Dresdner Journal : 08.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190511083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19051108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19051108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-08
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- Dresdner Journal : 08.11.1905
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vei««S»rei»: Beim Bezüge durch die innerhalb Z>re»deu» 2,50 M (rinscht. Zulragung), durch die Wust im Deutschen Striche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzeln« Nummern 1V Ps. Wird Zurückseudung der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Popgrld beizufügen. Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Dresdner Hmmml. Erscheinen r Werktags nachm k Uhr. — Originalbericht« und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. «nkündigungSgrbührrn: Die Zeile Keiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi» gung- Zette oder deren Raum 2v Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktionsstrich (Eingesandt) oie Tcxtzeile mittler Schrist oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinendeNummer. M260 Mittwoch, den 8. November nachmittags. 1905. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bezirkssteuerinspektor Steuerrat Johann Moritz Poicke in Bautzen anläßlich seines Übertritts in den Ruhestand das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Postschaffner Klimang in Löbau (S.) bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die ihnen von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Königl. Preußischen Ordens dekorationen annehmen und tragen, und zwar Hvf- Lberbaurat Dunger den Kronenorden 3. Klasse, sowie Hoffurier Werner und Hofkellermeister Trützschler das Kreuz des Allgemeinen Ehren zeichens. Err»e««ungtn, Versetzungen re. im -stent» lichen Dienste. Am«,schLftSbereiche des Ministerium- -«-Kultus und Sffeutl. Unterricht». Erledigt: die ständige Lehrer stelle an der vierstufigen Schulezu Hofhainersdorf b.Sebnitz. Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung im Schulhause mit Garten 1200 M. vom Schuldienste, 76,28 M. ttrchendienstl. Einkommen, 100 M unwiderrufliche persönl. Zulage, 110 M. für Fortbildungsschul- und 55 M. für Turn unterricht und gegebenenfalls der Frau 60 M. für Hand arbeitsunterricht Bcwerbungsgesuche nebst den erforderlichen Beilagen bis 18. November an Bezirksschulinspellor Schulrat rat Reil, ,Pirna; — die Schulstelle zu Broese n; Kollator: die oberste Schulbehörde Außer freier Wohnung mit Garten und Honorar für Fortbildungsschule 1212 M BewerbungS- gesuche bis 20. November an den Bezirksschulinspektor in Döbeln. --Zu besetzen: die 7. ständige Lehrerstelle in SteinpleiS. Kollator: die oberste Schulbehörde. Bis zum 27. Lebensjahre 1350 M. Grundgehalt; steigt vom 27., 29., 3l., 34., 37 , 40., 43., 46. und 49. Lebensjahre ab um je 100 M., Höchstgehalt mit dem 52. Lebensjahre 2400 M. Hierzu freie Wohnung oder 200 M. Wohnungsgeld für ver heirateten, 120 M für unverheirateten Lehrer Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüsungs und Amtsführungs zeugnisse bis 19. November beim Bezirksschulinspektor für Zwickau I, Schulrat Hörig, einzureichen. "Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Loffaldcmokratie und Revolution. „Immer, wenn wir die Freude haben, die Taten der ausländischen Glieder unserer internationalen Organisation lobpreisend nennen zu dürfen, drängt sich uns die bittere Frage auf: und wir? Wann werden wir aus unserer Verteidigungsstellung treten und zum Sturm übergehen auf die Bastionen der Reaktion . . .?" So schreibt das revisionistisch-sozial demokratische Blatt „Tie Neue Gesellschaft" und gibt damit der, wie man sieht, ebensowohl im revisioni stischen wie im radikalen