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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188609110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 891 als Seite 887 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-11
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1886
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— L9ö betrag nicht «ehr durch Deelmalstellen, sonder« alt selbst«/in der Dampfmühle durch Selbstentzündung des Mehlet mit stündige Zahl mlt Hinzufügung des Zeichen- „Pf." auSge-l darauf folgender Explosion entstanden ist, gewinnt größere drückt werde». Eine E darauf folgender Explosion entstanden ist, gewinnt größer« Wahrscheinlichkeit, denn ven mehrere« Seiten wird bestätigt, daß man kurz nor LuSbruch des Brande- eine Detonation gehört habe. In nur wenigen Augenblicken standen dann die oberen Etagen de- MÜHlgebäudeS wie durch «inen Blitz entzündet in vollstem Brande. Einem der Müller ward es vertltch« Augelegeuhetleu. Schneeberg. Von Interesse dürfte die Mittheilung ein, daß am Dienstage, an welchem Tausende von Zu chau ern dem Manöver beiwohnten, der Frühzug von Schnee berg nach Niederfchlema in 14 Wagen 496 Personen (bis Oberschlema in 12 Wagen 426 Personen) beförderte. Da der Schwarzenberger Zug vollstäudig besetzt war, mußten sämmtliche Wogen des Schneeberger ZugrS an den bezeich neten Zug angetängt werden. Sehr bedeutend ist auch die Zahl derer gewesen, die aus hiesiger Gegend den Manöver platz durch Geschirr oder direkt zu Fuß erreichten. Lößnitz, 9. Septbr. Ein hiesiger Einwohner welcher dem gestrigen Manöver in der Nähe von Wildenfels al» Zuschauer beiwohnte, hatte das Unglück überritten zu wer den, wodurch derselbe schwere Verletzungen am Kopfe erlitt und von ärztlicher Hand geheftet werden mußte. AL. Egyptis sein, ei Allein «r sich, und lasten, wan! Haßes und das wahre dem eines > stehenden: „Und' i Anblicke zu ist. Oh, m das Maß isi habe kein Ei „Christi „Was „Ueberi „Tu hc „Das i Handlungen, leicht bereue. Ein s, Worte. Ta mand zu un eS sich hier „Eie ft der Untersuc kratischen SS Hand« biete de- t.eg«n die Rich verschaff«, ihren ver lern. Er und wir weniger c VolkSversi des Sozi» der ander Umhegend Evzialdew durch das Handhobu Macht zu, Srzialdem listengesetzt avginomw hätten! 2 man allsett wteglern d< Selbstve.ft mit Uutei Garaus m noch viel n Sozialrefor beitendens Der „ Tas t trum-, wel war und Nur weni welche die Augen rück Verlangen aussprechen wegen droh Zurücktzaltu sein, wenn die Regier» Auerkeuutnttz der Rothwmdtgkett des Sozialistengesetzes. Der „Düsseldorfer Anzeiger" theilt in einem Artikel unter der Ueberschrist „Anerkenntniß der Nothvendigkett des Sozialistengesetzes" folgende Auslastungen des „Rheinischen Merkur" mit: „Wie lange noch diese aufwiegelnden Versammlungen? Sonntag und Montag fanden in Ehrenfeld und Deutz sozial- demolratische Versammlungen statt. Dieselben waren zahl reich besucht von halbwüchsigen Burschen, die in der Aera des Kulturkampfes herangewachsen sind. Wahrscheinlich um mit soztaldemokcatischer Konsequenz der Parole gerecht zu werden: „Religion ist Privatsache", wurde von fetten des HavptschwätzerS, Dr. Schvnlank, der Klerus in schmählicher Weise verhöhnt und beschimpft. Laß die katholische Presse und vte LentrumSpartei weidlich mit Beschimpfungen uno Verleumdungen bedacht wurden, ist selbstredend. Aber auch die wohlthätigen staatlichen Einrichtungen auf sozialem Ge