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Weißeritz-Zeitung : 14.03.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-03-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193403140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1934
- Monat1934-03
- Tag1934-03-14
- Monat1934-03
- Jahr1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.03.1934
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Des (Lanzen, allerdings nur den im Interesse des Ganzen erforderlichen Maßnahmen, unterzuordnen und sich daneben den aufzustellendcn Grundsätzen loyaler und anständiger Konkurrenz zu unterwerfen. Hierüber werden Ehrenge richte zu entscheiden haben. Es wird weiter unerläßlich sein, daß der mit dem autoritären Staat in den Vorder grund geschobene Führergedanke verwirklicht wird. Was im Interesse des Ganzen notwendig ist, kann nicht an der Kurzsichtigkeit einer Mitgliederversammlung scheitern. Der Führer verwaltet sein Amt ehrenamtlich und lob lebendig mit der Wirtschaft verbunden, d. h. er soll selbst Führer eines Unternehmens sein. Einmal im Jahre muß er wie sein Aührertat sich das Vertrauensvotum derer ho len, die er zu führen hak. Dabei scheint es mir besonders wichtig, daß schon bald die Frage der Heranbildung des zukünftigen Führerkorps an gepackt wird. Hier liegt eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten.Jahre. Wir müssen durch politische Erziehung dar auf dringen, daß alle in der Wirtschaft tätigen Mensche» politische Schulung erhalten. Gegen Kartelle und Preisbindungen Aus meiner Grundeinstellung heraus halte ich Kartelle wie überhaupt Preisbindungen für unerwünscht. Wenn wir trotzdem nicht nur eine leider sehr große Zahl von Kar tellen gebilligt, ja sogar selbst solche zwangsweise gebildet haben, so deshalb, weil in wirtschaftlich schweren Zeiten in einzelnen Teilen der Wirtschaft schwere Störungen einge- lreten waren, auf die ich im einzelnen hier nicht einzu gehen brauche. Wir werden auch in Zukunft nicht ohne Preisbindun gen, ja sogar in einzelnen besonders gelegenen Wirtschafts zweigen nicht ohne Ouokenbindungen auskommen können. Aber das scheint mir sicher, daß durch die Möglichkeiten, die das neue Gesetz uns gibt, ein tüchtiger Führer viel eher als bisher auch ohne Preisbindung die erwünschte Ordnung wird durchsetzen können. Wie soll nun der Aufbau tatsächlich vor sich gehen? Ich habe nicht ein Gesetz vorgelegt, in dem die fertige Zukunfts organisation als Patentlösung niedergelegt ist, vielmehr durch die erhaltene Ermächtigung den Weg frei gemacht, um stetig und ruhig das Bisherige in das Neue überzuleiten, wobei durchaus die Möglichkeit besteht, die gemachten Er fahrungen auszuwerten. Am Ende der Umstellungsperwde haben wir keine Interessenverbände mehr sondern lediglich Fach gruppen, die, soweit das Bedürfnis dafür vorhanden ist, in Landesgruppen untergeteilt werden, wobei wir nicht von den politischen Grenzen der bisherigen Länder sondern von den großen Wirtschaftsgebieten, etwa den Treuhänderbezirken, ausgehen müssen. Die 12 Sauptgruppen Die Organisation der gewerblichen Wirtschaft, die unter einem von mir zu ernennenden Führer und Stellvertreter des Führers steht, wird in ihrer obersten Gliederung in 12 Hauptgruppen zusammengefaßt, hiervon bilden die ersten sieben die Industrie. Hinzukommen die Gruppen Handwerk, handel, Banken und Kredit, Versicherungen und Verkehr. Die Jnduslriegruppen sind: Gruppe 1: Bergbau, Eisen- und Metallgewinnung; Gruppe 2: Maschinenbau, Elektro technik, Optik und Feinmechanik; Gruppe Z: Lisen-, Blech- und Metallwaren; Gruppe 4: Steine und Erden, Holz-, Bau-, Glas- und