Lager der deutschen Sozial demokratie herrschenden Sehnsucht, cs den russischen „Revolutionshelden" gleich zu tun, lauten Ausdruck Es wäre in der Tat verhängnisvoll, wenn man in staatserhaltcnden Kreisen vor der rapiden Ent wickelung der Sozialdemokratie zur Partei des ge waltsamen Umsturzes sich Warnungen verschließen wollte. Eine Umsturzpartei ist die Sozialdemokratie immer gewesen; allein sie hat stets versichert, nur die Köpfe revolutionieren und eine Umwälzung der bestehenden Ordnung auf gesetzlichem Wege er ¬ reichen zu wollen. Unter dem Einflüsse des „Drei- millionen-Sieges" und des gewaltigen Machtzuwachses der Gewerkschaften jedoch und augespornt durch die Erfolge der russischen Revolutionsbewegung, ist die Sozialdemokratie zu dem Entschlusse gelangt, nun mehr offen ihre Ziele zu bekennen und ihre Karten aufzudecken. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der das vor zwei Jahren ausgesprochene Wort Bebels zur Geltung gelangt: Kein Vertuschen, kein Komödien spielen mehr! Die Sozialdemokratie zeigt sich heute, wie sie ist; sie enthüllt ihr häßliches, blutgieriges Antlitz. In der ganzen sozialdemokratischen Presse erschallt lauter Jubel über das revolutionäre Vorgehen der russischen „Genossen". Tag für Tag wird den An hängern der deutschen Sozialdemokratie, namentlich den Arbeitern, das russische Vorbild als glänzendes Muster vorgehalten. Damit sei, so wird unablässig betont, der Beweis geliefert, eine wie furchtbare und erfolgreiche Waffe der politische Massenstreik sei, dem kein Staat, keine Regierung und kein Bürgertum Widerstand leisten könne. Auf der anderen Seite sind die Leiter der Gewerkschaften emsig an der Arbeit, den Älassenhaß zu schüren und in der deutschen Arbeiterschaft eine leidenschaftliche Kampf stimmung zu erzeugen Alle diese sozialdemokratischen Führer, Agitatoren und Blätter schielen hinüber nach Rußland und suchen die deutschen Arbeiter zu gleichen „Heldentaten" zu begeistern, wie sie dort Greuel und Verwüstung über das Land gebracht und in allen Schichten der Bevölkerung Schrecken und Grauen hervorgerufen haben. Die „Neue Zeit", das amtliche, wissenschaftliche Organ der Sozialdemo kratie, läßt sich in ihrem letzten Leitaufsatze folgen dermaßen hören: „Glücklich, wer dies glorreiche Jahr hat erleben dürfen, das Jahr der russischen Revo lution". „So sind die russischen Arbeiter die Preis fechter des europäischen Proletariats geworden." „Nicht zuletzt auch die deutschen Arbeiter stehen mit in dem Kampfe, den ihre russischen Brüder führen ..." Die russischen Arbeiter „haben den Kleinmut be schämt, der vieles für unmöglich hielt, was sie als möglich erwiesen haben; die europäischen Arbeiter wissen heute, daß die Kampfmcthoden der alten Revolution sich nur überlebt haben, um neuen und schärferen Kampfmethoden in der Geschichte des Emanzipationskampfes zu weichen. In die Arbeits klasse jedes europäischen Landes sind Funken von der Feuertaufe der russischen Revolution gefallen, und in Österreich glimmen die Hellen Brände schon auf." In Österreich ist tatsächlich der Wahlrechtskampf von der Sozialdemokratie schon durch Massendemon strationen aus der Straße entfacht worden Auf dem Parteitage, den die österreichische Sozialdemokratie in der verflossenen Woche in der Kaiserstadt an der schönen blauen Donau abgehalten hat, stand die Diskussion unter dem Zeichen der russischen Rcvolu tion. Die Versammlung beriet über die Stellung nahme der Partei zum Wahlrecht und zum politischen Massenstreik. Es wurden dabei so aufreizende Reden gehalten, daß wenige Stunden danach die öffentlichen Unruhen in den Straßen Wiens begannen. In Prag ist es ebenfalls zum Aufruhr gekommen, und hier wie dort haben die Straßenexzesse zum Blut vergießen geführt. Das alles sind Früchte der so zialdemokratischen