Delete Search...
Dresdner Journal : 07.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191103075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-07
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
DreMer M Journal. königlich Sächstschrv Sta«ts<rnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien md der Ober- nnd Mittelbehörden. 1911 Nr. 55 Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Rr. 4574. r» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <r Dienstag, 7. März Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6 mal gesp. AnkündigungSseit« 25 Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich lEingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg. aus GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Le. Majestät der König ist wohlbehalten in Melut ein- getroffen. , Auf dem Flugfelde von ChalonS für Marne legte der Aviatiker Riencort mit zwei Passagieren eine Streckt von 101 km in einer Stunde zurück und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Im französischen Parlament wurde gestern die Programm« erklärung des Kabinetts MontS verlesen. Die Deputierten« kammer trat im Anschlusse daran in eine Besprechung der vHklärung ein und nahm schließlich eine DageSordnung, in welcher der Regierung daS Bertranen ausgesprochen wird, mit 30» gegen 114 Stimmen bei 17» Stimmenthaltungen an. * Aus dem Rordbahnhof in Paris fuhr der auS ESln eintreffende Schnellzug mit solcher Heftigkeit ein, daß die Lokomotive den Prellbock umriß und in ein neben dem Bahnsteig befindliches Gepäckburea« eindrang. Dabet wurde ein Beamter so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Zwei weiter« Bahnangestellte und einige Reisende wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Bei dem bereits gestern gemeldete« Kener in einem Kinematographentheater in einer Ortschaft bei Bologoje im Gouvernement Nowgorod find nach neueren Feststellungen 120 Menschen verbrannt. * Der Aufstand in Marokko gewinnt a« Ausdehnung. Amtlicher Teil. Se. Kvnigl. Hoheit Prinz Johann Georg haben in Vertretung Sr. Majestät des Königs gnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Verlagsbuchhändler Walter Jäh in Halle a. S. das ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen Meiningen verliehene Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens annehme und trage. Die Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung für den Termin Ostern 1911 wird in der gegenwärtiger Nummer des Dresdner Journals beigefügten besonderen Ziehungslistenbeilage amtlich bekannt gemacht. Dresden, den 7. März 1911. 1631 Der LnndtagSan-fchuß zu Verwaltung der Staatsschulden. DaS Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den Aufbruch der Maul- und Klauenseuche au» Ostendorf, Kreis Altena, Regierungsbezirk ArnSberg, Fleckenberg, «rei» Meschede, Reg.- Bez. Arnsberg, Hahlen, Kreis Minden, Reg.-Bez. Minden, Mandela-, Kreis Belgard, Reg-Bez. «üslin, Reueggle. ningken, Kreis Ragnit, Reg.-Bez. Gumbinnen, Spiesen, «rei» Ottweiler, Reg.-Bez. Trier, Frankenstein, Kreis Franken stein, Reg.-Bez. Breslau (bei Händlervieh) und Immendingen, Amtsbezirk Engen, Grobherzogtum Baden, am 2. März, ferner au» Oberalkehnen, Kreis Fischhausen, Reg.-Bez. Königsberg, Dobberkau, Kreis Stendal, Reg-Bez. Magdeburg, Baum erlenbach, Oberamt Oehringen, Königreich Württemberg, vom Schlachthofe zu Mannheim und auS Rähermemmingen, Bezirksamt Nördlingen, Reg.-Bez. Schwaben, am 3. März. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 7. März. Nach einem gestern auS Melut eingegangenen Telegramm ist das Befmden Sr. Majestät des Königs und des Gefolges andauernd ausgezeichnet. Deutsches Reich. Se Majestät der Natser in Wilhelmshaven. Wilhelmshaven, 6. März. Rach der Besichtigung der Werft fand auf der „Deutschland- Frühstückstafel statt, an welcher der Großherzog von Oldenburg teilnahm. Nachmittags um 3 Uhr fetzte Se. Majestät der Kaiser die Besichtigung bei der südlichen Hafen erweiterung fort und kehrte um 4 Uhr auf die „Deutsch- land" zurück. Abends nahm der Kaiser am Herrenabend in der Offizierspeiseanstalt teil. Die Abreise nach Helgo land erfolgt morgen früh. Gnadenbeweise re. des Prinz-Regenten von Bayern aus Anlaß seines »0. Geburtstages. München, 6. März. Der Prinz-Regent hat aus Anlaß seines bevorstehenden 90. Geburtstages seinen Ur enkel, den Prinzen Luitpold von Bayern, zum Leutnant » 1» «uit« des 1. Feldartillerieregiments „Prinz- Regent Luitpold", ernannt, ferner den Herzog von Calabrien zum Inhaber de- 6. Feldartillerieregiments, das fortan die Benennung 6. Feldartillerieregiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien", führt, ernannt, den General der Kavallerie z. D v. Ly land er zum Generalobersten der Kavallerie be fördert und einer größeren Anzahl von Offizieren und Sanitätsoffizieren, die an den Feldzügen teilgenommen haben, aber aus dem aktiven Dienste bereits ausgeschieden sind, den Charakter einer höheren Charge verliehen. Den beiden seinen Namen tragenden Feldartillerie regimentern, dem 1. und dem 7., hat der Prinz-Regent zu den bereits früher von ihm gemachten Regiments stiftungen je 25000 M- dem Verbände der Prinz-Regent Luitpold-Kanoniere in München 4000 M. und dem Verein ehemaliger Prinz-Regent Luitpold-Kanoniere in Augsburg 1000 M. überwiesen. Der Prinz-Regent hat den Ministern v. Miltner, v. Wehner, v. Frauendorfer und v. Brettreich als Erinnerungsgabe an seinen 90. Geburtstag eine Plakette mit seinem Bilde in Silber überreichen lassen und weitere Auszeichnungen an die obersten Hoschargen verliehen. Prinz-Regent Luitpold hat an den Kultusminister v. Wehner nachstehende- Handschreiben gerichtet: Mein hohe» und rüstige» Alter dank« ich nächst Gott vor allem der Kräftigung und Stähl—g meine» Körpers von früher Jugend auf. ES ist mein Wunsch, daß der reiche Segen, der aus der körperlichen Ausbildung erblüht, auch der Jugend meine» Landes zuteil werde. Um in dieser Hinsicht die bereit» be stehenden Einrichtungen in wirksamer Weise zu unterstützen, be- stimme ich, daß an de» Mittelschulen .ill^ahrüch zur Abhaltung eines Schulfestes im Sommerhalbjahr ein Tag vom Unterricht freigegeben werde, an dem der Erfolg der körperlichen Au»- bildung durch öffentliche Turnvorführungen und Lurnwettspiele dargetan werden soll. Zugleich stifte ich für jeden Ort, an dem sich eine oder mehrere Mittelschulen befinden, eine Medaille, die je für ein Jahr als Ehrenpreis derjenigen Anstalt oder Anstalts klasse zufallen soll, die bei diesem Schulfest Siegerin in den turnerischen Vorführungen oder den Wettspielen geworden ist. Herkunft der weiblichen Dienstboten. Neues Material zur Dienstbotenfrage haben Erhebungen der Arbeiterinnenschutzkommission de» Bunde» deutscher Frauenvereine gebracht, deren Ergebnisse Else Sesten-Eonrad bearbeitet und im „Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik" (XXXI, Heft 2) veröffentlicht hat. Sie erstreckten sich auf 10 große und 3 Neine Städte. 