoi" gebracht waren, sank der Torpedo bootzerstörer. „Osljabja" erhielt am Sonnabend nach Angabe geretteter Ruffen gleich ^u Beginn der Schlacht einen Schuß in den Turm, durch den Admiral Fölkersahm getötet wurde; das Schiff sank dann, von weiteren Schüssen getroffen, um 3 Uhr nachmittags. Die überlebenden von dem „Dmitri Donskoi" erzählen, sie hätten, als der Kampf am Sonnabend mittag am heißesten war, zwei russische Torpedobootzerstörer sinken sehen; somit sind, falls dies richtig ist, fünf russische Torpedobootzerstörer gesunken. Der japanische Marineminister Baron Aamamoto hat an den Admiral Togo in Beantwortung der von diesem erstatteten Schlachtberichte folgende Depesche gesandt: Das zweite und dritte Geschwader des Feindes, das alle seine Fahrt nach dem Osten begleitenden Schwierigkeiten glücklich zu überwinden vermochte, hat sich als eine nicht zu unterschätzende Macht gezeigt, aber Ihr Geschwader hat, indem cs den feindlichen Ge schwadern den Weg zu ihrem Bestimmungsort verlegte, diese in Verwirrung gebracht und fast alle ihre Kampf einheiten zerstört oder genommen. Ihr Sieg endet hier mit nicht. Sie haben auch des Feindes Oberbefehlshaber in Ihre Gewalt gebracht. Für unsere nationale Sache ist es außercrdentlich erfreulich, daß Sie einen solchen Sieg errungen haben Ich sende Ihnen meine auf richtigen Glückwünsche und nehme diese Gelegenheit wahr, des Kaisers Ruhm zu künden, Ihnen und denen, die unter Ihrem Befehle stehen, Dank zu sagen für den beschwerlichen Dienst, der sich über viele Monate erstreckte und meinem Mitgefühl für die Toten und Verwundeten Ausdruck zu geben. Roschdjestwensky und Nebogatow. Die beiden überlebenden und in Gefangenschaft ge ratenen russischen Admirale werden jetzt von verschiedenen Seiten eines unrühmlichen Verhalten» während der Schlacht beschuldigt Roschdjestwensky, der an der Stirn, an den Beinen und am Rücken leicht verwundet wurde und im Marinehospital von Saseho angekommen ist, soll, wie ein Offizier der „Borodino" behauptet, seine Flagge an Bord des „KnjäS Ssuwarow" zu einer Zeit haben hissen lassen, zu der er sich tatsächlich auf der „Borodino" befand. Bekanntlich wurde der „Knjäs Ssuwarow" gleich zu Beginn der Schlacht von den Japanern unter ein konzentriertes Feuer ge nommen und bald außer Gesecht gesetzt, über Nebogatow wird von japanischen Verwundeten im Marinehospital zu Maiguru folgendes berichtet: Am Sonntag früh seien fünf russische Schiffe unweit der Liaucourt-Jnsel entdeckt worden „Jsumrud" sei sogleich entkommen, die anderen vier Schiffe aber hätten keinen Widerstand ge leistet und die japanische Flagge über der russischen gehißt. Admiral Nebogatow habe ein Boot herabgelassen und sei an die Längs seite des japanischen Panzerkreuzers „Asama,, gekommen, wo er sich in aller Form ergeben habe. Die Verluste. Tokio. Der amtliche Bericht über die russischen Verluste, soweit sie bisher ermittelt sind, lautet wie folgt: Die folgenden sechs Schlachtschiffe sind ge sunken: „Knjäs Ssuworow", „Imperator AlexanderIII.", „Borodino", Osljabja", „Ssissoi Weliki", „Nawarin". Die folgenden fünf Kreuzer sind gesunken: „Admiral Nachimow", „Dmitri Donskoi", „Wladimir Monomach", „Swietlana", „Schemtschug". Der Küstenpanzer „Admiral Uschakow" ist ge sunken, ebenso sind zwei Spezialschiffe, „Kamschatka" und „Jltisch" und drei Torpedobootzerstörer gesunken. Zwei