Verhetzung, durch welche die Ar beiter derart umgarnt werden, daß sic schließlich zu willenlosen Werkzeugen derjenigen hcrabsinken, die von sicheren Standorten aus die Revolution schüren. Und mag in der deutschen Sozialdemokratie auch Gezänk herrschen, mögen Redakteure und Partei führer sich gegenseitig die schlimmsten Dinge sagen: Luulst und Wissenschaft. Konzert. Von Hrn Alfred Sittard, dem Orga nisten des Gotteshauses, veranstaltet, fand gestern in der Kreuzkirche ein Konzert statt, das gleich einer herz bewegenden Predigt auf die Hörerschaft zu wirken an getan war und nur den Wunsch wieder rege werden ließ, daß man allezeit in den berufenen Kreisen dem Beispiel des vr Martin Luther folgend die göttliche Mission der Musik erkennen und ihr alle Pflege und Förderung angedeihen lasten möge. Die hehre Kunst, wie ist sie geeignet, den Boden empfänglich zu machen, auf den das Wort des Predigers den Samen auszu streuen trachtet. Ein inniges Zusammengehen von Ehor und Kanzel, es dünkt uns ein Ziel, das aufs ernstlichste anzustreben wäre, zu Nutz und Frommen auch der neuzeitlichen Bestrebungen auf dem Gebiete der künstlerischen Volkserziehung, denen leider die Basierung auf der GemütSbilvung fehlt, die vielfach durchaus einseitig den Zwecken der Verstandes bildung dienen Händel und Bach, können wir uns Meister denken, die bester im Sinne einer Wiederbelebung religiösen Fühlens zu wirken vermögen. Man sah es gestern wieder, wie sie die Hörerschaft zur Andacht stimmten und wie sie berufen wären, die festen Säulen für die Vortragsordnungen von „Volks-Kirchenkonzerten" zu geben, die, richtig geleitet, ein bedeutsamer Faktor im kirchlichen Leben werden könnten. Auf die in Rede stehende Veranstaltung kommend, so ist ihr gegenüber eine „Kritik" gar nicht vonnöten. Händel und Bach allein hatten das Wort. Das genügt. Und sie sprachen durch die Kunstbetätigung be währter künstlerischer Kräfte zu uns. Dem feierlichen Präludium (Passacaglia von Bach) des Konzertgeber« folgte die Bachsche Kantaie „Jauchzet Golt in allen Landen". Das Violinkonzert in L-äur von Bach und ein Händelschcs Concerto gross» bildeten dann die piöees äo rssigtauoo. Eine Händelsche Arie „Preis der Ton kunst" (Bearbeitung von Chrysander) leitete zum Schluß über, den Händels Orgelkonzert in k'-äur bildete Zur Wiedergabe vereinigten sich mit Hrn Alfred Sittard, der einmal die Meisterschaft seines großzügigen, von den Fesseln bloßen Virtuosentums freien Spieles, desweiteren seine Dirigentenbefähigung zu entfalten Gelegenheit fand, Frau Erika Wedekind als Gesangskünstlerin, Hr. Petri als längst akkreditierter Bachspicler und Hr Kammermusiker C. Höhne-Berlin als trefflicher Bläser der hohen Trompete. Auch wäre dann noch Hr. vr. Max Seiffert-Berlin >zu nennen, der, im Sinne der von ihm erfolgreich vertretenen Stilcchtheit, am Flügel seines Amtes als Cembalist waltete und zudem zum Teil als Bearbeiter an dem Erfolg parti zipieren durste, wie auch Hr. Max v. Haken, der die Schlußnummer dirigierte. Tas Orchester stellte die ver stärkte Gewerbchauskapelle. O. S. Vincent van Gogh. (Schluß.) Die Ausstellung bei Arnold, die im Ganzen fünfzig Bilder van Goghs umfaßt, von denen nicht sämtliche ausgehangen werden konnten, gibt Gelegenheit, eine An zahl charakteristischer Proben aus dieser Periode von Arle« kennen zu lernen Da ist zuerst die ganz hell gehaltene Ansicht des unglaublich engen „Bouchcrard St. Remy" mit den mächtigen alten Bäumen, dann verschiedene Nhonelandschaften mit dem Eisenbahnviadukt und bei Sonnenuntergang, der sich in dieser flachen Gegend nicht selten ganz eigenartig entfaltet, und vor allem eine in den revolutionären Bestrebungen, in der Absicht, die heutige StaatS- und Gesellschaftsordnung zu zer stören sind sie, wie Singer durchaus glaubwürdig