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Dresdner Journal : 20.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191103205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-20
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 20.03.1911
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Dresdner W Journal. Mniglieh Läehfisehcv StaatsanzeigeV. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 65. o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <- Montag, 20. März 1911. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße IS, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werttags nachmittag» — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile kl.Schrift der 6malgesp.Ankündiguna»seite25Pf., die Zeil« größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Fu Berlin Haden gestern 41 von den Sozialdemokraten veranstaltete KranenwahlrechtS.Bersam«lnn-en stattzesnnden. Aach in Österreich wurden gestern solch« Versammlungen veranstaltet. * DaS italienische Kabinett Luizatti hat dem König heute morgen seine Demission überreicht. * Die Bewegung der Winzer in Aube ruft eine «egen- bewegung in der Champagne hervor. Der türkische Sultan ist von seiner Erkrankung völlig wieder hergestellt. » Bon den Dardanellen wird gemeldet, daß der Boykott griechischer Schiffe und Waren durch die Türken wieder recht scharst Formen annehme. * Gestern nachmittag sind die Ainanzkonventionen für die neu zu erbauenden vagdadlinien in Konstantinopel unter zeichnet worden. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Der Landeopensionaverband für Gemeinvebeamte Lachsen» hat seine Satzung mit Genehmigung des Mini sterium» des Innern neuaufgestellt. Gr führt jetzt den Kamen ' Landespensionsverband sächsischer Gemeinden. Bon wesentlichen Neuerungen ist hervorzuheben: Ter Beitritt steht nunmehr unter den bisherigen Voraussetzungen auch den Schulgemeinden, Kirch gemeinden, selbständigen Gutsbezirlen und Bezirks- verbänden Sachsens frei; indessen ist der Beitritt von Schul- und Kirchgemeinden an die Voraussetzungen des 8 21 Abs. 2 des Gesetzes über Gemeindeverbände ge bunden. Die Summe der jährlich aufzubringenden Mitglieds- beiträge muß mindestens 5 5i> des Gesamtbetrags der pensionsfähigen Dienstbezüge der pensionsberechtigten Beamten betragen. Die Mitgliedsbeiträge sind in 2 Terminen, am 1. März und 1. August jeden Jahres abzuführen. Die beiin Eintritte zu leistend: Einlage ist für jede Gemeinde auf 5 der Dienstbezüge ihrer pensionsberechtigten Beamten festgesetzt und mit 3 K im ersten und 2 im zweiten Jahre der Mitgliedschaft einzuzahlen. Bis zum Ende des Jahre» 1911 wkd kein Eintritts geld erhoben. Für später eintretende Gemeinden be stehen besondere Bestimmungen. Mindestens 5 der Beiträge sind jährlich zurück- zulegen. Der Austritt aus dem Verbände unterliegt 4jähriger Kündigung, die jedoch erst nach bjähriger Mitgliedschaft ausgesprochen werden kann. Der Austritt verpflichtet zur Erstattung der empfangenen Leistungen; die von dem Austretenden während seiner Mitgliedschaft gezahlten Beträge werden nur zum Teil zurückgewährt. Die Auflösung deS Verbandes und die Bermögens- auseinandersetzung sind im einzelnen geregelt. Beiträge und Einlagen werden vom 1. Januar 1911 ab erhoben. Die frühere zeitliche Beschränkung der Satzungs genehmigung hat sich erledigt. 444110 Dresden, am 16. März 1911. JOOS Ministerium de- Innern. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat dem Gendarm Häußler II und dem Straßenkehrer Hermann Kerntsch in Dresden für das von ihnen am 19. Januar 1911 mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Aufhalten des führerlosen, durchgegangenen Pferdes einer Droschke auf der Zwingli- und Bodenbacher Straße in Dresden je eine Geldbelohnung bewilligt. K501H Dresden, am 6. März 1911. 2020 Königlich« Kreistzauptmanuschuft. Dos Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche aus Alindbach, Amt»b«zirk Sins heim, Großh. Baden, und Schwerin, Medizinalbezirk Schwerin, Großh. Mecklenburg-Schwerin, am 16. Mürz, au» Golzengut, Kreis Dramburg, Reg.-Bez. Köslin, am 15. März, sowie au» WalterSberg, Bezirk-amt Weilheim, Reg.