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Weißeritz-Zeitung : 29.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193204297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-29
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.04.1932
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Der tote Punkt Positive Politik am Krankenbett . . . Immer stärker wird die Erkrankung Tardieu» al» rein politische bewertet. Durch sie sind sämtliche internationalen. Verhandlungen ins Stocken geraten. Für die neue Fünf- Mächtebesprechung ist ein Termin noch nicht bestimmt, und cs Ist auch äußerst fraglich, ob eine Zusammenkunft der tei lenden Staatsmänner noch vor der Konferenz von Lausanne erfolgen kann. Die Tatsache, daß der amerikanische Staatssekretär Stimson sofort seine Abreise bekanntgab, daß MacDonald noch in dieser Woche nach England zuruckkehrt, daß Brüning vor der vorgesetzten Zeit voraussichtlich Genf verläßt, wo hin Grandi überhaupt nicht mehr zu kommen gedenkt, be- ! weist, daß man allgemein der Ansicht ist, daß diese Krank- ! heit viel Unheil im europäischen Mächtekonzern angerichtet § hat. In allen Kreisen der Konferenz wird der starken ! Mißstimmung über das Fernbleiben Tardieus Ausdruck ge- i geben, und man braucht nicht nach dem Grunde zu fragen, l der di« Veranlassung zu dieser wieder einmal verpaßten, s Gelegenheit gegeben hat, wenn man z. B. in „Echo de Paris" liest, . daß „der glückliche Zufall, der die Genfer Konferenz unmöglich gemacht habe, zu preisen fei", weil ja doch diese Konferenz, wie der „Malin" feststellt, eben hätte i scheitern müssen. ? Sei nun Tardieus Krankheit echt, oder sei sie schlecht ge- ? spielt, auf jedem Fall steht fest, daß sie dazu benutzt wor- ist, Weltpolitik im französischen Sinne zu machen, wo man nicht wünscht, daß vor den Wahlen entscheidende Beschlüsse gefaßt werden. Man will bestimmt« Fragen nicht beant worten, die von Amerika, England, Italien und vor allem von Deutschland in ganz positivem Sinne gestellt worden sink Will man auch die hohe Politik der ganz Großen dieser Erde nicht kritisieren, so fragt sich doch jeder in seinem schlichten Sinne, wäre es denn nicht möglich gewesen, daß der französische Ministerpräsident sein« Genfer Kollegen ge beten hätte, ihn in Paris zu besuchen, wo man dann „mit leiser Stimme und ohne Ueberanstrengung und unter äußerster Schonung de« kranken Kehlkopfes Tardieus" alle , di« Dinge Hätte weiterbesprechen können, über die die ' darbenden Völker nun endlich eine erlösende Parole sehn- lichst erwarten. Aber das wäre ja positive Politik am Krankenbett gewesen ... RMthr der Kanzlers am Sonnabend Reichskanzler Dr. Brüning besuchte am Donnerstag morgen die englischen Minister MacDonald und Simon, dann frühstückt« er mit MacDonald. Abends speiste er zu sammen mit dem Amerikaner Stimson und dem Engländer MacDonald. MacDonald empfing außer Dr. Brüning auch Stimson und Paul-Boncour zu einer längeren Unterredung. Die Ausschußoerhandlungen der Abrüstungskonferenz gehen gegenwärtig nur äußerst langsam vorwärts. Es besteht der Eindruck, daß die Präsidenten die Anweisung eryalten haben, die Arbeiten ohne jede Beschleunigung fort- zuführen. Die Ausschüße tagen nur einmal täglich. Der Ausschuß für die moralische Abrüstung hat sich auf zehn Tage vertagt mit der Begründung, daß der Berichterstatter j Zaleski nach Warschau gereist ist. Die Abrüstungskonfe- j renz tritt auf der Stell«. Reichskanzler Dr. Brüning wird voraussichtlich am s Sonnabend wieder nach Berlin