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Dresdner Journal : 26.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-26
- Monat1908-05
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1908
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Länder und für den Weltfrieden. Er trank auf da» Wohl de» König« und seiner Familie, sowie auf die Entwickelung der Freundschaft der beiden Länder. Rutzlanv. (W T B.) St. Petersburg, 25. Mai Die Reichsduma setzte in Anwesenheit Stolypins die Verhandlungen über die Finnland-Interpellation fort Markow (extreme Rechte) sagte, Alexander I. habe Finnland nicht als Staat, sondern bloß als einzelne schwedische Provinz erobert, daher seien die Komplikationen, von denen Stolypin gesprochen habe, nicht vorhanden. Falls die finnländische Konstitution die russischen Interessen schädige, müsse sie abaeschafft werden. Rußland sei für die Russen da, deshalb bestehe die extreme Rechte auf der Interpellation. Im Namen der Nationalisten sprach Wetschinin Der Redner erklärte, er wolle Finnland die Rechte, die es laut seiner Grundgesetze besitze, nicht ab- fprechm Er begrüße die Erklärung Stolypins und hoffe, die Regierung werde eine Gesetzesvorlage einbringen zum Zwecke der Regelung der Beziehungen zwischen Finnland und Rußland. Daher werde seine Fraktion gegen die Inter pellation stimmen. Gegetschkori (Sozialdemokrat) sprach die Meinung aus, daß die Interpellation eingebracht sei, weil die antikonstitutionelle Regierung das kleine konstitutionelle Land mit Mißfallen betrachte. Die Reaktion sei nur sicher, wenn die letzte Basis der Freiheit abgeschafft sei. Den finnländischen Separatismus stellt der Redner in Abrede. Die Finnländer wüßten genau, daß die russische Regierung den Abfall Finnlands nie zulassen werde. Ober die Interessen Finnlands und Rußlands müßte von einer gemeinsamen Dele gation, die aus Duma- und Landtagsabgeordneten zu bestehen habe, entschieden werden. Miljukow (Kadett) führte aus, Finn land sei ein Großfürstentum, ein Teil der russischen Staaten mit einer Sonderregierung. Die Meinung, Alexander I. habe nur die innere Autonomie proklamiert, sei falsch, er habe gleich zeitig die Namen der öffentlichen finnländischen Rechte bestätigt. Redner erklärte zum Schluß, es wäre unmöglich, daß das, was der Selbstherrschaft nicht gelungen fei, nämlich die Ver nichtung einer kleinen wehrlosen Nation, die russische Volks vertretung als erste konstitutionelle Handlung vollbringen würde. Hierauf vertagte sich das Haus. Belgien. (W. T. B) Brüssel, 25. Mai. Die neue Deputiertenkammer wird aus 87 Katholiken, 43 Liberalen, 35 Sozialisten und einem christlichen Demokraten bestehen. Die katholische Mehrheit fällt von zwölf auf acht Stimmen. — Der neue Senat w'rd aus 64 Katholiken, 35 Liberalen und 12 Sozialisten bestehen. Die katholische Mehrheit des Senat« steigt von 14 auf 17 Stimmen. Spanien. (W. T B) Madrid, 25. Mai Der Minister des Äußern gab die Erklärung ab, die Note der französischen Regierung gebe die Versicherung, daß die Urheber des Angriffs auf die spanischen Soldaten in Casablanca verhaftet seien. Die Untersuchung sei eröffnet Der Zwischenfall sei als erledigt anzusehen und werde im übrig« n tue herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht trüben. Portugal. (W T. B.) Lissabon, 25. Mai. Der Ministerpräsident hat der De putiertenkammer einen Gesetzentwurf zugehen lasten, durch den die während des Ministeriums Franco erlassenen Verfügungen zurückgezogen werden sollen. Serbien. (Bost. Ztg.) Belgrad, 25. Mai. Bei der Wahlagitation in Alexandrovac fanden zwischen Jung- und Attradikalen blutige Zusammenstöße statt, wobei mehrere Personen schwer verletzt und andere leicht verwundet wurden. Eine Person ist getötet worden. Türkei. (W. T B.) Konstantinopel, 25 Mai. Gestern abend erhielt die