Schlachtschiffe, „Orel" und „Imperator Nikolai I", zwei Küstenpanzer „General-Admiral Apraxin" und „Admiral Senyawin" und ein Torpedo bootzerstörer „Biedovy" sind genommen. Also hat Rußland 22 Schiffe mit einem Gesamttonnengehalt von 153411 t verloren, außer dem Kreuzer „Almas", von dem man hier an nimmt, daß er gesunken sei. Amtlich wird bekannlgegeben, daß die japanische Flotte in der letzten Seeschlacht nur sehr leichte Beschädigungen erlitten hat und daß außer drei Torpedobooten weder ein Linienschiff noch ein Kreuzer, Torpedobootzerstörer oder irgend ein anderes Schiff verloren gegangen ist. Von den japanischen Schlachtschiffen wurde, nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Tokio, die „Asahi" am häufigsten getroffen und erlitt die schwersten Verluste. Sie verließ aber die Gefechts linie nicht. Da die Notwendigkeit, die früheren japanischen Schiffsverluste zu verheimlichen, nicht mehr besteht, gibt die Admiralität jetzt den Verlust des Schlachtschiffs „Jaschima" vor Port Arthur im Mai 1904 sowie die übrigen bisher zurückgehaltenen Verluste bekannt. Die Liste ist folgende: „Jaschima" auf eine Mine am 15 Mai 1904 bei der Blockade von Port Arthur ge raten, der Torpedobootzerstörer „Akatsuki" gleichfalls vor Port Arthur am 17. Mai, das Kanonenboot „Oschima" infolge eines Zusammenstoßes, als es mit der Landarmer vor Liautung zusammenwirkte, am 17. Mai; der Torpedobootzerstörer „Hayatori" stieß auf eine Mine und sank am 3. September während der Blockade von Port Arthur, das Kanonenboot „Atajo" stieß auf einen Felsen und sank am 6. No vember bei der Blockade von Port Arthur, der Kreuzer „Takasago" stieß auf eine Mine und sank am 12. Dezember gleichfalls vor Port Arthur. — Ist diese Liste vollständig, so stellen sich die Verluste der Japaner als geringer dar als man bisher annahm - Die Japaner haben hiernach nur ein großes Linienschiff, die „Jaschima", zu 12 500 t und keinen Panzerkreuzer 1. Klasse verloren. Die russische Flotte in Ostasien besteht nur noch aus den Kreuzern „Almas", „Rossija" und „Bogatyr", welch letzterer sich überdies in Reparatur befindet, und einigen Torpedobooten. In Kronstadt und St. Petersburg stehen der russischen Regierung außer dem neuen Geschwader- Panzerschiff „Sslawa" nur einige völlig veraltete Kriegs schiffe zur Verfügung, nämlich das aus dem Jahre 1887 stammende Geschwader-Panzerschiff „Imperator Alexander II." und die Kreuzer „Pamjat Asowa" (1888) und „Admiral Kornilow" (1887 95). Die Schwarze- Mcer-Flotte, die aus zehn, zum Teil ebenfalls schon veralteten Linienschiffen und vier großen und sechs kleinen Kreuzern besteht, ist völkerrechtsmäßig auf das Gebiet des Schwarzen Meeres angewiesen und kommt daher für die Verwendung in ausländischen Gewässern nicht in Betracht. Rußland ist somit infolge der Ver nichtung der Flotte Roschdjestwenskis vorläufig aus der Reihe der ersten Seemächte ausgcs-bieden gesehen habe, so würde seine Fürsprache für den Förster noch wärmer und kräftiger gewesen sein. Wird der Dichtung von dieser oder jener Seite der Vorwurf gemacht, sie flunmere in starkem Theaterfeuer, so glaubt der unterzeichnete Referent hiergegen den Verfasser des Werkes, den er nicht persönlich kennt, in Schutz nehmen zu sollen. Ihm ist ganz im Gegenteil die Überzeugung geworden, daß Anton Ohorn als Dramatiker mit den Unbeholfenheiten noch