Dresdner Journal : 29.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191008292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-29
- Monat1910-08
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- Dresdner Journal : 29.08.1910
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Dresdner M Änimml 1910 Nr. 199 Amtlicher Teil (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Se. Majestät der Kaiser nimmt Henie morgen in der Dan-iger Bucht eine Parade über die Hochseeflotte ab. königlich Sächsischer Staatsanzetger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörde«. r» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Dsenge» in Dre-den. <r Montag, 29. August Ankündigungen: Die Zelle kl.Schrift der 6 mal gesp. Ankündigungeseite 2b Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum ans 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Nedaktionostrich (Singesandt) 7b Ps. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeige». — Schluß der Annahme »arm. 11 Uhr. Deutsche- Reich. Kaiserhm«r im D««zt-. Danzig, 28. August. Sestern abend fand auf der Marienburg die Paradetafel für das XVN. Armee korps statt, bei der Se. Majestät der Kaiser auf da» XVII. Armeekorps sprach. Heute früh besuchte Ihre Majestät die Kaiserin da» Aus Spandau wird ein choleraverdiichtiger Krankheits fall gemeldet. Der Physiologe und Anthropologe Prof. Paolo Mante gazza ist gestern in seiner Billa in San Derenzo im 7». Lebensjahre gestorben. Die Annexion Koreas ist öffentlich betamit gegeben worden. Die nene japanische Kolonie wird den Ramen „Aho Sen" führen. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Spedition, Große Zwingerstrabe 1S, sonne durch die deutschen Postm.stalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 129b, Redaktion Nr. 4b74. «om Königlichen Hofe. Dresden, 29. August. Se. Majestät der König hat gestern vormittag Tarvis verlassen und ist heute früh zum Besuche der Internationalen Jagdausstellung in Wien eingetroffen. Die Abreise von oort erfolgt 8 Uhr 15 Min. abend», das Eintreffen in Dresden morgen 5 Uhr 26 Min. früh. Se. Maiestät wird morgen vormittag 11 Uhr der Brückenweihe beiwohnen. Zweiter deutscher JugendgerichtStag. Auf dem Zweiten deutschen Jugendgericht»tag vom 29. September bi» 1. Oktober zu München, Ton halle des Konzerthauses an der Türkenstraße 5, früher taimsaal, werden berichten: über den Stand der Jugend gerichtsbeweguna in Deutschland: AmtSgerichtsrat vr. Köhne Berlin), in Österreich: Oberlandgerichtsrat vr. Karl Warhaneck (Wien), in der Schweiz: Prof. vr. Hafter Zünch), in England: Amtsgerichtsrat vr. Friedberg Weißensee). über die Organisation und Zuständigkeit »er Jugendgerichte nach bestehendem Recht und den Gesetzentwürfen: Amtsgerichtspräsident vr. Becker Dresden) und Prof. Vr. Kitzinger (München). Die Jugendgerichte im Vorverfahren werden behandeln: negierungsrat vr. Lindenau (Berlin) und Staatsanwalt Rupprecht (München). Die Besonderheiten de» Haupt verfahrens gegen Jugendliche: Staatsanwalt vr. Elwert Stuttgart) und Amrichter vr. Hertz (Hamburg), über Strafe und Erziehungsmaßnahmen, sowie deren Ab grenzung endlich werden sprechen: Oberamtsrichter Pemerl (München) und Staatsanwalt vr. Wulffen (Dresden), über Zusammenwirken der Jugendgerichte mit anderen Behörden, Vereinen und freiwilligen Helfern: Staatsanwalt vr. Stahlknecht (Bremen) und Rechtsrat Grieser (München). Anmeldungen zur Teil nahme werden an die Geschäftsstelle der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge, Berlin 619, Wallstr. 