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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188608013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-01
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.08.1886
- Autor
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Städtische B a d e - « u st a l t Herrenteich Griesbach. Äasserwärme den 3t. Mr 1b ° L.. „M SetzenSwü Gastbetten «uS Suchst«. Kirchennachrichten für Griesbach Am 6. Sonntage nach Trinitatis vormittags '/, rü Uhr Predigt, nach dem Predigtgottesdienst KatcchiSmusunterrcdung mit den Jünglingen u. Jungfrauen der Parochie: Past. Mathe; Kollekte für den Ktrchmbau zn Drüda. Pfannen begrüßt wurden. Alles war hierzu vorher in Be reitschaft gesetzt. Die Straßenjungen aus der Nachbarschaft waren am Nachmittag beschäftigt, Munition zu verfertigen, indem sie mit Hammern die kleinen Steine am Kanal ent- zwei klopften und die Stücke in eigens dazu mttgebraqte Körbe warfen. Aus dem Wahn, daß nur blinde Schüsse abgefeuert werden sollten, wurden die Aufständischen sehr bald geweckt, denn sobald sich der erste von ihnen mit einer rothen Flagge auf der Barrikade sehen ließ, fiel ein Schuß und—ein Todter. Nichtsdestoweniger ^versuchte ein zweiter, einen schweren Steiu aus einem Bodenfenster einem Kaval leristen auf den Kopf zu werfen; auch er sank, bevor er sein Borhaben ausführen konnte, tödtltch getroffen nieder. Der eigentliche Aufruhr begann um 4 Uhr Nachmit tags. Lausende von Menschen waren auf den Beinen; die meisten schienen in böswilliger Absicht gekommen zu sein, denn fast das ganze Publikum nahm eine äußerst drohende Haltung gegen die hart bedrängte Polizei an. Um 6 Uhr langten etwa 200 Mann Infanterie unter Befehl eines Hauptmanns und 80 von einem Premierlieutenant befehligte Husaren auf dem Kampfplatze an. Sie besetzten sogleich den Noordermarkt und die Kreuzpunkte. Als sich dann eine Abthetlung Infanterie in die BoomdwarSstraße wagte, wurde sie ebenfalls mit Steinen empfangen. Darauf wurde nach einer dreimaligen Aufforderung ein leichtes Gewehrfeuer er öffnet, was anfänglich half. Bald aber begann der Pöbel von neuem mit Steinen zu werfen, und nun wurde in kür zeren Zwischenpausen Feuer gegeben. Ein unbeschreiblicher Tumult entstand jetzt; das Feuer hielt regelmäßig an, die Schüsse hallten durch oie Straßen und übertönten fast das laute Wehklagen und Gescyrei der Aufrührerischen. Den noch wurde mit dem Werfen von Steinen fortgefahren. Hier fiel ein Verwundeter, da ein Todter nieder, die auf der Straße zmückblieben, während die Menge in Verwir rung auseinanderstob. Einen Augenblick später wurden die Lethen und Verwundeten von Freunden in Handkarren nach dem Poltzetbureau auf dem Noordermarkt gebracht. Dann fanden zahlreiche Verhaftungen statt, einige der Ver hafteten hatte» noch Steine in der Hand. Der Hauptan führer der Steinwerser befindet sich dem Vernehmen nach unter den Getödtetea. Gegen 7 Uhr wurde aufs Neue Verstärkung abgesandt, und der Oberstlteutenant Simon übernahm den Oberbefehl. Um diese Zett waren auf dem Polizeibureau 8 Tobte und eine noch größere Anzahl Ver wundete untergebracht. Gegen 8 Uhr wurde in der Lin- vendwarsstraße wieder mit Steinen geworfen, doch gelang es, ohne zu feuern, die Menge auseinanderzutreiben, welche Die Uuruheu ia Amsterdam Zur Ergänzung der über die Ruhestörungen in Amsterdam von uns bisher gebrachten kurzen Meldungen, geben wir in Nachstehendem die Einzelheiten wieder, welche sich in die angrenzenden Straßen flüchtete. Fortwährend wurden Meuterer arretirt und geraume Zeit glich der Markt platz einem Schlachtfelde, wo unter dem dichten Gebüsch die Infanterie ausgestellt war, während rings herum Husaren patrouillieren. Später mußte beim Vertreiben