französische Botschaft die schriftliche, den französischen Forderungen konform lautende Notifikation über die Herakleaaffäre. Der Konflikt ist damit endgültig geregelt. Zur Lage in Marokko. (W.T.B.) Paris, 25. Mai. General d'Amade meldet, daß die Militärposten von Settat und Du Boucheron fortgesetzt zahl reiche Unterwerfungen, selbst von außerhalb des Schaujagebiet« entgegennehmen — Die Generale Bailloud und Lyautey er reichten Bouvenib, das vorläufig mit einer Abteilung von 1200 bis 1500 Mann besetzt wird, um den Vormarsch neuer HarkaS aufzuhalten, die sich in Tafilelt bilden. Nach Meldungen au« FeS vom 21. d. M. sind Ab gesandte, die Mulay Hafid zum zweitenmal zu Buchta den Bagoadi geschickt hatte, mit einem Briefe BagdadiS zurück- gekehrt, in dem dieser droht, er werde MekineS beschießen Aus Zorn über diesen Brief hat Hafid den Bruder BagdadiS ver haften lasten und will nunmehr zur Bildung eine« großen Heeres aus Angehörigen aller Stämme schreiten, um mit Bagdadi ein Ende zu machen. Ec selber will das Kommando dieses Heeres übernehmen. Japan und (shina. (W T B) St Petersburg, 25. Mai Den Abendblättern zufolge sind 5000 Mann chinesischer Truppen von Kirin nach der koreanischen Grenze zum Schutze gegen japanische Übergriffe abgegangm. Zur Lage in Britifch-Jndien. London, 26. Mai. Wie dem „Reuterschen Bureau" ge meldet wiro, hat am Sonntag ein Gefecht zwischen den britischen Truppen und den 3000 Mann starken Aufständigen in Nord indien stattgefunden. Letztere erlitten eine Niederlage und hatten einen Verlust von 100 Toten, während die Verluste auf britischer Seite nur gering waren Mannigfaltiges. Dresden, 26. Mai. * Se. Majestät der König hat Allerhöchstsein Erscheinen >u der Donnerstag, am HimmelfahrtStage, vormittag im Pack- >of stattfindenden Kriegsübung des Roten Kreuzes in llussicht gestellt * Se. Durchlaucht der Fürst zu Castell-Eastell, Se. Erlaucht Graf zu SolmS-Wildenfels, der Königl. Preußische StaatSminister v. Möller, Exzellenz, sowie der Oberzeremonien meister Kammerherr v. dem Knesebeck, Exzellenz, sind in Dresden eingetroffen und haben im Hotel Bellevue Wohnung genommen. * Nach einer Bekanntmachung des Rates und der Königl. Gartenverwaltung ist es verboten, Hunde im Bereich des König!. Großen Garten« frei umherlaufen zu lasten Wer Hunde im Königl. Großen Garten mit sich führen will, hat sie an kurzer Leine zu führen Gegen diese« Verbot sind zahlreiche Vorstellungen erhoben worden Nach Prüfung der Sachlage hat der Rat vornehmlich in der Erwägung beschlosten, daß das Verbot im Interesse de« Vogelschutzes im Königl. Großen Garten notwendig ist, e« bi« auf weitere« bei den bestehenden Vorschriften bewenden zu lasten * Von der Königl Kreithauptmannschaft Dresden sind Verhandlungen über die Einrichtung eines Zentral- arbeitSnachweises für den Regierungsbezirk Dresden auf paritätischer Grundlage in die Wege geleitet worden Es wird hierzu die Gründung eines Verbands für Arbeitsnachweis im Regierungsbezirke Dresden geplant Auf Vorschlag de« Aus schusses für soziale Angelegenheiten hat der Rat beschlosten, die Bildung des ZentralarbeitsuachwesteS nach den von der Königl. Kreishauptmannschaft bearbeiteten Grundsätzen seitens der Stadt zu unterstützen und einen Beitrag aus Stadtmitteln in Aus sicht zu stellen, die Höhe des Beitrags aber bis zur Feststellung eines Haushaltplan» für den Verband vorzubehalten * Der am 28. März d. I. in Dresden verstorbene Ritt meister a D. Johannes Kruse hat in seinem letzten Willen der Stadtgemeinde Dresden ein Erbteil von 50000 M aus gesetzt mit der Bestimmung, daß die Zinsen nach Erfüllung einer Auslage zu Verschönerungszwecken der Stadt, ins besondere auch zum Ankauf von Kunstwerken und Arbeiten armer und würdiger Künstler verwendet werden sollen. Ferner hat die am 6. Februar d. I. verstorbene Kaufmannswitwe Clara