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Weißeritz-Zeitung : 25.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193206253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-25
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.06.1932
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Durchs»; sreuMchaWch Vie deutsch-französischen Besprechungen Lausanne. 25. Juni. Der Verlauf der gestrigen deutsch-französischen Kon ferenz stellt sich im einzelnen so dar daß Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk in der Bormittagssitzung sich im wesentlichen darauf beschränkt hat, die Verschlechterung der deutschen Lage gegenüber dem Baseler Sachverständigenbe richt vom Dezember vorigen Jahres darzustellen, nachdem Herriot diesen Bericht als Diskussionsgrundlage erwähnt hatte. Der Reichsfinanzminister wies daoei auf die Verände rung der Handelsbilanz, der Devisenbestände der Reichsbank, der Etatentwicklung, der Arbeitslosigkeit und der allgemeinen Wirtschaftslage hin und hob hervor, daß die Herabsetzung der Unterstützungssätze durch die Dezembernotverordnung und di« jüngste schwerste soziale Spannungen auslösen mühte, weil die Arbeitslosen zum großen Teil seit Jahr und Tag auf solche Unterstützungen angewiesen, Kleider und anderes nicht erneuern können. Der französische Finanzminister Germain-Martin be- schränkte sich am Nachmittag im wesentlichen auf die Wie- derholung der französischen These, wonach die Not Deutsch lands in der Gegenwart durchaus anerkannt wird, aber nach Aufhören der Krise die Aufbringung und Transferie rung gewisser Zahlungen im Bereich des Möglichen liege, wofür eben durch den französischen Plan ein Weg gesunden werden solle. Es schloß sich eine kurze Aussprache an, die am Montag mit Bezug auf die Kernfrage wiederaufgenommen wird. In- zwischen werden die Sachverständigen, die schon bisher in Fühlung sind, am Montagoormittag eine Reihe von Fragen behandeln. Die Erörterungen verliefen in durchaus freund schaftlichem Geist. Um die lauere «ulte Nationalsozialistische Intervention Berlin. 25. Juni. Vertreter der preußischen Landtagsfraktion der Natio nalsozialisten sprachen gestern bei Oberst von Bredow al» Stellvertreter des Reichswehrministers und beim Reichsin- uenminlster von Gayl vor und wiesen unter Vorlage einer großen Menge Material» auf die fortgesetzten llebersalle auf Nationalsozialisten hin. Der Neichsinnenmiuister erklärte, daß er die Mitteilun gen der Vertreter der NSDAP offiziell zur Kenntnis genom men habe. Ls würden die geeigneten Schritte zur Wieder herstellung der gesetzlichen Zustände innerhalb von 24 Stun den vorgenommen werden. E» wird angenommen, daß das Demonstration-verbal ^as ganze Reich bi, Mitte kommender Woche zu erwar- lst. tztudesbmg wird unterrichtet Die Reise des Reichskanzlers nach Berlin hat nach Auf fassung politischer Kreise den Zweck, daß von Paven dem Reichspräsidenten über die Lage in Lausanne Bericht erstat tet und sich außerdem mit den in Berlin verbliebenen Mit gliedern des Kabinetts darüber berät. Boraussichtlich wird heute mittag der Empfang des Reichskanzler beim Reichs präsidenten und nachmittags eine Kabinettssitzung stattfin den. Ursprünglich hatte man bekanntlich geglaubt, daß der Kanzler schon verhältnismäßig bald wieder nach Berlin zu rückkehren könnte. Nach dem tatsächlichen Verlauf