der Menge aus den anliegenden Straßen noch mehrmals Feuer gegeben werden. Bet dieser Gelegenheit wurde u. A. ein Artillerist verhaftet, der an dem Aufstande Theil nahm. Während es nun auf dem Noordermarkt ruhig war, vergrößerte sich die Gefahr wieder auf dem Jordaan. In der Anjelierstrage wurden die Husaren mit einem Stein- regen empfangen; sie feuerten darauf vier Salven ab, wo bei eine Person getödtet und mehrere verwundet wuroen. In der Prinzenstraße drehten die Aufrührer alle Laternen aus, versperrten den Weg und rissen das Straßenpflaster auf. Den Neugierigen, welche nicht unterlassen konnten, von ihren Fenstern aus den Verlauf des Kampfes zu beo bachten, wurde angedeuiet, die Fenster zu schließen. Auch in der Tuinstraßs wurden Steine, Dachpfannen, ja selbst Waffereimer als Wurfgeschosse benutzt; ein Infanterist erlitt hier eins schwere Verletzung am Bein. Gegen 11 Uhr mußten die Prinzen- und BrouwerSgracht gesäubert werden. Hierbei wurde wieder mit Steinen geworfen und durch drei Salven geantwortet. Daß der Pöbel sich nicht allein aufs Steinwerfcn beschränkte, ging daraus hervor, daß ein Offi zier einen Revolverschub mw em Polizist einen Messerstich in die Brust erhielt. Bei der letzten Salve wurden 5 Per sonen verwundet. Da in dem „Recht vor Allen" das Volk aafg^vrdert ward, bei einem etwaigen Aufstande die Bank nicht zu schonen, hatte bereits früh am Abend eine starke Wache vor der Niederländischen Bank Stellung genommen. Nach und nach wurde es überall ruhig. Wohl blieb noch hier und da ein Trupp Neugieriger stehen, doch nur, um »ach einem kurzen MemungSauStausch langsam nach Hause zu gehen. Lie Infanterie und die Husaren schlugen auf oem Novrdsrmarkl ihr Bivouak auf, tndeß blieben die Truppen sowohl als die Polizei noch wachsam. Mit ÄUSnahms des Kampfplatzes uns seiner nächsten Umgebung hatten die übrigen Stadtthcile - ein ruhiges An sehen. Die friedliebenden Bürger der Stadt waren sichtlich betrübt über dis traurigen Berichte, die schnell nach allen Gegenoen verbreitet wurden und in der Mitte nach der Staot nur zu deutlich thce Bestätigung sanden durch die Tragbahren, Krankenwagen und Handkarren welche ihren Weg nach dem Krankenhaufe nahmen. Dort hatte sich ebenfalls eine Schaar Neugieriger angesammeit, ebenso vor dem PalaiS, das auch eine verstärkte Wache erhalten Halts. Man hörte aber weder lautes Sprechen, Oertliche Angelegenheiten. Aue. Der Gabelsberger-Stenographen-Beretn des Auer-ThalS bemüht sich eifrig die Stenographie zu vrr- breiten. Laut Inserat vom 28. d. Mts. eröffnet derselbe Anfang August feinen 2. Unterrichtskursus und lädst hierzu Damen wie Herren zu zahlreicher Betheiligung ein. So viel wir wissen, find schon seit längerer Zeit Anmeldungen hierzu gemacht worden. Mit Rücksicht darauf, daß die Stenographie Damen wie H rren nur nützlich sein kann und daß ja auch der genannte Verein im Interesse der der Sache den Theilnshmern unentgeltlichen Unterricht bittet, wäre eS recht zu wünschen, wenn recht bald zahl reiche Anmeldungen an den im Inserate genannten Orten gemacht würden. Der Unterricht findet wöchentlich an einem Abende im Gesellschaftszimmer, (resp. Salon) des Herrn Restaurateur Scheller in Auerhammer statt. Wildenfels. Am 29. dss M,s. fand in Fähr brücke in Gegenwart de? Herrn Genoarmerie-Ober-Jnsoektor Major v. Heygendorfs das alljährliche Schießen für die in den Bezirken der ÄmtShauptmannschasten Zwickau und Schwarzenberg stationirten Zendarme statt, wobei von den Gendarmen der Amtshauptmannschaft Zwickau der Gendarm Geißler in Leubnitz die 1., der Gendarm Pfenniger in Ober-Planitz die 2. und Gendarm Hemker in Wildenfels die 3. Prämie, in der Amtshauvtmaunschaft Schwarzenberg der Gen darm Kaden in Aue die 1., der Gendarm Müller in Schönheide