Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188512293
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-29
- Monat1885-12
- Jahr1885
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1271
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1885
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1885. N 300 Bekanntmachung Der 4. Termin Landrente« ist bis längstens steigert ferner sowie I. V.: Geitner. Erscheint täglich, „ur Auinahme der tsouu» und Fesltnge. r-rei« vierteljährlich 1 Liart «0 Pseuuige. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses im Bezirke der König!. Amtshauptmannschaft Zwickau am 2S. Deeemder 1885, Nachmittags '/«4 Uhr im Saale des amtshauptmannschaftliche» Dienstgebäudes — Nicolaiflraßr Nr. 36, 1 Treppe. Zwickau, am 22. Decembrr 1885. Königliche Amtshauptmännschast. v. Bose. J.B. Gei: »»er. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Nedaction, Vertag und Druck vuu <5. M. Kürtu er iu Scb'webera Dienstag, den 29. December Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des Verthei lungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrendeu Leistungen, sowie Kostensorderungen spätestens im Anmelde termine anzumelden. Eine U-bersicht dcc auf dem Grundstücke lüstcrden Ansprüche und ihres Rangver- hältniffes kann nach dem Anmeldetcrmins in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Hartenstein, am 16. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. Flemming. Im Handelsregister für die Stadt Schneeberg ist beute auf Fol. 169 das Er löschen der Firma R. Jacoby in Schneeberg verlautbart worden. Schneeberg, am 24. December 1885. Königliches Amtsgericht. Müller. dic i,!,. . tv Huuuuge, die »»«ivaltiqe >>ile amtlicher Syserate d gt Mennige. Erdm. 8 9. Die Feuerwehrdienstpflicht beginnt mit dem Kalenderjahre, in dem der Dienstpflichtige das 22. Lebensjahr vollendet und dauert bis zum Schluffe des Kalender jahres, in welchem der Dienstpflichtige das 45. Lebensjahr erfüllt hat. Die Mannschaften der letzten 5 Jahrgänge bilden die Reserve und sind von den Uebungen befreit. Bekanntmachung. Eine Anzahl Familien hat für Unterlassung der Zusendung von Neujahrskarten einen Beitrag zur Armenkaffe bezahlt. Wir erklären uns zur Empfangnahme weiterer Beiträge bereit und »erden hier über am 31. December d. I. im VclkLfreunde quittiren. Schneeberg, am 28. December 1885. zum 29. December 1885 an unsere Stadtsteuer. Einnahme abzusühr^». Kegen säumige Zahler ist das ZwangSvsllstreckungSverfahren einzulelten. Lößnitz, am 23. December 1885. Der Rath der Stadt Lößnitz schließlich bei den wichtigen Beschlußfassungen die deutsche Volksvertretung das Interesse Deutschlands über das der prinzipiellen Opposition zu stellen gewußt. Das Beste an der Sache ist, daß die Regierung in den meisten Fragen das Unrecht ihrer Gegner mit Zahlen be weisen kann. So hat sich die Behauptung des Centrums, die Mehrzahl der Schüler in Westpreußen sei katholisch, da hin geklärt, daß das Verhältniß der Confessionen in jener Provinz lediglich durch die massenhafte Einwanderung rus sischer Polen hervorgerufen ist. Wie enge das Centrum mit dieser Polonisirung unserer Grenzprovinzen zusammen hängt, das wissen wir, und eben so klar ist, daß die An träge auf Aushebung der Ausweisungsmaßregeln sicherlich nicht von deutscher Gesinnung diktirt sind. Die Socialdemokraten werden noch zwei Initiativanträge im Reichstage einbringen: einen in Bezug auf die Wahlen, in dem verlangt wird, daß der Wahltag ein Sonntag oder Feiertag sei, und daß die Stimmzettel in gleichmäßigen, abgestempelten Couverts abgegeben werden sollen, den andern auf Aushebung des DynamttgesetzeS, welches angeblich „in der Aufregung und llebereilung gemacht worden sei und lediglich ganz harmlose Menschen mit harten Strafen ge troffen habe." Harmlos? Reizend! Es fehlte nur noch, daß die harmlosen Dynamitverfertiger in unschuldiger Unkenntniß