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Dresdner Journal : 09.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191011093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19101109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19101109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-09
- Monat1910-11
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 09.11.1910
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10 Zittau, 8. November. Ein au- Görlitz stammender Privatier und Oberleutnant d. L. bat sich veraanaene Nacht im hiesigenWeinaupart erschossen. Ein bei dem Loten befindlicher Zettel enthielt die an die Presse ge richtete Bitte um Verschweigung de» Ramen». Ehe er den tödlichen Schuß abgab, batte sich der Leben-müde an einen Tisch aesetzt, eine Kerze ange-ündet und da- rüber einen Schirm gespannt. Auch ein Spiegel stand vor der Bank. Kvtzschenbroda, 8. November. Der BezirkSobst- und Weinbauverein der Lößnitzortschaften ernannte Hrn. Amt»hauptmann vr. v. Hübel wegen seiner Ver dienste um den Verein und für seine tatkräftige Förde rung de- Weinbaue- zum Ehrenmitgliede. Plauen i. B. Für die Kirche zu WiederSberg, deren Turm im Herbst vorigen Jochres durch Brand zer stört worden ist, haben mehrere Angehörige der Parochie zum neuen Geläute die kleine und die mittlere Glocke gestiftet, während für die große Glocke bereits 1000 M. durch zahlreiche Spenden aus der Gemeinde vorhanden sind. Großröhrsdorf. Die goldene Hochzeit feierte der Privatus, frühere Bleichereibefitzer Rudolf Burk hardt mit seiner Ehefrau. Am Tage vorher beging deren Tochter da» Fest der silbernen Hochzeit. Zittau. Zum Direktor der 1. Bürgerschule wurde vom Schulausschusse Hr. Schuldirektor vr. Grobschupp aus Aue gewählt. Au» »em Reich«. Berlin, 9. November. In der heute beginnenden Verhandlung wegen der Moabiter Ausschreitungen werden sich 35 Angeklagte zu verantworten haben. Berlin, 9. November. Die Leiche der nunmehr verstorbenen Frau Tetzke wird im Lause des heutigen Tages obduziert werden. Gegen Tippe hat die Mord- kommission so erdrückendes Material gesammelt, daß er auch ohne Geständnis, oder wenn er kein Geständnis widerrufen sollte, durchaus überführt werden würde. Berlin, 9. November. Der geheimnisvolle Leichenfund an der Lutherbrücke ist nunmehr auf geklärt worden. Die Tote ist als ein Straßenmädchen erkannt, und diejenigen, die ihren Tod verschuldeten, sind bereits verhaftet worden. Es sind zwei wiederholt be strafte Zuhälter, ein durch den Alkohol heruntergekommener städtischer Wächter und ein Schifferknecht, der noch nicht ermittelt ist. Die Tote steht ihrer Person nach noch nicht ganz fest. Sie nannte sich Martha Schmidt und auch Bertha Schardrowski. In die Hände dieser Männer gerieten die Schmidt und eine gewisse Anna Wesenmeier auf einem Hafenrundgang am 15.Okt. Sie schleppten beide auf den Kahn, auf dem der Schisferknecht beschäftigt war. Die Wefenmeier sträubte sich weniger, die Schmidt dagegen wollte nicht mit und schrie so laut, daß der Schiffseigner aus seiner Kajüte im Hinterschiff herauskam und Ruhe gebot. Die Männer zerrten beide Mädchen in die vordere Kajüte des Schifferknechts herunter. Hier wurde der Schmidt mit einem Tuche der Mund -»gedeckt, so daß sie nicht mehr schreien konnte. Als ihr das Tuch wieder weggenommen wurde, war sie tot. Bremen, 9. November. Die Rettungsstation Dranske der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert vom 8. November: Von dein hier gestrandeten dänischen Dreimastschoner Kastor, Kapitän Thuegefen, mit Tonerde von Roenne nach Flens burg bestimmt, sind drei Personen durch das Rettungs boot der Station gerettet worden. Magdeburg, 9. November. Gestern wurde am Hellen