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Dresdner Journal : 23.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190806236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-23
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 23.06.1908
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decker infolge Reißen« seine« Leibriemen« vom Dache de« dreistöckigen Hause« Nr. 95 der Freiberger Straße in den Hof hinab, und wurde schwer verletzt vom Platze getragen. Er starb bald danach im Friedrichstadter Krankenhause, in da« er durch die Wohlfahrtspolizei transportiert worden war. Er hinterläßt eine Frau und 6 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren. — Meinung, daß es vielleicht zweckmäßig sein würde, wenn man eine Anzahl Gemeinden des Plauenschen Grunde» zu einem einzigen Gemeinwesen zusammenlegen könne, doch sei wohl hierfür zunächst nicht viel Aussicht vorhanden Im übrigen müsse man jedenfalls den Wunsch der Gemeinde Deuben, sich selbst eine Verfassung zu geben, al« berechtigt anerkennen Der Referent, Hr Rrgierung«rat vr. Bach, meinte, daß man da« Gesuch richt befürworten könne, weil man Reibereien mit dm Nachbargemeinden befürchten müße, wenn Deuben Stadt gerechtigkeit erhalte. Der Bezirksausschuß erkannte dm Wunsch der Gemeinde Dmbm nach der Einführung der Revidierten Städteordnung al« berechtigt an, sprach jedoch eine direkte Be fürwortung dieser Angelegenheit nicht au« Die Gemeinde I wird sich nunmehr wahrscheinlich an die Kreishauptmannschaft auSschuß der König!. Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt hat sich in seiner letzten Sitzung ausführlich mit dieser für den Plauenschen Grund bedeutungsvollen An gelegenheit beschäftigt. Deuben begründete seine Ein gabe damit, daß seine Einwohnerzahl jetzt rund Am 16. d. M sind in Vorstadt Cotta einer Altwarenhändlerin 112000 betrage und daß der Ort dadurch im Bezirke der von zwei unbekannten Schulknaben im Alter von elf bis Kreishauptmannschaft Dresden die größte Landgemernde fer. zwölf Jahren zwei fast neue Deichselketten zum Kauf an-Infolgedessen ser eme Erweiterung deS SelbstvnwatungSrechtS geboten worden. Da vermutet wird, daß drese Ketten ent- notwendig und dies ser nur durch die Einführung der wendet wordm sind, werden etwaige Verlustträger hiermit auf- Revidierten Städteordnung möglich. Vor allem müsse verhütet gefordert, der Kriminalabteilung Mitteilung zu machen. — Aus werden, daß Deuben nur VorortSgememde von Dresden ble.be Furcht vor geistiger Erkrankung versuchte in der gestrigen Nacht damit seine Bewohnerschaft sich nicht nur aus der Arbeiterschaft in der Johannvorstadt ein Unterbeamter durch Einatmen! zusammensetze., Infolge dieser Petition hat die Königs AmtS- von Leuchtgas sich da« Leben zu nehmen. Seine Eheftau hauptmannschast DreSden-Altstadt Erortnungen anstellen und vermochte noch rechtzeitig sein Vorhaben zu vereiteln. Der bei den Nachbargememden anfragen lassen^ nue sie sich zu Bedauernswerte fand Aufnahme in der Heil- und Pfleganstal», dieser Angelegenheit stellen würden. Die Gemeinde Dohlen - Gestern abend gegen 10 Uhr sprang am Altstädter Aus- hat daraufhin erklärt, daß sie d.e Notwendigkeit von der schiffungsplatze, gegenüber der Gerichtsstraße, ein 37 Jahre alter Emführung der Revidierten Städteordnung für da« benach- Rentenempfänger in selbstmörderischer Absicht von der barte Deuben nicht anerkennen könne, ebenso sei sie für 3'^ m hohen Kaimauer in die Elbe, wurde aber sogleich E ^^chElzung Dohlens mit Deuben nicht zu