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Dresdner Journal : 04.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191101042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-04
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 04.01.1911
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Dresdner Journal i! Nr. 3. 1911. A n k ü n d i g u n g e n: Die Zeile kl. Schrift der 6 mal gefp. Ankündigungsseite 25 Pf., die Zeile gröberer Schrift od. deren Raum aus 3mal gefp. Textfeite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigcn. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. -c> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Mittwoch, 4. Januar Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Auf der Tagesordnung der ersten, für den 10. Januar d. I' anberanmten Sitzung deS Reichstages nach den Weih- nachtSfericn steht die Interpellation der fortschrittlichen BolkSpartei, betreffend Aufhebung deS Zündwarensteuer- gcsetzeS. Die Interpellation wird sofort beantwortet werden. * In Berlin fand gestern unter dem Ehrenvorfitz deS Prinzen Heinrich von Preußen die konstituierende Sitzung deS Komitees für die Filchnersche Tüdpolarexpedition statt. In Rom ist gestern starker Schneefall eingetreten. In London kam es gestern zu einem erbitterten Kampfe zwischen der Polizei und Anarchisten. Schließlich wurde Militär aufgeboten, das mit einem Maschinengewehr das Haus, in dem sich die Anarchisten aufhielten, regelrecht be schoß. Das Gebäude geriet in Brand; die Anarchisten fanden in den Flammen ihren Dod. Amtlicher Teil. Ce. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Postboten a. D. Senf in Leipzig die Friedrich August-Medaille in Silber zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Geh. Hofrat Or. Oskar v. Hase in Leipzig das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn verliehene Komturkreuz des Franz Joseph-Orden« annehme und trage. Bon einer Änzahl Geschäftsinhaber in Adorf ist be antragt worden, gemäß 8 139 k der Reichsgewerbeordnung für alle offenen Verkaufsstellen daselbst den Achtuhr. ladenschluß anzuordnen. Zur Absetzung des nach §8 2—4 der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzler vom 25. Januar 1902 — Reichs- gefetzblatt Seite 38 — geordneten Verfahrens ist Herr Bürgermeister Kämnitz in Adorf als Kommissar bestellt worden. 2306 IV Zwickau, den 29. Dezember 1910.^ 70 Königliche Kreishauptmaunschaft. Das Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche aus HermannShagen, Kreis Franzburg, Regierungsbezirk Stralsund, am 31. Dez. 1910 und aus Ha ßlau, AmtShauptmannschaft Döbeln, Königreich Sachsen, am 1. Jan. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Kinauze«. Beim Finanzministerium sind ernannt worden: Förster, seither Bureauassistent, als Sekretär: Wilfert, seither Eisenbahn« aipirant beim Fahrdienstbureau der Staatseisenbahnen, al» Bun auassistent; Schwinger, seither Bankbeamter bei der Bor- schußbank zu Freiberg, als Expedient. Im Geschäftsbereiche de» Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium» sind im regelmäßigen Verfahren zu besetzen: da» Pfarramt zu Oberneuschönberg (Freiberg), Kl. II, Koll.: Alfon» Diener-Schönberg auf Pfaffroda als Beauf tragter; das Diakonat zu Hainichen (LeiSnig), Kl. II, Koll.: da» Evang.-luth. LanreSkonsistorium. — Angestellt bez. versetzt wurden: k. W. PH. O. Polster, Pfarrer in Oberlichtenau, al» DiakonuS in LeiSnig (Ephoralort); E. E. Groschupf, Predigt- amt»kandidat, al» H lfSgeistlicher in Elausnitz (Rochlitz); k. E. A. Lchuknecht, tll. Diakonu» an der Frauenkirche in Dresden, als II. DiakonuS daselbst (Dresden I); k F. K. M. Prehn, II. Geistlicher deS Landesvereins für innere Mission, al- III. Dia- konu» an der Frauenkirche in Dresden (Dresden I); A. I. Heid rich, Diakonatsvikar in Meerane, al« Pfarrer in Niebra mit Hilbersdorf (Werdau): M. F. W Mrosack, DiakonatSvikar in Kittlitz, als DiakonuS daselbst (Oberlausitz): S. P. H. Rothhardt, Predigtamtskandidat, als Hilfsgeistlicher in Kessel-dorf (Meißen); P. E. Holstein, Hilf-geistlicher in Kesselsdorf, al» Hilf»geistlicher in Rockau (Leipzig II); N. Bogel, Pfarrer zu E'ch in Luxem burg, al» Pfarrer in Oberalbertsdorf mit Niederalbertsdorf und SleinbernSdorf (Werdau); M. F. Zipfel, Hilf-geistlicher in Bautzen, al» DiakonuS in Penig (Rochlitz); K. W. I. Krieger, Hilf»geistlicher