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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189408112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-11
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1894
- Autor
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Viktoria in Osborn verabschied«« und um Montag den 13. d. M., früh 7 Uhr, an Bord der königlichen Nacht „Alberta" nach Portsmouth und von dort mittelst Atka« zuaes nach dem Truppenlager zu Aldershot sich beg«b«n. Wahrend de» Aufenthalt- in Aldershot wird S«. Majestät Gast de» Herzog» von Connaught sein. Nach den bisher getroffenen Bestimmungen dürft« der Kaiser am 14. Au. gust von Aldershot nach Gravesend reisen, wohin die „Hohenzollern" tnzwischen abgrgangen sein wird, um da selbst die Ankunft Sr. Majestät zu erwarten, welch« vor. auSfichtltch Dienstag Ab«nd erfolgt;. — Der reiche Jude ve. Leo Aron» zahlt bekanntlich, wie de, „Vorwärts" selbst angegeben hat, der Sozial demokratie regelmäßige Unterstützungsgelder. Dir» ist «in n«u«r Beweis jener geheimnißvollen Berschwisterung, welche das jüdisch« Großkapital unterirdisch mit der sozialen Re volution unterhält, sei eS wie einst Rothschild mit der Kou mune 1871 direkt als Versicherungsprämie in sozialen Stürmen, oder wie hier (im Effekte gleich) durch einen sozialistisch angehauchten Schwiegersohn des soeben mit einem preußischen Orden ausgezeichneten Bankiers Julius Bleichrvder, der von dem reichen Goldsegen, der auf dem Hause Bleichrüder ruht, einige Theile in da» Lager der be. frem deten bez. stammverwandten Singer, Wurm, Liebknecht, Bebel hinübergleiten läßt. — In sehr nüchterner.Beleuch. tung fassen Börsenkreise den Fall auf. AuS solchen wird nämlich den „Berliner Neuesten Nachrichten" geschrieben, daß die Unterstützung, welche der Sozialdemokratie zur Fortführung des Bierboykott» von BürseNleuten zu Theil wird, lediglich den Zweck habe, den Kurs der Brauereiaktien zu drücken. „Ein gleiches Vorgehen," heißt eS in dem Schreiben, „beobachtete eine hiesige Firma im Ausstand der Ber, Werks arbeiter in Westfalen. Damals schenkten diese Ehrenmänner der Ausstandskasse eine halbe Million (500 000 Mk.) und heimsten beim Sturz der Aktien (Hibernia und Haipener) Millionen ein." Di« »Berl Neuesten Nachr." bemerken hierzu: „Hiernach wäre als» die Sozialdemokratie — in den Dienst der Börse gestellt, und die AuSstand-Anstifter, welche gegen den „Kapitalismus" eisern, arbeiten nur für diesen! Ob be wußt oder unbewußt — wer vermag dies festzustellen. Aber sicherlich wäre eS der Mühe Werth, diesen Fuchsbau auszugraben. Den StaatSlenkern sollte der Vorgang — in Erinnerung an gleiche Erscheinungen im März 1848 — zu denken geben." Nachdem sodann das Blatt die Mit- theilung des „Vorwärts" erwähnt hat, welche bekanntlich besagte, daß Dr. Arons der sozialdemokratischen Pariei- lasse weder für den Bierboykott noch für einen anderen besonderen Zweck irgendwelche Summe zur Verfügung ge stellt habe, daß dagegen seine regelmäßigen Monatsbeiträg« als Mitglud der sozialdemokratischen Partei aus den Monatsquittungen des „Vorwärts" zu ersehen seien, schließt es mit der Frage, von der dringend zu wünschen ist, daß ihr die Antwort nicht fehlen möge : „Vielleicht ist der „Vorwärts" auch bereit, zu bestreiten, daß nickt eine «in- zelne Persönlichkeit, sondern «ine Firma die betreffenden Zahlungen geleistet hat?" Dem ehrlichen deutschen Staats- bürger, der weder Revolutionär noch Schwiegersohn