haben, von einigen unbekannten Männern wieder herausgezogen Potschappel hat geantwortet, daß e« eme ahnüche Ent- und darauf durch emen Stadtbezirksaufseher mittel« w'ckelung wie Deuben hinter sich habe und daß sich auch m Droschke nach der Heil- und Pfleganstalt gebracht - Potschappel da« BedürftuS nach einer Erweiterung der Selbst. Gestern früh in der dritten Stunde lieferten zwei Heizer de« Verwaltung geltend mache Dies ließe sich jedoch auch ganz oberhalb der Augusturbrücke vor Anker liegenden Dampfer»! M im Rahmen der Revidierten Landgemeindeordnung durch- „Viktoria" einen in den mittleren Jahren stehenden Arbeiter führen. Die Gemeinden Harnsberg und Nrederhäslich unter der Anzeige an die Polizei ab, daß sie, durch Hilferufe st-hm dem Projekt weder befürwortend noch ablehnend gegen- aufmerksam gemacht, den Mann am Radkasten hängend I über. Hr. Amt»hauptmann vr. ,)ur. Krug v. Nidda vertrat die angetroffen und au» dem Wasser gezogen hätten. Der Lebens müde, der stark angetrunken war, wurde in die Heil- und Pfleg- der „Nationalen Kegler-Vereinigung Amerika" ein, bei dem um die Würde de» Meisterschaftbkegler» gestritten wird. Zahlreiche Telegramme gingen ern, so au» Berlin, Schwerin, Chemnitz, Altona und Marienbad. — Von den Festlichkeiten und den Wettspielen de» 13. Deut schen Bundetkegeln» wird weiter berichtet: Am gestrigen Tage entfaltete sich auf dem wundervoll gelegenen Fest platze an der Elbe schon in den zeitigen Morgenstunden ein rege« Leben, und von 8 Uhr an rollten ununterblochrn auf sämtlichen 34 Bahnen die Kugeln Schon an den beiden ersten Tagen sind recht beachtliche Leistungen erzielt worden, doch läßt sich selbstverständlich heute ncch kein abschließende» Urteil hierüber bilden Auf dem Festplatze fand nachmittag» und abend« ein Rosenfest, verbunden mit Konzert und Tanz, statt. 8. 6. Der Verein für Erdkunde unternahm am vorigen Sornabcnd einen Au«flug nach Maxen Von der Eisen bahnstation Niedersedlitz au» traten nachmittag» gegen H4 Uhr etwa 50 Mitglieder und Gäste de» Verein« die Fahrt mit d.w die allseitige und uneingeschränkte Anerkennung aller Be- ' sucher Nach Beendigung der Besichtigung fuhren die Fest- ! teilnehmer vermittels der städtischen Straßenbahn nach dem AuSstellungSpalaste, wo ein von der Direktion dargebotenes i gemeinschaftliches Festessen, da« von Hrn. Traiteur Hohl- ! selb in bester Weise ausgestattet worden war, eingenommen ' wurde. Hr. vkonomierat Brühl ergriff zuerst das Wort und sprach die Hoffnung au», daß die Dresdner MilchversorgungS- anstalt eine dauernde m.d sichere Absatzstätte für die Land- ' wirte der Dresdner Umgebung sein und bleiben möge Auch Se. Majestät der König habe dem Unternehmen von Anfang i an Sein Allerhöchstes Wohlwollen zugewendet und Sein hohes Interesse für das neue Institut mehrfach zu erkennen gegeben. Der Redner stattete hierfür seinen ehrfurchtsvollsten Dank ab i und ließ seine Rede in ein dreifaches, begeisterungsooll auf- genommenes Hoch auf Se. Majestät den König auSklingen. ! Im Namen der Genossenschaft begrüßte Hr. Kammerherr Graf Rex-Zehista die Vertreter der StaatSregierung und besonders die Herren Kreishauptmann vr Rumpelt und Geh. Regierungsrat Münzner. Er könne mit besonderer Freude i hervorheben, daß das Königl. Ministerium des Innern den Bestrebungen der Landwirtschaft schon von jeher sympathisch 1 gegenüber gestanden habe, und er könne nur hoffen und wünschen, daß die« immer so bleiben möge. Ein Beweis hier für sei auch die Anwesenheit von vier Amtshauptleuten, durch