der Gefährlichkeit ihr menschen- mordendes Präparat einzig in Uebereilung und aus Ver sehen hergestellt haben. Die Erkrankung des Prinzen Wilhelm an den Masern scheint zu ernsteren Befürchtungen, Gottlob! keine Veran lassung zu bieten. Am 20. d. ist an Bord S. M. S. „Bismarck" ein greundschaftS-, Handels- und Schifffahrts-Vertrag zwischen dem deutsche« Reiche und dem Sultanat von Sansibar unterzeichnet worden. Auch zwischen dem deutschen Reiche und Frankreich ist in diesen Tagen (am 24. d.) ein Protokoll, Herr, die deutschen und französische»» Besitzungen an der Westküste Afrtka's und in der Südsee unterzeichnet worden. Man erkennt mit Freuden aus solchen Nachrichten die nutzbringende Entwickelung unserer Kolontalpolitik. Dem Landtage des Fürstenthums Lippe, welcher vor einigen Tagen zu einer Session zusammengetreten ist, ist durch den neuen Cabinetsmtuister v. Rtchthofen die Mit- theilung gemacht worden, das der Fürst seine Einwilligung zur Ausarbeitung eines Thronfolge-Gesetzes gegeben habe. Der regierende Fürst ist kinderlos und, da sein einziger Bruder unheilbar krank ist, ohne männliche Verwandle. Den Anspruch, als Erbe betrachtet zu werden, erhebt der Chef der älteren, sogenannten erbherrlich Lippe'schen Linie, Graf Ernst zur Lippe, welcher seinen Wohnfitz meist aus Schloß Neudorf bei Bentschen in der Provinz Posen hat- Unter den Bewohnern des Fürstenthums selbst herrscht übrigens keine Einigkeit darüber, was geschehen soll. Ein Theil würde >i eine Einverleibung in Preußen nichts einznwenden «ab , ein anderer würde einer Erklärung Lippe's zum n > .elaabe unter der Regierung eines Statt halters oder Regenten den Vorzug geben. Die Ansprüche des Grafen wecoen von dem Fürsten von Schaumburg-Lippe, der gleichfalls Erbrechte b-sitzt, bestritten und nach dem Tode des regierenden Fürsten zur Lippe ohne Zweifel ernstlich bekämpft werden, weil die Grafen einige weibliche Vor fahren gehabt haben sollen, welche nicht dem sogenannten hohen Adel angehörten und keine succesfionSfähigen Söhne hinterlassen hätten. Damit würde die Frage auf ein Gebiet geschoben werden, auf welchem eine endgilttge Entscheidung durch Spruch eines Gerichtshofes oder eines Schiedsgerichts erst nach Jahren zu erwarten sei»» würde. Der regierende Fürst wollte bisher von einem Thronfolge-Gesetz nichts wissen; seine Meinungsänderung scheint erst ganz neuerdings stattgefunden zu haben, vermuthltch unter dem Eindrücke des Ganges der Dinge in Braunschweig. Der serbisch-bulgarische Waffenstillstand ist also in Folge der Entscheidung der Milttair-Kommisfion in aller Form perfekt geworden. Unter gleichen Rechten ist eine neutrale Zolle bestimmt worden, deren Demarkationslinie 2 Km. beiderseitig der Grenze entlang läuft. Obgleich ent schieden der Sieger, so hat doch Fürst Alexander ohne Zögern dem Traktate zugestimmt, allerdings mit dem eritschieden betonten Wunsche, daß ihm eine Garantie gegeben werde hinsichtlich der, durch den König von Vulgaris»» geschaffenen Lage. Die Pforte hat in diesem Sinne zu Gunsten Bul gariens ein Rundschreiben an die Mächte erlassen. Einer» weiteren Beweis seiner Vorsicht nnv Mäßigung LaMHgeWM. Wochenschau. Es war den» Fest des Friedens Vorbehalten, die an vie len Orten der Erde bis dahin gehegten Besorgnisse schwin den zu sehen. Unsere Lheure Königin ist so weit wieder hergestellt, daß Höchstdieselbe am 24. December schon die erste Ausfahrt unternehmen konnte. Der deutsch-spanische Karolinen-Conflikt ist beigelegt und die Regentschaft der Königin Christine von Spanien scheint einstweilen keine Störung erleiden zu sollen. „Wo hinten weit in der Tür ket die Völker aufeinander schlugen", ist, wenn auch noch nicht der definitive Friede, so doch ein offizieller Waffenstill stand abgeschloffen, und bei unseren überrheinischen Nachbarn hat die schließliche Besonnenheit einer, allerdings nur knap pen Majorität die Rettung der Ehre