der Kon ferenz ist seine Teilnahme aber notwendiger denn je, denn die Verhandlungen sind erst gestern mit der direkten deutsch französischen Fühlungnahme in den entscheidenden Abschnitt einaetreten. E»t!cheiduug am Dienstag Reichskanzler von Papen trisst bekanntlich am heutiger Sonnabend wieder in Berlin ein; er wird sich auch wieder genau über die innerpolitische Lage unterrichten, wie sie sich nach der Länderkonferenz ergibt. Man rechnet in politischen Kreisen für Anfang der kommenden Woche, wahrscheinlich am Dienstag, mit einer Entscheidung. Diese Entscheidung wird in den Grundzügen bereits in der heutigen Kabinetts sitzung besprochen werden. Gerichtssaal Der Staalsfiskus verurteilt In der Prozehsache des .Freiheitskampf" gegen den Sächsischen Staatsfiskus war dieser bekanntlich vom Land gericht wegen des seinerzeitigen Verbotes des „Freiheits- kampf" durch das Polizeipräsidium Dresden zu Schadenersatz verurteilt worden. Dagegen hatte der Staatsfiskus Be rufung eingelegt. Jetzt hat das Oberlandesgericht dahin ent schieden, daß die Berufung des Sächsischen Staates gegen dar Urteil des Landgerichtes kostenpflichtig zurückgewiefen wird Der Lieferungsskandal bei der Dresdener Straßenbahn Vor dem Vierten Gemeinsamen Schöffengericht Dresden kam der Prozeß wegen des Lieferungsskandals bei dei Dresdner Straßenbahn zur Verhandlung. Angeklagt waren der Kammerverwalter Reichert, Oberverwaltungsinspek lor Lorenz, der Pelzwarensabrikant Richter, der Pro kurist Trautvetter sowie sein Bruder, der Zuschneidei Trautvetter, der Schneidermeister Frohberg und dei Schneidermeister Schüttig. Richter war bereits im Zusam- menhang mit dem Lieserungsskandal bei der Staatspolizei- Verwaltung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden Reichert, der seit 1927 Kammerverwalter bei der Straßen bahn war, wird zur Last gelegt, von den Angeklagten Rich ter, Frohberg, Friedrich und Wilhelm Trautvetter für pflicht widrige Handlungen Geschenke angenommen zu haben. Rei chert hatte als Kammerverwalter Einfluß auf die Vergebung von Aufträgen. Er hatte es verstanden, das ausgeklügelte Kontrollsystem zu umgehen, und stellte falsche Befundscbeinc über Lieferungen aus, die entweder gar nicht oder nicht in angegebener Höhe erfolgt waren. Auf den Befundscheinen soll Reichert die Eignen anderer Kontollbeamter gefälscht haben. An den durch die Durchstechereien erzielten Gewin nen sollen Reichert und die angeklagten Lieferanten beteiligt gewesen sei. Reichert erhielt nach der Anklage von den Lie feranten Geschenke und Geldbeträge in großer Zahl. Lorenz, der Leiter der Einkaufsabteilung war, soll ebenfalls Geschenke angenommen haben. Durch die Beweisaufnahme wurden sämtliche Ange klagte belastet. Nach dreitägiger Verhandlung wurden ver urteilt: Reichert wegen passiver Bestechuna, gemeinschaft lichen Betrugs in Tateinheit mit gewinnsüchtiger Urkun denfälschung sowie wegen schwerer Amtsunterschlagung und Untreue zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren j Ehrverlust; Lorenz wegen Bestechung zu 3 Monaten Ge* . fängnis; Richter wegen Bestechung, Unterschlagung undge- I meinschaftlichen Betruges zu 3 Monaten Gefängnis; Wil helm Trautvetter wegen Bestechung und gemeinschaftlichen Betruges zu 6 Wochen Gefängnis; Friedrich Trautvetter wegen Bestechung zu 400 RM Geldstrafe, ersatzweise 40 Ta