-Bez. Oberbayern, am 16. März. - . (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bo« Königlichen Hof«. Dresden, 20. März, über die Reise Sr. Majestät der Königs auf dem Weißen Nil ist aus einem Bericht von Bord deS Schiffes „Omdurman" folgendes zu ent nehmen: Am 22. Februar früh wurde der Ort Kodak unter Führung des Gouverneurs der Provinz vom Weißen Nil besucht. Bon Kodok wurde die Rückreise angetreten, und es ging nun die Fahrt über Taufikia nach dem Bahr el Ghazal. Auf dieser Fahrt wurden die beiden österreichisch ungarischen Missionsstationen in Sul und Tonga an gelaufen und besichtigt. Die Temperatur nahm sehr zu; es wurden 30* Ü. im Schatten gelesen. Auch die Nächte brachten nur geringe Abkühlung; sie wurden auf Deck verbracht. Am 24. Februar wurde der westlichste Punkt der Reise erreicht und dann zurück den Bahr el Ghazal, den Weißen Nil zum Bahr el Zaraf gefahren. Dieser Nebenfluß de» Weißen NUS wurde gegen 30 Km durchfahren, und rurchdem der 9. Grad «Sicht, Breite erreicht war, am 1. März die Rückfahrt angetreten. Bei den Jagdgebieten ging Se. Majestät nebst Gefolge an Land: Allerhöchstderselbe erlegte unter anderem eine Giraffe und zwei Kiwkodile. Am 25. Februar abends genoß man vom Dampfer auS den seltenen Anblick einer großen Elefantenherde von etwa 150 Stück. Se. Majestät machte einen Jagdversuch, da aber viele junge Dickhäuter bei der Herde waren und infolge dessen jede Annäherung von Menschen an die Herde die alten Elefanten zum Angriffe reizte, riet der Führer von einer Jagd ab. Am 1b. Februar bei Sonnen aufgang lief der „Omdurman" eine Holzstation am rechten Nilufer an. Während das Holz durch Träger an Bord gebracht wurde, entwickelte sich am Landungsplätze ein reges Leben. Auch die Frauen deS Orte» waren herbei- geeilt und begannen nach Trommelschlag und Gesang zu tanzen. Gegen 8 Uhr war genügend Holz an Bord gebracht, und es wurde nun die Fahrt fortgesetzt. Gegen 9 Uhr 30 Min. wurde Renk erreichte Der Landungsplatz war voll von Menschen. Das Geheimnis diese» Rätsels sollte sich bald lösen, denn der Gouverneur von Kodok, Mr. O. Gullivan, in Begleitung des Inspektor» von Renk, empfing Se. Majestät den König und teilte Allerhöchstdemselben mit, daß der Sirdar vor einer Stunde den Ort verlassen und ihm befohlen hatte, Se. Majestät zu empfangen und die Eingeborenen, die in ihrem Feftschmucke erschienen waren, Sr. Majestät vorzuführe». Durch diese Liebens- Würdigkeit de» SirdarS wurde es ermöglicht, den Empfang, der ihm selbst in Renk bereitet wvrde, wiederholt zu sehen. Eine schwarze Menschenmasse von etwa tausend Köpfen war versammelt, die Männer im Krieg-schmucke mit Speer und Schild. Weiber und Kinder hielten sich abseits und sahen zu. Aus der wirren Menge, die schreiend durcheinander tobte, löste sich eine Kriegerschar und begann einen Kriegstan- aufzuführen. Es waren die Dimas, ein Reaerstamm, der im Hinterland« von Renk ansässig ist. Ihr Scheich Daehok, ein über 8 m großer Mann in rotem Kaftan eilte er geschäftig hin und her und brachte Ordnung in seine Leute. In einer Front breite von 3 bi» 12 Mann und einer Tiefe, die in dem heulen den und beweglichen Wirrwarr kaum zu bestimmen war, die aber SO bi- 30 Rann betragen mochte, wogte die geschlossene Masse in rhythmischen Schritten vorwärts. Dabei wurden die langen Lanzen nach vorn gestoßen und mit den langen Schildern Bewegungen gemacht, die da» Ausfangen feindlicher Pfeile darstellen sollten. So wie die Akteure gekommen, so verschwanden sie auch wieder und verzogen sich falt plötzlich in die umstehende Menge. Eine andere Abteilung, die au» Schiuuks be stand. trat auf. Diese führten teilweise runde Schilder und hatten einen eigenartigen Kopfputz. Dieser bestand auS einem Haarschopf, der über den Schädel von Ohr zu Ohr läuft, auf dem rasierten Kopfe stehen gelassen wird und durch Federn «ine besondere Ausschmückung erhält. Kaum hatten die Gchilluks ihren Tanz beendigt, so öffneten vier Äs sechs anwesend« Engländer eine Gasse durch die Reger und führten Se. Majestät zu den berittenen Arabern vom Stamme der Selim, die zunächst zu zweien und darauf zu etwa 40 Reitern eine Phantasie aufführten Ihre langen Lanze« schwingend, ritten sie im Galopp auf Se. Majestät zu und parierten vor Allerhöchstdemselben. Dieses wiederholte sich einige Mal. Kaum war dieses reiterliche Schauspiel zu Ende, so be- gönnen die Negerkrieger wieder mit ihren Kamps- pantomimen Ein Neger, mit einer alten Flinte be