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Dresdner Journal : 15.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190703153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-15
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Journal : 15.03.1907
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vornimmt zuvehmen. In der Abstimmung wurde zunächst der Zentrums antrag mit 12 gegen 16 Stimmen abgelehnt und dann der An rag vr Wiemer mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen. Nach dem Antrag erhalten die Unterbeamten zwar durch daS Not- gesetz nichts, dagegen sollen die Verbündeten Regierungen bis zur dritten Lesung des HauptetatS den Unterbeamten je 100 M., den übrigen Beamten bis zur Gehaltsklasse 4200 M je 1bO M. außer ordentliche Beihilfe gewähren. * Die WahlprüsungSkommission des Reichstags ver- Reichstag aus sich heraus eine Erhöhung der Beamtengehälter Abg. vr. Pachnicke (frs Bzg) meinte, daß der Reichstag berechtigt sei, Erhöhungen von Etatspositionen vor einer Diskussion über die Denkschrift sollte man einstweilen Abstand nehmen, dagegen sich aber in die Einzelheiten vertiefen. Die Privat beamten müßten sich klar darüber werden, inwieweit sie imstande sein werden, den finanziellen Forderungen einer solchen ZwangS- versicherung zu genügen Abg. Sittart (Z.) begrüßt die Interpellation, wenn auch an gesichts der Bewegung eine frühere Einbringung erwünscht gewesen wäre Die Vorwürse gegen den guten Willen deS Grafen v. Posa- dowsky seien ungerecht Allerdings sei von den leitenden Männern in dieser Angelegenheit mit großer Vorsicht vorgegangen worden; er danke ihnen namens seiner Partei herzlich für die Begeisterung für dieses Werk (Bravo!) übrigen- seien nicht die Nationalliberalen, sondern das Zentrum zuerst sür die Sicherstellung der Privalbeamten eingetreten. Eine Lösung dieser wichtigen Frage müsse gefunden werden Abg Pauli-PotSdam (kons) meint, alle Parteien seien darin einig, daß etwas in dieser Frage geschehen müsse. Unrichtig sei es, daß daS Zentrum die erste Anregung hierzu gegeben habe; daS hätten die Konservativen bereits im Jahre 1900 getan. Seine Partei hege den Wunsch, daß in diesen Verhältnissen Wandel ge schaffen werde. (Beifall rechts) Abg. vr. Potthoff (frs. Bgg) hebt heivor, die Ausführungen deS Grafen v. Posadowsky rechtfertigten das Vertrauen, das die Privalbeamten ihm persönlich entgegenbrächten. Wünschenswert wäre es, wenn sich die einzelnen Parteien zu gemeinsamen Anträgen ver einigten. Tie Vorarbeiten für ein künftiges Gesetz könnten jetzt schon in Angriff genommen werden. Die Wünsche der Angestellten seien nicht ganz einheitlich. Erstrebt werde in erster Linie eine eigene Pensionsversicherunz nach dem Muster derjenigen für die Staatsbeamten. Die ausgerechneten Beträge von 19 Proz de- Diensteinkommens zu den Pensionskassen seien natürlich zu hoch. Da sei wohl der Reichszuschuß vergessen worden, wie er zur Arbeiterversicherung gewährt werde, und wie er auch bei der öster reichischen Privatbeamtenversicherung bestehe Abg. Heine (Soz.) führt auS, seine Partei stehe der Sache mit Interesse gegenüber; sie stimme mit der Ausfassung des Frhrn. v Heyl überein, daß gerade die Privatangestellten, die zum Teil eine wissenschaftliche Bildung besitzen, die Vermittelung zwischen Arbeitgebenden und Arbeituehmendrn herbeizusühren imstande seien. Die Privatbeamten ständen besonder- schlecht da, namentlich hin sichtlich der Sicherheit ihrer Stellung, die weit geringer als die der Von den griechischen Banden. ^W T B.) Konstantinopel, 14.März. Bei NigoSlav. 