der Firma Bleichröder ist, wird der Fall Dr. Arons wieder reichlich zu denken geben. München, 9. August. Zu dem gestrigen EmpfangS- abend der 21. Generalversammlung des Deutschen und Oesttrrrichiscken Alpenvereins im Löwenbräukeller waren etwa 3000 Personen anwesend. Die Begrüßung der Fest- gäste erfolgte durch den Vorsitzenden der Section München Oberhummer. Ein von der Prinzessin Ludwig eingegange ner telegraphischer Gruß wurde mit lebhaftem Beifall und unter Hochrufen auf das bayerische Könighaus ausgenom men. Heute fand im Rathhaussaale für di« morgige Generalversammlung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins eine Vorbesprechung des Gesammtausschusses unter Vorsitz des vr. Scholz-Berlin statt. Sämmtleche Anträge, betreffend Publikationen, Wegebauten, Hütten- baute«, Führerordnung u. s. w. werden, nachdem dieselben von Professor Frhr. v. Richthofen-Berlin, Professor Richter- Graz, vr. Emmer-Berlin, Roth-München befürwortet worden waren, zur Annahme empfohlen. — Deutsche und französische Soldaten im Grenz verkehr. Ein Augenzeuge schreibt der „Straßb. Post": Gelegentlich eines Ausfluges auf den Hoheneck war ich am Sonntag auf der Schlucht Zeuge einer Begegnung, di« ich wegen der überaus wohlthuenden Wirkung, die sie auf alle Anwesenden, Deutsche wie Franzosen, ausübte, Ihren Lesern nicht vorenthalten möchte. Schon im Laufe des Vormittags war eine große Zahl — wohl 40 bis 50 — französische Soldaten in Uniform, den Regimentern 56, 69 und 149 angehörig, vor dem „Hotel zur Schlucht" aus Gerardmer eingetroffen, neugierige Blicke über den Grenzpfahl nach Deutschland werfend. Wir Alle waren gespannt, ob nicht, wie dies an, Sonntagen so häufig der Fall, aus den benachbarten deutschen Garnisonen auch Soldaten sich einfinden würden, und wie dann wohl das gegenseitige Benehmen sich gestalten würde. Auf die Lösung dieser Frage sollten wir nicht allzu lange warten. Kurz nach Tisch erschien «in Trupp Unt«rosficiere des in Neu breisach garnisonirenden Bataillons der 142er, von einigen Kolmarer Dragonern begleit-t. Deutsche und Franzosen begrüßten sich zunächst von Weitem höflich, gingen oann aber in dem Bestreben, die Uniformen der Anderen genauer betrachten zu können, näher auf einander zu, ängstlich die durch die beiden hohen Grenzpfähle bezeichnete Grenze be- achtend. Als nun — von welcher Seite zuerst vermag ich nicht zu sagen — «in dvn )our, oawvraäss, ge fallen war, war das Eis gebrochen. Es begann eine leb hafte Unterhaltung hinüber und herüber, an der sich, da von den Soldaten kaum einer der Sprach» des anderen mächtig war, viele Touristen mit Vergnügen als Dolmet scher betheiligten. Di« vrrschitdenen Abzeichen der Uniform-n wurden erklärt und Jeder suchte den Anderen an Gefällig reit zu überbieten. Bei den Franzosen schienen besonders di« neuen, ihnen noch unbekannten Schützenschnüre der Deutschen Interesse und Neid (?) zu erwecken. Während diese Segegnung sich unmittelbar vor dem Hotel abspielt«, um- stand nicht weit davon, auf d«m nach dem Hohen««! führ- «nd«n Grrnzgraben, «in« ander« Grupp« Franzosen zwei deutsche Unteroffiziere und einen Dragoner, sich gleichfalls nach Kräften gegenseitige Fragen beantwortend. Am fran- chstschen Brenzpfahl vor dem Hotel hatte sich allmählig »a» Hin und Her der lebhaften Unterhaltung immer freund schaftlicher gestaltet, und als schließlich ein «orgoaub-wrzjor einige Flaschen Bier holen ließ und den deutschen Kamer aden zutrank, wurde der