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Dresdner Journal : 03.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190802032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-03
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 03.02.1908
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flottille ist am 31. Januar in Kiel eingetroffen Poststation für S. M 8. „Zähringen" bis auf weiteres Kiel. Kiel, 3. Februar. Die gesamte Hochseeflotte hat in der vergangenen Nacht unter dem Kommando des Prinzen Heinrich den hiesigen Hafen verlaffen, um in dem westlichen Teil der Ostfee eine dreitägige Übung abzuhalten. Ausland. Aus Frankreich. (W. T. B) Paris, 1. Februar Der Ministerrat beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung im Elysse namentlich mit der Frage der Abkürzung der Reserve- und Landwehr Übungen. Kriegs minister Picquart erläuterte die Antwort, die er auf die Reden des Generals Langlois und dc« ehemaligen Kriegsministers de Freycinet geben wird. Die Regierung hat im Prinzip beschlossen, den Botschafter in St. Petersburg, Bompard, auf einen anderen Posten zu be rufen über die Wiederbesetzung seiner Stelle schweben augen blicklich zwischen den Kabinetten von Paris und Et. Peters burg Verhandlungen. Die definitive Entscheidung ist für nächste Woche zu erwarten Der „Liberty" zufolge hätten die Minister Clömenceau und Pichon in ihren Unterredungen mit König Leopold sich darauf beschränkt, neuerdings auszudrücken, daß die französische Regierung, die sich ausschließlich die Gültigkeit und freie Be stätigung ihre« Vorkaufsrecht» sichern wolle, sich unter keinem Vorwand und in keinerlei Form in die Verhandlungen zwischen Belgien und dem Kongostaat einzumischen gedenke. Aus Rußland. (W T «.) St. Petersburg, 1. Februar. Der deutsche Militär bevollmächtigte General v. Jakobi ist heute vom Kaiser in Sonderaudienz empfangen worden. Infolge andauernden Geldzuflusse» in die EtaatSbankkaffen wurden heute abermals Kreditbillette, und zwar im Betrage von 20 Mill. Rubeln vernichtet Mithin sind die für Bedürfnisse der Getreidekampagne im Vorjahre emittierten Kreditbillete im Betraae von 160 Mill vollständig dem Verkehre entzogen. Chabarowsk, 2. Februar 130 Werst von Chabarowsk wurde m einem Waldesdickicht ein Ortsältester mit seinen Ver wandten und seiner Familie, zusammen fünf Männer, sieben Frauen und fünf Kinder, ermordet ES wurden 18000 Rubel Gold und Wertpapiere geraubt. Tiflis, 2 Februar. In der Stadt Gori wurde während einer Haussuchung eine Fabrik von Kreditbilletten, 500-Rubel- scheinen und 100 - Rubelscheinen aufgedeckt Es wurden für 100000 Rubel solcher falschen Kreditblllete beschlagnahmt Auch wurde festgestellt, daß viele Billette bereit» im Um laufe sind. Kiew, 2. Februar Da» Bezirksgericht verurteilte 16 Teilnehmer an dem im Oktober 1905 veranstalteten Pogrom zu Gefängnisstrafen von zwei bi» acht Monaten. 54 Angeklagte wurden freigesprochen Rußland und Japan. (W. T « ) Odessa, 1. Februar Der hierher zurückgekehrte Vor sitzende der Grenzfeststellung auf Sachalin zwischen Ruß land und Japan, Oberst Woskressensky, teilt mit, Japan habe nach Sachalin eine Reihe wissenschaftlicher und industrieller Expedittonen abgesandt zum Zweck der Erforschung de« in seinen Besitz übergegangenen Teile» der Insel und weitgehende Projekte zur Ausnutzung und Besiedelung Sachalin« aus- gearbeitet Innerhalb zweier Jahre sei aber nicht viel getan worden E« seien nur 300 Familien übergesiedelt und eine Schmalspurbahn nur auf eine Strecke von 25 Werst gebaut worden. Die Gerüchte betreffend Eisenbahnbauten und Be festigungen Sachalins seien falsch Die Abgrenzungsakte würde von beiden Teilen in Wladiwostok unterzeichnet werden. Aus Spanien. (W. T. B) Paris, 2. Februar. Aus Madrid wird gemeldet, daß die spanische Regierung im Hinblick auf eine allerdings als unwahrscheinlich anzusehende revolutionäre Bewegung in Portugal an der Grenze