Ottilie Aurora Pietzsch geb. Paul in ihrem letzten Willen der Stadt Dresden zugunsten der Annenschule zur dauernden Erinnerung an ihren früh verstorbenen Bruder Georg Paul, der in der Annenschule seine Bildung erhalten hatte, den Betrag von 20000 M. vermacht zur Errichtung einer Stiftung, die den Namen Paul-Stiftung führen soll, mit der Aufgabe, bedürftigen und würdigen Knaben den Besuch der Annenschule durch Gewährung von Stipendien zu er möglichen Der Rat hat beide Vermächtnisse unter dem Aus druck de« Dankes gegen die Erblaster angenommen. * Die Hauptversammlung der Sächsischen Hauptbibel- gesellschalt für die Mitglieder des Vorstands und die Ver treter der Zweigvereine nnrd am 2. Juni nachmittag» 5 Uhr im Vereinshause, Zinzendorfstraße 17, abgehalten werden. Auf der Tagesordnung steht u a: Stellungnahme der Bibelgesell schaft zur Einführung des „biblischen Lesebuches". * Unter persönlicher Führung de« bekannten Afrikareisenden Josef MengeS, der in den siebiger Jahren als erster die Somali halbinsel durchforschte, ist die Gallakarawane im „Zoolo gischen Garten" eingetroffen. Eie haben ihre eingeteilten Lagerstätten im rechten Flügel de« Winterhauses bezogen. Bereits am Sonnabend nachmittag begann unter Gesang und lebhafter Unterhaltung der Ausbau der Hütten und die In stallierung des reichen TiertransportS, bei dem namentlich die Unterbringung der prächtigen zwölf Zebra« oft auf die bekannte Bockbeinigkeit der schwer zähmbaren Tiere streß. Die Vor stellungen nahmen bereits am Sonntag vormittag ihren Anfang * Große Kunstausstellung Dresden 1908 Die geplante KönrgS-GeburtstagSfeier im AuSstellungSpark ist durch die Ungunst der Witterung leider vereitelt worden. Selbst die mit besonderer Mühe von Görlitz nach hier berufene Kapelle des Infanterieregiments Nr. 19 „v. Courbisre" kam gestern nicht voll zur Geltung, wenn ihr, wie auch dem vorzüglichen Pistonvirtuosen Hrn. O. Böhme, auch reicher Beifall gespendet wurde. Die große Parkillumination und das Feuerwerk sind nunmehr für Freitag in Aussicht genommen Das GörUtzer Mllitärorchester spielt noch Dienstag und Mittwoch, Hr. O Böhme bi« 31. Mai. * Zu einer Gedächtnisfeier für den am 17. März d. I. in Südwestafrika fürs Vaterland gefallenen Gefreiten der Schutztruppe Max Zeibig aus Lockwitz, früher bei der 1. Kompanie des 2. Jägerbataillons Nr. 13, versammelte sich die 1. Kompanie de« genannten Bataillon« in Gegenwart der Angehörigen des Gefallenen am Sonntag morgen auf dem an der Radeberger Straße gelegenen Schießstand. Am Eingang de« Schießstand« der 1. Kompanie hatte die Kompanie zum Andenken an den gefallenen Kammeraden einen Gedächtnisstein aus rotem Granit aufgestellt, auf dem die Worte stehen: „Für Kaiser und Reich starb nach dem Gefecht bei Geinab in Slldwestafrika am 17. März 1908 Gefreiter Max Zeibig den Heldentod." Herr Hauptmann v. Z-Hmen hielt eine herzliche Ansprache, in der er die Treue und Tüchtig keit de« Gefallenen heroorhob. Für kommende Jahrgänge und Geschlechter solle der Gedächtnisstein ein. Beweis sein, wie Treue und Pflichterfüllung eines Soldaten geschätzt wird. Darauf übergab der Hr. Hauptmann den GedächtniSstein der Kompanie. Ein Vertreter de« Militärvereins Jäger und Schützen hielt eine Ansprache, die in ein Hoch auf Se. Majestät den König ausklang Im Namen des Vereins legte er einen großm Kranz mit Schleife nieder. * Aus dem Polizeiberichte. In s-iner in der Neu stadt gelegenen Wohnung versuchte gestern ein durch Geschäfts- sorgen in Schwermut verfallener Händler durch Einatmen von Kohlengasen sich zu vergiften. Er wurde noch lebend, jedoch besinnungslos, vorgefunden und sogleich in die Heil- und Pfleganstalt überführt. — Vermieter von Mädchen schlafstellen werden vor der Zigarrenarbeiterin Martha Rothe, den 29. Januar 1881 hier geboren, gewarnt. Sie mietet sich in der