20 lrw südwestlich von Serres, hat am vergangenen Sonn abend ein Kampf zwischen Truppen und einer acht Mann tarken griechischen Bande stattgefunden Der Bandenches, Priester Pascal, der im November 1906 einen Massenmord an 17 Bulgaren in Karadschakoej inszeniert haben soll, und drei Komitatschis wurden getötet; der Rest der Bande flüchtete Bei dem Bandenchef wurden kompromittierende Papiere gr» funden Zur Ermordung de- bulgarischen Minister präsidenten Petkow. (W. T. B.) Sofia, 14. März. Während der Mörder des Minister präsidenten Petkow bisher ein selbstbewußtes Benehmen zur Schau trug, beginnt er jetzt kleinmütiger zu werden Er zeigt bereit» Reue DaS Verhör mit ihm wird unter Zuziehung von Zeugen abgehalten, um etwaigen Behauptungen zu begegnen, daß der Mörder bei seinen Aussagen beeinflußt worden sei Die gerichtsärztliche Untersuchung ergab, daß der Täter geistig normal, wenngleich hochgradig exaltiert ist Die meisten Ver hafteten sind wieder auf freien Fuß gesetzt worden, im ganzen befinden sich noch etwa 30 Personen in Haft, darunter einige, mit denen der Mörder heimliche Zusammenkünfte hatte Hierzu gehören ein Student und mehrere entlassene Beamte Der Mörder gestand, daß er die Tat unter dem Einflüsse der ver hetzenden Artikel der oppositionellen Presse sowie wegen seiner eigenen und seiner Mutter verzweifelter materieller Lage verübt habe. Er gestand ferner, daß der Mordplan mit den Komplizen zu wiederholten Malen beraten worden sei, wobei beschlossen wurde, den Fürsten Ferdinand oder Petkow oder Genadiew zu töten, damit da» jetzige gewalttätige Regime beseitigt werde Auch zwei in Frankreich studierende Unioersitätthörer hätten den Mörder brieflich zu der Tat anzefeuert. invalidenfond» könnte ganz beseitigt und der Staat-schuldenverwal- tung und den Einzelstaattu übertragen werden Staatssekretär de- Reichsschatzamt- Frhr. v Stengel erklärt, die Forderung, die Fond- der Staatsschuldenverwaltung zu über tragen, sei nicht so leicht durchführbar, da nicht alle Staaten, wie B Bayern, ein Staatsschuldenbuch besäßen. Damit schließt die erste Beratung. In der darauffolgenden zweiten Beratung wird der Gesetz entwurf im einzelnen ohne Debatte genehmigt ES folgt die Beratung der Interpellation der Abgg Frhr. v Heyl zu Herrnheim (nl.) und vr. Stresemann (nl) betreffend die Verhältnisse der Privatbeamten. Abg Frhr. v Heyl zu Herrnheim (ul.) begründet die Inter pellation, in der die Verbündeten Regierungen befragt werden, ob daS Ergebnis der Vorarbeiten zur Schaffung einer staatlichen Pen- sions- und Hinterbliebenenversorgung für die Privalbeamten nun mehr vorläge, und wann die in Aussicht gestellte Denkschrift dem Reichstag zugehen werde. Seine Partei könne die Verbündeten Re gierungen nicht frei von der Mitschuld erklären, wenn eS auf dem Gebiet der Sozialpolitik zu langsam vorwärts gegangen sei. Sein« Partei wäre dem StaatSsekrelär sehr dankbar, wenn er geneigt wäre, sür die Wetterführung der Sozialpolitik in den Hauptpunkten ein Arbeitsprogramm zu entwerfen. Zu diesen Hauptpunkten rechne die Partei auch eine Regelung der Verhältnisse der Privatbeamten ES werde gesagt, die Revision deS Versicherungswesen- sei erst möglich, wenn die drei großen Versicherungszweige zusammengelegt sein werden Darüber könnten aber noch zehn, ja noch mehr Jahre ver gehen. Die Privatbeamten auf einen ungewissen Zeitpunkt vertrösten, sei höchst bedenklich Durch Kasseneinrichtungen ließe sich Abhilfe schaffen, aber da- wäre nichts Durchgreifendes. Die Industrie habe vielfach ihre Beamten bei Privatgesellschaften versichert, aber diese Versicherung sei zunächst zu teuer Eine baldige ausreichende Für sorge für die Privalbeamten sei dringend notwendig. (Beifall bei den Nationalliberalen) Staatssekretär des Innern vr Gras v Posadowsky-Wehner erklärt, in