gen Gefängnis; Frohberg wegen Bestechung und gemein schaftlichen Betrugs zu 3 Monaten Gefängnis und Schüttig wegen gemeinschaftlichen Betrugs zu 3 Monaten 2 Wochen Gefängnis. Sämtliche Angeklagten haben die Kosten des Verfahrens zu tragen. Die von Reichert und Lorenz ange nommenen Geschenke oder ihr Gegenwert wurden als der Staatskasse verfallen erklärt. Reichert wurden 6 Monate, Lorenz 1 Monat der Untersuchungshaft auf die Strafe ange rechnet. ' Gefängnisstrafen für Falschmünzer Das Gemeinsame Schöffengericht Leipzig verurteilte wegen Münzverbrechens den 21jährigen Melker Max Kurth aus Könitsch zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis und ! den 31jährigen Maurer Kurt Hartmann aus Pegau zu einem ! Jahr acht Monaten Gefängnis; beiden Angeklagten wurden ! außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von I drei Jahren aberkannt. Am 11. April dieses Jahres wurde ! die Polizei in Markranstädt darauf aufmerksam gemacht, daß ! ein Fremder bei verschiedenen Geschäftsleuten beim Einkauf von Kleinigkeiten falsche Fünfmarkstücke in Zahlung gab. Es gelang, den Gesuchten festzunehmen; ein Mithelfer war geflüchtet, konnte aber später verhaftet werden. Kurth und Hartmann gaben vor dem Gericht zu, auf einer Radtour in verschiedenen Orten zwischen Pegau und Markranstädt Wa ren gekauft und 132 falsche Fünfmarkstücke in Zahlung ge geben zu haben. Eine Durchsuchung der Wohnung d-« Kurtk forderte noch weitere 120 falsche Stücke zutage. ! Allerlei Neuigkeiten Unter Mordverdacht festgenommen. Di« Berliner Mord-Inspektion nahm den 35jährigen Bauunternehmer - Bruno Matthe fest unter dem Berdacht, seine zwei Wirt schafterinnen im Laufe dieses Jahres durch Veronal ver giftet zu haben. Am 19. Mai wurde in seiner Wohnung seine erste Wirtschafterin mit schweren Vergiftungserschei nungen aufgefunden und ins Krankenhaus übergeführt, wo sie bald darauf starb. Damals hieß es. daß das Mädchen Selbstmord begangen habe. Matthe engagierte bald darauf - ein« zweit« Wirtschafterin, Charlotte Plautz. Jetzt wurde auch sie mit einer schweren Beronaloergiftung ins Kran kenhaus eingeliefert, wo sie in bedenklichem Zustand dar niederliegt. Großer Linbruchsdiebstabl in All-Ruppin. Die in Alt- Ruppin gelegene Sommervilla der Baronin Kracker von Schwarzenfeld ist dieser Tage von Einbrechern heimgesucht worden, denen es gelang, zahlreich« Wertgegenstände im Gesamtbetrag« von etwa 30000 Mark zu entwenden. Die Ermittlungen nach den Tätern sind ausgenommen worden Schweres Molorradunglück in Schlesien. Auf der Chaussee zwischen Schlawa und Rädchen stießen zwei Mo torräder so unglücklich zusammen, daß der Fahrer des einen, ' ein Zigarrenhändler aus Schlawa, aus der Stelle getötet i wurde, der Fahrer des anderen Rades erlitt so schwere Ver letzungen, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird Falschmünzerbande festgenommen. In Vegesack waren in der letzten Zeit falsche Fünfmarkstücke in größerer Zahl in den Umlauf gekommen. Jetzt hat die Landjägerei zehn Personen festgenommen, die das Falschgeld teils hergestellt, teils vertrieben haben. Es handelt sich durchweg um junge arbeitslose Leute, die das Geld zu Äergnügungsreisen nach Bremen, Delmenhorst usw. benutzten. Sieben von ihnen wurden wieder aus der Haft entlassen, da Verdunkelungs gefahr nicht mehr besteht. Blutiger lleberfall aus Grubenangestellle. In der Mit tagszeit wurden zwei Angestellte der Grube Berggeist bei Brühl von zwei Männern überfallen und ihrer Aktentaschen mit 1600 Reichsmark Lohngeldern beraubt, nachdem die Räuber einen der Angestellten durch zwei Bauchschüsse le bensgefährlich verletzt hatten. Die Täter sind dann auf Fahrrädern, die'sie im Walde versteckt hatten, in Richtung Köln geflohen. 