1502 brauchbare Fragebogen liefen ein, und zwar 807 von Hau»frauen und 695 von weiblühen Bediensteten. Die Monatsschrift de- Verbandes deutscher Arbeitsnachweise „Der Arbeitsmarkt" entnimmt den Ausführungen über die Herkunft der Dienstmädchen da» Folgende: Wenn von Dienstbotenmangel die Rede ist, werden meist die Fabriken für diesen verantwortlich gemacht. Da» ist aber nur mit Einschränkung zuzugeben. Es ist eine durchaus falsche Annahme, daß sich die Dienstmädchen vorwiegend au» den unteren Arbeiter schichten rekrutierten. Dazu werden in der Regel viel zu hohe An forderungen in bezug auf Benehmen und allgemeine Kultur an sie gestellt. Al» Gesamtergebnis der Frage nach dem Beruf des Vater» erscheint die Tatsache, daß 75 Proz. der Bäter, deren Beruf festgestellt wurde, sich — zum Teil ganz wesentlich — über den ein fachen Arbeiter erheben, und daß zumal Fabrikarbeiter unter ihnen nur relativ wenig vorkommen Den Hauptell der Bäter gaben die Handwerker, denen auch Bäcker, Fleischermeister und 25 Maurer zugerechnet sind. Ihr Anteil beträgt 31,1 Pro». Dem Arbeiter stande gehörten 24,1 Proz. der Väter an. Hierzu sind Fabrik arbeiter, Tagelöhner, Steinklopfer, einfache Heimarbeiter gezählt. Der Prozentsatz der gelernten PnvatangesteMen, wie Kutscher, Gärtner, Werkmeister, Gut.auffeher, macht unter den Vätern der in die Erhebung einbezoqenen weiblichen Dienstboten 9,8 Proz. au», während diese Zahl sich bei den Beamte« auf 7,8 Proz. und bei den selbständigen Landwirten auf 17,3 Proz. beläuft. Auch die Frage nach dem Beruf der Schwester ergibt, daß die weib lichen Dienstboten sich im wesentlichen nicht au» den untersten Kreisen de» Bolle» rekrutieren. Trotzdem haben fast alle der be fragten Mädchen mir die volk»schu!e besucht» wa» sich schon daraus erklärt, daß die Mehrzahl, nämlich 58,3 Proz. vom Lande stammt. In Königsberg sind sogar 72.8 Proz. der Mädchen vom Lande gelommen. Schluhiub sei noch hervorgehoben, daß ein verschwindend kleiner Prozentsaß, nämlich 12,3 Proz., aus der- selben Stadt stammte, m der die Mädchen dienten. (Da» Mate rial, au» denen die Schlüsse gezogen sind, ist freilich recht gering. — Anm. d. Schriftleit.) «In englisch«- Urte« über Gr-ßadmiral b. Tirpitz. Wie wir dem Märzhett der „Marine-Rundschau" entnehmen, hat da- führende englische Marinefachblatt „Naval and Military Record" der Nachricht von der Senat. Pari-, 6. März. Die ministerielle Erklärung wurde im Senat vom Justizminister unter dem Beifall der Linken und Protestrusen der Rechten verlesen. Der Senat wird die Interpellation über die auswärtige Politik, die der Konservative Gaudin de Billamö ankündigte, am Donner-tag beraten. Das erste Auftreten deS Sadinetts Morris vor dem französischen Parlament. Die Erklärung de» Ministeriums. Paris, 6. März. In der Erklärung des Ministe- riums, die heute in beiden Kammern verlesen wurde, heißt es: Unveränderlich wie die großen Interessen, auf denen sie beruht, wird unsere auswärtige Politik dafür Sorge tragen, unsere Allianz und unsere Ententen zu pflegen, die e» Frankreich bereit» gestattet haben, wirksam zur Erhaltung de» Friedens beizuttagen. Da wir von denselben Empfindungen getragen werden, welche die Regierungen der anderen Mächte beseelen, und da wir, wie sie, in einer zuverlässigen militärischen Organisation eine der wichtigsten Friedensgarantien erblicken, werden wir unsere Streitkräfte zu Lande und zu Wasser zum Gegenstand unserer besonderen Fürsorge machen. Was die innere Politik anbelangt, so ist die Regierung entschlossen, alle republikanischen Errungenschaften zu be haupten, in ihrer Entwicklung fortzufahren und ihr Borgehen zu konzentrieren, um eine größere Wirksamkeit zu erzielen. Das Kabinett wird im Senat die Hauptzüge de» in der Kammer an genommenen Einkommensteuerentwurfs vertreten und da» Wahlgesetz