große Sicherheitsvorkehrungen ge troffen habe Madrid, 2. Februar Heute fand ein außerordentlicher Ministerrat statt Nach Schluß desselben begab sich Minister präsident Mama zum Könige nach Sevilla. - Dem „Jmparcial" zufolge hat die hiesige Polizei um- faffende Verhaltungsmaßregeln erhalten. Da» Militär ist in den Kasernen konsigniert. König AlfonS ist von Sevilla hierher zurückgekehrt und hat sich nach Villa Maurique begeben, um der Gräfin von Paris sein Beileid auszusprechen Paris, 3. Februar. Aus Madrid wird gemeldet: Vor läufig find von der spanischen Regierung an der portugiesischen Grenze nur polizeiliche Maßnahmen getroffen worden. Truppen wurden bisher nicht mobilisiert. Ähnliche Maßnahmen wurden auch an der französischen Grenze ergriffen, um eventuell die Revolutionäre und Anarchisten auf ihrer Flucht aufzuhalten Zum Tode des Königs Carlos und zur Lage in Portugal. (W T. «.) Die letzten Meldungen vor dem Attentate lauteten: Lissabon, 1. Februar Das Amtsblatt veröffentlicht ein bereits angekündigtes Dekret über die Au«weisung verdächtiger Personen oder ihre Deportation in die Kolonien. Da« Dekret schafft die parlamentarische Immunität ab. — Eine halbamt liche Note gibt bekannt, daß die Regierung dem Parlament einen eingehenden Bericht über die polizeilichen Untersuchungen erstatten wird Am gestrigen Tage und in der vergangenen Nacht wurde die Ruhe im Lande nicht gestört über die Ermordung des König« und de« Kronprinzm wird au«führlich berichtet: Lissabon, 2 Februar. Gestern nachmittag nach 5 Uhr traf der König mit seiner Familie au« Villa Viyosa hier wieder ein. In dem Augenblick, wo der offene Wagm von der Praya do Commercio in die Arsenalstraße einbog, schoß eine Anzahl mit Karabinern bewaffneter Leute auf dm Könis und dm Thronfolger, die sterbend in da« Marinearsmal ge- schafft wurden Hier verschieden sie bald darauf. Die Polizei tötete auf dem Platze drei der Königsmörder, deren Leichname nach dem Rathause geschafft wurden König Carlo», die Königin Amalie, der Thronfolger, sowie der Jnfant Manuel befanden sich in demselben Wagm. Al» die Schüsse fielen, 2 und die politische Verfassung Verwirrung Familien heute vor militärische stand de» Königreich« eintretm de« Volke« zu erhalten trachten, sonnen bin, die gegenwärtigen zu belasten Gez Manuel II." allen Ministern gegengezeichnet. Auch erkläre ich, daß ich ge- Minister in ihrm Stellungen Die Proklamation ist von ist heute die Lage Minister- Polizei erwiderte die Schüsse mit Revolvern Die war entsetzlich. Lissabon, 2. Februar. Die Minister traten mittag zu einer Beratung zusammen; zahlreiche Hue Iva, 3. Februar. Zahlreiche portugiesische fliehen nach Isla Christina und Ayamonte Vigo, 3. Februar. Da« englische Geschwader nach Portugal in See gegangen Wie unbestätigte Privatnachrichten melden, soll in Portugal beunruhigmd sein Die Wohnung de« »WM," den König in dm Rücken traf. Der König fuhr mit der Hand nach dem Kopfe und siel auf die rechte Seite Mehrere Per» onen stürzten sich auf dm Mörder, der, indem er zu Boden ieristen wurde, noch einen dritten Schuß abgab, der in die Lust ging Inzwischen war ein zweiter, in einen großen Mantel gehüllter schwarz bärtiger Mann an den Wagen heran getreten uno hatte zwei Schüsse auf dm Kronprinzen abgegeben, ne diesen im Gesicht und an der Brust trafen Al» er zum drittenmal schießen wollte, schlug ihm ein Polizeibeamter die Waffe au» der Hand und tölete ihn durch einm Säbelhieb. In diesem Augenblick allgemeiner Panik erschien der Herzog von Oporto im Automobil, zog einen Revolver au« der Tasche und olgte mit der Waffe in der Hand dem königlichen Wagen, der in da« Marinearsenal einfuhr Die Verwirrung war eine allgemeine. Der Tod de« König« trat sofort ein Der Kronprinz lebte noch fünf Minuten Die Leichen wurden auf die ärztliche Station de« Marinearsenal« gebracht. Hier stellten die Ärzte fest, daß der König zwer Kugeln erhalten hatte, von denen