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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189503263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-26
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.03.1895
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G aus aö Lust h< zu «le stigen Lehr« 1 Mbei in Dti Di« Di, Di« Di. Di< sah — zu« Miutst»» da» Auswärtig« ermomt, Graf von »« Ostm-Säckm Zu« Botschafter tu Berlin. Schön« Austikd« herrsch« doch tu de« Eldorado der Freiheit, tu Luerüa. In Newyork Md jetzt 25 d« höchst« Polizechemut« »eg« Bestechung in Autlagezustaud versetzt. Dir FrKdmöverhmdlM»« »wtsch« Japan und Ehtna hab« am 1». d. M. tu vtruonostki beaoml«. Japan zeigt sich M «tgegmtommend, sucht ab« sei« Arme« so wett, al» möglich vorzuschkbm, um «tu« stark« Dmck auf die Verhandlung« au-üb« zur könnm. I» Madrid halt« einig« Hundert Officiere, ausgebracht durch di« Belridigung« mehrerer Blätter geg« dt« Armee, stch zu stark« Su»schrettMg« gegen di« betreffend« VÄaktiouslokale -inreiß« laff«. Ju Folge dieser Unruh« demtfftontrte da» Kabwet Sagasta. Marschall Martinez Lam- Po» Mw dw Ordnung wieder he» und versöhnt« dw Parteien. Tage-geschi-te. »«tfchku». — Der Wetch-tag bot am Sonnabmd einen Anblick, wie man ihn nur bet »großen Sitzung«" bisher gehabt hat Die Bäuke de» Sitzungssäle« warm sehr gut besetzt, die Tribünen und Logen, namentlich die Hofloge, überfüllt und am BandeSrathStisch« war« säst sämmtlich« Minister und Staatssekretär« erschienen. Nachdem die üblich« geschäftlich« Mittheilunaen gemacht war«, erbat sich Präsident v. Levrtzow sofort dw Ermächtigung, dem Fürst« BtSmarck zu seinem Geburtstage die Glückwünsche des Reichstages auSdrück« zu dürfm, da «» ihm, wie er erklärte, «boten erscheine, daß der Reichstag seiner Theilnahm« an diesem Tag« Ausdruck g«b«, d«r d«n letzten unter dm hervorragenden Begründe« des deutschen Reiches ein, wrnigm Sterbliche« beschi«den«S Alter erreichen lasse. Der Vorsitzende d«S CmtrumS Graf Hompesch bezeich nete die Beglückwünschung des Fürsten Bismarck als einen politischen Act und erklärte NamenS seiner Partei, daß sie sich an einer unterschiedslosen Billigung der Grundsätze, nach deren Fürst Bismarck die deutsche und preußische Politik ge leitet habe Md heute noch zu beeinflussen scheine, und der unterschiedslosen Billigung zahlrrtch« seiner wichtigsten An regungen und Handlungen nicht betheiligen könne. DaS Cen trum wolle sich auch nicht dem Verdachte einer solchen Billig. Mg aussetzen, wenn « den vorgeschlagmm Glückwunsch ohne allen Widerspruch lasse, dmn Fürst Bismarck sei ein unthell- bare» Ganze. (Gelächter!) Dw Rücksichten auf Höflichkeit, welche vor 10 Jahren, obwalteten, fielen von dem Augen blick an fort, da Fürst BtSmarck nicht mehr im Amte ist. Abg. v. Bennigsen erklärt« darauf, daß «S seinen poli tisch« Freunden als eine Ehrmpfl cht erscheine, dem Fürst« Bismarck, welchem Deutschland seine nationale Einheit und seine Machtstellung in der Welt in erswr Linie verdanke, zum 80. Geburtstage die Glückwünsche des Reichstages auSzu- drücken. Unverständlich würde eS im Vaterland« und außer halb deffrlbm bleib«, wenn der deutsche Reichstag, der gar nicht existirrn würde, ohne dw erfolgreiche politische Thätig- keil drS Fürsten Bismarck, allein an diesem Tage unthätig Md groümd zur Sette stände. ES wäre «in bedauerliches Zeichen für die Vertretung einer großen Nation, wenn sie nicht unbefangen gmug sein könnte, die Erinnerung an Paria- mentarische Gegensätze Md schwere Kämpfe zurücktret« zu lass« gegenüber der unbefangen« historischen Würdigung einer großen Persönlichkeit, welcher Jahrhunderte der deutschen Geschichte wmtge Männer au die Seite zu stell« hätten. Für die beiden Volksparteien erklärte Abg. R chter, daß sie an der Beiheiligung an der Kundgebung verhindert seien durch den Umstand, daß die Geburtstagsfeier zu einem polit isch« Huldigungsakl« für den Fürst« Bismarck