Verkehr geradezu herzlich. Di« Deutschen suchten sich nach Kräften mit Cigarren zu revan- chiren. Als die Gläser geleert, verabschiedete man sich mit festem Händedruck und freundlichen Worten. Der verwun dert dreinschauende französische Grenzpfahl aber trug noch lange Zeit in Gestalt der um ihn geschichteten Flaschen und Gläser di« stumm«n Zeugen dieses kameradschaftlichen Verkehrs. Holland. Haag, 9. August. Der Khedive ist zu längerem Auf- enthalt in Scheveningen eingetroffen. Ztzrankretch. — Der französische Justizminister hat nunmehr an die Generalprokuratoren das Zirkular erlassen, worin An weisungen gegeben werden bezüglich der Anwendung des Gesetzes gegen die anarchistischen Umtriebe. DaS Rund- schreiben, sagt der „Figaro", ist geeignet, die übertriebenen Befürchtungen zu zerstreuen, welche die Annahme des Ge setze» hervorgerufen hatte. Es ist ausdrücklich darin ge sagt, daß in dem Gesetz keinerlei Drohung enthalten sei für diejenigen, welche sich bestreben, ihre Ideen auf legalem Wege zur Verwirklichung zu bringen, nur di« Anhänger der Propaganda der Tkat sollen getroffen werden. Die Garantieen, welche das Rundschreiben verlangt, um das Vergehen anarchistischer Propaganda festzustellen, sind hin- reichend, um die Furchtsamen vollkommen zu befriedigen. Anzeigen sollen zwar beachtet werden, aber um ihnen weitere Folge zu geben, soll die Bedingung erfüllt sein, daß d:e Thatsachen genau angegeben werden, durch welche die Schuld der betreffenden Personen zu begründen wäre. „In Wirklichkeit — so schließt der „Figaro" seine Bemerk ungen — „werden wir, wenn das ministerielle Rund schreiben nicht mit ungeschicktem und maßlosem Eifer aus- gelegt wird, auch ferner so ziemlich Alles sagen können, was wir wollen, unter der Bedingung, gewisse besondere Themata bei Seite zu lassen." Lyon, 9. August. Wie verlautet, wird die Hin- richtung Caserios noch vor dem 15. August stattfinden. Paris, 9. August. Turpin richtete an den Vor sitzenden des Erfindungsausschusses «in Schreiben, in welchem er die Rückgabe seiner Entwürfe verlangt. Er will selbst seine Versuch« w«it«r ver folgen und versagt der Regierung das Recht, den von ihm elfundenen Sprengapparat hrrzustellen. Der Regierung wird das ziemlich gteichgiltig bleiben, denn eS scheint mit den neuesten Erfindungen Turpins wieder einmal Essig zu sein. Dagegen sind die Anhänger des Erfinders in höch ster Wuth, und schreien wieder hellauf über Verrath am Vaterlande. Um damit bei der Menge Eindruck zu machen, werden zugleich in der Presse geheimnißvolle Andeutungen über die großartige Wirkung der neuen Mordmaschine aus gestreut. So weiß der „Figaro" zu erzählen, TurpinS Ku- gelspritze sei noch leichter als das 9vw-Feldgeschütz, könne bequem überall, selbst auf hohe Berge und in Hauser ge schafft werden und habe die vorzügliche Eigrnschatt, bei einem Schuß 33 000 Sprengsiückr ouszuspeien; ein Dutzend dieser Höllenmaschinen, zu deren Bedienung man nur 78 Mann und ebenso viele Pferde brauche, würden also in zwei Secundm dieselben verheerenden Wirkungen üben wie 40000 Mann, die eine Minute lang Schnellfeuer abgeben. Der Ausschuß sachverständiger Männer schien von Anfang an wenig Vertrauen zu der Mordmaschine zu haben; ei hatte die praktischen Versucht offenbar nur angeoronet, um die öffentliche Meinung von dem Mißerfolge zu über- — Der Bürgermeister von Motta-Visconti, dem Geburtsort des PrästdentenmörderS Caserio, erhielt «in von einem „anarchistischen Komitee zu