die eine die Wirbelsäule getroffen hatte. Bei dem Kronprinzen war die eine Kugel durch die rechte Wange in Nasr gegangen, während die andere, die da« Brustbein durchdrungen hatte, die Lunge durchbohrte. Inzwischen befanden sich die Königin und der leichtverwundete Jnfant Manuel, dem ein Verband an gelegt wurde, in einem anderen Raume de« Arsmal«, wo sie erst den Tod de« König« und de« Kronprinzm erfuhren. Auch rhob sich di« Königin, um dm Thronfolger zu decken. Der lönig und der Kronprinz wurdm von drei Schüssen getroffen Jnfant Manuel wurde leicht verwundet. Die Königin blieb unverletzt Die Leichen de« König« und de« Kronprinzen wurden nach 9 Uhr abend« in zwei geschloffenen Landauern nach dem Palai» Necrssidade» übergeführt, von Munizipal- Kavallerie eskortiert über das Attentat auf die königliche Familie wird weiter gemeldet: Der König erhielt drei Kugeln, eine in den Nacken, sie zweite in die Schulter und die dritte in den Hals Letztere durchschlug die Schlagader und führte den Tod herbei Der kronprinz erhielt ebenfalls drei Kugeln in Kopf und Brust Jnfant Manuel wurde am Kinn und am Arm verwundet. Als man mit dem König im Marinearsenal eintraf, war er bereits tot, der Kronprinz lebte zwar noch, verschied aber alsbald. Die Königin und Jnfant Manuel begaben sich um 7 Uhr zurück in« Schloß Der Platz vor dem Marinearsenal, da« Rathaus und die Bank von Portugal sind militänsch besetzt. Graf Francisco Figueira, der Ordonnanzoffizier des König«, der zu Fuß mben dem Wagen herging, tötete durch einen Schuß einen dcr König-mörder, ein Polizei beamter einen anderen in der Nähe d«S Rathauses. Ihre Persönlichkeiten sind noch nicht fest gestellt, man glaubt, daß der eine ein Franzose, der andere ein Spanier ist. Die Mörder bedienten sich Karabiner mit Repetter- vorrichtung zu fünf Schuß Beide hatten die Karabiner unter ihren Mänteln verborgen. Die Nachricht von dem Attentat verbreitete sich mit großer Schnelligkeit in der Stadt Alle Geschäfte sind geschloffen Der Nachfolger auf dem Throne ist Jnfant Manuel unter der Regentschaft der Königin Marie Amalie. Paris, 2. Februar. Privatmeldungen aus Lissabon mel den, die Königin Amalie habe einen Streifschuß an der Schulter erhalten, al« sie den Kronprinzen mit ihrem Körper zu schützen suchte. Die Regierung lasse nicht bloß die Republikaner und Revolutionäre, sondern auch die Anhänger Dom Miguel« de Braganza sorgfältig überwachen. Wie weiter gemeldet wird, erließ Minister Franco heute morgen eine Proklamation über den gegen den König und den Kronprinzen verübten Mord anschlag, sowie über die Thronbesteigung Dom Manuel«. Die militärischen Befehlshaber und die Staat«würdenträger haben dem König den Eid der Treue geleistet; ebenso ist in allen Garnisonen den Mannschaften der Treueschwur abgenommen worden. Dom Manuel hat die Vollmachten de« Kabinett« Franco bestätigt Bisher soll die große Mehrheit des Volkes den Revolutionären außerordentlich feindlich gesinnt und gegen die Königsmörder höchst erbittert sein. (Meldung der „Agence HavaS") Lissabon, 2. Februar. Zu der Ermordung des Königs und des Kronprinzen wird noch gemeldet: Der königliche Zug hatte Villa V'yosa in der Richtung nach Barreiro am Südufer des Tajo verlaffen. In Barreiro kam der Zug infolge einer Entgleisung in der Nähe des Bahnhofs Casabranca mit einer kleinen Verspätung an Die Überfahrt mittels Fährboots über den Tajo erfolgte ohne Unfall DaS Fährboot legte am Landungsplätze in Lissabon an, wo die königliche Familie die Begrüßung der Minister und der Truppen sowie der anwesenden Privatpersonen entgegen nahm. Eine junge Dame bot der Königin ein Bukett. Die Königin Amalie und König Carlos unterhielten sich mit den offiziellen Persönlichkeiten, worauf die königliche Familie die bereitstehende Equipage bestieg In dem Augenblicke, wo die Wagen von der Praco do Commercio in die Arsenalstraße ein bogen, begann die Gruppe der KönigSmörder zu schießen