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Dresdner Journal : 21.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191106217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-21
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 21.06.1911
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Journal Dresdner 1911 Nr. 141 TLoniglieh SAchstsch-v Sttttttsctnzetgev. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- «nd Mittelbehörden. L» Beauftragt mtt der verantwortlichen Leitung, Hoftat Doenges in Dre-den. < Mittwoch, 21. Juni Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, «roße Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittag-. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. A n k ü n d i g u N g e n: Die Zeile N. Schrift der 6 mal gesp. Ankündiguna-seite 25 Pf., die Zelle gröberer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktion-strich (Eingesandt) 75 Pf. Prei-ermäßigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Bei der Regatta auf der Uuterelde ging die Jacht „Meteor" mit Sr. Majestät dem Kaiser an Bord aK erste durch» Ziel. * DaS preußische HerrenhanS hat den Gesetzentwurf be treffend die Feuerbestattung angenommen. * Der Schweizer Rationalrat hat de« deutfch-fchwelzerifchen Riederlaffungsvertrag angenommen. Die konstituierende Berfammlung zu Lissabon hat eine Sonderkommission von sieben Mitgliedern ernannt, um ein BerfassungSgesetz auSzuarbeiten. In einem Straßenbahnwagen in Mailand explodierte ein von einem unbekannten Apotheker niedergelegtes Paket. Sechs Personen wurden schwer verletzt. Der Ausschuß für KriedenSbestrebmigen und internatio nale Beziehungen deS Deutsch-Amerikanischen RationalbnndS veröffentlicht angesichts deS SchiedSgerichtSvertragSentwvrfS einen Aufruf an das dentfche Bol», worin er für den Ab schluß eines solchen Vertrags zwischen den Bereinigten Staaten »on Amerika «nd de« Deutschen Reich eintritt. I« Japan hat ein Orkan große Verheerungen ver ursacht. Im Hafen von Tokio sind 15 Personen ertrunken. Amtlicher Teil. Se. Majestät de, König haben «llergnädi^t geruht, dem Schulhausmann Tröge, in AuerbaG i. P anläßlich seines Übertritts in den Ruhestand bä- Ehrenkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- nehmigen geruht, daß der Over-Postsekretär Rechnungsrat Poßner in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen, verliehenen Roten Adler- Orden 4. Klasse anlege. - . Bei der Königliche« vrandversichenmOSkammer und der Anstalt für staatliche Schlachtviehvoosecheruug ist vom 1. Juli dieses Jahres ab die Dienstzeit 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags, Kassenverkehr von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags. Dresden-N., am 19. Juni 1911. -sss Königliche Brandverfichernngskammer. Auf Antrag der Direktion der Königlichen Forst einrichtungsanstalt zu Dresden als Aufsichtsbehörde und im Einverständnis mit dem Königlichen Finanz ministerium wird in Abänderung der Bekanntmachung der Königlichen Kreishauptmannschaft Chemnitz vom 31. Dezember 1910 — Dresdner Journal 2. Beilage zu Nr. 1 — der durchschnittliche Jahresarbeitsverdirnft der ständigen Waldarbeiter in den Staatsforstrevieren Jöhstadt, Oberwiesenthal und Unterwiesenthal (AmtS- hauptmannschaft Annaberg) festgesetzt wie folgt: Jöhstadt SOO M. Oberwiesenthal 800 - Unterwiesenthal 800 - Ehenmitz, am 16. Juni 1S11. i,7Siv Königliche KreiStznuptnsannschaft. «srs Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. I« Geschäftsbereiche der Geueratdirektion der »änigl. Sammln«-«* für Knust «ud Wissenschaft, verstorben: Auf seher Heinrich Kürth beim Historischen Museum nebst Gewehr galerie. I« Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Knltu» „d öffentliche« Unterricht». Zn besetzen: 1. die ». ständige Lehrerstelle an der »stufigen Kirchschule zu Olbersdorf. Der Ctelleninhaber hat bis auf weitere- da- Organistenamt zu übernehmen. Einkommen außer freier Wohnung oder »50 M. AohnungSgeld 1500 M., vom »S. Lebensjahre ab aller S Jahre Zulagen von je »00 M. bi» zum Höchstgehalt von »200 M. vom 50. Lebensjahre ab; »«» M. vom Kirchendienst, 1SV M. für »stündigen Fortbildung-schulunterricht und event. 