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Weißeritz-Zeitung : 27.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193208270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-27
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.08.1932
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vor d« Entscheidung in Preuben Um die Stellung der kommissarischen Regierung. . Berlin, 27. August. Ja gutunlerrlchtelen varlamenlarlschen Kreisen wird aa- genommen, daß die Entscheidung über da» Zustandekommen der preuhiscben Koalition zwischen Zentrum und Rational sozialisten b» spätesten» Donnerstag nächster Doch« zu er warten sei. Im Zusammenhang mit der gesteigerten Spannung der politischen Lage nach dem Beuthener Urteil war ver schiedentlich die Meinung aufgetaucht, daß die Koalitions besprechungen zwischen Zentrum und Nationalsozialisten in Preußen ins Stocken geraten seien. Demgegenüber wird in unterrichteten Kreisen erklärt, daß diese Koalitionsbespre- > chungen fortdauerten, wenn auch zur Zeit noch nicht über sehen werden könne, an welchem Tage in absehbarer Zeit sie zum Abschluß gelangen würden. Vermutlich wird Mitte nächster Woche in dieser Hinsicht größere Klarheit herrschen. Mit Rücksicht auf diese Darlegungen ernst zu nehmender Stel- len dürfte der Aeltestenrat des Preußischen Landtages sehr bald die Frage zu entscheiden haben, wann die Wahl des Ministerpräsidenten auf die Tagesordnung gesetzt wer den kann. Vorläufig ist ein Termin hierfür noch nicht in Aussicht genommen. Die nächste Aeltestenratssitzung findet am kommenden Dienstag vor Beginn der Vollsitzung statt. ! Zugleich wird bekannt, daß der Präsident des Preußi- > schen Landtages, Kerrl, in einem Schreiben an Reichskanzler < von Papen gegen die Auffassung des stellvertretenden Reichs kommissars Dr. Bracht Protest eingelegt habe, als ob die kommissarische preußische Regierung dem Landtag gegenüber nicht verantwortlich und an seine Beschlüsse nicht gebunden s'i. Kerrlr BorM Berlin, 27. August. Der Brief, den der preußische Landtägspräsident Kerrl an den Reichskanzler richtete, wird vom preußischen Presse dienst der NSDAP im Wortlaut veröffentlicht. Kerrl weist darauf hin, daß es die Pflicht der kommissa rischen preußischen Regierung nach seiner Ansicht lediglich war, sich auf die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zu stände zu beschränken. Statt dessen habe die kommissarische Regierung eine Verwallungsreform in Preußen durchge- führt, die sowohl im Landtag wie in der breiten Maste der Bevölkerung tiefgehende Verwunderung ausgelöst habe und die Annahme habe auskommen lasten, als haveman bei der Einsetzung des Reichskommissars weniger die Wiederherstel lung von Ruhe und Ordnung als die Durchführung gewisser anderer Ziele unter Ausschaltung des Landtages im Auge gehabt. Kerrl schreibt dann wörtlich: »Deshalb fühle ich mvh al, ^Sstdeul de» Landtag» verpflichtet, auf da, schärfste Pealefi gegen die Durchführung von Maßnahmen zu erhe- ben, von denra noch nicht feststeht, ob sie den Interessen de« preußischen Balke» diesen, und ich bitte dringend, füt die Zu- nmftM» der Durchführung ähnlicher Vorhaben unter Aus schaltung d« Laudiä», Abstand za nehmen." Präsident Kerrl formuliert schließlich seine Beschwer den uNd Forderungen folgendermaßen: »Der HerrPeichsvrästdent ist zwar.