die ebenfalls schon viele Einrichtungen zum Nutzen und Segen ter Landwirtschaft angeregt und getroffen worden seien. Er erinnere hierbei nur an die Unterstützung der Bestrebungen zur Err.chtung von Jungviehweiden. Das heute eröffnete neue Unternehmen sei aus eigener Kraft der Landwirte von Dresden und Umgegend hervorgegangen unv sei gewissermaßen auf dem gegenseitigen Vertrauen der Landwirte untereinander gegründet Es stelle eine Tat der Selbsthilfe dar. Der Redner schloß mit einem Hoch auf die Vertreter der StaatSregierung. In deren Namen dankte Hr. Kreishauptmann vr. Rumpelt; er sprach seine Freude sowohl über die Eröffnung der Anstalt als auch darüber aus, daß eS den Vertretern der Regierung noch ver- göm.t sei, einige Stunden in der Mitte der Festversammlung verweilen zu können. Die hier betätigte Selbsthilfe der ver einigten Landwirte sei ganz besonders zu begrüßen, da man sich nicht immer nur auf die Hilfe des Staates verlassen könne. Das heute eröffnete Werk sei ein glänzendes Zeugnis dieser Selbsthilfe und sei aufgebaut auf der Grundlage deS Zusammenschluffes der Gleichgesinnten. Er hoffe und wünsche, daß derartige Zusammenschlüffe recht ost statt finden möchten Die heutige Eröffnung der Dresdner MilchvcrsorgungSanstalt liefere auch den Beweis, daß durch eine energische Interessenvertretung der Allgemein heit genützt werden könne Er möchte die« vom Stand punkte der Staatsbehörden besonders hervorheben und habe nur den Wunsch, daß in allen ähnlichen Fällen die allgemeinen Interessen stets im Vordergründe stehen möchten Er wünsche urd hoffe, daß die Mitglieder der Genoffenschaft Freude an dem Werke haben möchten. Der Redner schloß mit einem Hoch auf die Mitglieder der Genossenschaft. Hr Amtsver walter Hartmann-Großsedlitz wies darauf hin, daß die neue Anstalt sich den ersten Molkereien Deutschlands würdig an die Seite stellen könne und widmete der Stadt Dresden ein freudig aufgenommenes Hoch. Hr. Lkonomierat Sachse-Merschwitz be grüßte die Vertreter der Presse und brachte ein Hoch auf die landwirtschaftlichen Genoffenschaften aus. Weiter toasteten noch Hr. Lkonomierat Brühl auf den Schöpfer der Anstalt, Hrn. Stadttat Baumeister Schümichen, wofür dieser mit einem Trinkspruche auf den BauauSschuß dankte, Hr. Stadtbaurat Erl wein im Namen der Stadt Dresden auf das Blühen und Gedeihen der Anstalt und Hr. Rittergutsbesitzer Böhme auf deren Leiter Hrn. Direktor Reh. DaS Festmahl fand erst in den Abendstunden seinen Abschluß. * In der nächsten Sitzung der Stadtverordneten am kommenden Donnerstag, abends 7 Uhr, wird u a. über die für das Jahr 1911 geplante Internationale Hygiene ausstellung in Dresden beraten werden. * Gestern vormittag 9 Uhr versammelten sich die Vor standsmitglieder derBundeSversammlung zum 13.Deutschen Bundeskegeln zu einer Gesamtsitzung, die vom Vorsitzenden Osmar Thomas mit herzlichen Begrüßungsworten und drei fachen« „Gut Holz!" auf den Allerhöchsten Protektor Se Majestät den König eröffnet wurde. Die hierzu aufgesetzten Punkte wurden in der darauffolgenden Bundesversammlung eingehend besprochen, nachdem der Vorsitzende noch bekannt gegeben hatte, daß der Bund zurzeit 46 Verbünde mit annähernd 13500 Mit gliedern umfasse und ein Vermögen besitze von 14 713 M., ohne 12000 M., die dem Dresdner Festkomitee zum Einkauf von Ehrenpreisen ausgehändigt worden seien. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt und dem Gesamtvorstand für erfolg reiche Amtierung der einmütige Dank der Versammlung zuteil. Die nächste Bundesvorstandsversammlung wird in Wernigerode tagen und als nächster Festort wurde Kiel einstimmig gewählt. Wuskau Berlin empfahl die Wiederwahl des geschäftsführenden Vorstands, was mit Einstimmigkeit geschah. Dem Bunde neu beigetrcten ist der Verband Görlitz. Feldmann-New Aork überbrachte Grüße aus seiner Heimat und lud für Monat Mai nächsten Jahres zum Gaufest industrieller Tätigkeit In Kreischa, beim Sanatorium und Bad de» vr. Bartel», begann die Fußwanderung Sie führte auf wärts nach Lungkwitz und eine Strecke oberhalb diese» Dorfe» links aufwärts durch Gebüsch, blühende Wiesen und grünende Kornfelder nach dem Finkenfang. So heißt die höchste Er hebung in der Umgebung des für sich schon hoch gelegenen! Dorfes Maxen Die Höhe war ursprünglich eine Kuppe von ziemlich 400 m MeereShöhe, ist aber in neuerer Zeit durch Auf schüttung von Bodenmaffen in ein Plateau umpewandelt worden, um Raum für ein Gasthaus zu schaffen An der Ecke des Wege», der von hier nach dem etwas tiefer gelegenen Maxen führt und wo man das Gebiet übersieht, in dem sich das Treffen bei Maxen abspielte, hielt Se Exzellenz Hr. General der Kavallerie v Broizem einen Vortrag über diese« Treffen, der durch die klare Darstellung und geistvolle Auffassung de« Verlauf« der Ereignisse einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer machte. Hr. Vermesiungtdirektor Gerke brachte am Schluffe im Namen der Zuhörer deren DankeSgefühl gegenüber dem Vortragenden zu herzlichem Ausdruck. Nach dem Vortrage ver weilte die Gesellschaft zum größten Teile längere Zeit im Gasthaus zum Finkenfang und trat dann bei hereinbrrchendem Abend von der Station Häselich der Müglitztalbahn die Rück fahrt nach Dresden an * Der Verein zur Förderung Dresdens und deS Fremdenverkehrs hielt vor einigen Tagen in seinem Bureau am Hauptbahvhofe unter dem Vorsitze de« Hrn. Landtags abgeordneten BehrenS eine längere Verbandssitzung ab, die sehr stark besucht war Zur Aufnahme gelangten wiederum 17 neue Mitglieder Weiter folgten Beschlußfassungen über „Dresden im Blumenschmuck" und über die bereits erwähnten Vereinstafeln aus Meißner Porzellan Ferner wurde noch eine Mitteilung der Dresdner Kaufmannschaft mit besonderer Freude ausgenommen, die dem Verein anzeigte, daß sie ihren jährlichen Mitgliedsbeitrag bedeutend erhöht hat. Die Hauptversammlung des Vereins soll nächsten Freitag im Viktoriahause statlfinden. Zum Schluß berichtete Hr Rcchttanwalt Klotz über die Generalversammlung des Verbands Sächsischer Verkehrsoereine in Annaberg, der er als Vertreter des Dresdner Verein» beigewohnt hat. Der Vortrag fand lebhaften Beifall * Zum letztenmal vor den Ferien veranstaltet der Ver ein für Verbesserung der Frauenkleidung am nächsten Donnerstag im Gewerbehause eine Auskunftssitzung Der Eingang ist im Erdgeschoß links, Restauration, zu nehmen. Die Ausstellung dauert von 4 bis 6 Uhr, dcr Vortrag beginnt ^5 Uhr. DaS Hauptgewicht wird diese« Mal auf leichte Sommerkleidung und praktische Reiseausrüstung gelegt. Neu sind die feinen einballigen Strümpfe des ChasallahauseS und ein billiges Leibchen, unter dem Namen Annaleibchen von Schmidt-Hochdorf in den Handel gebracht worden. Es genügt allen Anforderungen an Haltbarkeit, Leichtigkeit und gute Form und verdient recht volkstümlich zu werden. Auch eine Mappe mit guten Vorbildern für Kleider ist neu eingegangen Ge- schäftSadrcssen, Nachweis von Schneiderinnen, Zeitschriften, Modebilder sind am Vorstandstisch einzusehen, zu entleihen oder zu billigen Preisen zu erwerben. Der