80 M. der Frau de» Lehrers für »stündigen NadelarbeitSunterricht; — ». die ständige Lehrerstelle an der »»lässigen Schule zu Lichtenberg bei Reichenau. Einkommen außer Amtswohnung und Garten- geuüß und den gesetzlichen GehaltSbezü-fn «,7S w. vom Kirchen dienst, 100 M. für Besorgung der Berwaltungsgeschäste, 150 M. für den Fortbildungsschulunterricht und 37,so M. für Sommer turnen; — ». die ständige Lehrerstelle an der Sklassigen katho lischen Schule zu RuSdor) bei Ostritz. Einkommen außer Amts wohnung mit Gartengenuß 1500 M. Gehalt, 100 M. für Be sorgung der BerwaltungSgeschäfte, 150 M. für den Fortbildungs schulunterricht und »7,50 M. für Sommerturnen. Zu 1, 2, »: Kollatur:. dre oberste Schulbehörde. Bewerbungen mit allen er forderlichen Beilagen (Amtszeugnisse bis in die neueste Zeit und bei 1 und 2 auch Musikzeugnis) sind bis zum 8. Juli beim Königl. Bezirksschulinspektor in Zittau einzureichen. Nichtamtlicher Teil. Bon» Königlichen Hof«. Dresden, 21. Juni. Se. Majestät der König wohnte heute früh der Besichtigung des 2. Bataillons 10. In fanterieregiments Nr. 134 auf dem Truppenübungsplätze Königsbrück bei und empfing mittags im Residenzschlosse die Hofdepartementschefs zum Rapport. Deutsches Reich. Kriserlicher Hof. Brunsbüttelkoog, 2O.Juni. Die Jacht „Meteor", mit Sr. Majestät dem Kaiser an Bord, ist kurz nach 3 Uhr als erste durchs Ziel gegangen. (Siehe auch unter Sport.) BrunSbüttet, 20. Juni Se. Majestät der Kaiser hsgab sich gvg«< 8 Uhr avend» an Vo» dos Hamburg- Amerjka-Dainpfer „Amerika", wo er von den Bürger meistern Predöhl und Vr. Burchard empfangen wurde. Zunächst wurde die Preisverteiluug vorgenommen, wobei der Kaiser für den „Meteor" als Staatspreis von Hamburg einen schönen goldenen Tafelaufsatz erhielt. Im Laufe des Festmahls hielt Bürgermeister Vr. Burchard eine Rede, in der er Hamburgs Dankbarkeit für die freundlichen Beziehungen zum Ausdruck brachte, die der Kaiser zu Hamburg pflege. Der Kaiser antwortete mit einem längeren Trinkspruche. Er führte etwa aus: Er sei tief bewegt von dein Danke Hamburgs. Zu der Ent- wicklung, die unser Vaterland genommen habe, sei der Hammer Gottes notwendig gewesen, um den Stahlblock deutscher Kraft zu schmieden. Er freue sich aber auch der Bestätigung, daß auch er Hamburg und der deutschen Schiffahrt mit der Aufrechterhaltung deS Friedens habe von Nutzen sein können. Was die Hansa gewollt, habe erst durchgesetzt werden können, nachdem des neuen Reiches Schutzwehr hinter Handel und Seefahrt stehe und vor allem eine gut respektierte deutsche Kriegsflotte. Er danke den Herren allen, besonders auch den Leitern der Hamburg-Amerika- Linie für die Tatkraft, mit der sie da- Vaterland zu der Stellung gebracht hätten, welche wir jetzt der Welt gegenüber einnähmen. Unter dem Frieden erblühe Handel, Seefahrt und Sport. Er, die Kaiserin und seine Kinder besuchten gern die Hamburger Rennen. Wenn er in Hannover die Ulanen besichtigt hätte und durch die schöne Heide nach Hamburg führe, dann begännen für ihn die Feiertage. Der Kaiser erwähnte da- farbenprächtige Bild der Hamburger Damen auf den Horner Tribünen