ausgestaltet und zu politischen Zweck« von dm Parteien für sich selbst auSgebeutet werd« sollte. Abg. v. Manteuffel schloß sich NamenS der Conservativen dm schönen Worten deS Herrn v. Bennigsen an und betonte gleichfalls, daß gegenüber der so großen Person des Fürst« Bismarck jedes kleinliche Bedenken vollstärd g in dm Hinter grund »et« müsse. Dw Erklärung, die Abg. Singer Namens der Socialdemo- kraten abgab, besä sie, daß seine Freunde keine Veranlassung hätten, sich dem Vorschläge des Präsidenten auzusLließen, da die Größe des Fürsten Bismarck wesentlich auf Thaten be ruhe, dw ausschließlich d« besitzenden Klassen zum Bortheile gereichten, während er d e Sociatdemokraten bis zur Aechtung verfolgt und vergewaltigt habe. Für die Freisinnige Bereinigung gab Abg. Rickert eine kurze Zustimmungserklärung ab. Für dw Polen gab Fürst Radziwill dieselbe ablehnende Erklärung ab, die im Abgeord netenhaus« der Abg. Motty gegeben hatte. Abgeordneter v. Kardorff trat den Bemerkung« der Gegner deS Glückwunsches scharf entgegen; er führt« aus, daß Fürst Bismarck den Widerspruch der Linken ver- schmerzen könne. Wenn der Versuch gemacht würde, das Votum des Reichstages Ms den Stand der berliner Stadt vnordneirnversammlung herabzudrück«, so sei eS erklärlich, aber er könne nicht anders sagen, als daß, wmn diese« Vo tum angenommen würde, der Reichstag sich gegenüber der ganzen Wett unsterblich lächerlich gemacht habe. Der Welfe von Hodenberg bat, seine Freunde von dem Glückwunsch auSzunehm«, da eS einem Hannoveraner schlecht anstehm würde, an der Ehrung des ManneS Theil zu nehmen, der Hannover zu einer Preuß scheu Provinz gemacht habe. Gegm dwse Aeußerung sah Abg. Graf zu Knyphaus« sich veranlaßt, lebhaft zu protestir«. Al« letzter Redner gab noch Abg. Liebermann v. Sonnen berg für die Antisemiten seiner Zustimmung warmen Ausdruck. Nunmehr wurde über den Borschlag de- Präsidenten namentlich abgestimmt. Der Antrag wurde mit 163 gegen 146 Stimm« abgelehnt. »EMAS War« schon vorher dw Aeußerung« de» Beifalls Md de» Widerspruchs lebhaft «wes«, so erhob sich jetzt, nachdem daS Resultat deS Ergebnisse- der Abstimmung verkündet war, «in solch«, Lärm, ww er selten im Reich-tag vorher vo,ge kommen ist : Laute Prowstruse ertönten au» den Rech« der Recht« und der Natronalliberal«, während da- Lentrum und dw Linke dies« durch Händeklatschen zu übertön« sucht«. Die Kundgebungen de- Betsalls und Mißfallen- «rschalltm sogar von den Tribün«. Nachdem sich der Lärm einiger maßen gelegt hatte, erklärt« Präsid«nt v. L«v«tzov, daß da- Erg«bniß d«r Abstimmung ihn v«ranlass«, daS Präsidium «i,d«rznl«g«n. Auf dws« Wort« v. Vuol da- Präsidium, Md «klärte, « Mrd« auf d« Entschluß de» PWdentm, d« « seh, b«Laur«, am Schluß d« Sitzung nach zmkücklomm«. Zu, GeschästSord- mmg bemerkte dann Abg. von Bomkfm, daß d« zweiw Bteepräsidrut LH». Bürklt» abw«s«d s«i, seine Fremd« wür den sich aß« sofort «tt ihm in Verbindung setzen, md wiederholt« sich -w Ku»da«bmg«n vo» voniher. Hufer fortdauernd«, vvgeheurer Unruh« übernahm Bieeprästdeut dw Eutscheid««» werd« in kürzeste, Frist erfolg«; da- köm« «ab« schon jetzt erklär«, dich« nicht de« geringsten Zweifel hab«, daß de, Ab». Bkkliu d«m B«tspkk des Prästant« folge« würde. Mtt gewohntem Taet sah sich Herr Richter hierauf zu der Aeuß«mna veranlaßt, daß »S mch ohne dw beides Herr« a«h« w«be. Als Biceprästdent ». Buol nm in dw Tagesordnung «intrrt« ließ, leerten sich Saal md Tribün« mtt großer Schuelltaktt. Der Großherzag vo« Bad«, d« vom Beginn der Sitzung m in der Hoflog« ge sessen hatte, verließ da» Hau» ebenfalls. Berlin, 24. März. Ww heute «meldet wird, soll Herr v. Buol dw meist« Aussichten habe«, vo« Centrum zum Präsidenten d«S Reichstag» vorgeschlagm zu weide». — DK Berliner Stadtverordneten sind weg« de» Ein- dmck», den ihr Beschluß wegen der Bismarckehrung verursacht hat, ängstlich geworden, st« haben nämlich beschlossen, daß die Nam« derjenigen, dw an einer