89 H, möglichst bi» zum 15. September erbeten. Deutscher Uhrm«chert«- un» NetchS»«w«chSsteuer- Gesetz. Zur Kr«ge, wie der gewerbliche Mittelstand sich zur Reich-zuwachssteuer stellen soll, hat der Deutsche Uhrmachertag, der vor kurzem in Berlin tagte, nach einem Referate von A. Damaschke, dem Vorsitzenden de» Bundes deutscher Bodenreformer, einstimmig folgende Entschließung angenommen: „Die Hauptversammlung des Deutschen Uhrmacherbundes spricht den verbündeten Regierungen Dank und Anerkennung für den Entwurf des ReichszuwachSsteuergesetze» aus. Der unver diente Wertzuwachs am Boden, der allein durch das Wachstum der Bevölkerung und die Kulturarbeit der Gesamtheit hervor gerufen wird, erscheint wohl geeignet, auch für die steigenden Lasten der Volksgemeinschaft nutzbar gemacht zu werden. Da die Reichszuwachssteuer weder Gewerbe noch Handel belastet, noch die Lebenshaltung de» Volke» erschwert, ist sich die fünfte Tagung des Deutschen Uhrmacherbundes bewußt, im Namen der gesamten werktätigen Bevölkerung zu sprechen, wenn sie Ne gierung und Bolk-vertretung dringend ersucht, dem lärmenden Widerspruch kleiner, aber mächtiger Jnteresientengruppen nicht nachzugeben, sondern die Beratungen über die Reichszuwachs steuer bald zu einem sruchtbringenden Ergebnis zu führen." und Beruf anzugeben. Angesichts dieser Lage ist es ein starkes Stück, wenn ein Blatt wie die „Daily Mall" „von dem plötz lichen Wiederaufleben der Spionentollheit" spricht. Wenn irgendein Land sich von dieser Krankheit freigehalten bat, so ist es Deutschland, und wenn ein Land nicht da» Recht hat, un» mit solchen Borwürfen zu kommen, so ist es England. Wie lange ist es denn her, daß die englische gelbe Presse wahre Orgien der Spwnenfurcht feierte, die englische Luft mit deutschen Sespensterschisfen, London mit einer Armee von 30VÜ0 deutschen Kellnern bevölkerte und unter der Nordsee heimlich einen Tunnel legen ließ! Wer selbst solche „Spionentollheiten" beging, der soll doch wirklich über andere «ich» mdvn, Sie in ruhigem ernsten Gerichtsverfahren eine Unter suchung gegen Leute führen, die sich zum mindesten der Spionage dringend verdächtig gemacht haben. Bei dieser Gelegenheit darf man den Engländern vorhalten, daß die deutsche Gesetzgebung sehr viel weitherziger ist als die ihrige. In England genügt die bloße Tatsache, daß man in der Umgebung von Festungswerken photographiert hat, zu einer schweren Verurteilung, während bei un» für eine Verurteilung wegen Spionage noch ganz andere Beweismomente hinzutreten müssen. Ausland. Sitte Begegnung zwischen M«rguiS di S«tt Giulia«« und Gr«s Aehrenthal. Rom, 28. August. Minister des Äußern Marquis di San Giuliano ist in Begleitung seines Kabinetts chefs heute nachmittag nach Salzburg abgereist. Wien, 28. August. Das „Fremdenblatt" widmet dem Marquis di San Guiliano aus Anlaß der be vorstehenden Begegnung mit dem Grafen Aehrenthal einen herzlichen Begrüßungsartikel, in dem es heißt: Au» den gründlichen theoretischen Studien, die der italienische Staatsmann als Politiker trieb, hat er dieselbe Schlußfolgerung für seine Ministertätigkeit gezogen wie alle seine Vorgänger in der Consulta, die an der Verstärkung der italienischen