biete suchte man in der schnödesten Weise lächerlich und ver ächtlich zu machen. Derartige Versammlungen sind von den betrübendsten Folgen. Dem beiwohnenden Arbeiter, auch dem noch gut gesinnte«, bringen sie zu seinem materiellen Elend noch innere Unzufriedenheit und Mißmuth. Die jüngeren Elemente werden dort zu fanatischen Feinden der bestehenden Ordnung herargebilvet. In breite Schichten des Volkes wird von dort aus der Hatz gegen Religion und Staat getragen. Wir halten es nicht nur für sehr wünschens- werth, sondern für durchaus nothwenvig, datz derartige „sogenannte Volksversammlungen" nicht mehr gestaltet wer den. Entweder vrrbiete man vornherein auf Grund des Sozialistengesetze- alle Versammlungen, welche von Sozial demokraten veranstaltet werden, oder man löse sie auf bet dem ersten aufreizenden Worte. Ersteres halten wir für d aS beste. Man wende nicht ein, man dürfe fremde „Mei nungen" nicht mit Gewalt unterdrücke«, die sozialoemo« sehr schwer den Ausgang zu finden, mit Brandwunden an Hals und Armen bedeckt, erreichte er den Ausgang. In der Mühl« wohnte auch die Familie eine» Kutscher-, die fast gar nicht- zu retten vermochte, jedoch ihr Eigenthum versichert hat. Eine Abtheilung Feuerwehr hielt bis heute Morgen die Brandstätte besetzt, da noch immer Flammen aufloderten. Durch die Gewalt d>S Feuers und infolge des WtndeS wurden brennende Holzstückchen ziemlich wett fort- getrieben und verursachten, so in der Kirch- und Mühlgaffe, Entzündungen, die man jedoch bald ersticken konnte. Er wähnt sei noch, datz durch Flugfeuer die Kleider einer in einem Garten gegenüber des Brandplatzes sich aufhaltenden Dame entzündeten; nur durch rasches Handeln wurde die Dame von größeren Schrecknissen befreit. Zwickau, 9. Septbr. Gestern Nachmittag 4 Uhr 57 Min. truf Ihre Majestät die Königin in Begleitung des Kammerherrn v. Miltitz und der Hofdame Gräfin Einsiedel, sowie Se. köntgl. Hoheit Prinz Friedrich August mit seinem Begleiter Hauptmann Frhr. v. Wagner auf dem abermals mit einer dichtgedrängten Volksmenge besetzten Bahnhof ein. Se. Majestät der König und Ihre köntgl. Hoheiten die Prinzen Georg und Leopold, Se. Excellenz der KriegS- mtnister, die General- und Flügeladjatanten und andere hohe Offiziere waren zum Empfange am Bahnhofe an wesend. Außerdem hatten sich daselbst zur ehrfurchtsvollen Begrüßung die Herren Kreishauptmann Frhr. von Hausen, Oberbürgermeister Streit, SmtShauptmann v. Bose und Andere eingefunden. Nachdem die König!. Majestäten und Prinzen sich aufs Herzlichste begrüßt, geruhte Ihre Majestät in bekannt leutseligster Weise mit vielen der erschienenen Herren vom Militär und Ctvil Sich zu unterhalten. Beim Verlassen des Perrons brach das Publikum in stürmische Hochs aus und erregte insbesondere die jugendlich stattliche, äußerst wohlauSsehenbe Gestalt des Prinzen Friedrich August allgemeines Interesse. Die König!. Majestäten und Prin zen neb>t hohem Gefolge begaben Sich vom Bahnhof dtrect zu Wagen nach Schloß Wildenfels zum Diner bet Sr. Durchlaucht Graf Solms. Nachts gegen 11 Uhr kehrten Se. Majestät der König und dir köntgl. Prinzen nebst Ge folge wieder hierher zurück. Aus Schedewitz meldet man Wetter: G.