Eintritt ist frei. * Aus dem Polizeiberichte Im Hofe des HauS- grundstücks Nr. 3 des Markgraf Heinrich-Platze« — Vorstadt Striesen — wurde gestern, nacht« gegen 3 Uhr, ein in diesem Hause wohnhafter Arbeiter schwerverletzt aufgefunden und mittels Unfallwagens in das Johannstädter Krankenhaus überführt, in dem er bald danach seinen Verletzungen erlag. Vermutet wird, daß der Mann in der Schlaftrunkenheit aus dem Abortfenster der dritten Etage herabgestürzt ist. Nach dem Ergebnisse der polizeilichen Erörterungen ist auf eine strafbare Handlung Dritter nicht zu schließen. — Am Neustädter Brückenköpfe der Königin Carolabrücke stieg gestern nachmittag ein 10 Jahre alter Knabe aus Obermut auf der steinernen Einfriedigung de« TreppenaufgangS empor und fiel, wahr scheinlich bei einem Fehltritte, aus einer Höhe von etwa 7 m auf den darunter befindlichen Fußweg hinab. Anscheinend schwer verletzt wurde der Kleine durch die Wohlfahrtspolizei in da« Friedrichstädter Krankenhaus gebracht — Bei der Aus übung seines Berufs stürzte gestern nachmittag ein Dach davon entfernt, dem reellen Milchhandel Konkurrenz zu machen, sie wolle nur versuchen, die Spannung zwischen dem Einkaufspreise für Milch und dem Verkaufspreise nach Möglich keit auszugleichen. Hieran schloß sich eine Besichtigung de« Neubaue« durch die Festteilnehmer, die sich zu diesem Zwecke in drei Gruppen ein teilten Die zweckmäßigen und vor allen Dingen vorzüglichen hygienischen und sanitären Einrichtungen der nach den neuesten Erfahrungen auf dem Gebiete der Milch versorgung errichteten Anstalt, sowie die außerordentlich große Sauberkeit und die schönen Hellen und luftigen Räume fanden ein Stück über« Feld geschleift worden, auffällig erschien, bei näherem Nachforschen in einem nahen Komfelde aufgefunden. Sie war noch warm, die Finger der Toten waren in den weichen Erdboden eingekrallt, die Kleidung war in Unordnung, das Korn ringsum niedergetreten Da Frl. Conrad mit dem ^7 Uhr-Zuge abgefahren und um 7 Uhr 12 Min. in Groß- steinberg eingetr offen ist, muß da« Verbrechen gegen H8 Uhr verübt worven sein. Um diese Zeit wurden von mehreren Leuten aus der Ferne über die Felder herüberklingende Hilfe rufe gehört Leider ist ihnen jedoch, da sie sich nicht wieder holten, weiter keine Bedeutung beigelegt worden Zweifelsohne haben die Verbrecher, die das de« Wege« alleingehende Mädchen überfallen haben, die Hilferufe durch Zusammen- pressen der Kehle unterdrückt, worauf deutliche Finger abdrücke am Halse schließen lassen. Nach der Untat scheinen sie in großer Hast fortgeeilt zu sein, sonst hätten sie sich die Wertsachen ihre» Opfer« gewiß angeeignet. E« fand sich nämlich die goldene Uhr nebst goldener Kette, sowie Geld bei der Ermordeten noch vor. Die Unholde sind gesehen worden, wie sie in der Richtung nach Grimma in auffallender Eile einen Feldweg einschlugen. Wahrscheinlich halten sie sich in den Waldungen verborgen. 50 Gendarmen streifen die ganze Gegend ab Der eine der beiden flüchtigen Individuen war groß und hager, der andere kleiner und dicker; er hatte einen blonden Schnurrbart, während der andere einen struppigen schwarzen Vollbart trug. Beide trugen graue mit Bindfaden umschnürte Bündel, vermutlich waren e« Landstreicher gewesen, die im Kornfeld genächtigt hatten. Da am Orte der Tat eine Blechzange vorgesunden wurde, wie sie von umherwandernden Topfflickern benutzt zu werden pflegen, so dürften die Täter unter diesen Leuten zu suchen sem. Leipzig, 21 Juri. Zur Sicherung der Sparer gegen Abhebung