über meine Forde rung hMWeaimM nnd hNt durch RotöttordauNg me tze- sNuue^iieevtzsiche Begietung in die Hände des Reichskom- mlffar» übergeführt, umso mehr vermisse ich aber, daß mei nem Ersuchen um Aufhebung der versassungswidrigen Ge- schästsordnuugeänderung bisher lu keiner weise Rechnung getragen worden ist. Da» Entscheidende wurde demnach ver mieden und die alle Ursache, durch welche die verfassungs widrigen Zustände in Preußen herbeigesührt sind, blieb be stehen. An Sie, sehr geehrter Herr Reichskanzler, richte ich »»halb noch einmal die Bitte, dem Herrn Reichspräsidenten den Erlaß einer Notverordnung vorzuschlagen, durch welche die verfassungswidrige Geschäslsordnungsänderung für nich tig erklärt wird." Die Frage des Selbstschutz» Verhandlungen zwischen Reich und Braunschweig. Braunschweig, 27. August. Die Frage der Aufstellung eines Selbstschutzes beschäs- ttgt nach wie vor die politischen Kreise Braunschweigs. Der ursprüngliche Man ist durch Bedingungen, die vom Reichs- innennünister Freiherr» v. Gayl der braunschweigischen Ne gierung zur Pflicht gemacht wurden, hinfällig geworden. Von zuständiger braunschweigischer Seite verlautet jedoch, daß die Regierung die Früge des Selbstschutzes noch nicht für e t l e big tänsehe und nach wie vor an diesem Gedanken festhalte. Die Landesregierung werde sich auch nochmal» an da» Relch»lonevmiulsterium wenden und dle Gründe darlegen, dl« ihrer Auffassung nach für dle Notwendigkeit eine» Selbst- schuh» im Laude Braunschweig sprechen. Straerltundaag statt Metdei-ille Rückkehr zum alten Syster Berlin, 27. August. Wie amtlich mitgeteilt witt), hat das System der Miet beihilfen so schwere Bedenken gegen die Durchführbarkeit er geben, daß es geboten erscheint, zu dem System der Haus zinssteuerstundung — allerdings in wesentlich veränderter Form — zurückzukehren. Die Steuerstundung wird auf den fürsoraerischen individuell auszulegenden Begriff der Hilfs- bedürstigkeit abgestellt werden. Steuerstundungen sollen demnach nur gewährt werden bei Mietwohnungen oder Teilen von Mietwohnungen: a) wenn Mieter nachsweislich ein« laufende Unterstützung au» Mitteln der öffentlichen Fürsorge beziehen, und zwar in höhe d» Betrage», um den die lausende Unterstützung sonst höher sei« müsse; b) soweit Mietern nachweislich eine lausende Un terstützung aus Mitteln der öffentlichen Fürsorge gewährt werden müßte, weil sie sonst die volle Miele nicht zahlen könnten: c) soweit die Einziehung eines der gesetzlichen Miete entsprechenden Mietzinse» dem Eigentümer nachweislich nicht möglich ist. In der demnächst erscheinenden Verordnung ist die Rück wirkung der Neuregelung vom 1. Juli 1932 ab vorgesehen. W das Beuttzenfr Urteil Eine Stellungnahme d» Justizministerium,. Berlin. 27. August. Das preußische Justizministerium veröffentlicht folgen des: „Der. Vorsitzende des 19. Ausschusses des Preußischen Landtages hat mit Schreiben vom 24. August dent preußi schen Justizministerium die Einberufung des Ausschusses zum 2. und 3. September nach Beuthen zur Nachprüfung d^s Verfahrens vor dem Sondergericht bei dem Landgericht Beu then in der Strafsache Kottisch und Genossen mitgeteilt und ! u. a. um Ueberlassung des Schwurgerichtssaales in Beuthen, > um Bereitstellung der Verurteilten zur Vernehmung vor dem s Ausschuß und um Aushändigung der Akten des Strafver- - fahrens ersucht. Das preußische Justizministerium hat durch j Schreiben vom 26. August erwidert, daß es aus rechtlichen Gründen nicht in der Lage sei. dem Ersuchen zu entsprechen. Dle Nachprüfung de» Verfahren» de» Sondergericht» ln Beuthen in der Strafsache Kottisch und Genosten würde s eine Ausdehnung der dem Ausschuß vom Landtage übertra- i geuen Aufgaben bedeuten, zu der der Ausschuß nicht befugl f sei. Ls komme hinzu, daß die angekündlgte Untersuchung - einen Eingriff ln oie Unabhängigkeit der Gerichte bilden und I daher lm Hinblick