-stern Nach mittag pasfirteu Ihre König!. Majestäten nebst Hohem Ge folge, auf der Fahrt nach Wildenfels begriffen, zu Wa^en unsern Ort, der durch reichen Flaggenschmuck und Bekrän zung verschledener Gebäude ein fesiltckeS Gepräge erhalten hatte. An der in der Mitte des Dorfes errichteten, sinnig dekorirten Ehrenpforte waren die Herren Vertreter der Ortsbehörden unter Vorantritt der Herren Gemeinde Vor stand Schmidt, Kommerzienrath Kreller und DiakonuS Leh mann, und Herr Bergrath Oppe, Letzterer im Namen der hiesigen Gewerkschaften, zum Empfange des allgeliebten Herrscherpaares erschienen, ebenso hatten der Militärverein und die freiwillige Feuerwehr hierorts, und die Schul kinder mit ihren Lehrern Aufstellung genommen. Kurz nach 5 Uhr hielt der Königltwe Wagen an der Ehrenpforte und Herr Vorstand Schmidt brachte ein Hoch auf die viel geliebten Majestäten au-, in welches das zahlreiche Publi ¬ kum begeistert etnsttmmte. Herr DiakonuS Lehmann rich tete hieraus Worte der ehrfurchtvollsten Begrüßung an die Allerhöchsten Herrschaften und das Töchterchen des Herrn Gemeinde-Vorstandes trat vor ouS der den Wagen um gebenden weißgekleideten Kinderschaar und überreichte im Namen der hiesigen Schuljugend Ihrer Maj. der Königin Karola ein prachtvolles, im Etablissement des Herrn Gärt ner Lorenz-Zwickau gefertigtes Rosen-Bouquet. Während der Zeit unterhielt sich Se. Majestät der Köntr in huld vollster Weise mit d-n anwesenden Herren. Nach Vorstel lung einiger Herren und einem abermaligen von Herrn Schmidt ausgebrachten Hoch fuhr das geliebte KvnigSprar unter Jubelrufen der Menge weiter. Schade, daß ein plötzlich eingetretener Gewitterregen den Festakt störte und plötzlich abbrach. Wenn schon der Empfang der geliebten Majestäten am Nachmittage Zeugniß der Liebe und Treue unserer Bewohnerschaft zum angestammten Herrscherhause darlegte, so gestaltete sich die Sr. Majestät dem König Abends dargebrachte Ovation, als derselbe, von Wilden fels zurückkehrend, unseren Ort wieder berührte, zu einer wahrhaft glänzenden. Mit nur wenigen Ausnahmen strahl ten die Häuser an der Hauptstraße zu beiden Seiten von der Brücke bis hinab zur Amalienstrabe im hellsten Jllumi- nationsglanze, wobei eS an besonderen Dekorationen oer Fenster nicht mangelte. Besonders schön nahmen sich die Gebäude der Fabrik von PetrikowSky u. Co., das Haus des Konsumvereins, die erleuchtete Ehrenpforte und die Fabrikgebäude von Jung u. Simons auS; aus letztgenann ter Fabrik strahlte, aus 14 elektrischen Lampen gebildet, der riesengroße Namenszug unseres hochverehrten Königs von hoher Warte aus wett in die dunkle Nacht hinaus. Die Wachsfackeln tragende freiwillige Feuerwehr bildete an der Straße Spalt:!, seine Majestät begrüßte die harrende begeisterte Volksmenge freundlichst. Zahlreiches Publikum von Zwickau und den umliegenden Ortschaften hatte sich zur Besichtigung der Illumination, die von einem freund- ichen Abendhimmel begünstigt war eingefunden. — Dem gestrigen Manöver schloß sich Paradeaufstel lung und sodann Parademarsch der gesammtsn Division an und gewährte dies ein höchst ttttereffanteS militärisches Bild. Auf Allerhöchsten Befehl ward den bet der Parade bethei- ligten Unteroffizieren und Mannschaften das übliche Revue- geschrnk und zwar 1 Mark für jeden Unteroffizier und 50 Pf. für jeven Soldaten au- der König!. Schatulle gewährt. — Unter dem Vorsitze des Geh. RegierungSrath Bött cher aus Dresden hat kürzlich auf dem Rathhause zu Plauen i. V. eine Sitzung der Commission zur Vorberet- tu"g der von der Regierung in Aussicht genommenen „Voigtländischen Industrieschule" in Plauen stattgefunden. Es war dies die letzte Sitzung, und es wird nunmehr über die von der Commission gefaßten Beschaffe der Regierung Bericht erstattet werden, welche ihrerseits dann da» Weitere Oeffeutliche verh andluvgen der städtische« Collegie« z« Schwarzenberg am 1. Septbr. 