Frankreichs dem Volke im letzten Momente noch auf den Weihnachtstisch gelegt. Wenn man bedenkt, wie sonach vielfache Interessen gefährdet erschienen, und wenn man endlich noch den gün stigen Finanzabschluß unseres engeren Vaterlandes daneben hält, so kann man mit der diesjährigen Bescheerunq schon zufrieden sein und darf mit Ruhe dem neuen Jahre ent gegen sehen. Der sächsische Landtag hielt seine letzten Sitzungen am 22. December ab und vertagte sich darauf bis zum 7. Ja- nuar. Aus der deutsche« Reichshauptstadt signalisirte man die Ausgabe eines Weißbuches, in welchem alle auf die Ka rolinenfrage bezüglichen Noten und sonstigen Schriftstücke zur Orientierung der Volksvertretung Vereinigung finden sollen. Die Sache selbst ist bekanntlich durch den oon Deutschland und Spanien acceptirten Schiedsspruch Leo's XIU. erledigt-, immerhin dürfte es aber noch ein weitgrei fendes Interesse erregen, an der Hand des betreffenden au thentischen Materials die einzelnen Phasen dec von so auf regenden Zwischenfällen begleiteten Angelegenheit verfolgen zu können. Bei dem Unterbleiben einer bezüglichen Publi kation wäre übrigens auch zu erwarten gewesen, daß der Reichstag Gelegenheit genommen hätte, durch eine an d u Fürsten Bismarck zu richtende Interpellation die ersehnte weitere Auskunft zu erhalten. Den immer wieder auftauchenden Gerüchten von einer beabsichtigten RetchStagSanflvsung trat die kanzlertsche „Norddeutsche" in einer bemerkenSwerthen längeren Aus lassung entgegen, in welcher hervorgehoben wurde, daß der immerhin bedauerliche Widerstand de- schwarzen CentrumS- sührerS doch in seinen möglichen Wirkungen bedeutend über- 'chätzt würde. Er kämpfe jetzt mit denselben MiÜeln und 'denselben Freunden, wie im vorigen Jahre, und doch hab, gab der Fürst Alexander durch seinen Armeebefehl, in wel chem er den russischen JnstructionS-Offtcierrn den Dank für den gewonnener» Ruhm der bulgarischen Waffen darbringt. Väterchen in Petersburg wird das nicht vergessen. Bei dem englische« Expremter Gladstone ist die Re- gierung-ssüchtigkeit geradezu zu einer demoralisirenden Krank heit geworden, durch welche der alte schwatzhafte Mann sich und seine Partei schwer geschädigt hat. Daß er eine Ver einigung mit den Parnelltten anstrebte, wird ihm vom ganzen englischen Volke gewaltig nachgetragsn. Zunächst entfremdete es ihm einen Theil der liberale»» Partei, die eigentlichen Whig-; sodann machte solch wenig verschämte- Liebe-Mühen den „ungekrönten König von Irland" vor sichtig und zurückhaltend; und endlich befestigte sich dadurch die Stellung des Tory-KabtnetS. Dem britischen Schwerte »st ote Einheimsung der bir manischen Beute zwar glücklich gelungen-, n.n aber meldet der 2. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr als Anmeldetermin, der 18. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr als Verstetgerungstermin, der 2. März 1886, Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Ernst Albrecht Lohberger in Harten stein eingetragene HauSgrundstück Folium 5 des Grundbuchs für Hauenstein, Nr. 5 des Brandkatasters, Nr. 7», 7d des Flurbuchs, nach diesem 5» groß, mit 78,«, Steuereinhei ten belegt und auf 5850 Mark geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise ver- i werden und ist Bekamtmachlmg, die Dienstpflicht bei der Bürgerfeuerwehr betr. Unter Bezugnahme auf tz 9 der Feuerpolizei- und Feuerlöschordnung hiesiger Stadt werden diejenigen männlichen Einwohner hier, welche im Jahre 1864 geboren find und nicht der freiwilligen Feuerwehr oder der uniformirten Schützen-Compagnie angehö- ren oder beim Bergbau beschäftigt find, hierdurch bet Vermeidung von Geld beziehentlich Haftstrafe aufgefordert, sich zur Stammliste der dienstpflichtigen Feuerwehr bis zum 5. Januar 1886 mündlich oder schriftlich in der Rathsexpedition anzumelden. Schneeberg, den 14. Dezember 1885.
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