auf Artikel 102 der Relchsversassuug un zulässig sein würde." , Gnadengesuch Frau Lachmanns Die Frau des zum Tode verurteilten Nationalsozialisten ' Lachmann hat telegraphisch ein Gnadengesuch an den Reichs kommissar Dr. Bracht gerichtet. In diesem Gnadengesuch weist, wie die Blätter melden, Frau Lachmann aus dar furchtbare Unglück hin, daß bei Vollstreckung des Todesurteils über ihre Familie kommen müßte. Der Reichskommissar Dr. Bracht habe darauf geantwortet, daß er allein für die Be gnadigung nicht zuständig sei. Das Begnadigungsrecht steh« , nur der gesamten preußischen Staatsregierung zu. Die An gelegenheit könne auch erst dann entschieden werden, wenn , der Bericht des Gnadenanwalts und die schriftliche Urteils- > begründung in Berlin oorlägen. Der Reichskommissar habe " Frau Lachmannn empfohlen, sich direkt mit dem Beauftrag- ! ten für Gnadenangelegenhelten ln Verbindung zu setzen. , Tamenherg In diesen Tagen jährt sich zum 18. Male der Tag Ser i Schlacht von Tannenberg. Jedes Schulkind weiß heute die Bedeutung dieses einen Wortes „Tannenberg". Das aus , dem einstigen Schlachtfeld errichtete Ehrenmal spricht für die Bedeutung dieser Schlachtenwende eine eherne Sprache. Tannenberg brachte die Befreiung Ostpreußens von der ru>- sischen Invasion. Tannenberg bedeutet in Wahrheit die Wende der kriegerischen Vorgänge im Osten, brachte die Wende für den Fortgang des eben entwickelten Weltkrieges. TannenbergundHindenburg: Namen, die Welt geschichte bedeuten. Sie stehen außerhalb jeglichen Partei streits, sie sind Steine am Wege deutscher Geschichte, natio naler Größe. Mit Tannenberg verbindet sich für jeden Deut schen ein heiliges Empfinden für Vaterland, für Freiheit, für Einigkeit. Alle deutschen Volksstämme, jeder deutsche Berufs stand, jedes religiöse und politische Bekenntnis haben an die sen Vorgängen teil, die mit dem einen Wort „Tannenberg" umschlossen werden. Kühle Ueberlegung, Vertrauen zu deut schem Geist und deutscher Tapferkeit, Vertrauen zur Füh rung und zur eigenen Kraft und ein begeisterungsfreudigee vaterländisches Empfinden, ein todesmutiges Vorwärtsstür- men für deutsche Heimat und deutsches Vaterland waren die Faktoren, die das welthistorische Ereignis von Tannenberg zur Vollendung brachten. Heute, in den Tagen innerpolitischer Gärung, partei politischen Fanatismus und wirtschaftlicher Not sollte jeder Deutsche in Ost- und West, Nord und Süd. sich einige Mi nuten Zeit zu innerer Sammlung, zu innerer Erkenntnis gönnen und sich den Geist von Tannenberg zurückrufen. Was wäre aus Deutschland geworden, was aus Ostpreußen, was aus unseren deutschen Volkes Zukunft, wenn Tannenberg eben nicht ein deutsches Tannenberg geworden wäre? In Ostpreußen weiß man. in welcher Gefahr wir uns damals befanden. Die von der russischen Invasion be troffenen Orte zeigen mit Ihrem Neuaufbau, welchem Schick sal die übrigen deutschen Provinzen entgingen, weil mit Tan nenberg die furchtbare russische Walze zertrümmert wurde. Tannenberg, deutsche Schicksalswende! Stehen wir nicht heute, wenn auch in anderem Sinne, vor einer ähnlichen ge fahrdrohenden Lage, wie sie vor Tannenberg bestand? Ist die Gefahr des Ueberranntwerden», der Zerschmetterung, des Chaos nicht auch heute wieder gegeben? Wahrlich, nurein neuesTannenberg scheint Deutschland retten zu kön nen. Ein Tannenberg, in welchem jene Faktoren zusammen klingen. zusammenarbeiten, die damals das Kriegsglück zu unseren Gunsten wendeten. Niemand Im deutschen Vater- land und Volk wird verkennen, daß schwere Jahre und furcht bare Enttäuschungen das deutsche Volk In allen seinen Glie dern