auf dem Jenaer Parteitage versichert hat, vollkommen einig. Man wird eS deshalb nur auf das schärfste ver urteilen können, daß auch in der jetzigen ernsten Zeit, da es gilt, die staatserhaltenden Elemente als festen Damm gegen die revolutionäre Hochflut zusammenzufassen, noch verschiedene Prcßstimmen sich dahin hören lassen, die sozialdemokratische Gefahr sei gar nicht so drohend, wie es scheine. Der Konflikt zwischen den „Vorwärts"-Redak teuren, denen eine Reihe von Parteiorganen sich angeschlossen hätten und dem Parteivorstand, sei ein Beweis, daß der Revisionismus noch von erheblichem Einfluß in der Sozialdemokratie sei und schließlich zur Selbstzersetzung führen müsse. Ab gesehen von den nationalsozialen Blättern sind es auch die Organe der süddeutschen Demokratie und des Jungliberalismus, die darauf hinzuarbeiten suchen, daß die Stichwahltaktik des badischen Libera lismus im ganzen Reiche nachgeahmt werde, daß also der Liberalismus sich mit den Sozialdemokraten verbinden solle. Eine derartige Kurzsichtigkeit ist auf das schärfste zu verurteilen. Wer so schiefe Anschauungen über das Wesen unserer revolutionären Sozialdemokratie verbreitet, nur um sich parteipoli tische Vorteile zu verschaffen, trägt nur dazu bei, das Volksgewissen einzuschläfern, und lädt eine schwere Verantwortung auf sich. Wir überschätzen die sozialdemokratische Gefahr wahrlich nicht; aber wir müßten es für den schwersten Fehler halten, wenn man sie und wenn man den schlimmsten Feind unserer monarchischen Staatsordnung, die auf revo lutionäre Erhebungen sinnende Sozialdemokratie, unterschätzen wollte. Einem solchen Feind darf die Hand zum Bündnis nicht gereicht, ihm dürfen Vor teile, auch wenn er sie — für den Augenblick — vergilt, nicht gewährt werden. Der Aufstand in Deutsch-Züdwesiafrika. Wie wir in einem Teile unserer gestrigen Auflage un'er Drahtnachrichten schon berichteten, fanden in der Gegend zwischen Nunnb und Awadaob, östlich des Auob, vom 27. bis 29. Oktober kleine Zusammenstöße mit Hottentotten des Simon Köpper statt. Hierbei fielen im ganzen 30 Hottentotten; auf deutscher Seite wurden 3 Reiter verwundet. Die bisher in Aminuis stationierten Truppen unter Major v. der Heyde und eine unter Hauptmann Mor aht bei Stamprietsontein gesam melte Abteilung setzen die Bekämpfung dieser Banden fort. Auf der Verfolgung des Cornelius kam es am 29. Oktober zu einem kurzen Gefecht der 4. Ersatz kompanie am Chamhawibrevier Ehe der die Ver folgung leitende Hauptmann v Lettow-Vorbeck mit seinen beiden anderen Kompanien herankommen konnte, hatte sich Cornelius zurückgezogen, durchquerte abermals den Schwarzrand und überfiel schon am 2. November am Uibibrevier, nördlich Gellap, einen Wagentrans port, wobei 4 deutsche Reiter fielen. Außer der Ab teilung Lettow nahmen je eine Kompanie über Berseba und Tses seine Verfolgung auf. Die in der Gegend von Gründorn gemeldeten feindlichen Banden haben sich geteilt, ehe Major v Estorfs sie angreifen konnte. Einen Teil verfolgt Hauptmann Brentano in nördlicher Rich tung, andere scheinen sich Cornelius angeschloffen zu haben. * * Weitere Verluste im Gefecht bei Hartbeestmund am 24. Oktober d. I.: Verwundet: Unteroffizier Friedrich Horne, schwer, Knochenschuß linkes Knie, Fleischschub rechten Oberschenkel; Unteroffizier Greaor Painenk, geboren 12 3 77 zu Roß ¬ berg, früher im Dragonerregiment Nr 8, leicht, Streifschuß linke Wange; Unteroffizier Fritz Kluge, geboren 28.1 85 zu Nimkau, früber im Fcldartillerieregimenl Nr. 42, leicht, Schuß am Unterleib; Gefreiter Jakob Broich, geb. 9 4 81 zu Düsseldorf, früher im 1. Gardedragonerregiment, schwer, Knochenschuß linkes Knie, Kopfschub, Fleischschuß linke Schulter; Gefreiter Franz Fehlert, geboren 21 8. 