Regel bei armen Leuten ein und bestiehlt diese. Die Rothe ist mittelgroß, schmächtig, hat lange» Gesicht, hellblonde» Haar, blaue Augen und defekte Zähne. Zuletzt rst sie mit breitem, schwarzem Phantasiehut, mit schwarzen Federn und roten Sammetblumen, sowie mit einer rot- und weiß- gestreiften Bluse bekleidet gewesen E» wird ersucht, über den gegenwärtigen Aufenthalt der Rothe dem nächsten Polizei beamten oder der Kriminalabteilung umgehend Mitteilung zu machen. AuS Sachsen. Leipzig, 25. Mai In dem MeineidSprozeß gegen Reichert und Gen wurde heute die Beweisaufnahme geschloffen Den Geschworenen wurden nicht weniger als 36 Hauptfragen und fast evensoviele Nebenfragen vorgelegt, deren Verlesung fast eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Hierauf folgten die Plaidoyer». Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt vr. Jacobi, betonte, daß die zur Anklage stehenden Meineidsfälle ungemein einfach lägen, so daß sie den Geschworenen bei Fällung de« Wahrfpruchs kaum Schwierigkeiten bereiten dürften. Punkt für Punkt die Anklagefälle durchgehend, und auf die Ergebnisse der Bewei«aufnahme hinweisend, hielt der Staatsanwalt e« für ausgeschlossen, daß auch nur in einem einzigen Falle fochrläsfiger Falscheid vorliege, sondern daß eS sich m allen Fällen um wissentlichen Meineid handle. Am Schluffe seines PlaidoyerS bat vr. Jacobi die Geschworenen, Reichert des Meineid« in einem Falle und der Anstiftung zum Meineid in 16 Fällen, Hermann Kaatzsch de« Meineids in fünf Fällen und der An stiftung in einem Falle, Klemm des Meineid» in drei Fällen, Tränkner de» Meineid» in drei Fällen und de» Unternehmen; der Verleitung zum Meineide in einem Falle, Schellenberger, Goldmann und Kühnert de» Meineids in je zwei Fällen, und Müller und Schindler de» Meineids in je einem Falle schuldig zu sprechen. Al» erster der neun Verteidiger nahm Justizrat Broda das Wort. Nach seinen Ausführungen wurde die Ver handlung auf Dienstag vormittag A10 Uhr vertagt Leipzig, 25. Mai. Ein große« Maienfest, dessen Reinertrag zur Errichtung eine« Ferienheims an der See für die Schwestern de« Albert-Zweigverein« zu Leipzig be stimmt ist, wird am 30. Mai in Anwesenheit der Protektorin des Vereins Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg im Leipziger Palmengarten abgehalten werden. Geplant ist unter anderen zahlreichen Darbietungen ein Huldigungsreigen, der von 64 Damen und 32 Herren der Ge sellschaft getanzt wird und von Kapellmeister Findeisen kompo niert ist, ferner die Aufführung einer Kinderpantomime „Frühlingsweben" rc. An dem das Fest beschließenden großen Zapfenstreich nehmen vier Militärkapellen unter Zuziehung der Spielmannszüge teil. Chemnitz, 25 Mai. Am 16. Mai abends ist ein Geld beutel von dem Postamt Thalheim i. Erzgeb. nach dem Post amt 4 in Chemnitz, der einen Geldbrief von dem Postamt 1 in Chemnitz mit 3500 M. Papiergeld und zwar mehrere hundert Mark in 10-, 20- und 50 M -Scheinen, etwa 2000 M. in Banknoten mit 100 M und eine Reichsbanknote von 1000 M. enthalten hat, auf bi« jetzt noch unaufgeklärte Weise abhanden gekommen. Die Nummern der Kaffenscheine und Banknoten sino sämtlich unbekannt. Auf die Ergreifung des Diebes, von dem noch jede Spur fehlt, sowie auf die Wiedererlangung des Geldes ist eine Belohnung von 200 M. ausgesetzt worden. (L. T.) (W.T.B.) Freiberg, 25. Mai. Der bei dem Einbrüche in die Königl Muldenhütte gestohlene Platinkessel wurde gestern abend in einer Schleuse in der Nähe der Einbruchsstelle durch einen Schüler aufgefunden. Arbeiter vom Hüttenwerk wurden herbeigebracht und brachten das gestohlene Gut in Sicherheit. Wurzen, 25. Mai. Am Sonntag fand ein General konvent de« dortigen Domkapitels statt, dem außer dem Dechanten 'vr. Friederici und dem Senior vr. Baumgärtner die Kapitularen Geh Rat vr. Lepsius und Exzellenz vr