Die Präsidenten soll wiederholt angegriffen worden sein, in Oporto sollen blutige Zusammenstöße zwischen Truppen und Aufrührern stattgefunden haben. über BeileidSkundzebungen liegen folgende Meldungen vor: Berlin, 2 Februar Se Majestät der Kaiser hat ein sehr warmes Beilerdttelegramm an Ihre Majestät die Königin von Portugal gerichtet Der Reichskanzler Fürst v. Bülow und der Staatssekretär v Schoen haben dem portugiesischen Gesandten ikr Beileid ausgesprochen. Auch von der Kaiser! Regierung ist ein Beileidstelegramm an die portugiesische Re gierung gerichtet worden AuS Anlaß de« Tode« des Königs von Portugal ist eine Hoftrauer von drei Wochen befohlen worden. Der für Mitt woch angesetzte Hofball fällt aus. Wien, 2. Februar. Der Kaiser ließ dem portugiesischen Gesandten durch seinen Generaladjutanten sein Beileid auS- sprechen. Ebenso kondolierten zahlreiche Mitglieder de« Kaiser hofs und die obersten Staat«- und Hofwürdenträger Rom, 2. Februar. Der König hat dem portugiesischen Hofe sein herzlichste« Beileid ausgesprochen Der Minister de« Äußern Tittonr beauftragte den italienischen Gesandten in Lissabon, der portugiesischen Regierung da« Beileid der italie nischen auszudrücken Der Papst ließ der Königin Amalie und dem König Manuel durch den Kardinal-StaatSsekretär Merry del Val sein Beileid aus sprechen London, 2 Februar Der König und die Königin haben an die Königin von Portugal ein herzliche« Beileid«telegramm die Königin-Mutter Pia war dort eingetroffen. Eine Sonderausgabe de« „Diario do Governo" ver öffentlicht folgende Proklamation de« König« Manuel: „Portu giesen! Ein verabscheuungswürdiger Anschlag hat mein Herz mit tiefstem Kummer als Sohn und Bruder erfüllt Ich weiß, daß die Nation meinen Schmerz teilt und mit Unwillen dieses entsetzliche und in der Geschichte noch nie dagewesene Verbrechen verdammt Durch die Verfassung bin ich berufen, die Geschicke des Königreich« zu leiten. Demgemäß werde ich alle meine Kräfte anstrengen zum Wohle de« Vaterland« und um die Liebe de« portugiesischen Volke« zu gewinnen. Ich werde für die katholische Religion und den unantastbaren Be- VorsichtSmaßregeln sind getroffen worden; in den Fort« und Gefängnissen wird eine große Anzahl Personen in Haft ge halten; fortgesetzt werden neue Verhaftungen vorgenommen. Rian fand noch mehrere Bomben und Waffen. Mehrere Militärpersonen sollen an einem Komplott beteiligt sein E« heißt, daß der frühere Minister Alpoim in seiner Wohnung überwacht wird und sein Ehrenwort gegeben hat, diese nicht zu verlaffen. Furtado, ein ehemaliger Marineoffizier und Depu tierter, sowie mehrere Führer der Republikaner befinden sich unter den Verhafteten Die letzten Ereignisse haben das monarchische Gefühl in Zivil- und Militärkreisen noch mehr gestärkt Der Geist und die Disziplin de« Militär« sind ohne jeden Tadel. Der StaatSrat und der Ministerrat sind heute im Schlöffe zusammengetreten, um dem König Manuel II den Treueid zu leisten Wie eS heißt, hat der frühere Minrster Josö Alpoim Lissabon verlassen und ist in Salamanca angekommen. Der Minister des Äußern teilte mit, daß die Mörder des Königs von Portugal sechs mit Karabinern und Revolvem be waffnete Personen waren und daß sie von polittschen, der Re gierung feindlichen Agitatoren bezahlt wurden. Unter dm Ge töteten sei ein Franzose, der dm für die Beteiligung an dem Verbrechen gezahlten Preis in einem Beutel bei sich trug DaS Befinden des Königs Manuel ist befriedigend Seine Verwundung hatte bisher keine Komplikationen im Gefolge Im Schlöffe fanden fich zahlreiche Personen ein, um ihre An teilnahme auszudrücken. Auch aus allen Teilen des Lande« laufen Beileid« Äußerungen ein. Den Behördm grhm allent halben Ergebenheitskundgebungen zu. Da« Amtsblatt veröffentlicht eine Königliche Botschaft, durch die auf vier Monate allgemeine Trauer angeordnet wird Alle öffentlichen Lustbarkeiten fallen auf die Dauer von acht Tagen aus. Der