1886. 1. Auf ein vorliegendes Gesuch wird für das Glaeß'sche Fabrik etablissement ein Wasserlauf von der BahnhosSftraßenwasserleitung widerruflich gegen einen Beitrag von 125 M. zu den Kosten der letzteren, einen WafferlaufzinS von 20 M. jährlich uad unter dm allgemeinen Bedingungen bewilligt. Einige für die Dienstwohnung des DirectorS der Bürger schule gewünschte unbedeutende bauliche Veränderungen sollen be dingungsweise ausgeführt und für die Anschlagssumme von ca. 20 M. H. Maurermeister Bley in Accord gegeben werden. s. Ein auf Penstonirung hinauslaufendes Gesuch der Hebamme Unger lehnt man ab, da man zur Zeit die Nothwendigkeit der Unter stützung nicht anzuerkennen vermag, und wird in der Sache nunmehr dem Wunsche des Herrn B-zirkSarzt o«. Hesse entsprechend eine Ent scheidung der Aufsichtsbehörde herbeigesührt werden. 4. In der Eisenbahnangelegenheit wird Kenntniß von dem an das Königl. Finanzministerium erstatteten Berichte genommen und mit den von dem Herrn Bürgermeister vorgeschlagenen weiteren Maahnahmen Einverständniß erklärt. 5. Dem Vorschläge des SparcassenauSschusseS, den Zinsfuß für Einlagen vom 1. Januar 1887 an von 3'/, auf 3^°» herabzusetzen, stimmt man einstimmig bei, nachdem durch die gegebenen Auseinan dersetzungen die Ueberzeugung gewonnen worden, daß diese Maaß- regel bei den vorhandenen disponiblen Beständen, dem fortgesetzten Sinken deS Zinsfußes im Allgemeinen, dem hohen CourSstand« sicherer Werthpapiere und der bereits beschlossenen Herabsetzung deS EinlagezinSfutzes bei den größeren Nachbarsparcassen unumgänglich nothwendig ist. s. Die sodann vorgenommene Wahl eines unbesoldeten RathS- mitgliedes ergab die Wiederwahl des Herrn StadtratHS Rechtsanwalt Kästner. Al- die Sache ruchbar wurde, machten sich die drei Ver wandten, Lißmann und die Schrecks, aus dem Staube. Ersterer und Ernest Schreck gingen in- Ausland, Arfest Schrick wandte sich nach Hamburg und fand als Comptoirtst bei der Firma Bauermeister u. Janssen in Ottensen mit einem Gehalt von 7b Mk. monatlich eine Stellung. Man ermittelte und verhaftete denselben und fand nicht allein die den ganzen Schwindel ausdeckenven Correspondenzen, sondern auch noch 30,000 Mk. baar und die Anhaltspunkte zur Entdeckung der Spur der anoeren flüchtig gewordenen Personen. Italienische und englische Polizeibeamte find be reit- unterwegs, um die Ausreißer zu verhaften. Der ver haftete Schreck hatte die Absicht, nach Amerika auSzuwon- dern. Die bei ihm aufgefundenen 13 Kisten und Koffer mit Waaren wurden nebst dem Gelds beschlagnahmt. In diesen Tagen wurden noch in der Hamburger BereinSbank 67,000 Mk. beschlagnahmt, die Arfest Schreck dort in Depot gegeben hatte. Derselbe ist durch den Lriminalbeamten Rücke! nach Bautzen gebracht, woselbst die Untersuchung dieser Sache geführt wird, da namentlich sächsische Firmen geschädigt worden find. Herr Liebknecht will jetzt seine Reise nach Nord amerika antreten. CS gilt, für die nächsten RetchStagSwah'en der Kriegskasse der Socialdemokraten neue Mitte! zuzu- führen. Ter Augenblick ist nicht besonders günstig gewählt. Drüben jenseits des Oceans haben die jüngsten Ereignisse die Sympathien für die socialistische Anregung merklich her- abgesttmmt. Es muß daher mehr als fraglich erscheinen, ob