der Presse habe mau bei Angriffen aus ihn von einem Automobiltempo in der sozialpolitischen Gesetzgebung gesprochen. Die Unrichtigkeit dieser Angriffe zeige sich daraus, daß heute von der bürgerlichen Partei diese Interpellation tingebracht und begründet worden sei; dabei habe man gesagt, daß die Verbündeten Regierungen hinterher hinkten Auf Umfragen bei Privalbeamten seien 157 000 Ant worten eingeaangen, die zu einer Denkschrift erweitert worden seien. Die Haupiausgabe sür die Belbündeten Regierungen sei die Kosten rechnung für die verschiedensten BersicherungSarlen gewesen. Da» ErgebnrS der Berechnung war, daß sür die Witwen-, Waisen- und Herlsürsorge 19 Proz. deS Jahreseinkommens für die Privalbeamten als Beiträge gefordert werden muß. Die Denkschrift werde noch heute dem Reichstage zugehen (Lebhafter Beifall.) Wenn man da- in der Denkschrift ermittelte durchschnittliche Jahreseinkommen von rund 2100 M zugrunde lege, so würden im Durchschnitt als Jahres beitrag 304,SO M für jeden Privalbeamten zu zahlen sein, hierneben aber noch ein Betrag für Heilfürsorge nach den Bestimmungen deS JnvalidenversicherungsgesetzeS. Nach zehn Dienstjahren würde eine Jnvalidenpension von K2ö M, eine Witwenrente von 2lO M und eine Waisenrente von 42 M für jede- Kind möglich sein. Nach zwanzig Dienstjahren eine Jnvalidenpension von 875 M., eine Witwenrente von 815 M und eine Waisenrente für jede- Kind von 70 M. Nach dreißig Dienstjahren würde möglich fein eine In validenpension von 1225 M eine Witwenrente von 490 M und eine Waisenrente für jede- Kind von 88 M. Nach fünsunddreißig Dienstjahren eine Jnvalidenpension von 1575 M., eine Witwenrente von 630 M und eine Waisenrente für jedes Kind von 125 M. Bon * In der Budgetkommission deS Reichstag- wurde gestern die Beratung de- EtatSnotgesetzeS bei der Position .Beamten- gehälter" sortgesrtzt. Abg. Speck (Z) trat für den Zentrumsantrag ein, der höhere Beihtlsen als die Verbündeten Regierungen Vor schlägen, in das Notgesetz selbst einstellen will Dieser Antrag sei dem freisinnigen Antrag vorzuzieheu, weil durch ihn erreicht werde, daß den Beamten sogleich eine Beihilse gewährt werde. Abg Kopsch (frs. Vp.) wies nach, daß der Antrag Wiemer weitergehend sei al- der Antrag deS Zentrums, da er alle Beamten bis zum Einkommen von 4200 M. umfasse. Abg. vr. Wiemer (frs. Bp) betonte, daß der von ihm vorgeschlagene Weg zweckmäßiger sei als der Zentrums- antrag, weil er die von den Verbündeten Regierungen erhobenen konstitutionellen Bedenken vermeide und damit der Regierung einen Grund zur Ablehnung entziehe. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Wirtschaft!. Bgg) unterstützte diese Ausführungen. Abg. Beck Heidel- berg (nl.)trat der Auffassung entgegen, daß die Disziplin in Beamten- kreisen gefährdet werde, wenn die Volksvertretung sich für die Er höhung der Beamtengehälter ausspreche. Der Staatssekretär deS Reichsschatzamts Frhr v. Stengel erkannte an, daß im allgemeinen gegen die Beamten der Borwurf mangelnder Disziplin nicht erhoben werden könne. Aber es sei bedenklich, den Anschein zu erwecken, daß die Verbündeten Regierungen vom Reichstag an Wohlwollen sür die Beamten übertroffen werden. Er sei überzeugt, daß die Verbündeten Regierungen, wenn nach Beendigung der zweiten Lesung deS Etats die Finanzlage sich bester übersehen lasse, eS an Wohlwollen und Rücksichtnahme auf die Wünsche der Beamten nach Erhöhung der Gehälter nicht fehlen lasten werden. Abg Spahn (Z) führte aus, daß nach der ReichSverfafsung keine Bedenken bestünden, daß der eine Versicherung zuteil werden laste Die von der Sozialdemokratie angestrebte Verquickung dieser Versicherung mit der bestehenden, für die Arbeiter