Tage ein Angestellter der Petroleumgesell- schast von zwei jungen Burschen an gefallen, die ihm seine Geldtasche mit 2000 M. abschnitten. Die Täter sind entkommen. Nordhausen, 9. November. Ein hiesiger Eisen bahnzugführer, dessen Verhaftung bevorstand, ist flüchtig geworden. Er steht im Verdachte, seit Monaten in den Zügen die Koffer der Reisenden mittels Nachschlüssels geöffnet und geplündert zu haben. Auf seinem Dienstplatze wurden Bündel fein gearbeiteter Nach schlüssel gefunden. Frankfurt, 9. November. Graf Zeppelin, der gestern mit Gemahlin hier einaetroffen war, hatte hier eine Besprechung mit dem Prinzen Heinrich von Preußen. Angeblich hängt die Zusammenkunft mit dein Prinzen, ebenso wie der Aufenthalt in Berlin mit dem Ankäufe eines neuen Luftschiffes durch die Reichs- rcgierung zusammen. Altötting, 8. November. Im Altöttinger Staats forste entdeckte ein Forstassistent eine regelrechte Falsch münzerwerkstatt mit Gußformen zur Herstellung falscher Einmark- und Zehnpfennigstücke. Die Falschmünzer selbst, die bereits eine große Zahl von falschen Geldstücken m der hiesigen Umgegend verausgabt haben, sind noch nicht ermittelt. Au» dem Ausland«. Port Said, 8. November. Die Reise des Kron prinzen und der Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preußen ist bisher zumeist von schönem Wetter begünstigt gewesen. Nachdem der Dampfer „Prinz Ludwig" hier eingetroffen war, meldeten sich der Kommandant S M. S. „Hertha" sowie der deutsche und der englische Konsul bei den erlauchten Herrschaften, die später S. M. S. „Hertha" besuchten und die Stadt be sichtigten. Heute nachmittag 1 Uhr erfolgt die Abreise von Port Said. An Bord des Reichspostdampfers „Prinz Ludwig" des Norddeutschen Lloyds, 8.November. (Durch Funkspruch über Port Said.) Bei der hellte nachmittag erfolgten Abreise von Pott Said paradierten das deutsche Kriegsschiff „Hertha" und das österreichisch-ungarische Kriegsschiff „Kaiserin Elisabeth". Die Besatzungen brachten drei Hurras au». Abends wurden in Suez die Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Scharnhorst" und „Prinz Eitel Friedrich" passiert. Bon beiden Schiffen wurde der Dampfer „Prinz Ludwig" mit der Nationalhymne und Hurrarufen begrüßt, «e. Kaiser!. und Kömgl. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiche- und von Prenßen wünschte beiden Schiffen durch Nachtsignalc glückliche Heimkehr. SS herrscht angenehme, nicht zu heiße Temperatur. Zur Strandung de» deutschen Fünfmasters „Preußen". Dover, 8. November. Im Laufe des Vormittag- batte der Wind stark abgeflaut und da- Wetter war ver- hältni-mäßig ruhig geworden, doch war die Lage der „Preußen" nach wie vor gefährlich. Nachmittags gelang e- aber, 20 Mann von der Besatzung in Dover ans Land zu bringen. Die übrigen 28 wurden am späteren Nachmittag gleichfalls an- Land gebracht. Nach einer Meldung der „Evenmg NewS" sind auch die beiden Fahsrgüste der „Preußen", ein Doktor und ein Pro fessor, die sich auf dem Wege nach Südamerika befinden, gerettet worden. Die gelandete Mannschaft de» Fünf master» „Preußen" erzählt, Kapitän Nissen habe gestern vormittag ein Telegramm Sr. Majestät des Deutschen Kaisers an die ganze Besatzung verlesen, worin der Kaffer Sein Bedauern über den Unfall der „Preußen" und Seine Bewunderung über die tapfere Haltung der Besatzung au-gesprochen habe. Die Mannschaft habe da- Telegramm mit lautem Beifall ausgenommen. » Prag, 8.November. Auf der Strecke Kralup—Prag wurde heute früh ein gemischter Zug von einer größeren Anzahl von Personen überfallen, mehrere Kohlenwagen wurden eines Teils der Ladung beraubt. Nach der Weiterfahrt wurde der Zug abermals angegriffen und beraubt. Das Bahnperfonal, das bedroht wurde, war