und Verla» sodann zwei ihm soeben aus London zugegangene Depeschen, die den Sieg de» deutschen Sport» in England meldeten. Da er an nehme, daß alle sich für Sport interessierten, hoffe er, ihnen damit eine Freude zu machen. Wer Regeln im Gefechte nicht beachte, werde bestraft. (Große Heiterkeit! Bezieht sich darauf, daß Meteor heute einen schlechten Start hatte.) Aber, sagte der Kaiser, wir haben unS gerächt. (Erneute Heiterkeit.) Er freu« sich, dich <r den Hamburger Staat-preiS wieder einmal nach Jahren au» den Händen des Bürgermeister» habe entgegen- nehmen können. Er könne nicht schließen, ohne Ballin in seinem und der Herren Namen zu danken für seine nie fehlende Gast freundschaft und für seine glänzende Arbeit im Interesse unsere» vaterlande». i Der Kaiser schloß mit einem dreifachen Hurra auf Hamburg, seine Schiffahrt und seine Bürger (Die beiden Telegramme, die der Kaiser verlas, lauteten: c. 1. Leutnant Frhr. v. LerSner (1. Gardedragoner) hat in Kon kurrenz koupierter Chargenpferde gegen »0 Mitbewerber soeben ersten Preis gewonnen. ». Leutnant Graf Schae»berg (Ulanen- regimcnt 5), Hot in internationaler Springkoykurrenz acht schwere Hindernisse fehlerlos gesprungen und einen ersten Preis erhalten. 180 Teilnehmer.) Prentzyche» -eerenhchn». Berkin, 20. Juni. , Dfls Herrenhaus hat den Gesetzentwurf betreffend die . F-ft e rb e sta t t u n g im wesentlichen in der Fassung des Abgeordnetenhauses in namentlicher Abstimmung mit SO gegen 84 Stimmen angenommen. Die deutsche und die ausländische «rbeiter- versicherungsgesetzgebung. Zu diesem Gegenstand bringen die „Berliner Poli tischen Nachrichten" folgende Ausführungen: „Es kennzeichnet so recht den Mangel an nationalem Selbst gefühl und den Glauben an eine schlechthin vorhandene überlegene Leistungsfähigkeit deS Auslandes, wie die englische Arbeiter versicherung, kaum daß sie im Entwurf vorgelegt ist und ohne daß sie auch nur das allererste, parlamentarische Stadium durch laufen hätte, in der linksliberalen und sozialdemokratischen Presse Deutschlands eitel Lob und Bewunderung findet. Dabei wäre doch angesichts der tatsächlichen Erfahrungen, die auf diesem Ge biete vorliegen, wahrhaftig etwas mehr Vorsicht und Zurückhaltung am Platze. Das junge Deutsche Reich hat mit einer vollkommen einzigen und unvergleichlichen Tatkraft innerhalb weniger Jahre die drei großen Arbeiterversicherungsgesetze geschaffen, die mit einem Schlage in der Sozialgesetzgebung Deutschland an die Spitze der Kulturstaateu gestellt und auf den Gebieten der Für sorge bei Krankheit, Unfällen, Invalidität und Alter die derrtsche Arbeiterbevölkerung vor den Arbeitern aller anderen Rationen unendlich weit bevorzugt hat. In dem republikanischen Frank reich dagegen, das bereits seit Jahrhunderten ein nationaler Einheitsstaat ist, das an Reichtum und Nationalvermögen dem Deutschen Reiche noch immer weit überlegen ist und das kraft seiner geschichtlichen und politischen Entwicklung über eine über legene gesetzgeberische und administrative Erfahrung verfügen sollte, in dem republikanischen Frankreich hat gelegentlich einerBesprechung der Interpellation in der Deputiertenkammer der frühere Arbeits minister Viviani, der seinerzeit den Gesetzentwurf über die staat liche Arbeiter-AlterS- und Jnvalidilätsversicherung eingebracht hat, am s. Juni geäußert: Seit MS seien 68 EMwprfe, die diese Bnüchcrung zum G«-eustank« haken, vor das Parlament gebracht worden; in Deutschland bastehe da-Gesetz schon seit 24 Jahre It pnd habr f«en»re'che Wirftm^« gehabt. Hr.SivüM hätte Loch kmzufügen können, daß Frankreich nahezu 40 Jahre, das junge Deutsche Reich aber noch nicht fünf Jahre gebraucht hät, um ein Gesetz über Alter-- und Invalidität-Versicherung zustande zu bringen. Auch die helvetische Republik geht feit einer geraumen Reihe von Jahren mit staatlicher Bersicherungsgesetzgebung schwanger. Aber erst jetzt ist im schweizerischen Rationalrat ein Kranken- nnd Unfallversicherungsgesetz genehmigt worden. Diese Beispiele, die zwei republikanische Staaten mit chren Bestrebungen auf dem Gebiete der staatlichen Arbeiterversicherung gege'.