waffnet, stellte sich ihnen entgegen und markierte die Abgabe von Schüffen. Die Angreifer fielen bei jedem „Bum" auf den Rücken, trieben aber schließlich mit Speer und Schild den feindlichen Schützen zurück. Diese Schau spiele scheinen sich endlos fortsetzen zu können, denn die Neger werden nicht müde, sich zu produzieren. Nachdem Se. Majestät über eine Stunde diesem interessanten Treiben zugesehen hatte, ging Allerhöchstderselbe wieder an Bord, um die Nilfahrt fortzusetzen. Allen Europäern, die das Glück hatten, diese Morgenstunde des 15. Februar in Renk mit zu erleben, wird sie unvergeßlich bleiben. Neuester Nachricht zufolge ist Se. Majestät der König nebst Gefolge wohlbehalten in Chartum ein- getroffen und gestern abend nach Luxor weitergereist. Dresden, 20. März. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg nahm vormittags Borträge der Herren Staatsminister und des Kabinettssekretärs entgegen. Zur Frühstückstafel bei Höchstdemselben waren geladen von der Ober-Militär-Prüfungskommission General leutnant v. Thiesenhausen, Exzellenz, und Oberst Thiede; ferner der Ariegsminister, Generaloberst Frhr. v. Hausen, Exzellenz, Adjutant Major v. Dambrowski und der Kommandeur des Kadettenkorps, Oberstleutnat Graf Vitzthum v. Eckstädt. Dresden, 20. März. Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde wurde gestern früh 8 Uhr vor dem Königs. Palais am Taschenberge auS Anlaß Höchstihres Geburtstage» eine Morgenmusik vom Hornistenkorps des 2. Jägerbataillons Nr. 13 dargebracht. Mittags ^1 Uhr fand bei Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde Familientafel statt, an der Ihre Königl. Hsheiten die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses teilnahmen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. * Auf der Internationalen Hygieneausstellung Dresden 1911 wird auch die Deutsche Arbeiter versicherung mit ihren Leistungen und ihrer großen Bedeutung für die Hygiene vom Reichversicherungsamt und den Trägern der Versicherung (Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Versicherungsanstalten) in einer Sonder gruppe dargestellt, deren Vorsitz der Präsident des Reichsversicherungsamt- Hr. Wirkl. Geh. Oberregierungs- rat vvr. Kaufmann übernommen hat. In seiner Gegen wart fanden am letzten Freitag weitere Besprechungen und Besichtigung des Geländes für die SonderauSstellung statt. — Am Sonnabend wurde die Lungenheilstätte der Lande-Versicherungsanstalt Königreich Sachsen Hohwald bei Neustadt besichtigt, über deren zweckmäßige Einrich tung der Hr. Präsident sich anerkennend aussprach. * Die vorläufig festgestellten Berkehrsein nahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen im Monat Februar 1911 betragen 11953000 M. oder 627600 M. mehr als im gleichen Monat des vergangenen JahreS. Davon entfallen 3521000 M. (59600 M. mehr) auf den Personenverkehr und 8432000 M. (568000 M. mehr) auf den Güterverkehr Die Gesamteinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen vom 1. Januar bis 28. Februar d. I. betragen nach vorläufiger Fest stellung 24 301600 M. oder 1378 700 M. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahre-. Hierzu trugen bei: der Personenverkehr 7 558 600 M. (283 700 M. mehr) und der Güterverkehr 16 743 000 M. (1 095 000 M. mehr). Die Mehreinnahmen im Güter- wie auch im Personen verkehre sind durch Verkehrsznwachs entstanden. Zeitungsschau. In ihren dieswöchentlichen „Rückblicken" yimmt die „Nordd. Allg. Ztg." (in ihrer Nr 67) u. a. auch Stellung zu der vorgestrigen Reichstagssitzung, in der bei Gelegenheit der Beratung det Etats des Reich-amt- des Innern auch über sozialpolitische Fragen gesprochen wurde. Da» Blatt schreibt hierzu da- Folgende: Zu den an»giebigsten Debatten während der Beratung de» Reich»hau»halt» trägt regelmäßig der Etat de» Reich»amt» de» Innern bei, und so fielen denn im Reich»tage auch diesmal per- i.vied. ulich wieder la« uge Neine Bemerkungen über die an scheinende Schwierigkeit, das Sehalt de» Staatssekrelär- budget mäßig zu bewilligen. Srldstpernändlnh.geht hier die große Erörte rung üder den Stand und die Fortschritte auf dem Seviete unserer Sozialpolitik erst voraus. Staatssekretär vr. Delbrück nahm von dem parlamentarischen Novum Akt, daß ein sozialdemokratischer «bgeord-
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