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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189406089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-08
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1894
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der «u-fü «Ivo» ttmde «vH — Am letzten Mai faßte der nordamerikanische Senat in «mf «ve- »itta Dit der enthi Mo Leh schr aus den lung den an I Beri and« Beri den «in re« gegen wird Jeder, der zu einem Spionagezweck topograph ische Aufnahmen oder Operationen vornimmt, Verkehrs wege oder Korrespondenzmittel erkundet und die Vertheidig- ung des Landes oder die äußere Sicherheit des Staates betreffende Auskunft sammelt, mit lebenslänglicher Zwangs- arbeit bestraft." Dasselbe Frankreich, welches solche Ge- setze giebt, hallte von einem Schrei der Entrüstung wider und sprach von Vergewaltigung, als die vor.Kurzem de« Spionage hinsichtlich der deutschm Küstenvertheidigung über führten beLen französischen Marine-Offiziere vom Reichs gericht zu einer glimpflichen Festungshaft verurtheilt wur den, während deutsche Offiziere unter den gleichen Verhält nissen in Frankreich die Todesstrafe zu gewärtigen hätten Rußland. Petersburg, 6. Juni. Aus Anlaß der Ernenn ung Iswolskis zum Ministerpräsidenten beim päpstlichen Stuhl bemerk das „Journal de St. Petersbourg " : „Die Bedeutung der Wiederherstellung unserer offiziellen Bezieh- Wgen zu dem heiligen Stuhl wird niemanden, entgehen. Sie ist gleichzeitig ein Zeichen der normalen und regelmäß igen Ordnung der Dinge, sowie ein Pfand, des Friedens und des guten Einvernehmens für die Zukunft. Bulgarien. Sofia, 6. Juni. Die „Swoboda", das Blatt strten gr ad«", , anA um Mchiff« >BGm« und „WkstWStbW" dieselbe « und 1 «schädigten sie er- Heblich. Die Schiffe haben keinen Schaden erlitten. Da man das Publikum rechtzeitig gewarnt hatte, wurde niemand verletzt. Durch eine Nothbrücke ist der Berkehr wieder genommen worden. Amerika. die liberale Partei gegen diemeue Regierung in Opposition treten - werde. Das Programm der liberalen > Partei, deren Organ die „Swoboda" ist, bleibe unverändert und werde nach wie vor in der Erhaltung der Unabhäng igkeit Bulgariens, des Thrones und der Dynastie, sowie der durch die Verfassung gewährleisteten Recht« des Volkes bestehen. Die „Swoboda" wirst einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf die acht Jahre, während welcher Stambulow an der Spitze der Regierung gestanden, der Mann, dem Bulgarien danke, was es heute sei. Die liberale Partei könne nicht daran denken» ihr eigenes Werk zerstören zu wollen; sie werde vielmehr mit der gleichen Hingebung wie früher für die Unabhängigkeit des Landes uno die Er haltung von Thron und Dynastie arbeiten. Der Bestand Bulgariens werde für die kb«ale Partei den Gegenstand der Hauptsorg« bilden, ob sie nun die Macht in Händen habe oder nicht. C g«n I Mari rollen Da-»l< Regime Gelege präsew Rollen A welche führup gespirl viel P ist die den al Einwo stehent vorzuf sandts Er li strigt Platz: ander« 5 M« galten und k Baup dem « Golds der h M ( ?jähr imigef ,, Schw zählet heil o Erste« Klein hat « glatt die 4 und! der§ rühm dige den s Klein Brust Wysti der I diesei mäße Ehtna. — Es kennzeichnet das patriarchalische Regiment im Reiche der Mitte, wenn dem „Stanback»" aus Shanghai gemädet wird, daß bei dem Ausbruch eines Ausstandes der Maurer, wegen angeblich ungenügender Löhnung, ein kaiser liches Dekret erlassen wurde, nach welchem die Ruhestörer mit Verbannung und die Rädelsführer mit dem Tode