>en haben, können doch eigentlich diejenige», die in der Wertschätzung der parlamentarischen Regierungsform so weit gehen wie der radikale Linksliberalismus und die Sozialdemokratie, kaum zu der Behauptung berechtigen, daß in England gleich bei dem ersten Anlaufe etwa- Großes und Fertige» zustande kommen werde. Wenn das aber doch geschehen sollte, so würde damit zunächst wieder einmal bewiesen sein, daß die parlamentarische Regierung in England doch von ganz anderer Art ist als in Frankreich, weil hinter ihr und über ihr der monarchische Gedanke steht, der weit mehr, al- die Anhänger der parlamentarischen Regierungssorm in Deutschland wahrhaben wollen, in der Gesetzgebung und Ver waltung, im öffentlichen Leben überhaupt praktisch und tatsächlich zur Geltung gelangt. Bor allen Dingen befindet sich aber die englische Regierung insofern in einer un Vergleich zu den deutschen Verhältnissen vorteilhafteren Lage, als sie in der englischen Arbeiterschaft nicht mit jenem revolutionären Haß und jenem abfolut intransigenten Widerstande gegen den Gegenwartsstaat zu rechnen hat, den die deutsche Sozialdemokratie von jedem ihrer Anhänger mit äußerster Strenge fordert. Die deutsche Sozialdemokratie hat mit ihrer phantastischen Idee einer internationalen Gemeinschaft des Prole tariats, hat mtt ihrer absichtlichen, wider bessere Vernunft auf allen Gebieten der Gesetzgebung und Verwaltung angewandten Verständnislosigkeit für die historischen Bedürfnisse und die gegen wärtigen Leistungen de- nationalen Staates ihresgleichen in der Welt nicht. Sie hat das Vertrauen, das ihr mtt der Schaffung der deutschen Arbetterversicherung entgegengebracht wurde, nicht nur nicht erwidert, sie hat es vielmehr benutzt, um ihre Organisation zu befestigen und die Stoßkraft, mit der sie den Gcgenwartsüaat über den Haufen rennen will, zu verstärken. Somit bestehen in Deutschland auch unter diesem Gesichtspunkt ganz andere Ver hältnisse als in England, und dieser Tatbestand sollte bei einem Vergleich zwischen gesetzgeberischen Maßnahmen zweck» sozial politischer Fürsorge, die in den verschiedenen Ländern ergriffe» werden, unter keinen Umständen unberücksichtigt bleiben dürfen. Werden diese tiefgehenden Unterschiede nicht berücksichtigt, wird verschwiegen, daß in keinem Staate der Erde die Sozialdemo kratie in solchem Maße die Todfeindin de» Bürgertum» und de» nationalen Staate» ist wie in Deutschland, so verraten Urteile, wie die eingangs erwähnten, von vornherein ihre tendenziöse und agitatorische Natur, haben somit nicht den geringsten Wert.- Betämpfung »e» BeftechungSunwesen». Der Verein gegen das Bestechungsunwesen, der vor kurzem unter starker Beteiligung maßgebender Kreise aus Industrie und Handel in Berlin inS Leben gerufen wurde, beginnt nunmehr mit dem weiteren Aus bau seiner Organisation Zum Vorsitzenden des Vereins wurde der Geh. Kommerzienrat vr. v. Brunck, der Vorsitzende de- AufsichtSrats der badischen Anitin- und Sodasabrik in Ludwigshafen gewühlt, zum General sekretär der langjährige Assistent beim Deutschen HandelS- tag vr. Pohle. Die Geschäftsstelle deS Verein» wurde
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