machtlos. Gmunden, 9. November. Im benachbarten Kiesen eben hielten Bauersleute ihre Stieftochter 14 Jahre lang im Keller gefangen, weil sie ihr Erbteil im Betrage von 4000 Kronen an sich gerissen hatten. Die Tat wurde durch Zufall entdeckt. Das Mädchen hatte die Sprache verloren und konnte weder gehen noch stehen. Paris, 9. November. Aus Epernay wird berichtet, daß die Erregung der Winzer des Marnetales, die jüngst den Steuerstreik beschlossen, in beängstigender Weise zunehme. Die Meldung, daß auf dem Bahnhöfe Damery 40 Fässer Wein aus der Touraine eingetroffen seien, erregte großen Unwillen. 1000 Winzer zogen vor den Bahnhof mit dem Rufe: „Nieder mit den Wein- fälfchern!" Der Unterpräfekt gab den Winzern die Ver sicherung, daß der Wein an die Absender zurückgeschickt werden solle. Es gelang aber nur schwer, die erregte Menge zu beruhigen. Cherbourg, 9. November. Ter Unwille gegen die Lotsen, die durch ihre übertriebenen Forderungen den Norddeutschen Lloyd veranlaßt haben, seine Schiffe künftig in Boulogne anlegen zu lassen, nimmt in allen Kreisen der Bevölkerung zu. In einem amtlichen Be richte wurde festgestellt, daß jeder einzelne Lotse jährlich bei einer verhältnismäßig leichten Arbeit 54000 Frcs. verdiene. Es heißt auch, daß die Mehrzahl der Lotsen angesichts der herrschenden Stimmung nunmehr geneigt sei, den Tarif abzuändern. Pavia, 8. November. Auf dem Bahnhof von Bressana—Bottarone ist infolge falscher Weichenstellung der Schnellzug Genua—Mailand mit einem Güterzug zusammengestoßen. Zwei Personen wurden getötet, zwei tödlich und mehrere leichter verletzt. Wie es heißt, sind die Toten zwei deutsche Damen, die von Genua kamen. Der Materialschaden ist groß; die Strecke ist nicht unterbrochen. Nowotscherkask, 8. November. Während eines Streites, den zwei Donkosakenoffiziere mit Pferde händlern auf dem Jahrmarkt des Donbezirks hatten, wurden sie von der Volksmenge überfallen. Bei ihrer Verteidigung erschossen die Offiziere einen Bauern und verwundeten zwei Polizeibeamte sowie drei Bauern. Die Volksmenge erschlug den einen Offizier und ver wundete den andern schwer. Di« Cholera. Berlin, 9. November. Unter dem Verdachte der Lholeraerkrankung wurde gestern eine Frau aus der Friedrichstraße in das Urban-Krankenhaus eingeliefett. Die bakteriologische Untersuchung hat aber ergeben, daß asiatische Cholera nicht vorliegt. Konstantinopel, 9. November. Heute kamen dreizehn Erkrankungen an Cholera und fünf Todesfälle vor, unter den Truppen neun Erkrankungen und ein Todesfall. Bäder, Reisen und Berkehr. * Da» hiesige Reise- und SpeditionSbureau A. L. Mende, Bankstrahe 3, dient auf mündlichen oder schriftlichen Wunsch mit Auskunft und Prospekten über Einzel- und Gesellschafts reisen nach Ägypten, Syrien, Palästina, Indien, rund um Afrika, rund um die Erde u., wie überhaupt über Reisen nach allen Richtungen, auch mittel» Benutzung von Reise- vasfepartouts, die be» der Annehmlichkeit de» Alleinreisens die Vorzüge der Gesellschaftsreisen bieten. Die Firma ist Passage vertretung der Deutschen Ostafrika-, Woermann-, Cunard- und Canadifchen Pacific-Linie; sie liefert auch die Fahrscheine zu Originalpreisen ohne Ausschlag. Für die anerkannt vorzüglichen Reisebureaus Schenker u. Co., Iuliu- Bolthausen, Kaestner, ». Wierzbicki u. To., Hartmann, Rord-Süd, Weltreifebureau Union u. a. m. nimmt die Firma A. L. Mende Fahrscheinbestellungen entgegen und gibt über Reisen dieser Bureau» kostenlos Auskunft. Mn trinkt Im -Irr s-rkke« LlEN iValkMttctM ub iläum5 7686 ItMW <WW Waioeubausstr. 16. Dvl. -328. l-iveso uns äuloltlvisung. 6d»»kf«nr-kosr« Lawmi-RLatel kür Herrsnkabrer. NU» 8takk. lecker, Onmmi. —7
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