Ravenna" unterzeichnetes Schreiben, worin die „Anarchisten aller Länder" die Fa milie Caserios begrüßen und sie davon benachrichtigen, daß Casetio „gerächt" werden würde. Es seien bereits drei Ge nossen ausgeloost, die den Präsidenten Casimir-Perier, den Ministerpräsidenten Crispi und einen italienischen Polizei direktor tüdten würden. Der anarchistische Bund zähle eine Million Mitglieder, wobei die Anarchisten Rußlands noch gar nicht mit eingerechnet seien. sr«ßl»«d. — Nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung" aus Petersburg wird der Kaiser in der nächsten Woche mit dem Großfürsten-Thronfolger einige Tage das Lager Krasnoje Selo besuchen. Die Abreise des Kaisers zu den Manvvern bei Smolensk ist auf dm 6. September anberaumt. AWovtka — Die „Times" meldet auS Washington: Man nimmt an, daß die Conferenz der Demokraten über die Tarifbill zu einer Verständigung betreffs der Zölle für Zucker, Kohle und Eismerze geführt hat; die Zuckerzölle würden die bereits gemeldeten sein. — DaS „Bureau Reuter" meldet aus New-Dork: Bisher ist über die Tarifvorlage nichts Bestimmtes be schlossen worden. — Präsident Cleveland hat di« durch den amerikan- ischen Gesandten erfolgte Anerkennung der Republik Hawaii ratifizirt. Afrika. — Eine heutige Meldung der „Agenzia Stefani" aus Massauah läßt erkennen, daß die Annahme, nach der Niederlage der Mahdist«« b«i Kassala st«h« der W«g nach Khartum offen, ein bische« zu sanguinisch war. Osman Digma, der unermüdliche G gner der Europäer, ist wieder auf dem Plan erschienen und befindetstch mit seinem Korp» «n GoSreiyeb, jenseits des Atbara. General Baralieri er klärt übrigens ausdrücklich, daß di« Straße von Massauah nach Kassala nicht bedroht sei. Asien. — Au» Tientsin wird heut« telegraphisch gemeldet, »aß die Bemühungen Englands und Rußland», dm Frie- >m zwischen Japan und China wieder herzustellen, frucht os geblieben sind. China weigert sich entschieden, >ie Oberherrschaft über Korea auszugeben. Die aggressive Haltung Japan» habe jede» Uebereinkommen unmöglich ge macht, obgleich China vom ersten Tage an über Reformen, )ie in Korea vorzunehmen seien, mit Japan habe unter handeln wollen. — Nach neueren Melsungen ist in Tokio von dem gestern erwähnten Siege der Japaner nichts bekannt, und neigt man sich der Ansicht zu, daß die Meldung sich auf den Kampf vom 29. v. MtS. beziehe. Wie dem aber auch sein mag, die Thatsache der Einnahme von Asan steht fest. Asan war der Stützpunkt der chinesischen Defensive im südlichen Korea und war von dem Augenblick an ver loren, da die Seestege der Japaner die Chinesen in die Unmöglichkeit versetzten, ihren vorgeschobenen Posten Ver stärkungen zuzuführen. De ersten mit unzulänglichen Streiikräftm uulemommmm Angriffe der Japaner scheiter ten an dem hartnäckigen Widerstande der Chinesen; die Japaner zogen darauf Berstä,langen aus Söul herbei und wurden nun der Chinesen Herr, die in südlicher Richtung en flohen. Mit dem letzten Siege dürfte der ganze südlich von der Hauptstadt gelegene Theil der Halbinsel Korea in der Gewalt der Japaner sein? die von den versprengten und von ihrer Heimath abgeschnitimen ch nesischen Truppen, abtheilungen keinen ernstlichen Widerstand mehr zu gewärt igen haben. Ob die von Norden her eimückenden chine sischen Truppen genügenden inneren Halt und eine Führ ung haben, die sie zu wirksamen Offensivoperationen gegen die siegreichen und in günstiger Vertheidigungsstellung be findlicher Japaner