erschüttert, zermürbt haben. Eine Hoffnung und ein Wille, e i n Ziel und e i n Glaube aber sollte uns trotz allem auch heute wie damals zusammenführen: Deutschland und seine Freiheltl Jeder einzelne sollte empfinden und verstehen, daß viele Fehler begangen wurden, oben und unten, Fehler, an welchen wir selbst in vielen Fällen nicht schuldlos sind; Fehler aber, wenn sie erkannt und bekannt wurden, die sich beseitigen und in Zukunft vermeiden lassen. Auch dafür gibt, uns Tannenberg Beispiel und Weg. Dann aber, wenn nicht jeder mit dem einverstanden ist. was ist und was geschieht, sollten wir das Endziel nicht aus dem Auge verlieren, daß immer und je nur heißen kann und darf: Deutschland! Wie damals vor 18 Jahren Ostpreußen in den Tagen des Russenstromes besorgt Ausschau hielt nach dem Retter, so wartet heute das ganze deutsche Volk auf den Mann der Tat, der Ueberlegung, des einigenden Willens. Partei- und > andere Sonderinteressen müssen schweigen, wenn es um das Leben und die Zukunft der Nation geht. In breitester Front stürmen gegen die deutsche Einheit politische und wirtschaft liche, soziale und kulturelle Gefahren heran. Nur eineinig Bolt kann diese Gefahren bannen. Wenn jetzt versucht wird, durch ein Wirtschaftsprogramm Voraussetzungen für eine neue deutsche Entwicklung zu schaffen, wenn auf dem Wege über ein neues Ärbeitsbeschaffungsprogramm und über den Freiwilligen Arbeitsdienst erstrebt wird, die drückende Arbeitslosigkeit zu mildern, wenn von der Regierung in der Frage der politischen und militärischen Gleichberechtigung, der nationalen Ehre Schritte unternommen werden, um von der Aechtung durch das Versailler Diktat und von der Be vormundung durch militärstarke Staaten loszukommen, dann sollten sich alle Deutschen bereit finden zusammenzugehen, zu- sammenzustehen. um dieses begonnene Werk zu einem guten Ende zu führen. Kleinlicher Parteigeist soll und muß schwei gen, wo es um das Vaterland geht. Denken wir an Tannenberg. Hier standen alle zusammen, die gerufen wurden, ohne zu fragen, woher sie kamen und wer sie be ¬ rief. Das Vaterland war in Gefahr, deshalb tat jeder seine Pflicht. Darin liegt die Bedeutung von Tannenberg. Und wer sich dieser Erkenntnis nicht zu unterwerfen vermag, der pilgere nach Ostpreußen und lasse sich von dem Geist er füllen, der von dem Tannenbergdentmal ausgeht: Durch Einig t*eitzurFreIheItI Ler Titz des V»l«rlorschers Wattias Beim Seehundssang in Grönland umgekommea. Soeben trifft die Nachricht ein, daß der junge englische Polarforscher Watkins in der Nähe von Amangsalik an der Ostküfte Grönlands beim Seebundssang umgetommen ist. Vieser Unglücksfall ist um so bedauerlicher, als Watkins, der erst im 26. Lebensjahr stand, als einer der tüchtigsten und aussichtsreichsten Polarforscher galt. Seine Widerstandskraft, sein« Fähigkeiten und seine Energie hat er vor zwei Jahren oewiefen, als er mit Courtauld und einigen anderen Ka meraden auf dem grönländischen Inlandseis überwinterte. Es war im gleichen Winter 1930/31, in dem Professor Alfred Wegener m Grönlands Eiswüste umkam. Watkins überwinterte damals in der Nähe der Küste auf dem In- landeis, während sein Freund Courtauld, der Sohn des eng lischen Seidenkönigs, weiter im Innern ein Lager aufge schlagen hatte. Courtauld war damals vollkommen von der Welt abgeschnitten. Monatelang hörte man nichts von ihm. Watkins hatte zwar ein Flugzeug bei sich, konnte aber Cour- iauld nicht finden. Die ganze Welt bangte um sein Schick sal. Der bekannte schwedische Flieger Arenberg machte sich ruf, um ihn zu retten „Als Arenberg bei uns ankam", erzählte Watkins bei