Waentig beiwohnten An die mehrstündigen Beratungen schloß sich in üblicher Weise Gottesdienst im Dom und hierauf ein Festmahl mit einer größeren Anzahl von Ehrengästen, hierunter Graf v Koenneritz, Exzellenz, und als Vertreter der Garnison Oberstleutnant v. Pflugk. Wurzen, 26. Mai. Das Wurzener Gymnasium gedenkt am 3. und 4. Juni d. I. sein 25jährigeü Be stehen als Königl. Anstalt festlich zu begehen Geplant ist außer einem WeiheaktuS in der Aula die Aufführung der Goetheschen „Iphigenie" durch Primaner, sowie ein größere« Gartenfest in Nischwitz bei Wurzen. Zur Festtafel im Schweizergarten haben schon viele alte Schüler gezeichnet. Aus dem Reiche. (W.T.B) Cöln, 25. Mai. Außerordentlich herzlich war der Empfang Ihrer Kaiser! und Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin durch die Stadt Cöln und ihre Bewohnerschaft. Die erlauchten Herrschaften besuchten den Dom, wo Kardinal Fischer eine Ansprache hielt, und dann das Rathaus Beim Regierungspräsidenten vr. Stein meister fand Frühstückstafel statt, an der auch Prinz Oskar von Preußen teilnahm. Nach dem Frühstück erfolgte die Weiter fahrt über den Kaiser WilhelmSring zur Villa des Kommerzien rats Theodor v. Guilleaume, wo die Herrschaften abstiegen. Kurz vor 3 Uhr nachmittags fuhren die kronprinzliche.» Herr schaften vom Hause des Kommerzienrats Guilleaume nach dem Rennplatz, wo sie mit begeisterten Huldigungen des zahlreichen Publikums empfangen wurden. In ihrer Begleitung befanden sich u.a. die Schaumburg.Lippischen Herrschaften aus Bonn und Prinz Oskar von Preußen. Das Kronprinzenpaar, sowie die Gäste nahmen im Fürstenpavillon Platz, wo sie den Tee nahmen. Aus Anlaß des ersten Besuch« der Kronprinzessin fand auf der Rennbahn ein „Kronprinzessin Cecilie-Jagdrennen" statt, da« mit einem Gesamtpreise von 10000 Ri. und mit einem Ehrenpreise der Kronprinzessin bedacht war Erster war Sonnenstrahl I. Leutnant Braune, der das siegreiche Pferd geritten, nahm au« der Hand der Kronprinzessin den Ehrenpreis in Gestalt eine» silbernen Pokals ent gegen. Hierauf verließen die hohen Herrschaften um 'L6 Uhr den Rennplatz und begaben sich wiederum unter stürmischen Ovationen nach der Villa des Kommerzienrat» Guilleaume zurück. Während de» Rennen» fiel leichter Regen. Abends veranstaltete die Stadt Cöln im Gürzenich ein Fest bankett. Oberbürgermeister Wallrath hielt eine begeistert auf genommene Begrüßungsansprache, auf die der Kronprinz mit herzlichen Worten dankte Zu Ehren de« Kroaprinzenpaare« waren die Rheinufer und die auf dem Flusse liegenden Schiffe großartig beleuchtet worden. Die hohen Herrschaften unter nahmen auf dem Salondampfer „Kaiserin Friedrich" eine Fahrt rheinaufwärt« bis Rodenkirchen. Nach der Rückkehr erfolgte die Abfahrt nach Bonn Da» trotz des Regenwetters zahlreich versammelte Publikum bereitete dem K.onprinzenpaare fortgesetzt lebhafte Kundgebungen (W. T. B.) Hamburg, 25 Mai. An Bord de« au« Süd amerika «ingetroffenen Dampfers „Neko" wurden pestverdächtige Ratten gefunden. Da« Schiff wird der Ausgasung mit dem Rattentötung«apparat unterworfen, die Weiterlöschung der Ladung unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln gestattet. Menschen sind nicht erkrankt (W. T B.) Berlin, 25. Mai Am 22. d M fand unter dem Vorsitz von Exzellenz v. dem Knesebeck eine Sitzung de» Zentralkomitee« vom Roten Kreuz statt, in der mit geteilt wurde, daß mit der kürzlich erfolgten Überweisung von 8500 Büchern belehrenden und unterhaltenden Inhalt» durch die Verein»organisation der Abschluß der Mattrialsendungen sür unsere Truppen in Südwestafrika stattgefunden hat. Die Zahl der bis jetzt aewährten unentgeltlichen Brunnen- und Badekuren oder der Beilhilfen zu solchen beträgt 830. Nach Bekanntgabe und Beratung der Tagesordnung für die vom
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