befähigt, unterliegt begründeten Zweifeln. — Ueber den japanischen Höchstkommandirenden, Ge neral Aosimasu Osima, werden folgende biographische Daten mitgetheilt: Derselbe ist 1852 geboren und gilt für einen der befähigtsten Militärs. Im Kampf« gegen den vom damaligen Höchstkommandirenden Takomoii Taiga 1877 gegen den Kaiser angezettelten Aufstande that sich Aosimasu Osima als Major durch unerschrockenes Benehmen im Felde rühmlichst hervor und wurde schwer verwundet. Vom Kaiser für seine Dienste reich belohnt, machte er rasch Carriere und wurde vor zwei Jahren zum General beför dert. Als die Lage auf Korea sich zuspitzte, war man im Kriegsministerium zu Tokio anfangs schwankend, ob Ge neral Iosimasu Osima oder General Jamirsawa mit dem Ob.rbesehl betraut werden sollte. Endlich entschied man sich für den Erstgenannten, von dessen Disposittonstalent und strategischem Scharfblick man sich Hervorragendes ver spricht. Der Bruder des Höchstkommandirenden mit Namen Kumetki Mimast weilt augenblicklich in Berlin und ist in das japanische Konsultat eingestellt. Au» Dachse«. — Laut« Hülf«rufe ertönten in der Nacht zum Mon tag in der 12. Stunde aus e ner im zweiten Stockwerke gelegenen Wohnung an der Blasewitzerstraße in DreSde«. Einige Passanten verschafften sich in das betreffende Zim mer Eingang. Ihnen bot sih em erbarmenswürdiger An- bl ck. Es wohnte daselbst ein seit Jahren krankes Ehe- paar. Die Frau, von wiederholten Schlaganfällen heim gesucht und gelähmt, hatte mit Anstrengung ihr Bett ver lassen, war dann gefallen und konnte nicht wieder in die Höhe. Der im Bette liegende Ehemann beabsichtigte, ihr beizustehen. Er verließ sein Lager, kam bis in die Nähe seiner Frau und brach dann, da er gleichfalls gelähmt war, ebenso zusammen. Keines konnte sich oder dem Anderen helfen. Da blieb dem bei Besinnung gebliebenen Manne nichts weiter übrig, als laut nach Hülfe zu rufen, die ihnen nach langer Zeit auch endlich zutheil wurde. Man fand Beide entkleidet auf der Diele und brachte sie wieder zu Bett. Am Nachmittage des anderen Tages ist dann noch die Frau am Gehirnschlage verstorben. — Ein ent setzlicher Unglückssall hat sich m Leutersdorf bei Zittau zugetragen. Während auf einem Neubau« ein eiserner Träger in die Höhe gewunden wurde, bei welcher Arbeit auch der 22jährige Maurer Seibt beschäftigt war, stürzte infolge eines Fehltrittes der letzter« vom Gerüst. Gleich darauf sauste der Träger hinterher und fiel dem Un glücklichen auf den Unterleib. Seibt wurde, zwar noch lebend, aber entsetzlich verstümmelt, vom Platze getragen. An sein Aufkommen ist nicht zu denken. Oerttiche Augelegeuheite». Stein, 9. August. Hier wird am 11. August in Vereinigung mit der bestehenden Posthülfstelle eine Reichs- Telegraphenanstalt eröffnet. Raschau, 9. August. Seit Sonntag wird der Feuermann Hermann Friedrich Mälle von hier vermißt. Derselbe wurde am gen. Tage Nachts 1 Uhr auf dem Schützenplatz Schwarzenberg zuletzt gesehen. Mälle, 30 Jähre alt, war bekleidet mit einem dunkelbraunen Stoff anzug. Es ist anzunehmen, daß dem Vermißten «in Un glück zugrstoßrn ist. Etwaig« Auskunft üb«r dtnsrlbrn bittet man an den Grmeindevorstand hierselbst zu richten. B e, « t s ch t - s. Catania, 9. August. Nach den letzten Nachrichten wurden bei dem gestrigen Erdbeben in der Gegend de» Aetna 13 Personen getödtet und 29 verwundet Die Häuser, welche einzustürzen drohen, sollen niedergerissen werden.
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