stark zu kämpfen hat, die sich dem Neuling auf diesem Gebiete naturnotwendigerweise ent gegenstellen. Wäre er mehr Theatraliker als Dichter, so hätte er mancher Szene energischer wirkende Lichter auf zusetzen vermocht, hätte er manche Episode in leuchtenderes Feuer gestellt und seine Gestalten z. T. anders charak terisiert So wirkungsvoll das letztere bei den Trägern der Handlung geschehen ist, so hat man doch überall die Gewißheit, daß er hierin nicht nach der Schablone ver fuhr, nicht nach Effekten zu Haschen bestrebt war, sondern sie aus seinem Innern, heraus bildete als belebte Wesen, als Individuen, als Träger von Anschauungen, wie er sie durch sorgfältige Beobachtung selbst gewonnen hat. Soviel von dem Werke, das bei seiner gestrigen Erst aufführung mit einer Begeisterung ausgenommen wurde, die zwar höchst ehrenvoll für den anwesenden Dichter war, aber über den eigentlichen Wert des Stückes weit hinauSging Sie war Beweis dafür, daß die Mehrheit des Hauses mit der Dichtung kirchliche Tendenzen verband und hierbei in der subjektiven Art, die bei solchen Anlässen Brauch ist, Gefühlen Ausdruck verlieh, für die bei objektiverer Betrachtung nicht immer eine Erklärung zu finden ist. Galt jedoch der überwiegende Teil de» Beifalls den darstellenden Künstlern, so vermag die Kritik in ihn voll einzustimmen, denn das Zusammenspiel der Wiener Volkstheaterleute sowohl, wie auch die Einzelleistungen waren von einer Vollendung, von einer Hingabe an den Stoff, von einer Ausdruckskraft, die in der Tat höchsten Lobes wert ist. Da jeder und jede der beteiligten Dar steller und Darstellerinnen eine Kunstleistung darbot, so erübrigt es sich, die Namen einzelner zuungunsten der anderen zu nennen. W. Tg». Die Ehrenpromotionen der Königl. Sächs. Technischen Hochschule. Die Ehrenpromotionen der Königl. Sächs. Technischen Hochschule anläßlich der Einweihung der neuen Institute hatten wir in unserem Berichte über die Feierlichkeiten schon kurz mitgeteilt. Nachstehend lassen wir näheres darüber folgen: Durch Beschluß von Rektor und Senat wurde die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber ver liehen: Auf einstimmigen Antrag aller Abteilungen: Sr. Exz. Hrn. StaatSminister v. vr v. Seydewitz und Hrn. Geh Rat vr. Waentig, in Anerkennung ihrer hervorragenden Verdienste um die Förderung der technischen Wissenschaften und der Technischen Hochschule; auf einstimmigen Antrag der Hochbauabteilung: Hrn. Prof. Hugo Licht, dem Stadtbaumeister Leipzigs; Hrn Prof. Schmitz in Charlottenburg, dem Meister deutscher Denkmalkunst; Hm. Oberbaurat Prof. Karl Schäfer, Karlsruhe, dem Lehrer deutscher Baukunst; auf einstimmigen Antrag der Jngenieur- abteilung: Hm. Wilhelm Lauter, erstem technischen Leiter der Baugesellschaft Philipp Holzmann u Co., Frankfurt a. M, in Anerkennung seiner bahnbrechenden technisch-wissenschaftlichen Leistungen al» Schöpfer zahl reicher konstruktiv und künstlerisch vollendeter Brücken bauten; Hm. Rudolph Dycker ho ff, Mitinhaber der Portland-Zementsabrik Dyckerhoff u Söhne in Amöne burg bei Biebrich am Rhein, in Anerkennung seiner her vorragenden Verdienste um die Hebung der deutschen Zement- und Betonindustrie und in Würdigung seiner Se. Königl. Hoheit der wird heute abend 0 Uhr des Hofmarschalls und Kontaki die um kalischei ' Ai interna die Len Po« Gesc durck auf verw halte lung könn des: staati daß eigen eine Nun gcschl einer ratur noch Nege mal ivürd Zuku könn« mit l Perm um die 4 den latori Ursaö setzun merk« rate die 3 2 rccht Aussl wichti Zwei städte richt die L gleich ficht, ableh Mitte Voile überr Aus Erste« der 3 gebra aus von des Fälle steuer stimm Erstei einige «xwcki zur 3 Dresden, 2. Juni. Prinz Johann Georg 36 Min. in Begleitung P Wage nach ! '^1 I Meng Bom Zwei Alten mit Z große leicht umgcn der b stellen Ei habe des Lr tung einer benachi noch d beiden Name Auge; herrüh ist. E -'0 Ja dem 2 der sie Tagesgeschichte. Dresden, 2. Juni Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Himmelsahrtstage früh dem Gottesdienst in der HauSkapelle in Wachwitz bei und stattete dann mit Allerhüchstseinen Kindern Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Villa Strehlen einen Besuch ab. Von Strehlen begab Sich Se Majestät nach dem Hauptbahnhof, von wo Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Margarethe in Begleitung der Gouvernante und des Kammer personals II Uhr 5 Min. zu einem vier- bis fünf wöchigen Knraufcnthalt nach Bad Elster abreiste. In Elster ist die Prinzessin vom Königl Kammer herrn Forstmeister v. Römer empfangen worden II Uhr 30 Min vorm ab Hauptbahnhof unter nahm Se Majestät der König mit den drei Prinzen- Söhnen einen Ausflug über Königstein—Schweizer mühle nach dem hohen Schneeberg. In Schweizer mühle wurde das Mittagessen und auf dem hohen Schneeberg der Nachmittagskaffee eingenommen. Die Rückfahrt erfolgte ab Bodenbach nachmittags 5 Uhr 21 Min. bis Dresden Hauptbahnhof. Heute früh 7 Uhr 4 Min. ab Neustädter Bahn hof begab Sich Se Majestät der König nach dem Truppenübungsplatz Zeithain und wohnte dort der Regimentsbesichtigung des 1. (Leib-) Grenadierregi ments Nr. 100 bei. ?(1 Uhr traf Se Majestät wieder in Dresden ein und kehrte nach Wachwitz zurück. — Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs wird Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg den Hochzeitsfeierlichkeiten Sr. Kaiserl und Königl. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen beiwohnen und Sich heute abend 6 Uhr 36 Min. in Begleitung des Hof marschalls v Mangoldt Reiboldt und des persönlichen Adjutanten Hauptmann Frhrn. v Berlepsch nach Berlin begeben Als Hochzeitsgeschenk Sr Majestät des Königs überbringt Se. Königl Hoheit dem Deutschen Kronprinzenpaare vier große, die vier Elemente darstellende weiße Meißner Porzellanvasen Ihre Majestät die Königin-Witwe hat die beiden letzten Nächte etwas ruhiger verbracht und empfing gestern vormittag im Garten Se. Majestät den König sowie die Königl. Kinder. Am Nach mittag? sah Allerhöchstdieselbe Se. Königl Hoheit den Prinzen Johann Georg. In Vertretung Ihrer Majestät der Königin- Witwe begab Sich Ihre Königl. Hoheit die Prin;essin Mathilde in Begleitung der Hofdame Freiin v. Gaertner und des Kammerherrn v. Metzsch-Reichen bach am vergangenen Mittwoch nach Marienberg und eröffnete daselbst den Wohltätigkeitsbasar zum Besten des Vereins zur Förderung der Krankenpilege im Bezirke Marienberg. bekannt gestorl war de« Darstell Er bild technik Erfolge Theater schauer! von ke> Angeseh rail, H< Pariser hat er ausasla! wirkte « au» den u Toch lungene, Stück z La» jede läßt 3 Lem An nals ei Jahre a breitet x werfen. Königl. Kammerherrn v Mangoldt-Reiboldt und des persönl. Adjutanten Hauptmann Frhrn. v. Berlepsch