keramische Industrie; Gruppe 5: Lhemie, technische Oele und Fette, Papier und papierverarbeitende Industrie; Gruppe 6: Leder, Textilien und Bekleidung; Gruppe 7: Nahrungsmittelindustrie; Gruppe 8: Handwerk; Gruppe 9: Handel; Gruppe 10: Banken und Kredit; Gruppe 11: Versicherungen; Gruppe 12: Verkehr. Ich hielt es für zweckmäßig, sofort die Männer zu be stimmen, die nunmehr an die Verwirklichung des Werkes Herangehen sollen. Führer der Organisation der gewerblichen Ge samtwirtschaft ist Philipp Keßler, Berlin (Berg mann Elektrizitäts-Werke); sein Stellvertreter Graf von der Goltz, Stettin. Führer -er Hauptgruppe 1 und Führer der Gesamtin dustrie ist Krupp von Bohlen und Halbach. Führer der Gruppe 2 ist Staatsrat Blohm, Ham burg, Gruppe 3 Erich Hartkopf, Solingen, Gruppe 4 Dr. Vögler, Berlin, Gruppe 5 der Wirtschaftsberater des Stellvertreters des Führers, Pietzsch, Gruppe 6 Gottfried Dierig, Langenbielau, Gruppe 7 Präsident Schüler, Dortmund, Gruppe 8 Handwerksführer Schmidt, Gruppe 9 der Präsident der Handelskammer zu Frank furt a. M. Dr. Luer, Gruppe 10 Fischer (Reichs-Kredit-A.-G.), Gruppe 11 Hilgard (Allianz). Es ist nunmehr die Aufgabe dieser Führer, die vorbe zeichnete Arbeit aufzunehmen und vor allen Dingen die Führer für die Fach- und Untergruppen auszuwählen und im Einvernehmen mit mir zu bestimmen. Des weiteren gilt es, die Fach- und Untergruppen abzugrenzen, die die Ein heiten der zukünftigen Organisationen bilden sollen, sowie gewisse Bestimmungen der Satzungen, insbesondere über Führergrundsatz, festzulegen. Die Industrie- und Handelskammern werden auch in Zukunft nicht nur bestehenbleiben sondern eine lebenswich tige Funktion auszuüben haben. Der Grundstein ist gelegt, bauen Sie sich nunmehr das Haus, in dem, so hoffe ich, die deutsche Wirtschaft zum Nutzen der Gesamtheit zu neuer Blüte emporgeführt wer den wird. Im Anschluß an die mit lebhaftem Beifall aufgenom menen Ausführungen des Reichswirtschaftsministers ergriff Herr Krupp von Bohlen und Halbach das Wort, um vor allem im Namen der Industrie den Dank für das verheißungsvolle Aufbauwerk auszusprechen. Im Anschluß daran sprach Herr Keßler, der mit der Führung der neuen Organisation betraut ist. Er erklärte, er werde sein Amt führen mit dem Willen, Wirtschaft und Volk so zu die nen, wie es im Sinne Adolf Hitlers liegt. Gleichzeitig bat er di« älteren Wirtschaftsfübrer um Lie Bereitschaft, ihre Er fahrung bei der Mitarbeit zur Verfügung zu stellen, wie überhaupt der Sinn des ganzen Aufbauwerkes zum Wohle der deutschen Wirtschaft, die Beachtung des Grundsatzes „Jedem das Seine" ist. Die Ausführungen des neuen Wirtschaftsführers wurden mit stärkstem Beifall ausgenommen. Philipp Kehler 2er vom Neichswirtschastsminister Dr. Schmitt zum Führer Ves Gesamtverbaudes der Deutschen Wirtschaft ernannte Philipp Keßler ist Rhein-Pfälzer und steht im 46. Lebensjahre. Er hat Maschinenbau und Elektrotechnik studiert und sich im In- und Ausland auf dem Gebiete der Elektrotechnik mit großem Erfolg betätigt. Während des Krieges war er als Artillerie-Offizier an der Westfront. Nach dem Krieg war er als leitender Ingenieur in den Siemcns-Schuckert-Werken tätig und wurde 1931 Vorsitzen der des Vorstandes der Bergmann-Elektrizitätswerkc-AG. Seit 1933 ist er Vorsitzender des Reichsfachverbandes der Elektro-In- dustrie. Keßler hat sich durch sein ungeheures Wissen und feine im In- und Auslande erworbenen praktischen Kenntnisse in Wirt- jchaftskreisen einen namhafte» Rus erworben und ist bei Arbeit nehmern und Arbeitgebern als ausgezeichneter Kenner der deut schen Wirtschaft gleich beliebt. Antwort an Frankreich Berlin, 14. März. Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, empfing den französischen Botschafter Francois-Poncet, nm ihm die deutsche Antwort auf das am 14. Februar überge bene französische Memorandum in der Abrüstungssrage zu übermitteln. hierbei erläuterte der Reichsaußenminister dem fran- wsischen Botschafter in mündlichen Ausführungen die deut schen Mitteilungen. Die SlWWe MWst „Wir brauchen auch in Zukunft den selbständige» Unternehmer, der mit seinem Unternehmen auf Ge deih und Verderb verbunden ist. Wer ein Unter nehmen führt, muß die Verantwortung tragen. Die guten Taten sollen sich auch für den auswirken, der sie vollbrachte, und die schlechten sollen nicht aus den Rücke» anderer ausgetragc» werden können." Mit diese» Sätzen hat Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt das Wesen der neuorganisierten gewerblichen Wirt schaft gekennzeichnet. Es handelt sich nicht um die Frage des ständischen Aufbaues, die mit dem Gesetz vom 27. Fe bruar zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deut schen Wirtschaft ihre Lösung gefunden hat, sondern gewisser maßen um eine Vorstufe. Es galt, angesichts der Neuord nung des Staates und der dadurch notwendig gewordenen Umformung wirtschaftlicher Auffassungen eine Neugliede rung, eine straffere Zusammenfassung der deutschen Wirt schaft vorzunehmen. Es ist ein Schritt auf dem Wege zum ständischen Aufbau, ein Schritt also, der logisch in der Rich tung liegt, die die nationalsozialistische Wirtschaftsidee ver langt. Es ist der Wille des Führers, daß der ständische Aufbau sich allmählich aus der Entwicklung der Dinge her ausgestaltet. Durch das Versailler Diktat haben wir er fahren, daß gewisse Wirtschaftsgesetze bei der Regelung wirtschaftlicher Dinge nicht außer acht gelassen werden dür fen. Versailles hat mit roher Gewalt, mit diktatorischer Ueberheblichkeit natürliche Wirtschaftsentwicklungen ver nichtet, auseinandergerissen. Nicht nur die deutsche Wirt schaft sondern die Weltwirtschaft ist dadurch in ihren Grund festen erschüttert worden. Im nationalsozialistischen Staat bildet die Wirtschaft einen Teil des Staates insofern, als von dem Wohlergehen der in der Wirtschaft beschäftigten Menschen das kraftvolle Leben des Staates abhängt. Wirtschaft ist nicht ein Expe rimentalprodukt sondern ist bodengewachsene Arbeitskraft eines Volkes. Der Staat kann eine gesunde Wirtschaft nicht künstlich schaffen, er kann die wirtschaftlichen Grundlagen aber zu einer lebenskräftigen Nationalwirtschaft gestalten. Dabei ist Voraussetzung, daß Staatsinteresse und Wirt schaftsinteresse mit dem Volksinteresse zusammenfallen. Es oarf kein Nebeneinander noch weniger ein Gegeneinander bestehen, sondern nur Zusammenarbeit auf dem Boden na tionalen Willens und nationalen Zieles. Das verflossene System hat die Wirtschaft ausschließlich als Steuerguelle ohne Rücksicht auf ihre Lebensmöglichkeit betrachtet. Die Wirt schaft wiederum sah vielfach in dem Staat nicht den Träger des Volkswillens sondern von Parteiinteressen, sah leider vielfach auch in der Arbeiterschaft nicht den gleichberechtigten Volksgenossen sondern den Äirtschaftsfeind. So liefen Wirt schaft und Staat nebeneinander her, und die Interessen stießen dadurch gegeneinander. Gemeinnutz ging nicht vor Eigennutz. Die Wirtschaft selbst hat unter knesen Umstän den leider ihre Aufgaben nicht immer dem Staot und Volk gegenüber erfüllt, ist sich in ihren einzelnen Interessen gebieten und in ihrer volkswirtschaftlichen Zusammenwirkung nicht immer einig gewesen, wodurch sich Reibungen und Schädigungen ergaben, die