83 zu Pur- wienen, früher im Dragoncrregiment Nr. 11, schwer, Schuß linke Schulter, linken Fuß; Gefreiter Friedrich Po och, ge boren 30. 9. 80 zu Marienhütte, früher im Pionierbataillon Nr 3, schwer, Schuß Unterleib; Gefreiter Edmund Kart heuser, geboren 12. 8. 80 zu Grauschütz, früher im Füsilier- regimcnt Nr 36, leicht, Fleischschuß linken Unterarm; Ge- srelter Otto Koch, gehören 14. 8. 81 zu Mandelsloh, früher Maschinengewehrabteilung Nr 3, leicht, Streifschuß Hinter- kops; Gefreiter Heinrich Meyer, geboren 28 9 82 zu Grimberg, früher im Feldartillerieregimcnt Nr 4 t, leicht, Streifschuß am Kitte; Reiter Karl Benz, geboren 8. 12 80 zu Schillingstadt, früher im Dragonerregimenl Nr 21, schwer, Kopfschuß und Schuß rechten Unterarm; Reiter Robert Schönbaum, geboren 7. 8. 82 zu Alt Cosenow, früher im Tragonerrcgiment Nr. 18, schwer, Schuß rechte Hüfte; Reiter Friedrich Zimmermann, geboren 26 8. 78 zu Langen weddingen, früher im Grenadierregimcnt Nr 6, fchwer, Fleisch- schuß linke Wade, Knochenschuß rechtes Knie; Reiter August Milutzki, geboren 4. 6 80 zu MadinSdors, früher im Ulanenregiment Nr. 4, leicht, Schuß linken Ellenbogen; Erich Mette, geboren 14.9. 84 zu Markranstädt, früher im Garde- schüyenbataillon, leicht, zwei Fleifchschüssc Rücken; Reiter Andreas Bogatek, geboren 24. 11. 80 zu Altkirch, früher im 1. Gardefeldartillerieregiment, leicht, Schuß linken Unter arm; Reiter August Hagedorn, geboren 29.1 81 zu Beyers dorff früher im Fußartillerieregiment Nr. 11, schwer, Schuß rechten Oberschenkel; Reiter Paul Hintze, geboren 25 1. 85 zu Straßburg (Pommern), früher im Hufarenregiment Nr 1, schwer, Schuß rechten Oberarm Am 29 Oktober im Gefecht bei Awadaob: Schwerverwundet: Sanitätssergeant Richard Acker mann, geboren 25. 2. 78 zu Magdeburg, früher im In fanterieregiment Nr. 6V, zwei Schüsse linke Hand: Gefreiter Karl Zippel, geboren 2 6. 78 zu Schönefeld, früher im Infanterieregiment Nr. 91; Schuß linken Unterschenkel Am 31. Oktober im Gefecht bei Gejacheibis bei Kirris Ost: Gefallen: Reiter Gustav Nitschke, geboren 11. I. 84 zu Trachenberg, früher im Husarenregiment Nr. 4, Brustschutz. Am 2. November im Gefecht bei Karis am Packriem: Schwerverwundet: Gefreiter Rudolf Schulz, geboren 3. 4 79 zu Brake, früher im Infanterieregiment Nr. 141, schwer, Lungenfchuß und Schutz rechten Oberarm * * Auf Antrag des in Gideon errichteten Hilfskomitees für die erste Hilfe der durch den Ausstand ge schädigten Ansiedler ist auch in Maltahöhe ein Komitee gebildet worden Das Gibeoner Komitee hat für etwa 1200 M Kleidungsstücke und 2000 M Bargeld an den Distriktschef von Maltahöhe über sandt Dem Hauptkomitee in Gibeon wurden von der Zentralstelle der Deutschen Kolonialgesellschaft in Berlin weitere 10000 M überwiesen. — Zur allgemeinen Lage wird bemerkt, daß der langsame Fort gang des Krieges besonders im Süden recht traurige Verhältnisse unter der Bevölkerung geschaffen hat Die Preise für Lebensmittel und sonstige nölige Bedürfnisse sind außerordentlich gestiegen, hauptsächlich, weil die Verkehrs- und Beförderungsmittel von der Truppe in Anspruch genommen find In Windhuk, wie überhaupt im nördlichen und mittleren Teile des Schutzgebiets, Hal sich die Lage der Ansiedler im allgemeinen gebessert, so daß spätere Gelder hauptsächlich für den Süden zur Verwendung gelangen dürften. Tagesgeschichte. Dresden, 8. November. Die heutige König liche Jagd fand auf Moritzburg Bärwaldcr Revier statt Die Zusammenkunft erfolgte vormittags 9 Uhr am Torwärterhaus an der Kalkreuther Straße. Mit Einladungen zu dieser Jagd waren ausgezeichnet worden die Herren Kammerherren Frhr. v Spörcken auf Berbisdorf und Frhr. v. Palm auf Lauterbach, Oberst v. Egidy auf Naunhof, Oberforstmcister Zschimmer und Amtshauptmann I)r. Uhlemann- Großenhain. lange Reihe von echt provencatychen Ackcrbildern, m denen van Goghs Stärke