bedroht werden. Die Arbeit ist darauf sofort wieder auf- letzte. Hierauf wollten die Begleiter Hilliger ergreifen, doch drohte dieser, Jede« niederzuschießen, der sich «hm in den Weg stelle. MS der Rasende des seines Weges kom menden Nachtschutzmannes Hübner ansichtig wurde, gab der Verbrecher auch auf diesen einen Schuß m den Oberschen kel ab, so daß eine Verfolgung, da Hübner zusammen brach, auch von dieser Seite ausgeschlossen erschien. Nun eilte Hilliger nach der in dem Hause Krakauerstraße 46 gelegenen Wohnung seiner Eltern, wechselte mit diesen einige Worte, stürzte auf die Straße und schoß sich in den Kopf, so daß er zusammenbrach. Um 10 Uhr Vormittags starb der Mörder, ohne wieder zur Besinnung gekommen hergestellt worden. Wilhelmshaven, S. Juni. Kapitän zu See Balett«, Kommandant de- Panzerschiffes „Kurfürst Fried- «ich Wilhelm", ist an Bord desselben infolge Herzschlages gestorben. — Der „Nat.-Ztg." wird auS FriedrichSrnh gemeldet : Aeber die Reistplän« des Fügten Bismarck ist bis jetzt nichts Bestimmtes festgesetzt. Ein Bad soll in diesem Jahre sicht besucht werden. Der Fürst wird für einige Zeit noch Bmzin gehe« und dann hierher zurückkehren. Di« R«is« soll «st A der zweiten Hälfte des Juni erfolgen. Wahr scheinlich wird der Fürst dieses Mal nicht über Berlin, sondern über Neubrandenburg-Stettin fahren. Der Fürst leidet M einiger Zeit wieder an GesichtSneuralgie. Ein für gestern angrsetzteS Frühstück mit einigen Nachbarn wurde abgesagt und bis Ende dieser Woche verschoben. Trotzdem unternahm aber der Fürst Nachmittags nach langer Zeit wieder einen Spazierritt auf dem ihm kürzlich geschenkten Pferde „Rosa". Der Fürst ritt, nur von einem Mittnecht begleitet, in der Richtung nach Aumühle. Stuttgart, 6. Juni. Kurz nach 11 Uhr wurde der Landtag nn Auftrag des Königs durch Ministerpräsi dent v. Mittnacht geschloffen. Die vvn Mittnacht ver lesene Rede betont, daß die Thätigkeit dieses Landtags «ach verschiedenen Setten erfolgreich war ; sie zählt die «r Verabschiedung gelangten Gesetze auf, äußert lebhaftes Bedauern, daß es nicht möglich war, über die Berfaffungs- reform eine Verständigung zu erzielen, weit die Anschau ungen über dk« Verfassungsfrage noch zu sehr auseinän dergehen. Bezüglich der Schulnovelle, welche nicht mehr zur Verabschiedung Mangen konnte, kündigt die Thron rede ein Wiedereindringen im nächsten Landtag an. Die Neuwahlen zum Landtag sind für Ende Januar 1895 zu «warten. Oesterreich. Pest, 5. Juni. Die heutige^Audienz Wekerles «gab, daß gegen dessen Wiederderufung zur Cabiuetsbildung keinerlei sachliche Schwierigkeiten bestehen, dagegen tauchte SchwietiMt^ persönlich« Natur auf; gegen den Ju- stizministn Szilagyi machen sich starke Einflüsse geltend. Seine Fortläsfung auS dem künftigen Cabinet wirkt ver stimmend auf die liberale Partei. Wekerle wird morgen Bormittag wieder, vom Kais« empfangen. Sicher ist, daß der CultuSminister Csaky und der Minister am kaiserlichen Hoflag« Graf Tisza dem künftigen Cabinet nicht ange- Oren wrrden. , P e st, 6. Juni. Die Berufung Wekerles zur Bild- ung estitS neuen CabinetS ist nunmehr zweifellos. Mehrere der bisherigen Minister werden neuen Männern weichen, doch siM diese Personenfragen noch in der Schwebe. Di« GeÄchte üb« einzelne Ressortminister des künftigen Cabi netS sind mit Vorsicht aufzunehmen; möglicherweise werd« diese Personalfragen heute oder morgen geschlichtet. Prag, 6. Juni. D« Stadtrath sandte eure heraus fordernde Note an die Polizeidirektion, worin der« Befug- «iß, die Anbringung czechischer Straßetrtaseln