di« 2. und der Ge därm G.rber in Grün hain die 3. Prämie erhielten. Während des Schießens waren auch Herr Kreishauptmann Freiherr o. Haußen, so wie die AmtShauptleute von Boße und Freiherr v. Wirsing mit anwesend. kommen einiger Verletzten gezweifelt wird. Die Hospital- ärzte hatten die ganze Nacht vollauf zu thun, um die Ver wundeten zu verbinden und zu pflegen. Heute Morgen wurden di- nächsten Verwandten bei den Verwun deten zugelassen, um, wo es nöthig war, ihre Namen festzustellen. Viele andere Personen, die Familienmitglieder vermißten, kamen mit angsterfülltem Herzen, um sich zu er kundigen, ob ihr Vater ob der Bruder tm Krankenhause Auf nahme gefunden hätte, und oft verrieth lautes Wehklagen, daß sie ihre Blutsverwandten unter den Getödteten gefunden hatten. Die Zahl der von Pflastersteinen getroffenen und verwundeten Polizisten beträgt ungefähr vierzig, doch ist nur der vierte Theil von ihnen ernstlich verwuvwet und zur Zett dienstuntauglich. Heute früh ist es auf den Straßen ruhig g ES kamen zwar viele Neugierige zusammen, doch be: Polizei Ruhrstörungen vor, indem sie größere Zuse rottungen verhinderte und die Menge fortwährend iw"r, bewachte. Außer den Marinesoldaten, die in der Noorder kirche einquartiert sind, ist das Militär wieder abgezogen, da man sich der Hoffnung hingirbt, wetteren Ausschreitungen durch das energische Einschreiten von Militär ein Ziel ge setzt zu haben. Im Laufe des Abends kam es zu einigen unbedeu tenden Zusammenstößen zwischen den Pöbel und der Polizei doch genügten die die Straßen durchziehenden Patrouillen, die Menge zu z rstreuen. Gegen 10 Uhr war die Ruhe voll tändig wieder hergestellt. Im Ganzen sind bei den Un ruhen gestern Abend 25 Personen getödtet und gegen 90, darunter 40 Polizeideamts verwundet worden." Amsterdam» 28. Juli. Der Aufruhr ist niedergewor fen, aber viel Blut ist geflossen, und die Art und Weise, wie die Meuterer den Gewehrläufen und dem Tobe trotzten, muß ernstliche Befürchtungen für die Zukunft Hervorrufen. Das war kein gewöhnlicher Volksauflauf mit obligater blu tiger Schlägerei mit Polizei und Soldaten, das war Heller, purer Anarchismus mit Lerthellung drr Rollen, ein vorbe reiteter Aufstand mit Barrikaden. Der Tod schien für die fanatisirten Meuterer jeden Schrecken verloren zu haben. Als der Erste, welcher die rothe Fahne höhnend auf der Barricade aufsteckte, durch eins Fltntenkugel fiel, ergriff unmittelbar ein Zweiter die Aufruhrsflagge und wurde ebenfalls vom tödtltchen Blei getroffen. Trotzdem flatterte die rothe Fahne bald wieder, vis endlich nach Stunden die Polizei und die Truppen Herren des Terrains wurden. Die Polizei-Agenten hatten den ärgsten Stand, die Wuth des Mob gegen die Polizisten ist seit Monaten genährt worden. Daher wendete sich der Aufstand hauptsächlich ge gen sie, und ist auch das Factum erklärlich, daß die Polizei allein an 40 Verwundete zählte. Die Hospitäler sind über füllt. Unter den verhafteten socialtstischen Rädelsführern befindet sich auch ein Weib, Frau Ceshuis, die aufregende Uacaw unter die Menge vertyeilte. Im Allgemeinen ge- -erdelen sich die Weiber wie Furten und steinigten förmlich die Polizei-Agenten, wo sie deren habhaft wurden. Gestern (Dienstag) Abends 11 Uhr, war die Ruhe vollständig. Der königliche Commiffar Nordholl traf gestern hier ein, brachte einen Theil des Tages in Amsterdam zu, besuchte mit dem Bürgermeister die Hospitäler und tröstete die verwundeten Polizei-Agenten. Amsterdam, 28. Juli. Während heute Morgen Militär patcoutlltrte, wurde dasselbe von einer starken Bande unter Führung der Sozialisten Kramer und Vandyk angegriffen. Das Militär feuerte, Kramer und Bandyk stürzten tobt zu Boden. Im Laufe des Tages blieb Alles ruhig. — Das sozialistische