nach Berlin abreisen, um daselbst im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs den Vermählungs feierlichkeiten Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen beizuwohnen. Se Königl. Hoheit der Prinz wird im Königl. Schlosse Wohnung nehmen. Deutsches Reich. Berlin. Se. Majestät Ler Kaiser besuchte gestern morgen Len Fürsten von Montenegro .n feiner Wohnung. Der Fürst reiste um 8 Uhr ab Bald darauf begab Sich Se Majestät mit Automobil nach dem Neuen Palais — Der Bundesrat hat in heutiger Sitzung den Gesetzentwürfen, betreffend Änderungen des Gerichts verfassungsgefetzes und der Zivilprozeßordnung, zugcstimmt Ebenso fanden die Gesetzentwürfe für Clsaß- Lothringen über Las öffentliche Vereins- und Persamm lungsrecht und über die Synodalordnung für Lie re formierte Kirche in den Reichslanden Annahme — Wenn cs in der Presse als eine Überraschung be zeichnet wird, daß der Reichstag geschlossen und nicht wieder vertagt worden ist, so wird nicht außer acht ge lassen werden dürfen, daß sowohl für die Vertagung als auch für Lie Schließung Gründe von erheblichem Gewicht vorlagen, die auch innerhalb des Bundesrats sorgfältig gegeneinander abgewogen werden mußten, bevor die Ent scheidung getroffen werden konnte. Den Reichstag auch diesmal wieder zu vertagen, dafür sprachen erhebliche Zweckmäßigkeitsgründe. Eine Vertagung hätte die großen grundlegenden, wissenschaftlichen Arbeiten über Portland Zemente und deren Prüfung; auf einstimmigen Antrag der Mechanischen Ab- teilung: Hin geh. Kommerzienrat Niethammer in Kriebstem bei Waldheim, in Anerkennung seiner hervor ragenden Verdienste um die sächsische Industrie; Hrn. geh Regierungörat Wilhelm v. Siemens in Berlin, in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Entwickelung der Elektrotechnik, insbesondere um Lie In angriffnahme und erfolgreiche Förderung der elektrischen Schnellbahnversuche; Hrn. geh Regierungsrat Prof. A Martens in Groß-Lichterfelde-West, in Anerkennung feiner hervorragenden Verdienste um die. Ausbildung des Materialprüfungswesens; Hm. Prof. Gisbert Kapp, Generalsekretär des Verbands deutscher Elektrotechniker in Berlin, in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Förderung der Elektrotechnik al» Ingenieur und Lehrer: auf einstimmigen Antrag Ler Chemischen Ab teilung Hrn geh. Hofrat Prof. vr. plül. et weck. Toepler in Dresden, in Anerkennung seiner hervor ragenden Verdienste um die Entwickelung der physikali schen Wissenschaft, insbesondere für die Erfindung seiner Quecksilberluftpumpe, der Influenzmaschine, deS Schliercn- apparatS und der Gasdrucklibelle; Hm. Prof vr Adolf Frank in Charlottenburg, in Anerkennung seiner hervor ragenden Verdienste, die er sich durch die Erforschung und technische Erschließung der Abraumsalze sowie durch bahnbrechende Arbeiten zur Verwertung de« Luftstickstoff» als Pflanzennährmittel erworben hat; Hrn. Vr. Otto Schott in Jena, in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiete der Glasindustrie und der wissenschaft lichen Erforschung und Verwertung de» Glase»; Hrn vr. RudolfKnietsch in Ludwigshafen, in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienst« um die Entwickelung der chemischen Großindustrie, in»besondere um die Technik Ler Ver flüssigung de» Chlors, die technische Ausgestaltung de»
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