die Tournse des Herrn Liebknecht in finanzieller Bezie hung von dem erwünschten Erfolge begleitet sein wird. An fangs beabsichtigte Bebel Liebknecht zu begleiten. Er hat dann, wie es hieß, aus Gesundheitsrücksichten, die Reise ausgegeben. An seine Stelle ist jetzt der bekannte englische Eocialist vr. Aveling getreten, ein eifriger und nicht un geschickter Agitator deS SvcialiSwvS, in dessen Dienste er unablässig sür eine volkSthümltche und socialistische Verbrei tung naturwissenschaftlicher Forschungen thätig ist. Vom Reichsgerichte. Die Abmachung der Gründer resp. des Vorstandes einer Actiengesellschaft mit einem Actien zeichn er bei der Actienzeichnung oder später, auch der Errichtung der Gesellschaft, daß der Zeichner an Stelle der Baareinzahlunj Waaren für die Gesellschaft liefern oder Arbeiten ausführen solle, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1. Civllsenats, vom 29. Mai d. I., wenn sie weder im ZeichnvngSschein, noch im GesellschastLvertrage zum Ausdruck gebracht ist, sowohl nach dem Acttengesetz früherer Fassung, als auch nach dem neuen Aetiengesetz vom 14. August 1884 unwirk sam. Der Acttonär hat in diesem Falle Baarzahlung zu leisten, und er kann selbst fällige Forderungen aus den von ihm gelieferten Waaren oder Arbeiten der insolvent gewordenen Gesellschaft gegenüber nicht zur Aufrechnung bringen. — Verkauft ein Kaufmann sein Geschäft unter der falschen Vorspiegelung einer höheren Ertragsfähigkeit und höherer Einnahmen deS Geschäftsbetriebes, als sie thatsäch- lich waren, indem er als Belag für seine unwahren An gaben seine von ihm zu diesem Zweck gefälschten Geschäfts bücher dem Käufer zur Einsicht vorlegt, und erzielt der Verkäufer dadurch einen höheren Kaufpreis, als er bei der wahrhaften Darstellung der Geschäftslage erzielt hätte, so ist er, nach einem Urthetl des Reichsgerichts, dritten Straf senats, vom 21. Juni d. I., wohl wegen Betruges, nicht aber wegen Urkundenfälschung zu bestrafen. „Denn der strafrechtliche Begriff des Verfälschens einer Urkunde setzt die auf Seiten des ThäterS unberechtigte Abänderung des Inhalts derselben voraus. Dieses Erforderntß d;S Unbe rechtigten fehlt aber, wenn ein Kaufmann den von iom selbst geführten, unverändert in seinem Besitz befindlichen Handelsbüchern nachträglich durch Korrekturen, Einschal tungen u. s. w. einen unrichtigen, von dem ursprünglichen abweichenden Inhalt giebt." Leipzig, 8. September. Heute Abend 9 Uhr trifft Se. Exz. Kriegsminister v. Fabrice von Dresden hier ein und wird im Gefolge Sr. Maj. des Königs die Reise über Frankfurt nach Straßburg fortsetzen. — Auf unerklärliche Weise gerieth gestern bei Bitterfeld der Eilgutwagen des um 3 Uhr 54 Min. von Berlin hier eintreffenden Schnell zuges in Brand. Der Wagen wurde sofort auS dem Zuge entfernt, sodaß das Feuer auf ihn beschränkt blieb. Von seinem Inhalte konnte jedoch Nichts gerettet werden. — — Am Mittwoch lenkte ein dürftig gekleideter junger Mensch auf hiesigem Berliner Bahnhofe die Aufmerksamkeit des Polizribeamten auf sich, welcher im Begriffe stand, ein Billet zweiter Classe nach Berlin zu lösen. Derselbe wurde angehaiten und entpuppte sich.schließlich als ein aus Dres den gebürtiger, bisher in Eisenach bedienstet gewesener Koch, welcher den Koffer seines Küchenchefs erbrochen und darau» 300 M. entwendet hatte. In seinem Besitze fehlte natür lich ein Revolver nicht, wie dies ja leider jetzt üblich ist. Von der gestohlenen