zurückkehren. Inzwischen : ist der deutsche Botschafter in Pan» von Hoesch nach Gens gefahren, wo er mit Reichskanzler Brüning eine Aussprache haben wird. Obgleich hier über die mit der Reise verbun denen Absichten amtlich nicht» bekannt ist, dürfte die Be gegnung doch dazu dienen, den Reichskanzler über die Ba- riser Stimmung nach den preußenwahlen zu unterrichten. Am die ia-StuMv-Woche Vie Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium. Berlin, 29. April. Unter der Leitung des Ministerialdirektors Dr. Sitzler fand im Relchsarbeitsministerium eine Besprechung der an den Arbeitszeitfragen interessierten Referenten der Reichs refforts und der Sozialministerien der Länder über die Kür zung der Arbeitszeit statt. Am heutigen Freitag werden , vom Reichsarbeitsministerium die Arbeitgeber und Arbeit- i nehmet zu der gleich«» Frage gehört. Grundlage der Verhandlungen ist eine im Reichsarbeits- ministerium ausaearbeitele Vorlage, die die Einführung der 40-Stunden-Woche in den meisten Gewerben vorsiebt. Vie Gewerkschaften, die eine solche Regelung ursprünglich gefor- s dert hatten, erklären übrigens, daß bei der gegenwärtigen Lage des Arbeitsmarktes eine Kürzung der Arbeitszeit aus 40 Stunden in der Woche schon nicht mehr ausreiche. Reue Protestnote Daurigr Die Ausflüchte des polnischen Vertreter». Danzig, 29. April. - Der Danziger Sena« hat dem diplomatischen Vertreter s Polen» in Danzig, Dr. Papöe, eine weitere Rote zuaeben lassen, die sich erneut mit den Behauptungen der polnischen Presse befaßt, daß der Stab der Hitlerorganisation nach Danzig verlegt werden solle und daß PapLe aus diesem Grunde bei der Danziger Regierung interveniert habe. Der Minister hatte auf das ihm in der gleichen An- ! gelegenheit am 21. d. M. überreichte Staatsschreiben geant- s wartet, daß er davon Kenntnis nehme, daß die Nachrichten - des Dziennik Bydgoski nicht den Tatsachen entsprächen. In ! einer Rücksprache mit dem Völkerbundskommissar habe er i die Lage in Danzig erörtert. Im übrigen erkannte der Mi- ! nister die „Notwendigkeit guter Beziehungen zwischen Po- ! len und Danzig" an. In seiner jetzigen Antwort bezeichnet der Senat diese : Erklärungen Dr. Papües als irreführend und nicht geeignet, ' die Behauptungen der polnischen Presse, insbesondere soweit sie seine Person selbst betreffen, richtigzustellen. Da eine Intervention Dr. Papües bei den Behörden der Freien , Stadt überhaupt nicht stattgefunden habe, so sei die Un- ! Wahrhaftigkeit des Dziennik Bydgoski um so größer, und es s wäre für das Urteil der Oeffentlichkeit über den Wert solcher polnischer Pressenachrichten gut gewesen, den wahren Sach- s verhalt durch eine entsprechende irrriarung Dr. Papees nar- zustellen. Der Wunsch der »ater des Gedankens? Wie die polnische Preise aus Danzig erfahren haben , will, soll sich der Völkerbunoskommissar Graf Gravina ! mit dem Gedanken tragen, bereits im September, während ' der Tagung des Völkerbundsrats, sein Amt zur Ver- j fügung zu stellen. Auf diese Weife wolle Graf Gra nina, so meint der regierungsfreundliche „Erpreß Porany", f die Stellung Danzigs dem Völkerbund gegenüber erleichtern. Nach seinem Verzicht werde Gravina jedoch seine Amts tätigkeit noch bis zum Dezember ausüben. Alle seien sich darüber klar, daß nach-den letzten Vorfällen eine Zusammen arbeit zwischen Gravina und Polen beinahe unmöglich fti. Deutschlands StandpWv Der Reichskanzler vor der Weltpresse. Gens, 29. Apru Reichskanzler Dr. Brüning, der am heutigen Freitag vormittag Genf