in Mockau, al» Pfarrer in Eschefeld (Borna); R. O. G. Burkhardt, Hill-geistlicher in Leipzig-Thonberg, al» II. Diakonu- daselbst (Leipzig I). (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlich«» Hose. Dresden, 4. Januar. Se. Majestät der König empfing vormittags die Hofdepartementschefs zum Rapport und nahm später Borträge der Herren Staatsminister und des Kabinettsekretärs entgegen. An der Königlichen Mittagstafel nahmen Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde mit Suiten teil. Mitteilungen ans Vee öffentlichen Verwaltung. Vom 1. April 1911 ab ist der Oberregierungsrat Schecker bei der Kreishauptmannschaft Dresden zum Stellvertreter des Kreishauptmanns in Bautzen in Aussicht genommen, dafür wird der Borstand der Delegation Sayda Regierungsrat Edler v. der Planitz zur Kreishauptmannschaft Dresden versetzt werden. Dessen Nachfolger in Sayda wird der Legationsrat Graf v. Holtzendorff im Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten. Deutsch«» Reich. Mich«-«. Am Dienstag, den 10. Januar d. I. nimmt der Reichstag seine Arbeiten wieder auf. An erster Stelle steht auf der Tagesordnung,dieser Sitzung die Interpellation der Fort schrittlichen Volkspartei, betreffend Aufhebung deS Zündwarensteuergesetzes. Wie die „NorddeutscheAllgemeine Zeitung" erfährt, wird die Interpellation sofort beantwortet werden. Steuerzahlung durch Postscheck». Zur weiteren Ausbildung des Postscheckverkehrs, der den Zahlungsverkehr durch Einschränkung der Bar zahlungen verbessern soll, erscheint es, wie die „Berliner Correspondenz" schreibt, wünschenswert, daß die Stadt verwaltungen ihre Steuerzahlstellen in den Postscheck verkehr einbeziehen und auf diese Weife den Steuer zahlern, die ein Postscheckkonto besitzen, Gelegenheit geben, im Wege dieses Verkehrs ihre Staats- und Gemeinde steuern zu begleichen. Auch dem Interesse eines großen Teiles der übrigen Steuerzahler, die selbst kein Postscheckkonto haben, würde mit der Aufmachung eines solchen Kontos für die Steuer kassen gedient sein, da die Zahlung der Steuern alsdann mit Zahlkarte an jedem Postschalter erfolgen könnte, was namentlich den Steuerzahlern, die von der städtischen Zahlstelle entfernter wohnen, die Zahlung wesentlich er leichtern würde. Um den Postscheckverkehr den Bedürfnissen der Stadt verwaltungen und der Steuerzahler anzupassen, wird folgendes Verfahren eingeführt werden: Die Steuerzahler, die ein Postscheckkonto haben, erklären sich ihrer Steuerzahlstelle gegenüber schriftlich damit einverstanden, daß die Steuern jede-mal bei Fälligkeit von ihrem Postscheckkonto abgeschneben werden Die Steuerzahlstelle teilt dem Postscheck amt« zu den Fälligkeitsterminen die abzuschreibenden Beträge in einer Liste mit, in der die Steuerzahler mit Namen und nach der Nummer ihre- Postscheckkonto» geordnet aufgeführt sind. Da- Postscheckamt belastet die Konten der einzelnen Steuer zahler und übersendet die Zettel den Teilnehmern mit dem nächsten Kontoauszüge. Die abgebuchten Beträge werden dem Konto dor Steuerzahlstelle in einer Summe gutgeschrieben, wo von die Steuerzahlstelle unter Rücksendung der von ihr ein- gefandten Liste benachrichtigt wird. Den Kontoinhabern würden die Postscheckämter durch Übersendung eine» Zettel- von dem Verfahren Kenntnis geben. , Einstellungen hei der Kaiser!. Marine. Die Kaiser!. Marine stellt am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres junge Leute, die gelernte Maschinenbauer, Schlosser, Kesselschmiede, Kupferschmiede, Mechaniker oder Elektrotechniker sind, bei der I. Torpedodivision in Kiel als Dreijährig-Freiwillige für die Torpedomaschinisten (Unteroffizier)-Laufbahn ein. Da für den 1. April 1911 noch gute Aussichten auf Annahme vorhanden sind, empfiehlt eS sich für Bewerber, die kapitulieren wollen, ihre Einstellungsgesuche, denen ein Lebenslauf mit genauer Adresse, ein von der zuständigen Ersatzkommission auS- gefertigter Meldeschein, sowie die Lehr- und Arbeits papiere über eine mindestens dreijährige praktische Tätig keit beizufügen sind, umgehend an das Kommando der I. Torpedodivision in Kiel einzusenden. Die Beförde- rungsverhältnisse sind in der Kaiser!. Marine infolge de- gesetzlich sichergestellten Ausbaues der Flotte günstige. Die Deckoffiziere sind pension-berechtigt. Da- gleiche trifit für solche jungen Leute zu, die das Schneider-, Segelmacher- oder