seiner Rückkehr nach Europa, „hatten wir gerade »in großes Tanzfeft. Ich glaube, er hatte gedacht, wir würden um Cour- taukd trauern. Wir waren aber um das Schicksal -unseres Kameraden nicht besorgt, da wir felsenfest davon überzeugt waren, daß er auf seinem Lager auf dem Inlandeise durch- tzalten würde. In Kanada und Labrador hört man ja auch Monate, ja jahrelang nichts von vielen Forschungsreisen - den." Und er hat recht behalten, denn er fand Courtauld, als er ihn im Frühjahr mit Hundeschlitten suchte, wohlbehalten vor. Damals sind die Engländer, die den Eindruck von sym pathischen und bescheidenen jungen Sportsleuten machten, ruf dem gleichen Dampfer mit den Teilnehmern der großen »eutschen Grönlandexpedition Alfred Wegeners zurückge- lommen. Watkins wurde sehr gefeiert und man sagte ihm eine große Zukunft voraus. In diesem Sommer fuhr Watkins mit drei Kameraden wieder nach Grönland, um anläßlich des internationalen Po- sarjahres eine neue Ueberwinterang, bei der er seine wissen- schafttichen Beobachtungen und Messungen fortsetzen wollte, lurchzuführen. Watkins hat schon vor zwei Jahren erzählt, er hätte Kajak fahren gelernt wie die Grönländer und wollte sich das nächst« Mal eigene Kajak» bauen lassen. Run ist ms Kajaksahren, wie e» di« eingeborenen Eskimos betrei- ben, eine sportlich außerordentlich schwierige Sache. Die Es- simvs kippen in den Kajak» häufig abstchttich oder unab- sichtlich um und es braucht besonders bei Wellengang dann viel Geschicklichkeit, rechtzeitig wieder an die Oberfläche Zu kommen. Mit einem solchen Kajak ist Watkins auf den Seehundsfang gegangen und umzekommen. Genauere Nach richten liegen allerdings noch nicht vor. Prof. Kurt We- zener, der seinerzeit an Stelle seines Bruders Alfred We- zener die Deutsche Grönland-Exped'tion in die Heimat zu rückführte, meinte, es sei auch möglich, daß Watkins auf eine besonders gefährliche Art von Seehunden gestoßen sei. Es gibt nämlich Seehunde, die die Kajaks angreifen und Uni versen, wenn sie gereizt oder angeschossen sind. SchSaer RaGommer Man muß schon sehr weit in den Annalen der Me- leorologie zurückblättern, um eine derartige Gluthitze, die sielen Menschen zum Verderben wurde, wieder zu finden. Der Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. August, bracht«« mit Temperaturen von 36—37 Grad in Nord- und Mittel- Deutschland den Rekord, und es dürste richtig sein, daß feit I865 solche Werte nicht mehr erreicht wurden. Zweifellos bat damit dec heurige Sommer auch den Höhepunkt über- chritten: denn wie tiefe Kälte kann sich derartige Hitze nur durch allmähliches Hinausschaukeln entwickeln, wozu ein «euer Ansatz wegen der vorgerückten Jahreszeit gar nicht mehr imstande sem wird. Damit hat das Rätselraten über Sie Dauer der Hitzeperiode ein Ende. Dem Temperaturrück- zang ohne nachhaltige Verschlechterung folgte am Mittwoch, »en 23 August, schon wieder Erwärmung. Von Nordwest, ruropa rückt hoher Druck zu uns vor und sorgt in den näch sten Tagen wieder für heiteres Wetter. Während sich das «ach Mitteleuropa übergetretene Hoch ostwärts verschiebt, steigen unsere Temperaturen bei südlichen Winden immer weiter an, ohne jedoch die Werte der vergangenen Woche zu »reichen. Es ist wahrscheinlich, daß das zur Zeit über Grön land stehende Tief durch Antransport polarer Luft von Mitte »er Woche ab die Temperaturgegensätze so steigert, daß sie Einfluß auf unser Wetter erlangen. Immerhin scheint man mit einer vorübergehenden Verschlechterung und Abkühlung rechnen zu dürfen. Nachhaltig Wird sie kaum sein. Dr. A. K.
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