am deutlichsten wird. Auf dem ersten Blick bieten sie dem Beschauer gar nichts als ein fürchterliches Gemetzel von Farben, unter denen Preußisch Blau, reines Gelb bis Orange, Smaragd- und Veronesergrün, sowie Rot vorherrschen Wenn man Delacroix, von dessen Kolorismus van Gogh ausging, nachsagtc, daß er die Farbe direkt aus der Tube auf die Leinwand spritze und dann erst die Mafien zum Bilde ordne, so war van Goghs Verfahren jedenfalls ein ähnliches „Um einen Erdboden ganz kräftig zu machen, um die Luft klar zu gestalten", meinte er, „muß man es schon nicht auf eine Tube ankommen lassen. Manchmal bringt es das Motiv mit sich, daß man dünn malt, manchmal gebietet cs der Stoff, die Natur der Dinge selbst, daß die Farben dick ausgctragen werden müssen " Man darf sich also an seiner Technik nicht stoßen, mag sic nun so oder so sein Wer seine Gemälde länger betrachtet und sich in sie hineinlebt, wird bald erkennen, daß ihm die Absicht, die ihn leitete, in vielen Fällen geglückt ist. Er wollte zeigen, daß die Natur, wie er sie aus sich wirken ließ, und wie er sie empfand, überall schön sei, und daß ihr südlicher Farbenreichtum auch in einer an und für sich öden Gegend, wie die der Provence, ausreiche, um sie so wunderbar wie das Meer erscheinen zu lassen. Zwei Stellen in seinen Briefen sind für diese seine Grundanschauung besonder« charakteristisch Die eine lautet: „Ach Gott, da« ist ein recht armseliges Stückchen Land hier; alles ist so schwer wiederzugeben, wenn man seinen intimen Charakter treu herausbringen will und nicht damit zufrieden ist, etwa« ungefähr Wahres zu malen, sondern den wahren Bodm der Provence. Um da« zu erreichen, muß man hart arbeiten, und dabei wirdS dann natürlich etwa« abstrakt, denn c« handelt sich darum, der Sonne und dem blauen Himmel ihren natürlichen Glanz zu geben unv dem verbrannten, melancholychen Boven seine Krast, daß man darin das feine Aroma des Tymians spürt". Ein anderes Mal berichtet er: „Denk mal, als ich an einem der ersten Tage an (einen solchen) Ort kam, sagte ein befreundeter Maler: „Das wäre aber blödsinnig langweilig zu machen!" Ich antwortete nichts daraus, fand cs aber so herrlich, daß ich nicht einmal die Kraft fand, diesen Idioten anzuschnauzen. Ich bin wieder und wieder hcrgekommcn, habe zwei Zeichnungen davon ge macht, von diesem flachen Land, in dem nichts ist — nichts als die Unendlichkeit, die Ewigkeit Na und nun kommt, während ich so zeichne, ein Kerl an, nicht Maler, sondern Soldat Ich frage ihn: Wundert es dich sehr, daß ich dies ebenso schön wie das Meer finde? „Nein, das wundert mich gar nicht (cr kannte übrigens da« Meer), daß du es ebenso schön wie das Meer findest, denn ich finde es noch viel schöner als den Ozean, da es bewohnt ist " Wer war nun der kunstverständigere Beschauer, der Maler oder der Soldat? Für meinen Geschmack der Soldat, hab ich nicht recht? Manchmal wandelte v. Gogh die Lust an, nach der Phatasie zu arbeiten, aber er gab diesen Gedanken immer wieder auf, da er sich dieser Aufgabe noch nicht gewachsen fühlte. Dafür quälte er sich lieber mit der Natur herum, „weder an den Impressionismus, noch an dies und da« denkend". Den anderen Wunsch aber, „Menschen zu malen, Menschen und wieder Menschen" hat er nach» gegeben und eine Anzahl von Porträt« und Studien köpfe fertig gebracht, die, wenn sie auch allen unseren Ansprüchen an Eleganz und Haltung widersprechen, von Leben sprühen und wie seine verschiedenen Selbstporträts, von denen wenigstens eines ausgestellt ist, wahrhaft dämonisch wirken Auch dem Stilleben blieb er nicht fern. Sie interessieren nicht nur durch ihre Tongebung» sondern vor allem durch die eigentümliche Anordnung — man beachte z B die vor ein Erkerfenster gestellte Ab«
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