geschaffenen, wolle sein« Partei nicht. Abg vr. Stresemann (nl) erklärt, »S sei von jeher daS Be mühen seiner Partei gewesen, für die hier in Betracht kommeaden Teile des Volke- zu sorgen. Wenn der Abg Sittart e- begrüßt »abe, daß Frhr. v. Heyl al- Jndustrievertreter die Interpellation »»gründet habe, so sei hervorzuheben, daß auch die sächsischen Industriellen stets ein warme» Herz für ihre Angestellten ge zeigt und die Ansätze zur Einführung solcher Kasten getroffen hätten. Abg. Hormann (frs. Bp.) betont, daß sein verstorbener Freund Enzmann stet» die Fürsorge für Privatbramte vertreten habe Nachdem für die Staatsbeamten, ja auch für die Kommunalbeamteu PenstoaSeinrichtungen getroffen worden seien, sollte man auch für die Privatbeamten sorgen. Die Beiträge zu den Privatinstitutionen seien zu hoch. Staatssekretär de- Innern vr. Gras v Posadow-ky-Wehner kommt aus die Denkschrift zurück; sie enthalte unschätzbare- Material sür die Gesetzgebung. Die Fragebogen seien von den Organisationen der Privatbeamten ausgestellt worden; ohne diese- Material wäre der Erlaß eine- Gesetzes überhaupt nicht auSsührbar, denn wenn man dies wolle, so müsse man doch gewiss« wirtschaftliche Grundlagen haben Abg. Heine (Soz ) betont, die Sozialdemokratie fürchte nicht, durch die sozialreformatorische Tätigkeit der anderen Parteien aus dem Sattel gehoben zu werden Redner geht daun auf die bei der Firma Corneliu» Heyl bestehenden Verträge mit den Arbeitern ein, in denen die Konkurrenzklausel mit besonders hohen Konventional strafen vorgesehen sei. Abg. Frhr. Heyl zu Herrnheim (nl) entgegnet, ein solcher Vertrag wäre von ihm nie gebilligt worden; er habe auch keinen derartigen Vertrag unterschrieben. Nach weiteren Ausführungen der Abgg Heine und Bebel schließt die Besprechung. Nächste Sitzung morgen nachmittag 1 Uhr: Dritte Lesung des EisenbahnübereinkommenS und Interpellation betreffend Wahl- beeinflussung Schluß nach 6 Uhr. bringen er sich beeilen würde. Zu dem Swettenham-Borfall in Kingston. (W.T.B) London, 14. März Im Unterhaus fragte heute Col- ling» (kons) bezüglich de» Swettenham-Vorsall« in Kingston an, ob e» für einen Admiral einer anderen Seemacht nach den Regeln der Völkerrechtlichen Etiquette zulässig sei, eine be waffnete Mannschaft in einer britischen Kolonie zu landen, ohne um die Erlaubnis deS Gouverneurs nachzusuchen Ter Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten Sir Edward Gren antwortete, daß daS allerdings nicht zulässig sei; er be merkte jedoch, daß bei dem in Frage stehenden Vorfall ein Recht zu solcher Handlungsweise gar nicht beansprucht worden sei. Mißverständnisse feien angesichts solch eine» Unglückt etwa« Natürliches; die Handlungsweise des amerikanischen Admirals sei lediglich der Ausfluß menschlichen Fühlens und des Wunsches, die Leiden zu lindern, gewesen, e» sei un würdig und unwahr, seinem Handeln irgendwelche andere Deutung zu geben. (Beifall.) Zur Lage in Rußland. Da« Kadettenblatt „Rjetsch" meldet, die zu erwartende Erklärung des Ministeriums Stolypin fei kurz und in fort schrittlichem Geiste abgefaßt. Sie spreche daS Bedauern dar über, daß die Regierung das Land auf Grund des Artikels 87 der Staatsgrundacsetze verwalten müffe, und die Hoffnung aus, daß der Ausnahmezustand im ganzen Reiche bald beseitigt werde Hinsichtlich der Agrarfrage erkenne die Erklärung an, daß eine durchgreifende Agrarreform notwendig sei, die jedoch nicht mit gewaltsamer Vernichtung deS Privatgrundbesitzes identifiziert werden dürfe. Es sei nötig, die die unteren Volks schichten drückende Steuerlast .durch Einführung einer pro gressiven Einkommensteuer zu erleichtern. Schließlich erwähne die Erklärung die von der Regierung vorbereiteten Vorlagen über die Arbeiterfrage. von den russischen Terroristen. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphen-Agentui) Lodz, 14. März Unbekannte verwundeten heute den Fabrikanten Stiller durch Revolverschüffe schwer Em PoliM und Soldaten gaben auf die davonlaufenden Täter Salven ab Der Militärkommandant ordnete an, daß die Paffanten bei Begegnung mit Patrouillen die Hände au« den Taschen ui nehmen haben. — In der Benediktenstraße kam e« zu einem Zusammen stoß zwischen Arbeitergruppen, wobei einige Leute verwundet wurden. Militär zerstreute die Gruppen — In Zgierz haben Unbekannte einen Gendarm erschaffen Moskau, 15. März. DaS Feldgericht verurteilte gestern drei Studenten der hiesigen Universität und einen früheren Postbeamten, die am vergangenen Dienstag einen Schutzmann ermordeten, zum Tode durch den Strang DaS Urteil ist be reits vollstreckt worden. Die Wahlen zu Ven spanischen Wortes. (W. T. B) Madrid, 14. März. Nachdem nunmehr die Wahlen für dre Provinzialräte beendet sind, ist der Termin für die Wahlen zur Deputiertenkammcr auf den 21. April und für die Wahlen zum Senat auf den 5 Mai festgesetzt worden. Arbeiterklasse sei. Die Konkurrenzklausel werde gegen die Privat angestellten in der rücksicht-losesten Weise angewendet mit Konventional strafen bis zu 5000 M. Solche Konkurrenzklauseln seien gerade in der Firma Heyl etwas Alltägliche- In der Denkschrift werde schwer lich eine Basis für eine allgemeine Versicherung zu finden sein. Ls könne sich hier nur um Errichtung einer ReichsversichernngSanstalt handeln; die Verweisung der Interessenten an die Privat- versicherungen sei nicht angängig. Die Versicherung müffe obli gatorisch gemacht werden. An den Arbeiten werde seine Partei sich beteiligen Abg. Linz (Rp.) erklärt namens seiner Partei, daß sie diesen Gegenstand für die wichtigste sozialpolitische Ausgabe der Gegenwart halte. Gerade bei den letzten Wahlen seien die Privatbeamten die sichersten und zuverlässigsten Stützen der bürgerlichen Ideen gewesen; man habe daher ganz besondere Veranlassung, sich dieser Kategorien anzunehmen. lBeisall.) Es scheine, als ob die Verbündeten Re gierungen bez da» Reichsamt de- Innern noch nicht über die erster. Erwägungen hinaus seien. Hoffentlich würden die heutigen Ver handlungen dazu dienen, die Verbündeten Regierungen zur Be schleunigung der Einbringung einer Vorlage zu veranlassen (Beifall.) Abg. n. Saß-Jawor-kt ^Pole) begrüßt die Denkschrift; koffentlich werde die Vorlage so gestaltet werden, daß auch .seine Freunde ihr zustimmen könnten. Aba Lattmann (wirtsch Bzg ) meint, eia Reichszuschnß zu dieser PensionSversichernng sei schon de-halb richtig, weil «in« solche Versicherung im Interesse der Gesamtheit liege Redner schließt, beide Teile, Arbeitgeber und Angestellte, möchten bei der bevor stehenden Arbeit getragen sein von den Wünschen gegenseitiger Ver ständigung Abg Bruhn (dtsch. Rfp) führt au», die Mittelstand-schichten würden in ihrer Existenz immer mehr bedroht. Die Privat- angestellten in den verschiedene« Bernsen dienten, wenn auch nur indirekt, dem Staate; e- sei daher nur billig, wenu der Staat ihnen bandelte gestern über die Wahl deS Aba Manz (frs. Bp) in Erlangen-Fürth Es gab dabei eine grundsätzliche Erörterung über den Mißbrauch der geistlichen Gewalt. Hiermit hatten die Sozial demokraten, deren Kandidat Segitz in diesem Wahlkreis unterlegen ist, unter Bezugnahme auf das Hirtenschreiben deS Erzbischess von Mainz ihren Protest begründet. Vr Müller-Meiningen (srs Bp) entwickelte eingehend die Stellung der liberalen Parteien zu dieser Frage. Sollte der Mißbrauch der geistlichen Gewalt erwiesen sei«, so würden sie ohne