verließ, empfing die Vertreter der Welt presse, um sich vor ihnen über seine Genfer Besprechun gen zu äußern. Er erklärte, er sei nach Genf gekommen, nicht, um in die öffentliche Debatte des Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz einzugreifen, sondern um mit den füh renden Staatsmännern der verschiedensten Nationen sich über die schwebenden wichtigen Fragen zu unterhalten. Er verspreche sich von solchen Unterredungen immer außeror dentlich viel, und auch diesmal sei der Boden für eine ganze Anzahl von Fragen geklärt worden. Er habe außerordent lich bedauert, daß der französische Ministerpräsident erkrankt sei. Zumal durch diese Erkrankung die Besprechungen in die- ser Woche nicht fortgesetzt werden können. Die deutsche Stellung in der Abrüstungrfrage habe sich nicht verändert. Deutschland halte an seinem Standpunkt der Gleichberechtigung und an der Rotwendigkeit einer tat sächlichen Abrüstung fest. Vorüber sei Ich da« dentsche Volk durchaus einig, so groß auch sonst die Parteiunlerschiede sein mögen. Der Reichskanzler betonte den Zusammenhang der poli tischen und wirtschaftlichen Fragen, die gegenwärtig di« Welt bewegen und wies darauf hin, daß man auch in der Reparationsfrage den Tatsachen ins Gesicht sehen müsse. Es handle sich nicht nur um wirtschaftliche und technische Dinge, sondern darum, die psychische Grundlage für ein grö ßeres Vertrauen der Völker zu schaffen Man sollte sich nicht dadurch entmutigen taffen, daß die Dinge nicht so schnell gelöst werden können, wie man es wünschen möchte. Die Tatsachen hätten ein ganz außerordentlich schnelles Tempo angenommen und ihm müsse sich auch das Tempo der Beratungen anpassen, wenn di« Lösungen nicht zu spät kommen sollten. Der Reichskanzler warnte vor einer zu langsamen und nicht völligen Lösung der angedeuteten Fragen. Deutschland wist«, daß die Probleme nicht allein von Deutschland gelöst werden können, und daß eine internationale Zusammen- arbeit «ad insbesondere die Mitarbeit Frankreich» heute not- weadiger sei denn je. Man müsse heule Schluß machen mit dem Zwischenzustand zwischen Krieg und Frieden und zu einem wirklichen, auf freier Verständigung beruhenden Frie den gelangen. Man dürfe nicht vergesse«, daß die erregte politische Stimmung in Deutschland ,« einem ganz großen Teil zurückginge ans die wirtschaftliche Rot. die auf dem deutschen Volke lastet un- darauf, daß Deutschland in allge- meinpolltlscher Hinsicht allzu viele Enttäuschungen zugemutet worden sind. Das deutsche Volk, so betonte der Reichskanzler zum Schluß, sei in jeder Beziehung ein friedliebendes Volk und von der Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit überzeugt. Diese Altung werde ihm aber erleichtert werden, wenn man ihm Gerechtigkeit widerfahren lasse und ihm in schwierigen Augenblicken Hilfe leiste. Dann werde Deutsch- lcmd ein starker Garant des Weltfriedens sein. Frankreichs Marinepolitik veütscher Appell zur Sachlichkeit. Genf, 2V. April. Die allgemeine Aussprache über die Offensivwaffen im Marineausschuh der Abrüstungskonferenz wurde durch den französischen Marineminister Dumont abgeschlossen der zu nächst erklärte, daß das wesentliche nicht die Abschaffung be stimmter Waffen, sondern ihre Reglementierung sei. Die französische Marinepolttik sei ebenso wie die Ge- lamtpolitlk de» Landes ausschließlich defensiv und trage in diesem Geiste lediglich den durch die geographische Lage ge- gebenen besonderen Bedürfnissen der Sicherheit und der Verteidigung Rechnung. Was die Flugzeugmutterschiffe