8kjähriger erschießt einen 60jährigen. Der 86jäh- rige Landwirt Pfeiffer aus Niederroßbach (Taunus) hat nach einem kurzen Wortwechsel seinen Schwiegersohn, den 60jäh- rigen Landwirt Daniel, mit einem Jagdgewehr erschossen. Zwischen den beiden bestanden seit längerer Zeit Differenzen in einer Vermögensangelegenheit. Der Täter wurde ver haftet. Aus Zü Meter Höhe abaestürzt. Als ein K-iminbauer am Schornstein in einer Wäscherei in Düsseldorf Reparatur arbeiten ausführte, riß der Rettungsgürtel, an dem der Kaminbauer sich festgemacht hatte. Er stürzte von dem 30 Meter hohen Schornstein auf die Straße, wo er tot liegen blieb. Halle. Der Ueberfall auf den Geldbrief träger Wittlics Hal bereits seine Aufklärung gesunden. Die Ermittlungen führten zur Verhaftung des 20jährigen Kellners Josef Brandmaier, der in vollem Umfange gestän dig ist. Als Grund zur Tat gibt er an, aus seiner Arbeits stelle 30 RM veruntreut zu haben, die er sich aus diese Weise wiederbeschaffen wollte. Die Verletzungen des Ueberfallenen sind schwer, aber nicht lebensgefährlich Rumburg. Fünf Schmuggler verhaftet. Di« staatliche Sicherheitswache in Rumburg war von der Ge meindewache in Leutersdorf in Sachsen verständigt worden, daß im Forsthaus Leutersdorf eingebrochen worden sei und daß die Einbrecher in Richtung nach Rumburg geflüchtet seien. Die Rumburaer Sicherheitsorgane hielten daraufbin an der Grenze Nachschau und entdeckten in einem Heuschober fünf Personen, die einen 132 Kilo schweren geschmuggelten Sack mit Salz im Heu verborgen hatten. Es handelt sich um drei Männer und zwei Frauen aus Warnsdorf; sie wurden verhaftet. Hrtlichesund Sächsisches '— Der Kreisausschuß Dresden befaßte sich am Freitag u. a. mit der Bezirksumlage des Bezirksverbandes Dippoldis walde für das laufende 3ahr. Obwohl diese mit einem Betrag von etwa 440 000 RM. die genehmigungssreie Grenze um etwa das Siebenfache übersteigt, stimmte der Ausschuß der Umlage zu, da er die sparsame AuSgabengebarung anerkennen mußte, und nahm noch einen Vorbehalt auf eine etwaige Erhöhung an für den Fall, daß die im Bezirkshaushalt auf der Einnahme einge setzte Summe für die Zuschläge aus Reichs- und Staatsmitteln nicht die erwartete Höhe aufweisen würden. Nach der gegen wärtigen Reglung entfallen auf den Kopf der Bevölkerung je etwa 7,30 RM. Uebriaens wird bekannt, daß die vom Mini sterium beschlossene Auflösung der Amtshauotmannschaft Dippol diswalde mit Rücksicht aus die Haushallplanoeratung und die im Herbst staktfindenden Gemeindewahlen voraussichtlich etst am 1. März 1933 erfolgen soll. — Bezirk Müglitztal DT. Dec Bezirksleitung ist es ge lungen, anläßlich des morgen Sonntag nachmittag in Rein hardtsgrimma stattsindenden Bezirkkinhertresfens zur Rückkehr nach den oberen Ortschaften des Bezirkes einen Sonderzug zu erhalten. Er geht abends 19,20 ab Glashütte und kommt 20,28 in Altenberg an, hält auch in Bärenstein, Lauenstein und Altenberg, ebenso kann bei eventl. Bedarf auf den übrigen Stationen gehalten werden. Oelsa. Die NSDAP, hatte am Donnerstag zu einer öf fentlichen Doppelkundaebung in den Niederen Gasthof einge- iaden. Frl. Käthe Selbmann, Dresden, sprach über das Thema „Deutsche Frau, erwache!" 