schnell zur Abstimmung bringen, wobei sie den Ent wurf in der Kommissionssassung zur Grundlage der Debatte machen wird. Die Regierung wird ferner die Abstimmung über das Budget beschleunigen und unmittelbar darauf die Vorlage zur Unterdrückung der Sabotage und des eigenmächtigen verlassen« des Dienste« zur Abstimmung bringen, sowie die Vorlage, die dem Pensionsgesetz der Eisenbahnbeamten rückwirkend« Kraft verleiht, ebenso die Vorlage betreffend Kollektivverträge und das Statut für die Be amten und die Arbeiter der Staatsbahnen sowie da« Vermittlung«- und Schiedsgerichtsverfahren. DaS Kabinett wird mit Güte und Duldsamkeit die Verwaltung der StaatSbahnen leiten, die bereits den größten Teil ihrer wegen vergehens während des Ausstande» gemaßregelten Leute wieder angt stellt habe«. Sie wird die Prüfung der Akten fortsetzen und nur diejenigen au»schließen, oiche die Gerichte wegen gewalttätiger Handlungen oder anar chistischer Umtriebe bestraft hatten. Sie wird d»e Anwendung dieses Systems auch von den Eisenbahngesellschaften fordern, deren Verträge nach gegenseitiger Vereinbarung einer Revision unterzogen werden können, um eine Verbesserung de» Verkehr« sicher zu stellen, ohne den Aktionären zu schaden. Die Regierung wird sich bemühen, die Anwendung des Arbeiter- versicherunaSgesetzeS vom 3. Juli durchzujevcn Eie wird endlich ohne Schwäche, aber auch ohne Härten die Gesetze über die Kongregationen und über die Trennung der Kirche vom Staate zur Anwendung bringen, die Laienschulen vor An- griffen schützen und daS Werk der Verweltlichung der Schulen verteidigen, nötigenfalls durch neue Gesetze. Beförderung des Staatssekretärs v. Tirpitz zum Groß admiral folgende Ausführungen hinzugefügt: Bon Großadmiral v. Tirpitz kann gesagt werden, daß er sein Leben dem Dienste geweiht hat. Schon vor vielen Jahren be wies er sein organisatorische» Genie als Leiter de» Torpedoboot- Wesen», das unter seiner Führung den hohen Stand von Tüchtig keit und vollkommener Sriegssertigkeit erlangt hat, der seitdem diesen Zweig der Marine kennzeichnet. Als im Sommer 1897 der damalige Konteradmiral Tirpitz sein Kommando al» Chef der Kreuzerdivision aufgab und die Geschäfte de» Staatssekretär« übernahm, trat er seine neue Stellung unter äußerst entmutigenden Umständen an Er stellte sich aber der Lage mit dem echten Mute deS Seemanns gegenüber, und in weniger als 6 Monaten brachte sein« gesunde Taktik ihm den Sieg in Gestalt der Annahme des ersten Flottengesetzes von 1898, das trotz seines bescheidenen Umfange- zum erstenmal klar ein praktische- Schiffsbauprogramm enthielt. Bon den späteren Zu sätzen und Vermehrungen zum ursprünglichen Gesetz brauchen wir hier nicht zu sprechen, wo wir nun die imposante Verwirk lichung dessen vor uns haben, was unlängst noch ein« phan tastische Vision zu sein schien. Wenn einmal die ganze Geschichte des Wachsens und der Ausdehnung deutscher Seegeltung zu schreiben sein wird, so wird der Historiker die Namen de» Kaiser» und de» Großadmirals v. Tirpitz zusammen nennen al» die Ramen der Männer, die die neue deutsche Flotte erdachten und schufen. Zur Errichtung eines gemeinschaftlichen Thüringische« Oberverwattungsgerichts. Weimar, 6. März. Ter weimarische Landtag genehmigte in seiner heutigen Sitzung einstimmig den Staatsvertrag wegen Errichtung eines gemein schaftlichen thüringischen Oberverwaltunas- gerichts. Hierbei wurde der Wunsch ausgesprochen, daß es gelingen möge, sämtliche thüringischen Staaten zum Beitritt zu diesem Staatsvertrag zu bewegen.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page