der Einlagen durch Unbefugte händigt der Rat der Stadt vom 1. Juli ab auf Wunsch Kontrollmarken aus, welche die Nummern der dazu gehörigen, mit dem Auf drucke „Kontrollmarke" zu versehenden Sparkasfenbücher tragen und bei allen Auszahlungen auf diese Bücher gleichzeitig vorgelegt werden müssen. Jede Rückzahlung auf Einlagebücher, d»e mit diesem Ausdrucke versehen sind, wird abgelehnt, solange nicht die Kontrollmarke beigebracht wird. Plauen i V, 22 Juni. In Gegenwart von Vertretern der städtischen Behörden und einer großen Menschenmenge wurde gestern bei strömendem Regen die Weihe des LutherhauseS vollzogen, das mit einem Aufwand von etwa 170000 M aus freiwilligen Mitteln errichtet und aus dem Plane entstanden ist, dem Reformator hier ein Denkmal zu setzen, das zugleich prak tischem Zwecke dienen soll. Da» Gebäude mit seinen schlichten, wuchtigen Formen, „halb Burg, halb Kirche", das erste evan gelische Gemeindehaus in Deutschland, ist nach einem preis gekrönten Entwurf vom Architekten Alfred Müller-Leipzig erbaut; e« enthält mehrere schön auSgestattete Sitzungssäle, Räume für die Kirchen- und Gemeindediakonie, Geistlichkeit rc. Die prächtige Lutherhalle im Erdgeschoß, deren Hauplschmuck in einem zwei Meter hohen Lutherstandbild aus karifchem Marmor (Schöpfer Bildhauer Wollstädter-Leipzia) besteht, einer Stiftung des Kommerzienrat Erbert, soll auch für wissenschaft liche Vorträge dienen. Die Weiherede hielt Pfarrer Weisflog in der nahen Lutherkirche Superintendent Kirchenrat Lieschke übermittelte die Segenswünsche des Landeskonsistoriums. Eine Besichtigung der öffentlichen Räume des Hauses beschloß die Feier. Mittweida, 22. Juni. Gestern abend in der 11 Stunde brach in dem bekannten Gasthof Neudörfchen bei Mittweida ein große« Schadenfeuer au«, welche« da« Grundstück in kurzer Zeit einäscherte. Der Gasthof war bei Ausbruch deS Brandes stark besucht, zumal in ihm die sonntägliche Tanzmusik statt fand. Die Räumung der Lokalitäten erfolgte jedoch in voller Ruhe und Ordnung, ohne daß ein Unfall vorkam Röthenbach b Dippoldiswalde, 22 Juni. Am 25.d. M. wird hier eine mit der Posthilfstelle vereinigte Telegraphen- hilfftelle mit öffentlicher Fernsprechstelle in Wirksamkeit treten. Die neue Telegraphenanstalt, die im Telegrammverkehre die Bezeichnung Röthenbach (Amtsh. Dippoldiswalde) führen wird, ist zugleich Unfallmeldeftelle. Deuben, 22 Juni Unsere Gemeinde, die schon seit längeren Jahren unter der Leitung des Hrn. Gemeindevorstands und Landtagsabgeordneten Nudelt steht, hat an ihre vorgesetzte Behörde eine Petition gerichtet, in der um die Einführung der Revidierten Städteordnung gebeten wird. Der Bezirks ¬ elektrischen Straßenbahn an, die durch da« liebliche Tal de« Lockwitzbach« nach Kreischa führt Am Eingänge dreies Tales liegt der stattliche Ort Lockwitz mit dem von Kapherrschen, von einem schönen Park umgebenen Schlöffe und vielen Anzeichen anstatt überführt. Au« Sachsen. Leipzig, 22. Juni. Die Leiche, die gestern auf einem Felde bei Großsteinberg, einem Dorfe zwischen Leipzig und Grimma, aufgefunden wurde, ist, wie gestern schon gemeldet wurde, al« tue der 29jährigen unverehelichten Martha Conrad au« Leipzig festgestellt worden. Die Ermordete war in einem hiesigen Putz- und Modewarengeschäft al« Direktrice tätig und nach dem Zeugni« ihrer Prinzipalin ein durchaus achtbare«, brave« und fleißige« Mädchen Die Leiche wurde von einem Landwirt, dem neben dem Wege eine Spur, al« sei eia Körper
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