Parteiblatt „Recht vor Allem erklärt, die Sozialisten werden nicht ruhen, bis die hollän dischen Städte in Flammen aufgegangen sein werden. — Die Regierung beabsichtigt die Vorlage eines Sozialisten gesetze, s Amsterdam, 30 Juli, Vorm. Heute findet die Be erdigung der bei den letzten Unruhen Getödteten statt. Die meisten Leichen find von den betreffens» Familie a rekla- mirt werden und werden von diesen beerdigt, die übrigen auf Kosten der Munizipalität. Bon Zeilen der letz teren, sowie des Stadtkommandanten sind dis umfassend sten Maßregeln getroffen worden. Die Hauptpunkte der Stadtviertel und die Kirchhöfe, sind seit 3 Uhr Morgens von Mllitairposten und PolizsiaNheilunM besetzt. Bis jetzt ist Alles in Ruhe verlaufen. Amsterdam, 30.Juli, Vormittags. Die Beerdigung sämmtlicher bst den letzten Unruhen Getödteten ist, obschon die Straßen und die Kirchhöfe von großen Menschenmasssn angefüllt waren, ohne jede Stöcnng der Ruhr vor sich ge gangen. Dresden. Im Auftrag« Ihrer Majestät der Köni gin spricht in der letzten Nummer de» Pirnatschen Anzeigers Amt-Hauptmann Le MaiStre der Bewohnerschaft von Pir na, Berggießhübel, Stesenstetn, Gottleuba und Zehista für die bet Gelegenheit der Reise Ihrer Majestät dargebrachten zahlreichen Beweise von Anhänglichkeit und Verehrung den allerhöchsten Dank aus. Leipzig. Der folgende interessante RechtSspruch wird voraussichtlich mit Nächstem, fall- nicht noch eine Einigung der Parteien erfolgt, da- Reichsgericht beschäftigen. Der Kaufmann H. in Sorau hatte dem Schuhmacher B. daselbst ein Paar Stiefel« zum Besohlen übergeben und auch prompt gefertigt zurückerhalten. Als er aber die neubesohlten Stiefeln das erste Mal anzog, verletzte er sich durch einen hervorstehenden Stift derart an der Fußsohle, daß er alsbald ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen mußte. Ohngeachtet der Hilfe des Arzte- verschlimmerte sich das Uebel immer mehr und machte schließlich eine Amputation des Fuße- nöthig. Der Verletzte klagte nun gegen den Schuhmacher beim Landgericht Guben auf Ent schädigung und Kur- resp. Operattonskosten-Srsatz. Des Landgericht erkannte denn auch die Entschädigungs-An sprüche de- H. in vollem Umfange als berechtigt, an und verurthetlte demgemäß den Schuhmacher zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente in Höhe von 900 Mk. pro Jahr, sämmtliche Kurkosten, sowie sämmtliche Kosten des Rechts streites. In der Begründung des UrtheilS wurde besonders hervorgehoben, daß es eine sträfliche Nachlässigkeit des die „Ncs.-Ag." über diese Vorgänge de« uns vor liegenden ,-,-lllg. Handel-blad" entnimmt: „Was lange vorau-gesehen, ist endlich geschehen. Die endlosen Aufwiegelungen gegen Justiz und Polizei haben die Folgen gehabt, welche in einer von Hunderttausenden bewohnten Stadt nicht au-bleiben konnten. Nach einer Lang- muth, die selbst bet ruhigen Leuten Zweifel auskommen ließ, ob nicht zu lange mit energischem Auftreten gezögert worden, hat der Magistrat gestern Abend und heute Nacht die Ruhe störer streng bestrafen lassen. Als das Volk in der Gegend der Lindengracht den Aufforderungen der Polizei nicht Folge leistete und eine aufrührerische Haltung annahm, wurde das Terrain von einigen achtzig Husaren und mehreren hunder Infanteristen besetzt. Nach und nach wuchs diese Macht auf etwa 500 Mann an. Aber auch diese ernstliche Vermah nung blieb fruchtlos. Männer, Frauen und Kinder begannen in rasendem Uebermuth da- Straßenpflaster auszuretßen und Barrikaden zu bauen. Kaum machte das Militär, anfäng lich ohne Feuer zu geben, Miene, den Janhagel an seine» Vorhaben zu behindern, als die Soldaten aus Fenstern und von Dächern mit einem Hagel von Steinen und Dach- noch Lachm oder Gesang, wrs unter gewöhnlichen Umstän den zu