3n längeren Ausführungen betont« sie, daß im Dritten Reich auch die Hilfe der Frau gebraucht würde, setzte sich mit den Mißständen in der heutigen Gesell schaftsordnung auseinander und betonte, daß der Klassenstolzver schwinden und einer schöpferischen hingebenden Liebe der Frau Platz machen müsse. Nach einer Paule erhielt Pfarrer Krebs, Plauen, das Wort zum Referat über „Schule, Kirche und Eltern haus im Dritten Reich". Er führte aus: Schule, Kirche und El ternhaus sind die Grundpfeiler, auf denen das Dritte Reich auf gebaut werden soll, deshalb muß ihnen die größte Aufmerksam keit geschenkt werden. Nach der Revolution sei ein großer Teil der Lehrer in das marxistische Laaer übergegangen uno hätte sich bereit erklärt, anstelle des christlichen Unterrichts (soll wahrschein lich heißen: des konfessionellen Religionsunterrichts) den Moral unterricht zu erteilen. Dabei sei es jedem einzelnen Lehrer über lasten worden, den Unterricht nach seiner eigenen Auffassung zu erteilen, ohne daß er sich nach feststehenden Grundsätzen richten mußte, öetzt aber fange ein Teil dieser Lehrer an, sich wieder umzustellen- Redner führte unter anderem abfällige Aeuße- rungen eines marxistischen Schulrates über 3esus an, die er Kin dern gegenüber getan haben soll, ohne dafür zur Rechenschaft ge zogen worden zu sein. Aber auch der Stoff über vaterländisches Heldentum sei in der Nachkriegszeit aus den Lehrbüchern ent fernt worden. Sehr ausführlich behandelte der Redner das Thema: „Kann ein Christ Nationalsozialist sein?" Er kam zu der Schlußfolgerung, daß er das nicht nur kann, sondern sogar muß. Als starken gegnerischen Machtfaktor bezeichnete der Red ner das Zentrum, das den Sturz des protestantischen deutschen Kaisertums mit gefördert habe, um ein katholisches Deutschland zu errichten. Des weiteren ging der Redner auf den in Oelsa noch reichlichen Anhang besitzenden Zungdeutschen Orden ein und bemängelte die Verschmelzung mit der Demokratischen Partei zur Volksnationalen Reichsvereinigung, die Juden als Führer besitze. Um in Zukunft einen gesunden Nachwuchs zu erhalten, forderte er ein Ehezeugnis, das nur gesunde Menschen erhielten und das zugleich einer Vermischung von Deutschen mit 3uden entgeaentrete, damit einer sittlichen Verwahrlosung des geistig und sittlich am höchsten stehenden deutschen Volkes vorgebeugt werde. Als einziger Debatteredner widerlegte Kantor Richter einige Anschuldigungen gegen die Lehrerschaft. Er verurteilte die Aeußerungen des erwähnten Schulrates, falls sie wirklich auf Wahrheit beruhen sollten, und bemerkte, daß auch ein marxi stischer Kultusminister ohne Zweifel dagegen eingeschritten wäre. Warum habe aber die betreffende Ortsgruppe der NSDAP, nichts dagegen unternommen? Dann wendete er sich gegen die Aeußerungen des Redners über den Iungdeutschen Orden. Hier bei entzog man dem Debatteredner das Work. Weitere Redner meldeten sich nicht, so daß der Redner das Schlußwort sprach. loßnsback. Am morgigen Volksliedertag wird der Ge sangverein „Sängerlust" abends gegen 8 Uhr am Krieger denkmal seine Weisen erklingen lassen. Kipsdorf. Die