an die Häuser gegen den Willen d« deutschen Besitzer zu verbieten, iy Abrede gepellt wird. Der Stadtrath arbeitet darauf hin, ine Staatsbehörde zur Auflösung des Gemtinderaths zu zwingen. Pola, 6. Juni. Die englische Schiffsdivision unter dem Kommando des Admirals Seymour ist heute früh nach :Zara , gbgedampft. Am Montag fand zu Ehren der eng- «lischeü Offiziere n« Mafinekastno ein Diner statt,- welchem Erzherzog Karl Stefan beiwohnt«. Grstem Abend gab Admiral Sevmo.ur zu Ehr« der österreichisch-ungarischen AdmikE uttd Schiffskommandanten «in Dmet! Gleichzeitig fand zu Ehren der englischen Offiziere im Marinekasino eine glänzende Gesellschaft statt. Dresden, 5. Juni. Der Boycott der Sozial demokraten gegen die Waldschlößchenbrauerei hat den ge wünschten Erfolg nicht gehabt. Ein groß« Theil des Mittelstandes», d« früh« sein Bier trank, ohne nach dem Ursprünge desselben zu forschen, verlangt jetzt sei« Wald- schlößchenbi«, und sie Waldschlößchenterrasse mit ihren prächtigen Veranden und Anlagen ist noch nie so besetzt gewesen wie jetzt. — Von einer verwandtschaftlichen Seltenheit wird aus Altenhai« bei Chemnitz berichtet. Dtt Bat« eines dortige« GastwirtHS ist, bei noch vorhandener körperlich« Rüstigkeit gegenwärtig 92 Jahre alt und besitzt einen Ur» Urenkel, der sich fünf lebender Großväter rühmen darf. Demselben leben nämlich noch von väterlicher Seite: Großvater, Urgroßvater und Ur - Urgroßvater, und von mütterlich« Seite: Großvater und Urgroßvater. Der letzte Sproß der Familie ist also zweimal Enk«l, zweimal Urenkel und einmal Ur-Urenkel. — Nachdem erst vor we- oll nu« wag«, die Regierung um Einleitung «in« Ber- olgung g«g« mich zu «such«« und mich vor di« Gr- chworeu« zu stell«, wo ich den Wahrheitsbeweis au treten ' D« „Uaaro" «märt heute, -n-estcht» der Auf- regmig, die seine Mittheiluugm hervorgerufen, verzichte er >" darauf, wette« Antworten auf sein« Umfrag« üb« dl« Ab- rüstung zu vervffentlich«. Di« g«mäßigt«a Blätter find darin einig, daß Grousset- Auftreten die Rache d« Kom- mune an Galliffet sei, der von den Maitag« des Jahres 1871 her bet den Kommunarden in besonder- schlechtem Andenken stehe. Paris, S. Juni. General Gallifet sandte heule seine Zeugen dem Abgeordneten Pascal Grousset wegen des Briefes, den Letzt«« heute Morg« veröffentlicht hat und worin Gallifet gröblich beleidigt wird. Der Krieg-- Minister General Merci« u«t«sagte jedoch d« Zweikampf, so daß Gallifet die Herausforderung zurücknahm. — Ende Juni findet vor dem pariser Zuchtpolizeihof ein groß« Anarchistenprozeß statt, worin die Anarchisten Sebastian Faure, Jean Grave, Bastard, Matha und Paul RelluS (Letzterer ist flüchtig) unter d« Anklage «scheinen, eine geheime Berbrecherbande gebildet zu haben. Ein zweit« Anarchistenprozeß wird sich milde« Anarchisten Gauche, Beaulieu, Felix und Feneon beschäftig«. Parrs, 5. Juni. — Neues Spionage-Gesetz. — Einen neuen Beweis für di« Spionenfurcht d« Franzosen liefert d« Umstand, daß der Kammer dn Deputirt« der Entwurf eines Gesetzes vorgelegt wurde, welches das Ge- setz üb« die Spionage vom 18. April 1886 ersetzen und dabei — wie es in der Begründung der Vorlage heißt — eine genauere Präzisirung der Reale und Ausfüllung man- cher Lücken bieten, vor Allem aber durch Verschärfung d« Strafen die d« Regierung gegen die Spionage in die Hände gelegt« Waffen verstärk« soll. Die Erfahrung habt nämlich gelehrt, daß die bisher angedrohten Strafen mit dn Schwere gewisser Spionage-Berbrechm, die die Sicherheit oder sogar die Existenz Frankreichs gefährden, in