der Volkswirtschaft abträglich sein mußten. Deshalb mußte es Aufgabe des neuen Staates sein, die Wirtschaft so organisatorisch zusammenzufassen, daß sie ein einheitliches Glied in dem Gesamtaufbau der Volkswirt schaft darstellt. Die Wirtschaft, vor allem die gewerbliche Wirtschaft, fordert deshalb nicht nur eine fachgemäße Durch bildung sondern auch eine staatspolitische Verantwortung, die sich auf all ihre Glieder erstreckt. Niemand darf in Zu kunft Wirtschaftler sein, der nicht von seiner Standes- oder Berufsgrupve dazu ermächtigt ist. Nur dadurch kann die Gewähr geboten werden, daß die Wirtschaft in allen ihren Gliederungen in gleicher Richtung arbeitet und die gleiche Verantwortung trägt. Deshalb sieht die Neuorganisation für die Wirtschaft den Verbandszwang und die Gliederung nach Fachgruppen vor. Innerhalb der einzelnen Gruppen besteht wie im Staat das Führerprinzip. Ferner ist zur Schaffung einer moralgefunden Wirtschaft die Selbstkon trolle durch die zuständige Fachgruppe und die Ehrenge richtsbarkeit vorgesehen. Man will mit dieser Durchorga- nisterung der deutschen Wirtschaft nicht etwa eine Gleich macherei herbeiführen, die einer Gleichgültigkeit entspräche, sondern man will für einen ehrlichen Konkurrenz kampf die Wege ebnen, der allein die Voraussetzung für fortschrittliche Wirtschaftsführung im Sinne nationalsozia listischer Wirtschaftsauffassung die Gewähr bietet. Unter solchen organisatorischen Vorbedingungen werden Raum und Bewegungsfreiheit für den selbständigen Unternehmer geschaffen, der Verantwortungsbewußt- fein besitzt und deshalb mit seinem Unternehmen auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Nur wo diese Verantwortung und der gesunde Führergrundsatz vorhanden sind, wird die Wirtschaft sich der staatspolitische» Idee ein- und unterord nen können, daß das wertvollste Gut des Staates sein Volk ist, für dessen Wohlergehen Staat und Wirtschaft Zusam menarbeiten müssen. Deutsche Wirtschaft soll in Zukunft zum Besten des Volkes, zu seinem ScPen arbeiten »ach dem Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Der srimMche Ministerrat Der Generalstab will das Heer verstärken Ucber den Pariser Ministerrat wird berichtet, daß eine Beratung des Obersten Rates für Landesverteidigung zur Ab fassung der französischen Antwortnote an England in der Abrüstungsfrage nicht mehr erforderlich sei. Das Gutahten des Ausschusses des Obersten Rates der Landesverteidigung, der kürzlich unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Dou mergue und unter Teilnahme des Kriegsministers, des Ma- rineministers und des Außenministers tagte, soll für die Ausarbeitung der Antwortnote, die nicht eine eigentlich tech nische Note sein werde, ausreichen. Die „Liberte" saßt drei Punkte der sranzösiischen Außen politik als wesentlich zusammen: 1) Jede Abrüstung sei für Frankreich unmöglich, solange die Ausrüstung Deutschlands andauere. Also keine Abrü stung Frankreichs, jedoch Kontrolle des gegenwärtigen Rü stungsstandes Deutschlands; 2) endgültiges Einvernehmen über die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Oesterreichs; Z) Einvernehmen über die Verteidigung des Gold standards. Ueber diese drei Punkte seien sich, so sagt das Blatt, die Regierungen in Paris und Rom einig. Die linksstehende Abendzeitung „Notre Temps" be merkt, der französische Generalstab wolle die Streitkräfte Frankreichs Heraufselzen. Er wolle selbst für den Fall eines Abrüstungsabkommens Handlungsfreiheit zur Verstärkung der französischen Heeresorganisation. Sollte kein Abkomme» zustande kommen und jeder Macht Rüstungsfreiheit nach Belieben belasse» werden, so wolle der französische Gene ralslab die Verstärkung der französischen heeresoraanisalion unverzüglich beginnen. Allerlei Neuigkeiten Lin schwerer Kraftwagenunfall ereignete sich bei Heide- wilxen i» Niederschlesien. Ein Breslauer Kraftwagen fuhr in einer Kurve, als er einer Jungvolk-Abteilung ausweichen wollte, gegen eine Scheune und wurde zertrümmert. Von den Insassen des Wagens wurde ein SA.