Propaganda- und Werbe-Bühne der NSDAP, gab am 23. Juni einen Theaterabend in der „Tellkoppe", wo das Kampfspiel „Sturm" von C. v. Boetticher aufgeführt wurde. Schon die Tatsache, daß auf dem Programm nicht einmal die Namen der Hauptspieler verzeichnet waren, be wies, daß hier die Bühne ganz selbstlos im Dienst der großen Sache des Vaterlandes wirkte. Nachdem der Vorhang unter brausendem Beifall der zahlreichen Zuschauer zum letzten Male gefallen war, trat der Heldenspieler nochmals heraus und be tonte, daß dieses Theater keine Unterhaltungsbühne sei, sondern eine Kampfbühne, denn schwer und hart sei der Kampf, der uns Deutsche erwarte. Ungeheure Arbeit sei noch zu leisten. Für die bevorstehende Reichstagswahl forderte er die Deutschen oller Stände zur Mitarbeit auf. Jeder solle nach seinem Können opfern für das große und schöne Ziel, daß Deutschland endlich wieder den Platz in der Welt erhalle, den es nach seiner ruhmreichen Tradition beanspruchen kann, und das Vaterland im allen Glanz erstrahlen möge. Mit dem Deutschlandliede schloß die begeisterte Feierstunde. Kurort Kipsdorf. Eine unermüdliche Werbearbeit führte dazu, daß der Rollschuhsport, vor dem Kriege «ine der beliebtesten Leibesübungen, in allen Teilen Deutschlands wieder auflebt. Hier hat der Dresdner Rollschuhsportverein 09 wieder holt Schaulaufen geboten. Am Sonntag nachmittag und abend werden im großen Saale des Bahnhotels „Teilkoppe" die mehrfachen Sachsenmeister, Frau M. Jaensch-Zacharias und G. Voß, erstklassige Darbietungen im Einzel- und Paarkunstlaufen zeigen. Rollschuhkunstläufen ist Eiskunstlauf auf dem Parkett. Mehrere Gaumeister und Gaumeisterinnen des Deutschen Eis lausverbandes sind bereits hervorragende Rollschuhläuser. Zwischen und nach den sportlichen Darbietungen findet Tanz statt. Reinhardtsgrimma. In der Nacht zum heutigen Sonn abend wurden aus einem Gehöft aus zwei verschiedenen Be sitzern gehörenden Kaninchenställen nach Durchschneiden des Drahtgeflechts eine ganze Anzahl Kaninchen gestohlen und zwar eine graue belgische Riesenhäsin, etwa 15 Pfund schwer, zwei weiße belgische Riesenhäsinnen, 9 und 13 Pfund schwer, weiter einmal acht etwa 13 Wochen alle und dann neun etwa 6 Wochen alte weiße belgische Riesenkaninchen. Sach dienliche Mitteilungen erbittet der Gendarmerieposten Dippol diswalde. Obercunnersdorf. Anläßlich des Deutschen Liedertages wird der Männergesangverein „Eintracht" Höckendorf in unserem lassen. ' wMonu beilocken Drei jühriae den-Coscs Schulden um ihre lung Kan amteten Steuerr« Später r wurde b nommen. Ankläger feines er digenden einer Ue Dr« dienst g< schien ai dinand i bandit s chauffem Tietze er well er zu einei sollte. N und Mc zu könn Berger sieht im Dres des Hau: National entbundei sollten di tersee b« dings da; nehmigtei sie berei müssen, schließen! Der hier tionallozi nach yati gesetzt. < einheit r zwei je k strafe. Drei mittag , geworden den Fuf Trikotag zerstört r die sich dabei dl schwere Kranken Brar zwei der aus Wen Gehege e traulich c treulicher als sie h< deren Gi die Burs besvisitakj denn unk gemeinen Olcll Tagen t Gaststütti hergerich täfel geh Dahlen i Leipz Funkturr Pegau f von 22 Slam Glaucha i Restzahll an den Wege ei dem Mn mehr do ohne Un Banf und Ges« Dr. Neur 300 Jak kolken je, Professor
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