Pfeiler de« Dreibunds mit größter Hingebung gearbeitet haben. Als ihr Nachfolger ist San Giuliano durchaus der Mann, die ita lienische äußere Politik au- dem Schatze eigener Srsahrungen zu bereichern. Nicht nur in seinem Vaterlande weiß man, daß dieser von klaren Anschauungen geleitete Staatsmann die volle Befähigung besitzt, als gründlicher, selbständiger Denker die von jhm vorgefundene Politik mit neuem Leben zu erfüllen und ihr den Stempel seiner scharf ausgeprägten Persönlichkeit aufzudrücken. DaS Blatt erinnert sodann an die Begegnung San Giuliano- mit dem deutschen Reichskanzler und schließt: Der Dreibund, und in seinem Rahmen da» Verhältnis zwischen Osterreich-Ungarn und Italien, ist schon lange im All- tagSgetriebe den mehr oder minder -usälligen Verschiebungen der internationalen Positionen entrückt und bildet sür die drei Monarchien die unerschütterliche Achse ihrer Politik. Die finnische Angelegenheit im russischen «inifterrat. St. Petersburg, 28. August. Wie die offiziöse „Rossija" mitteilt, hat der Ministerrat den Gesetzentwurf über die Summe gebilligt, die da» finnische Schatzamt an das ReichSschatzamt bi» zur Ausdehnung de» Militär dienstes auf die finnischen Bürger zahlen soll. Für 1911 beträgt sie 12 Mill, und steigt jährlich um je 1 Mill, bi» auf Ä) Mill. Die Zahlung hört auf, wenn die finnischen Bürger zur persönlichen Wehrpflicht herangezogen werde« Aettungsschan. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be schäftigt sich in ihrer gestrigen Nummer mit dem Partei tage der badischen Sozialdemokratie in Offen burg und faßt ihre Ausführungen zu diesem Gegenstand in folgenden Motten zusammen: Da» Ziel bleibt immer da»selbe: der Umsturz der bürger lichen Gesellschaft. Rosa Luxemburg oder Kolb, Niederrennen oder Unterhöhlen. Verschiedene Wege, aber das gleiche Ziel. Darüber hat der Offenburger Parteitag Klarheit geschaffen. Der Genosse Kolb hat die Aufklärung, die er über die wahren Ziele der badischen Sozialdemokratie gegeben hat, nur ungern gegeben. Er glaubte wohl, durch eine solche Aufklärung die Vertrauensseligkeit der verbündeten bürgerlichen Parteien zu stören und die Aussichten der „Unterhöhlung" zu verschlechtern. Er störte wohl auch ungern die Wahltaktik der sozialdemokratischen Partei, die darauf hinau-läuft, so viel Mitläufer als möglich zu gewinnen, und fordert, den bürgerlichen Mitläufern so un gefährlich al« möglich zu erscheinen. Diese Taktik hat sich erst bei der Nachwahl in Zschopau-Marienberg wieder recht gut be währt. Sie muß sich bewähren, solange bürgerliche Parteien sich durch sie täuschen lassen. Unter der Überschrift „Spionage" lesen wir in der „Kölnischen Zeitung": Die Verhaftung der beiden der Spionage verdächtigen Engländer auf Borkum gibt den englischen Blättern zu ziemlich au«führlichen Berichten Anlaß, die zum Teil recht vor sichtig gefaßt sind. Wenn die Zeitungen vorläufig noch nicht an die Schuld ihrer Land«leute glauben wollen, so kann man ihnen da« nicht verdenken, und auch für un« sind die Verhafteten vor läufig nur Angeschuldigte. Allerdings erscheinen sie schwer be lastet Nicht nur durch die Funde, die man bei ihnen gemacht hat, sondern vielleicht mehr noch durch die Weigerung, Ramen Infolge Ableben» der bisherigen Abgeordneten zur II. Kammer der Ständeversammlung für den V. Wahl kreis der Stadt Leipzig und den 44. Wahlkreis des platten Landes haben in diesen Wahlkreisen Ersatzwahlen stattzufinden. Als Wählt«- wird der 18. Oktober diese» Jahres bestimmt. Zu Wahltommissaren werden für den V. Wahl kreis der Stabt Leipzig der Stadtrat vr. Barthol in «ripzig und für den 44. Wahlkreis de- platten Landes der Amtshauptmann vr. Mehnert in Plauen i. V. be^ Pellt. 