den Etgenthümlichketten eines Montagabends in Amsterdam gehört. Vor dem Palais waren die Artilleristen ans Raarven unter Führung einiger Offiziere und Unter offiziere mit gezogenen Säbeln aufgestellt. Um 1 Uhr Nachts setzten sie sich vor dem Palais nieder, begafft von etwa hundert Neugierigen, sonst war Niemand auf der Straße zu sehen. Um diese Zeit war die Ruhe so gut wie hergestellt. Di« Truppen wurden während der Nacht in der Noorderkirche etnquarttrt, wo sie es sich auf den Bänken bequem machten. Um zwei Uhr zog eine Kompagnie Ma rinesoldaten auf Wache, nachdem die Straßen allüberall wieder in Ordnung gebracht waren. 37 mehr oder weniger schwer verwundete Personen sind gestern Abend ins Krankenhaus geschafft worden, 14 Personen starben auf dem Wege nach dem Hospital und heute Nacht erlagen weitere fünf Personen ihren Wunden, während noch drei Verwundete htnzukamen. Dis Zahl der Todten dürfte tndeß noch größer werden, da an dem Auf EchuhmacherS involvire, indem er sich vor Ablieferung der reparirten Stiefel nicht vergewisserte, ob die hervorstehenden Spitzen der Sohlenstifte auch richtig beseitigt seien. Der Einwand des Beklagten, daß die meisten Schuhmacher die Gewohnheit hätten, die Stifte „zu lassen, wie sie find," d. h. . also, die hervorstehenden Spitzen nicht gehörig zu beseitigen, sei ein so ungebührlicher, daß er die gehörige Zu rückweisung verdiene, am allerwenigsten könne er die Straf fälligkeit einer „Gewohnheit" aufheben, welche wie im vor liegenden Falle erwiesen, geeignet sei, die menschliche Ge sundheit zu gefährden. Zwickau. Herr Kreishauptmann Freiherr von Hausen ist vom 4. August bis Anfang September dss. IS. zum Kurgebrauche nach Marienbad sowie vom 13. bis 15. September dS. IS. zum Gebrauche einer Nachkur beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Geh. RegierungS- rath Leonhardi hier vertreten. — In Reichenbach i. V. hat am Mittwoch ein größerer Brand stattgefunden. Das dortige Wochenblatt theilt hierüber Folgendes mit: Mächtig zum Himmel auflo dernde Gluth, sowie Alarmsignale meldeten heute, Mitt woch, früh ^1 Uhr abermals den Ausbruch eines Schaden feuers in unserer Stadt. Diesmal brannte das Herrn Fabrikbesitzer Karl Ed. Heberer in der Gerbergasse gehörige u. A. auch von Herrn Zeugarbeiter Unterdörfel bewohnte Gebäude. Die Flammen, welche haushoch schlugen und den ganzen unteren Stadttheil mit einem Funkenregen über schütteten, ergriffen alsbald das gegenüberliegende, Herrn Schneidermeister Ernst Koppe gehörige Wohnhaus, von dem aus sie sich weiter auf diejenigen der Herren Bäckermeister Franz Clauß, Kürschnermeister Oswald, Jäcker verw. Kop pisch, Gerbermeister Friedrich Knabe und Klempner Robert Sarfert verbreiteten. Obgleich die Feuerwehr mit großer Anstrengung versuchte, dem Umsichgreifen des Feuers Ein halt zu thun, gelang dies dennoch nicht, da die furchtbare Gluth sowohl das Löschen, als auch Niederreißen bedrohter Gebäude sehr erschwerte. In Folge dessen brannten im Ganzen 10 Wohngebäude vollständig aus, wodurch ca. 40 Familien obdachlos geworden sind. Der betroffene Stadt theil bildete einen der feuergefährlichsten Punkte der Stadt, sowohl wegen der geringen Straßenbreite, als auch der leichten Bauart der Häuser daselbst. Zum Glück regnete es die ganze Nacht fast unaufhörlich, sodaß der Brand durch das heftige Flugfeuer nicht auch auf die sehr bedroh ten Häuser eines Theiles der inneren Retchsstraßs übertra gen wurde. Die Cntstehungsursache des Feuers ist noch nicht aufgeklärt. Mitti kommen an Schne Stein in Wagen!' Haus empfi Schwa A Kranken- u um Einsich H thor 136. Mitglieder darauf auf zu kündige: NW empfiehlt I zahlrngen. bei MI 4- bis 10- pfliige. z tüchtige Ak PH. 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