betreff«, so stebe und falle ihre Bedeutung mit der Entscheidung, die über die schweren Bombenflugzeuge getroffen werde. Die geringste Bedrohung der Zivilbevölkerung stelle das Unterseeboot dar, das außerdem einen Schutz der kleinen Flotten bedeute. Hin sichtlich der Linienschiffe und der Kreuzer zeige sich am deut lichsten, daß man den Offensiv- oder Desensiv-Charakter eines Schiffes nur nach den der modernen technischen Entwicklung entsprechenden Kriterien beurteilen könne. Es sei die Auf gabe der Abrüstungskonferenz, ein Wettrennen um die Ver besserung der Qualität gleichfalls unmöglich zu machen, ein Ziel, das durch die bloße Verringerung der Tonnage nicht erreicht werden könne. In dieser weise benutzte Dumont wiederum die An spielung auf da» deutsche Panzerschiff zu einer Begrün dung de» französischen Willens zur Aufrechterhaltung der bisherigen Alottenrüstungen. Die Rede de» französischen Delegierten enthielt einige nicht zur Sache gehörige Ausfälle gegen Deutschland, auf die der deutsche Delegierte Freiherr von Rheinbabcn sofort erwiderte. Freiherr von Rheinbaben griff di« von Dumont auch er wähnten vier Invasionen, die Frankreich im letzten Jahr hundert zu erleiden gehabt habe, auf, um dazu zu bemer ken, daß der Ausschuß keine historischen Probleme zu lösen habe. lleberdies seien „gewisse Invasionen", insbesondere den jenigen in der napoleonischen Zeit, Angrisse von franzö sischer Seite vorausneAsgLntzen, die zu den größten der ,Vie F' tbrüstv Schloß mit der Kriegsvslllit! Italien fordert Revision der Friedensverträge. Rom, 29. April. Der italienische Außenminister wird am nächsten Diens- tag in der Kammer leine Haushaltstede halten. Inzwischen ist der Bericht des Abgeordneten Poloerelli, des Preffechefs Mussolinis, zum Haushaltsplan des Außenministeriums ver öffentlicht worden. In dem Bericht heißt es u. a.: «seschlchte gehörten. Freiherr von Rheinbaben appellierte schließlich an den französischen Delegierten, derartige Dinge lm Interesse einer gedeihlich«« Weiterberatung'nicht zur Erörterung zu stellen. Von historischen Tatsachen, die allgemein bekannt seien, könne kein neuer Beitrag für die jetzige sehr genau um schriebene technische Debatte erwartet werden, die lm Geiste der Versöhnung und der Sachlichkeit geführt werden müsse. „Vie Fragen der Reparationen, der Kriegsschulden und der Abrüstung sind ungelöst. Einige Staaten stehen vor dem Bankerott. Die au» den Friesensverkrägen herrüh- rende Unruhe und Spannung scheidet Europa noch scharf in Sieger und Besiegte. Vie Folge seien einerseits die Aus rüstung und auf der anderen Seite moralische, finanzielle und politische Zusammenbrüche. Die internationalen Konfe renzen rufen Enttäuschungen hervor und verschärft» die Spannung; die Zollschranken legen den Verkehr lahm." Vie Revision der Friedensverträge sei eine geschichtliche Rokwendigkeit, die selbst in den Satzungen de» Völkerbunde» vorgesehen sei. Italien fordere, daß eine Revision im Rah- men des Völkerbundes vorgenommen wird, damit eia neuer schrecklicher Krieg vermieden werde. Euglmds Reparatioarftandvmtt London, 29. April. Der Times-Korrespondent in Genf erfährt von maß- gebender Seite, daß der Wert der unformellen Besprechun gen, die di« Lausanner Konferenz betrafen, „sehr groß" ge- wesen sei. Die Unterredungen über di« Reparationssrage hätten ein oder zwei Methoden gezeigt, durch die bei ge sundem Menschenverstand und gutem Willen, wenn auch mit Schwierigkeiten, das gewünschte Ergebnis erreicht wor den wäre. Der Korrespondent