Summe fanden sich nur noch 40 M. vor. — Vom hiesigen Rath« und Poltzetamte ist mit Hin blick auf verschiedene vorgekvmmene Unglücksfälle das Rad fahren in den Straßen der inneren Stadt untersagt woroen. Meerane, 7. Septbr. Die Annahme, daß der Brand verfügen wird. Mittag- hat die Commission eine Anzahl Bauplätze besichtigt, welche bei Erbauung der Schule in Uraat kommen können. Aus dem Vogtland«, 7. September. Obwohl die Sttckmaschtne der wetteren Ausbreitung der Handstickerei sehr hinderlich war, werden doch heute noch Hunderte von Frauen und Mädchen al» Handktckertnnen beschäftigt, denn gewiss« Stickereien kann die Maschine doch nicht liefern. Noch immer wird bet Ausstattungen und bet Anschaffung seiner Wäschestücke darauf gesehen, daß Taschentücher, Tisch«, Bett, und Le'bwälche mit schönen Monogramm» oder mit Arabesken, Ranken re. bestickt werden, und dieser Liebhaberei verdankt die Handstickerei ihre Erhaltung. Der Adel läßt sich da» Familienwappen in die Wäsche sticken, und bet reiche« Familien sind Embleme aller Art beliebt. Die Monogramm- stickeret ist sogar zu einer Kunst ausgebildet woroen, me noch weiterer Vervollkommnung fähig ist. Da sind Buchstaben aller «l-habere mit einander verbunden, welche die Stickerin noch dadurch auSzustatten vermag, daß sie Garne von allerlei Farben zum Aussticken der Muster benützt. Ganz große verschlungene Buchstaben, die fast den vierten Theil der Oberfläche eines Taschentuches einnehmen, sind edenlo be liebt, wie kleine zierliche Monogramme, w e sie vielfach als Rand für die Knopflöcher der Oberhemden gewünscht wur den. Neben dieser AuSstattungMaltsticharbeit werden noch Kinderserotetten, Hand-, Wisch- und Staubtücher mittels deS Stiel- uno Kreuzstiches in bunten Farben bestickt. Diese Kreuz- und Sttetsttckerei hat sich dermaßen vervollkommnet, daß Figuren und Landschaftsbtlder aller Let auf die<e Wäsche stücke aufgestickr werden und daß fortwährend neue Muster davon in die Welt hinauSzshen. Die Maschine vermag diese Siickereien nicht herzustsllen. Ueber die Thätigkeit einer sogenannten „Schwarzen Bande" wird Folgend«» berichtet: Ein Kaufmann Lißmann au- Mecklenburg etablirte Au-gang vorigen Jahre- in Neapel ein Lommssfion-. und Agenturgeschäft und engagtrte seine beiden Schwäger Ernest und Arfest Schreck in Itzehoe al» seine Reisend««. Di«se drei Personen handelten im Einver- ständniß mit einer ganzen Bande in England und nament lich in London, von wo aus die Schwindeleien su gros in ganz Deutschland zum Schaden von Fabriken in Bayern und Sachsen, wie auch in Oesterreich betrieben wurden, wo her die Bande Tuche rc. tezog. Die Gesammtfvmme, um welche es sich b«i diesen Schwindeleien handelt, beträgt 1,500,000 FrcS. Zunächst bezog man Sachen in kleinen Posten urd bezahlte dieselben, dann wurde da» Schwindel geschäft in größerem Umfange betrieben und dafür Wechsel in Zahlung von Kaufleuten gegeben, welche Giros Londoner Firmen trugen, die allerdings existirten, aber keine Garantie sür Zahlung leisteten. Die nunmehr bezogenen Waaren wurden nach Bezug sofort unter dem Preise wieder verkauft. Unterlei Geschlechts!' Folgen von ! schwächuna, fluß, Polluti Bettnässen, ««d Mrrew de«- und L brieflich nach Methode mit Keine Beru Verschwiegenh In allen h tire für den - specte und Ai zur Verfügun Dti Basel- Lot Cigarren, Ct§ Schnupftabak, tabak, Pfeife' in allen Pres Schneeberg A«
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