-Mann getötet. Drei weitere wurden schwer und drei leicht verletzt. Grauenhafte Mordtat. Auf einem Bauernhof bei Pla- lon in Kurland hat sich eine grauenhafte Mordtat ereig net. Im Verlaufe eines heftigen Familienstreits erschoß dort der Bauer seine Schwiegermutter, dann richtete er den Revolver auf seine flüchtende Frau, die Zeugin der ersten Mordtat war, und jagte ihr zwei tödliche Kugeln in den Kopf. Hierauf eröffnete er das Feuer auf seine bei den Schwäger, von denen er einen verletzte. Nachdem er Sen Viehstall und eine Scheune seiner Schwiegermutter an- gezündel hatte, machte er seinen: Leben durch Erhängen ein Ende. UV voler der Zerstörer-Katastrophe? London, 14. März. Wie aus Tokio gemeldet wird, be- ,urchtet man, daß von der Besatzung des gekenterten Zer störers „Tomolsuru", die einschließlich der Offiziere aus 11Z Mann bestand, nur noch wenige am Leben sind. Der Zer störer trieb, als die Hilfsschlffe eintrafen, kieloben in der See. Lin Teil der Mannschaft war im Schiffsraum eingeschlossen und lebte noch. Sie gab auf Klopfzeichen Antwort. Das Wrack wurde in die Bucht von Sasebo geschleppt. Sofort wurde mit den Reltungsarbeiten begonnen. Es gelang, drei Angehörige der Besatzung noch lebend zu bergen. Allerdings nmr ein weiteres Vordringen in den Schiffsraum nicht mög lich. Die Arbeiten können erst fortgesetzt werden, wenn das Wrack ins Dock gebracht ist. Die drei aus dem Rumpf des gekenterten Torpedo bootszerstörers „Tomotsuru" Geretteten erklären, daß mit ihnen zusammen sich n och acht Lebende in dem Ma schinenraum befunden hätten. Es wird jetzt mit Schneide brennern der Schiffsrumpf aufgcschweißt, um die Einge schlossenen womöglich noch rechtzeitig zu bergen Gerichtssaal Schwere Strafen für Saboteure der Wirtschaft Am Dienstag verhandelte bas Sondergerichr für den Freistaat Sachsen gegen den Schriftsteller Hermann Häfker aus Colmnitz. Der Angeklagte hatte am 20. Oktober 1933 eine Eingabe an den Reichspräsidenten gemacht und Ab schriften davon an den Reichskanzler, die Minister Dr. Frick, Dr. Goebbels, später auch noch an Dr. Hartnacke und an fünf Privatpersonen, die er nicht nennen will, gesandt. Die Schriftsätze in ihrer kritischen Form und dem Ton des Psy chopathen enthielten so tolle Behauptungen und heimtückische Androhungen, daß damit eine schwere Schädigung des An sehens der'Reichsregierung verbunden war. Häfker kam mit acht Monaten Gefängnis davon. Eine besonders schwere Strafe wurde gegen zwei Fa brikanten ausgesprochen, die trotz der von der Reichsregie rung gegebenen Gelegenheiten de» Besitz von Devisen und ausländischen Goldanleihen im Werte von 15 000 RM weder rechtzeitig angeboten noch angezeigt hatten. Diese Sabo teure und Schädlinge der deutschen Wirtschaft erhielten we gen Verbrechens nach dem Bolksoerratsgesetz je fünf Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. Wegen Verbreitung kommunistischer Druckschriften hat ten sich der Arbeiter Waldemar Meißner und der Steinsetzer Richard Schreiber, beide aus Leipzig, zu verantworten. Der Vertrieb diese geheimnisvollen „Arbeiterstimme" brachte Meißner -rei Monate und Schreiber, bei dem noch eine
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