StaatSrat wird heute zusammentreten, um Manuel II als König zu proklamieren. Königin Amalie empfing gestern abend die Führer der Konservativen Pinto und Genera Pimentel sowie den Führer der Nationalisten Grafen Brentiando« und hatte noch eine längere Besprechung mit dem Minister präsidenten Franco. Die Leichen de« Königs und de« Kronprinzen find ein- balsamiert und in demselben Zimmer des Schlöffe« aufgebahrt über den Tag der Beisetzung ist noch nicht« bestimmt. König Manuel trägt einen Arm in der Binde und erklärte, daß er keine Schmerzen habe. Die Polizei beobachtet da» strengste Schweigen über die Persönlichkeiten der Mörder und die von ihr eingeleitete Untersuchung. über die Ereignisse werden folgende Einzelheiten bekannt: Eine große Volksmenge hatte fich angesammelt, um die Vorbei- sahrt der Majestäten zu sehen Al« der Wagen im gewöhn lichen Tempo am Finanzministerium vorbeifuhr, drängte sich au« der Menge ein Mann im Sportanzug vor und gab mit einem Revolver einen Schuß auf den König ab, der diesen an der linken Seite verwundete Die Königin und der Kronprinz stießen Schreie au» Die Königin erhob sich, indem sie mit einem in der rechten Hand gehaltenen Blumenstrauß auf den Angreifer hinwie», der alsbald einen zweiten Schuß abgab, der Pari», 2 Februar. Da» Ministerium de» Äußern erhielt folgende Depesche vom heutigen Tage: Minister Franco hatte gestern dem Könige da» Dekret unterzeichnen lassen, durch da» neue Strafbestimmungen angeordnet werden und die Exekutiv- aewalt mit der Anwendung derselben betraut wird. Diese Maßnahmen seien e» vielleicht, welche die Revolutionäre zum Äußersten gereizt und zur Ausführung de» Attentat» veranlaßt haben Auf der hiesigen portugiesischen Gesandtschaft wurde einem Berichterstatter erklärt, man sei überzeugt, daß die Mörder die Absicht gehabt hätten, auch die Königin und den Prinzen Manuel zu töten, um die dadurch entstandene Bestürzung und Verwirrung zur Proklamierung der Republik zu benutzen Der „Temps" meint in einem Artikel über den Mord- anschlag, daß die nächsten Wahlen, falls nicht irgendein Hand streich erfolge, eine unzweideutige Kundgebung der dynastischen Gesinnun« des portugiesischen Volkes bilden werden London, 3. Februar. Dem „Daily Telegraph" wird au» Madrid gemeldet: Die britische Atlanticflotte hat Befehl erhalten, von Vigo nach Lissabon in See zu gehen, um die Entwickelung der dortigen Ereignisse zu beobachten. Paris, 3. Februar. Nach Lissaboner Privatdepeschen be trägt die Zahl der dort Verhaftetm mehrere Hundert. Lissabon, 3. Februar. Emer der Königsmörder heißt Manuel Buica, ist 30 Jahre alt, war früher Sergeant im 7. Kavallerieregiment, dann Schullehrer in VinhaeS und seit acht Jahren Schullehrer in Lissabon. Die beiden anderen sollen ebenfalls Portugiesen und Handlungsgehilfen sein. In einem unter dem Vorsitze des Königs stattgrfundenen Ministerrate boten die Führer der monarchistischen Parteien Franco, Luciano Castro und Vilhene dem Könige ihre Unter stützung für eine Politik der monarchistischen Konzentration an. Der König hat das Anerbieten angenommen Da» gesamte Ministerium hat seine Entlastung eingereicht Mit d^r Bildung des neuen Ministerium«, das ein Ministerium der monarchistischen Konzentration sein soll, ist dem Vernehmen nach Admiral Ferreiro beauftragt worden. In der Sitzung des StaatSrat«, der auch die Königinnen Amalie und Maria Pia, sowie der Herzog von Oporto beiwohnten, gab Luciano Castro dem Schmerze und dem Abscheu über die Mordtat Ausdruck und wünschte dem Könige eine glückliche und gesegnete Regierung. Nach dem Staatsrate konferierten der König und die Königm Amalie mit den drei Parteiführern. -er w Dz von Höß nah Sit wer Gei die Uri Ere Wa uns get« bar. Fas nich tha bis Diei straf Ve, Schi füh Hr. bahr dadr Vor Aust sind svriö Enei -Tw de« mäß der mutl Deu an j Dies gelex Ersp ciner eine, zwei Han! 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