gar keinem Verhältnisse stehen. Wenn man dem gegen- überhält, daß Frankeich schon mit seinem bisherigen Spionagetzesetz die gesetzlichen Maßnahmen, welche die üb rigen Staaten Europas zum Schutze gegen Spionage für anwendbar oder uothwenoig hielten, wett überflügelte, wird der Charakter des neuen Gesetzes hinreichend gekennzeichnet. Es genügt deshalb wohl, zunächst aus den Artikel 2 des neuen Gesetzentwurfs besondns hinzr weisen, welcher be stimmt: „Jeder der entweder mit Hilfe einer Verkleidung, oder indem er sich einen falschen Namen oder einen falschen Stand beilegt oder indem er sein« Stand, seinen Beruf, seine Nattonalität verleugnet, in eine Festung, ein« Kriegs- Has«, ein verschanztes Lager, « irgend ein Vertheidigungs- werk, in ein dem: Staate gehöriges Schiff oder in ein mi- litärisches oder Flotten-Etablissement eindringt, und dort zu einem Spionagezweck die Vertheidigung des Landes oder die äußere Sicherheit des Staates betreffende Aufschlüsse entwendet oder sammelt, wird mit dem Tode bestraft. Da- nig« Tagen versucht worden war, die Scheune des: Guts besitzers Emil Herrmann in Buchholz in Brand zu stecken, ist am Dienstag Abend in der zehnten Stunde das erst vor, wenigen Jahren neuerbaute Wohnhaus des genannten Besitzers durch Feuer zerstört worden. Ber- muthlich liegt; auch diesem Falle Brandstiftung vor. — Am Sonntag geg« Abend legte in Treue« ein junger Mann, welcher mit einigen in einer sogenannten Schieß bude beschäftigten Mädchen scherzte, auf «in solches das eben gespannte Gewehr an und drückte ab. Das Bleige- schoß drang dem Mädchen.dicht unter dem rechten Auge in den Kopf ; da jedoch >Htzse Gewehre keine starke Durch schlagskraft besitz«, so war die.Verletzung glücklicherweise keine gefährliche. — Auf der Pfaffengrüu-Hrrlasgrüu« Straße wurde ein Kutscher mit zertrümmertem Schädel tobt neben seinem Fuhrwerk aufgefunden. Der Verunglückte ist Sttuubulow's, v«üff«ttich^,sjM Erklärung, >nl^^welcher^jedmfallsrwährmd d« ,.Fahrt emgeschlafen, von seinem Sitze heruntergestürzt und so unglücklich vor die Räder seines steinbeladenen Fuhrwerks zu liege« gekommen, daß ihm «ins derselben üb« den Kopf ging, wodurch sein sofortiger Tod herbeiaeführt worden sein dürste. An dem Wagen stand als Namen: F. Donnerhak, Greiz. — Bor etwa vierzehn Tagen wurde in Markranstädt gegen den bei seinen Eltern wohnenden zwanzigjährigen Kürschner Hilliger von dem Schutzmann Kretzschmer Anzeige wegen Widerstandes geg« die Staatsgewalt.«stattet. Die ser Umstand ist all« Wahrscheinlichkeit nach Veranlassung gewesen, daß in Hillig« d« Plan reifte, sich an Kretzschmer zu räch«, und am Morgen des 5. Juni wurde der Rache plan in schrecklich« Weise zur Ausführung gebracht. Hilliger, der die Nacht durch mit einigen Freunden gezecht hatte und sich mit diesen auf dem Heimweg« befand, riß, auf dem Marktplatze angekomm«, gegen '/.3 Uhr früh plötzlich die Thür zur Polizeiwache auf und gab auf den dort weilen den Schutzmann Kretzschmer ein« Schuß auS einem Re volver ab, d« d« Beamten schwer am Obttschenkel ver- Die Bereinigte« Staaten sollt« fick nicht einmischen, wäh rend di« Einmischung ander« Regierungen in die inner« Angelegenheiten Hawaii» al» eine Handlung der Unfreund lichkeit geg« die Bereinigten Staat« angesehen werd« würde. Mittlerweile hat di« provisorische Regierung von Hawaii eine Verfassung der „Republik Hawaii" auSgear- bmet. Au d« Spitze derselben soll ein Präsident und ein au- 5 Persou« bestehendes Ministerium stehen. Der Se nat besteht au- 1b Senatoren, von den« ein Drittel all» zwei