weitere- sür die Ungültigkeit stimmen; aber im vorliegenden Falle handle eS sich, wie aus den Eingangsworten des Schreiben- hervorgehe, um eine private Kundgebung des Erzbischoss Jm Gegensatz zu den Vertretern der Linken vertrat da- Zentrum den Standpunkt, daß Mißbrauch der geistlichen Gewalt überhaupt nicht zur Kassierung eines Mandats führen könne. Gegen die Stimme des sozialdemokratischen Kommissionsmitglieds Fischer wurde die Wahl sür gültig erklärt * Die Petitionskommission deS Reichstags hatte gestern ihre erste Sitzung. Eine Reihe von Eingaben mit Beschwerden per sönlicher Art wurde als ungeeignet zur Behandlung im Plenum er achtet. Eine Eingabe, die den Berkaus von Zrlluloidwaren betrifft, wurde zunächst noch nicht erledigt; eS soll ein RegierungSkommiffar zugezogen werden. Einige Petitionen, u a. betreffend Änderung deS BogeUchutzgesetzeS, sollen als Material überwirsen werden Die Bitt schrift de- Bunde- Deutscher Militäranwärter wegen Neuregelung deS WohnungSgeldzufchusseS für mittlere Beamte wurde an die Budgetkommissioa werter gegeben. liche, Fortschritt zu verzeichnen Gleichwohl sei e» voreilig, zu sagen, daß di« Erzielung eine» endgültigen Übereinkommen» unmittelbar bevorstehe. Die Verhandlungen zwischen Rußland und Japan, besonder» mit Bezug auf den Handelsvertrag, nähmen einen befriedigenden Fortgang. Zur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. (W T B) Pari», 14. März. In Villeneuve-le- Mezin bei Agen, dem Geburt»ort de» Präsidenten Fallisre«, weigert sich der Pfarrer seine Wohnung zu verlaffen. Er hat sich im Pfarrhau» verbarrikadiert und, trotzdem Gendarmerie aufaeboten worden ist, erklärt, daß er un Pfarrhau» verbleiben werde Zum Hinscheiden «aftmir-Parier-. (Meldung der Agence Hava») Pari», 14. März. Der deutsche Botschafter Fürst Radolin begab sich heute in da» Ministerium de» Äußern, um dem Minister Pichon mitzuteilen, daß Se. Majestät der Deutsche Kaiser ihn damit beauftragt habe, der französischen Regierung und der Familie Casimir - Porters sein und der deutschen Regierung Befind zu dem Tode de« ehemaligen Präsidenten der Republik au»zusprechen Der Minister de« Äußern bat den deutschen Botschafter, Sr Majestät dem Kaiser und der Berliner Regierung den Dank der Repu- blik für diesen Schritt übermitteln zu wollen, der ganz beson der« gewürdigt werden würde, und den zur Kenntnis des Präsi denten der Republik und der Familie Casimir-PörierS zu Ausland. Zur Frage der Begrenzung der Rüstungen. Das „Reutersche Bureau" erfährt, eS stehe endgültig fest, daß die Abgrenzung der Rüstungen auf der Haager Konferenz erörtert werden solle, obgleich eS noch ungewiß sei, in welcher Form und durch wen der Gegenstand zur Sprache gebracht werden solle Zur Frage einer Lntent« « qmnlre England-, Frankreichs, Rußland- und Japan- im fernen Osten. DaS „Reutersche Bureau" erfährt, daß die Meldung von Verhandlungen über den Abschluß einer Latent« a guatrs zwischen England, Frankreich, Rußland und Japan betreffend den fernen Östen unwahr sei. Wahr sei allerdings, daß Ver handlungen im Gange feien zwischen England und Rußland, sowie zwischen Rußland und Japan Obwohl diese Verhand lungen vollständig unabhängig geführt würden, hätten sie doch Beziehungen zueinander. Hinsichtlich Persiens seien England und Rußland übereingekommen, sich nicht in seine inneren An gelegenheiten einzmnischen Auch seien bestimmte Gebiete ab gegrenzt worden, in denen keine der beiden Mächte Handelt Konzessionen zu erwerben suchen werde Auch bezüglich Tibet« sei dre Stimmung unter den Mächten zufriedenstellend. So wohl in dieser wr« in anderen Angelegenheiten sei ein wesent-
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