bemerkt weiter, wie ver lautet, sei Großbritannien keineswegs einverstanden mit der Ansicht, daß es kein Unglück bedeuten würd«, das Re varattonsproblem in Lausanne wieder auszuschieben. Die britischen Vertreter würden im Gegenteil in Lausanne auf Verhandlung des Problems bestehen. Den Leuten, die er klärten, einige Staatsmänner würden in Lausanne ihr po litisches Leben aufs Spiel fetzen, wenn sie einen Erfolg herbeiführen wollten, werde von englischer Seite erwidert: „wendet Euch an Eure Rationen, wie wir un» wäh rend der letzten Flnamkrise an die britische Ration gewandt haben. Unterbreitet Euren Ländern freimütig und klar die Ursachen der jetzigen Rotlage. Vann wird der gemeinsame Rus der Rationen nach einer Lösung unwiderstehlich sein, schon deshalb, weil sonst keine Ergebnisse erzielt, sondern nur die bestehende Ungewißheit vergrößert werden würde." Gerichtssaal Vie Gelddlebstähle in den Muldehütten Das Schöffengericht Freiberg beschäftigte sich mit den. umfangreichen Gelodiebstählen in der staatlich«» Münze in Muldehütten. Angeklagt waren sieben Arbeiter der Münze, die von September 1931 bis Februar 1932 Hartgeld gestohlen hatten. Bei Haussuchungen fand man noch über 7000 RM vor. Die Angeklagten entschuldigten sich mit großer Not lage. Die Beweisaufnahme ergab aber daß von einer un mittelbaren Notlage nicht gesprochen werden kann. Der Hauptangeklagte Wilhelm Wünsch erhielt ein Jahr Gefäng nis und 89V RM Geldstrafe. Die übrigen Angeklagten kamen mit Gefängnisstrafen von drei bis sechs Monaten davon. Eine der Hehlerei beschuldigte Frau wurde zu 60 RM Geldstrafe verurteilt. Freispruch im ostpreubischen LanboollProzell In dem ostpreußischen Landoolk-Prozeß, der am 4. 6. 31 vor dem Landgericht Königsberg i. Pr. u. a. mit der Ver urteilung der vier Führer der ostpreußischen Bauernot» beweyung „Schwarze Fahne" zu Gefängnisstrafen von drei bis fünf Monaten wegen staatsfeindlicher Verbindung (Ver gehen nach Z 129 Str.G.B.) geendet hatte, sind vom Reichs gericht . sämtliche vier Angeklagten endgültig freigefprochen worden. Es sind dies der Gutspächter Doepner und die Guts besitzer von Platen, von Weiß und Thymian. Dem Verfah ren lagen die Vorgänge im Frühjahr 1930 zugrunde, al» durch die Bauernnotbewegung „Schwarze Fahne" Zwangs vollstreckungen gewaltsam verhindert worden sind. 15 Fahre Zuchthaus wegen politischen Totschlags Nach dreitägiger Verhandlung wurde in Dortmund der 27jährige Nationalsozialist Fritz Albrecht wegen vollendeten und versuchten Totschlags, versuchter Tötung und voll endeter Nötigung In Tateinheit mit Waffenmißbrauch zu der gesetzlichen Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. In der Urteilsbegrün- oung heißt es u. a., daß das Gericht als einzige gute Cha raktereigenschaft die kameradschaftliche Gesinnung des An geklagten sestgestellt habe. Der Angeklagte habe aus poli tischem Fanatismus gehandelt. Allerlei Neuigkeiten Unter Anklage der fahrlässigen Tötung. Der Oberstaats anwalt in Potsdam hat gegen Oberamtsanwalt Brehm vom Amtsgericht Berlin-Mitte Antike wegen fahrlässiger Tö tung erhoben. Brehm war der Führer eines Kraftwagens, der im Februar d. I. zwischen Rathenow und Nauen mit Berliner Berkehrsrichtern verunglückte. Hierbei kam Staa^s- anwaltschaftsrat Lettner zu Tode. Di« Verhandlung wird vor dem Schöffengericht in Rathenow stattfinden. Alugzeug-llnfall lm Lutiner See. Ein aus Travemünde eingetroffenes Verkehrsflygzeug hatte beim Start am Euti»
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