Jahre ausscheidet. Wählbar zum Senator ist, w« Eig«thum ttu Werthe von 5000 Dollars und ein Ein- tommen von 1L0L Dollars jährlich hat. Auch da- Unter haus soll aus 15 Mitgliedern besteh«, die auf zwei Jahre gewählt werden. Wählbar ist, wer ein Jahr in Hawaii gelebt hat und englisch od« hawaiisch lesen und schreib« kann. Die Legislatur kitt alle zwei Jahre zusammen und die Sitzungen dürfen nicht läng« als 90 Tag« dauern. Herr Dole wird wahrscheinlich für zwei Jahre Präsident bleiben und erst sein Nachfolger soll vom „Volke", d. h. von d« Fremd« gewählt wrrden. Um die Eingeborenen kümmert sich Niemand. Afrika. Am 29. Mai wurde in Buluwayo die Untersuchung gegen die Soldaten der Betschuanalandpolizei, Daniels und Wilson, die beschuldigt waren, die Friedensbotschaft Loben- gulas unterdrückt uno sein Geldgeschenk von 1000 Pfund Sterling unlerschlagen zu haben, beendigt. Ms Zeugen traten in dem Prozeß die Abgesandten LobengulaS auf. Sie erklärten, Lobengula habe Frieden mit den Briten schließen wollen. Daniels und Wilson wurden zu 14 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Die beiden Angeklagten ge- hörten zu der. Truppe drs Majors Forbes, die seiner Zett geg« Lobengula kämpfte. Sie befanden sich beide auf Vorposten, ocks die Abgesandten LobengulaS erschienen und unter Ueb«rr«ichung eines Geldgeschenkes von 1000 Pfund Sterlivg (20000 Mk.) erklärten, Frirdensverhand- lungm anknkpf« zu wollen. Die Angellagt« nahm« das Geld und schickt« di« Abgesandten wieder heim, mach- ten ab« Major ForbeS von dem Angebote kein« Meldung so daß dies« den Krieg fortsetzte, in dessen" Verlaufe be kanntlich «ine englische Abtheilung unter ' Major Wilson niedergemetzelt wurde, nachdem ihre letzten -Pattonen ver schossen waren. Brüssel, 6. Juni. Nach mehrmonatlicher Berath- «ng hatdieKammer heute die Wahlgesetz vorlage im ganzen mit 70 gegen 44 Stimmen angenommen. Damit ist das Werk der Verfassungsrevision beendet. Frankreich. ü — Aus Paris, 5. Juni wird berichtet: Es ist schwer, durch eine Beschreibung von dn Aufregung der Kammer während der Rede Pascal Groussets einen Be- griff zu geben. Die äußerste Linke ermuchigte und hielt den Redner durch Händeklatschen und Zurufe, während all« übrig« Parteien sich wüthend geberdet«. Bond« Rede, die man jetzt in dm Blättern liest, konnte man in der Sitzung nichts hören, da die Stimme Groussets sich ftn Klapp« d« Pultdeckel, im Stampf« d« Füße und im Zorngebrüll d« beinahe ihr« Sinne nicht mächtigen Abae- ordneten unterging. Man sah nur, wie Pascal Grousset abwechselnd bleich und vurpurroth wurde, wie « den Münd weit aufriß, mit den Armen gewaltige Lusthiebe schlug und ihm di« Halsadern vor Anstrengung schwollen. General MncierS Lobrede auf Galliffet beruhigte di« Ge- müther einigermaß«. Sie Mein verhinderte wahrscheinlich Thätlichketten gegen Groussets Person. Grousset giebt sich übrigens noch nicht zufrieden. Er verüffenllicht heute ein offene» Schreib« an Dupuy, worin er nochmals Galliffet beschuldigt, « habe ehrlos gehandelt, das Landeswohl ver- rathen und das Verbrechen des Landesverraths begangen. Die ihm vom „Figaro" zugeschrieben« Aeußerungen wieder- . holt er und fährt fort: „Indem ich diese Zeilen nnttr- einstimmig eine Resolution, welche besagt, daß allein dem zeichne, begehe ich bewußt da» Vergehen der Btschimpfmig Volke von Hawaii da« Recht zukomme, sich seine Regier- und Ehrenbeleidigung gegen einen Staatsbeamten. Galliffet ungSform zu wählen und über seine Politik zu bestimmen.
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