Elektrotechniker-Handwerk erlernt haben oder Schreiber von Beruf sind und bei der 3. Abteilung der I. Werftdivision in Kiel eintreten wollen. Die Einstellung dieser Freiwilligen, die nicht jünger als 18 und nicht älter als 1N/, Jahre sein dürfen, erfolgt am 11. Januar 1911 oder später. Bei Schreibern, die mindestens 2 bis 3 Jahre bei Behörden tätig gewesen sein und eine sehr gute Handschrift besitzen müssen, so wie bei Elektrotechnikern der I. Werftdivision ist den Einstellungsgesuchen außer selbstgeschriebenem Lebenslauf und ausführlichen Berufszeugnissen ein Meldeschein zu vierjährig-freiwilligem Dienst, bei Schneidern und Segel machern zu dreijährig-freiwilligem Dienst beizufügen. Der Baumwollenbau in unseren Kolonien. Eine ernste Mahnung, den Baumwollenbau in unseren Kolonien mit allen Mitteln zu fördern und hier in keiner Weise zu sparen, enthalten die endgültigen Berichte über die amerikanische Baumwollernte in dem am 31. August beendeten letzten Erntejahre. Die Ernte 1909/10 betrug nur etwa 10^» Mill. Ballen, fast weniger als im Vorjahre und yt die kleinste seit 6 Jahren. Da die Ver einigten Staaten unseren Baumwollbedarf — 1909 über Hz Milliarde Mark — zu decken, da der Preis für das Pfund von kaum 30 Pf. im Jahre 1899 jetzt auf über 76 Pf. gestiegen ist, und da die Bereinigten Staaten ihre Baumwolle mehr und mehr selbst verarbeiten, so ergibt sich, welcher Lage diese Industrie in Europa entgeyengeht, die in Deutschland fast den achten Teil aller industriellen Arbeiter beschäftigt. Die Bemühungen unseres Kolonialwirtschaftlichen Komitees, den Baum wollenanbau in unseren Kolonien weiter auszudehnen, verdienen daher allgemeinste Unterstützung. In Togo stieg die Ernte von 857 Ballen (zu 250^8) i.J. 1905 06 auf 2327 Ballen i.J. 1908 09, ist aber im laufenden Jahre wieder etwas zurückgegangen, in Ostafrika stieg sie von geringen Anfängen ,.J. 1902 auf 1081 Ballen i.J. 1908 und 2077 Ballen i. I. 1909. In Togo wird der Anbau der Baumwolle als Volkskultur betrieben und durch die Ackerbauschule in Nuatjä gefördert, in Oftafrika sind zur zeit 12 große Baumwollplantagen in der Entwicklung begriffen, die zusammen 85 000 K» Land belegt haben. Es sind bereits sieben Dampfpflüge im Betrieb. Das Kolonialwirtschaftliche Komitee wird in seinen Bestre bungen seitens des Reiches unterstützt und erhält von den Textilindnstriellen eine Beihilfe von 10 Proz. der Berufsgenossenschaftsumlagen. Die Regierung widmet dieser Frage unausgesetzt die größte Aufmerksamkeit. Im Etat von Deutsch-Ostafrika und Togo sind für das Baumwollwesen gesteigerte Mittel angefordert und es wird, wie Staatssekretär v. Lindequist im Reichstage mitgeteilt hat, der Budgetkommission schon in kurzer Zeit eine umfangreiche Baumwolldenkschrift vorgelegt werden. Kleine politische Nachrichten« Stuttgart, 3. Januar. Der König hat, wie der „StaatSanzeiger" meldet, dem Staatssekretär v. Tirpitz da» Grobkreuz deS Orden» der Württembergischen Krone und dem Chef de» Marinekabinetts Admiral »Müller da» Großkreuz de» Friedrichsordens mit der Krone verliehen. Ausland. Das Befinden des Kaisers Uran» Joseph. Wien, 3. Januar. Da der Kaiser die bestimmte Absicht hat, dem großen Hofballe beizuwohnen, seine Sprechorgane jedoch noch einiger Schonung be dürfen, so findet der für den 10. Januar anberaumte Hofball erst am 16. Januar statt. „Popolo Romano" über die Bedeutung des DreidundeS. Rom, 3. Januar. „Popolo Romano" schreibt zu dem Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zei tung", er schließe sich ihrer Ansicht völlig an, daß die Bedeutung des Dreibundes sich in der öffentlichen Mei nung so sehr befestigt habe, daß nicht nur bei den ver bündeten Rationen, sondern in der ganzen Welt jeder Zweifel an dcm Hweck, dcr Aufr chterhaltung des Frieden-, ausgeschlossen sei. Gerade dieser friedliche Charakter des Dreibundes gestatte jede n der Dreibundstaaten, mit den Mächten anderer Mächtegruppen freundliche Beziehungen zu pflegen. Frankreichs Stellung in der Weltpolitik. Paris, 4. Januar. Der „Petit Parisien" schreibt in einem sichtlich offiziösen Artikel: Aller Voraussicht noch wird die Rede, die der Minister de» Außer» Pichon am 12. Januar au» Anlaß der Beratung de» «udget» de« Äußern halten wird, eine genaueDarstellung der Stellung Frankreich» in der Weltpolitik enthalten.
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