91 Iv. Dresden, «« 26. August 1910. bb2b Ministerium -es Inner«. die gesamte hier anwesende Kaiserliche Familie, sowie der Kommandierende General v: Mackensen, General oberst Frhr. v. der Goltz, Kriegsminister v. Heeringen, sowie die türkischen und brasilianischen Gäste teilnahmen. Der evangelische Militäroberpfarrer des XVII. Armee korps, Geh. Konsistorialrat Witting, hielt die Predigt. Gegen A1 Uhr erschienen der Kaiser, die Kaiserin, Prin zessin Vittoria Luise und die fünf Prinzen im LandeS- hause. Nach dem Empfang durch den Vorsitzenden des Provinzialausschusses Grafen Finck v. Finckenstem, den Vorsitzenden des Provinziallandtag- Grafen v. Keyser- lingk und den Landeshauptmann Frhrn. Senfft v. Pilsach brachte Graf Keyserlingk in einer Ansprache namens der Provinz Westpreußen den Majestäten einen tief empfun denen und begeisterten Willkommengruß dar. Er sprach besonderen Dank aus für die Förderung der Regulierung der Nogat und der Sicherung der Abschlußarbeiten am Weichselstrome. Der Kaiser erwiderte mit folgender Rede: Im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin, in Meinem Namen und im Namen Reiner. Kinder spreche Ich dem Westpreußischen Landtage für seine Huldigung Meinen herzlichsten Dank aus. Ich habe Mich sehr gefreut, Ihr Hau» hier aufzusuchen und in Ihre Mitte treten zu können. Da» Wohlsein und die Entwicklung der Provinz Westpreußen liegt Mir ebenso am Herzen wie Meinen Vorfahren, und e» ist Mir eine Freude, in ihre Fußtapfen zu treten und die großen Werke der Provinz in ihrer Entwicklung fördern zu helfen. Mögen die von Ihnen erwähnten Arbeiten der Provinz zum Segen gereichen. Ihnen aber, meine Herren, versichere Ich, daß die Gefühle der Liebe und Treue, denen Sie so beredten Ausdruck verliehen haben, bei Mir dieselben warmen Empfindungen für die Provinz au»lösen, die Ich stet» für sie gehabt habe. Ich gratuliere Ihnen zu der Entwicklung, die Ihre Landwirtschaft genommen ha». Ich weiß genau, daß ein intensiver Betrieb hier eingesetzt hat, und daß auch die Elektri- sierung der Landwirtschaft Fortschritte macht. Möge Gotte» Segen auf der Provinz ruhen. An Meiner Hilfe wird e» nicht fehlen. Um 1 Uhr fand Frühstückstafel an Bord der „Lohenzollern" statt, zu der geladen waren: die Prinzen Adalbert, August WUHelm und OSkar, Herzog Albrech von Württemberg mit Gefolge und Ehrendienst, sowie Fürst Fürstenberg. Abends speisten die Majestäten und Prinzessin Viktoria Luise bei dem Offizierkorps der Leib- Husarenbrigade. Der Kaiser hat dem General Izzet Pascha den Roten Adlerorden 1. Klasse verliehen. — Der Kaiser hat auch hier den Regimentern die Büsten ihrer Chef» ver liehen. Danzig, 29. August. Die Hohenzollern iü um A8 Uhr in die See gegangen. Der Kaiser wird m der Danziger . Bucht an Bord der Hollenzollern über die in einer dreireihigen Formation liegende Hochseeflotte eine Parade abnehmen und sich dann an Bord der Deutsch land begeben, um einem Manöver der Flotte beizu- wohnen. DaS Wetter ist schön.
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