geheimen Sitzung in namentlicher Abstimmung theilgenommen, nicht durch oaS Gemetudeblatt veröffentlicht werden. (!) — Bekanntlich soll zum 1. April d. I. eine Huldig. ungSfahrt Deutscher Studenten nach FriedrichSruh anläßlich de» 80. Geburt-festes des Altreichskanzler- Fürsten Bismarck stattfinden. Dm Theilnehmern an dieser Huldigungsfahrt wird seitens sämmtlich« Deutschen Eisenbahn« in der Zeit vom 31. März bi« 3. April d. I. eine Fahrpreisermäßigung in der Weis« gewährt, daß für dl« Reise von ihrem Wohn- orte nach Hamburg und zmeück erhoben wkd: bet der Fahrt in lll. Wagenklaffe aller Züge der MlitärfahrpreiS gegen Verabreichung einer Milttärsahrkarte zur Hinfahrt und einer solchen Kart« zur Rückfahrt, bei der Fahrt in II. oder I. Wagenklosse für die Hin- und Rückfahrt der einfache Fahr- Preis der zu benutzenden Wagenkiasse derart, daß für die Hin fahrt '/, Fahrkarte und für die Rückfahrt wieder */, Fahr- karte der zu benutzenden ZugSgattung zur Ausgabe gelangt. Die Studenten muss« sich bei Entnahme der Fahrkarten durch ihre Studentmkarte ausweisen. Im Mangel von durchgehen- den Fahrkarten bis Hamburg werden Karten nach der weitest- gelegenen Station verabfolgt, dortselbst hat dam erneute Lös- ung euer Fahrkarte für die noch fehlende Strecke zu geschehen. Dw Bahnverwaltungen gewähr« auf die entnommen« Fahr karten je 25 kg Freigepäck. — Der „StaatSanzeiger für Württemberg" veröffentlicht dw Ernennung des Generals der Infanterie v. Lind-q rist zum kommandirenden General des 13. ArmeecorpS, die Ernenn ung des GmerallieutenantS v. Dellinger, bisher Kommandeur der 7. Div sion, zum Kommandeur der 26. Division und die Ernennung de- Generalmajors v. Greiff, bisher Komman deur der 65. Br gade, z rm Kommandeur der 53. Brigade an Stelle de- zum Kommand-ur der 22. Division ernannten GmeralmajotS Baron v. LollaS. Die ErnmnMg deS pr«- ßschm Generals v. Lindeqaist hat die württembergische De- mokratenprefse zu neu« heftigen Angriff« gegen die Mili tärkonvent on veranlaßt. Es wkd dabei vor allem daraus hingewies«. daß jetzt die meist« bvheren Kommandostellen in Württemberg von preußisch« Offizier« besetzt seien. Hier gegen bemerkt die „Post", daß gleichzeitig mit dem Wechsel m der Person d«S Höchsikommandirenden auch in dm Divi- sions- Md BrigadecommandeurstellMgen verschiedene Perso- nalveränderurgen stattgefunden haben, die der ganzen Ange- legenheit ein wesentlich anderes Gesicht verleihen. Gleichzei tig mtt der Brförderung des Generallieutenants v. Lindequist sind nämlich drei bisher in preußischen Kommandostellen be findliche württembergische Gm r^le in die würtembergischr Armee zurückversetzt worden, so daß jetzt die meisten höheren Kommandostellen in Württemberg mit wörttemberg sch« Of fizier« besetzt sind, somit das durch die Militärkonoention bedingte Pr.nzip des Ausgleich:- durchaus gewahrt ist. München, 24 März. Der schwer erkrankt« Cultusmintster v. Mu«ll«r ist heute Nach mittag gestorben. Belgier». Brüssel, 24. März. 24 brüsseler Arbeiterverein« be schlossen, den allgemeinen Ausstand am 1. April zu beginn«. Eine Rotte streikender Arbeiter drang in die Wohnung des Direktors des Eisenwerks „Esperance" in Lüttich Md plün derten dieselbe aus. Svauie«. — Der Zwiespalt zwischen den Madrider Offizieren und Journalisten hat «in überraschend«- Ende gesund«. Infolge einer Versammlung von Offizieren und Journalist« ist jedes zwischen ihnen bestehend« Mlßvnständniß (?) ausgeglichen. — Dagegen dauern dw Verfolgungen und Bestrafungen der Presst ungeschwächt fort; in ReuS wurden auf Befehl des Milttärrichters drei Journalisten, welche der Verleumdung der Armee beschuldigt sind, verhaftet. Ja Alicante wkd das der Verleumdung des Heeres angeklagte Blatt „Cri du Peupw" vom Kriegsgericht abgeurtheitt werd«. In Barcelona ist dw Zeitung „El Dlluvio" von dem Militärgericht davon in Kennniiß gesetzt worden, daß ein gerichtliches Verfahren geg« sie anhängig ist. — Die von den Militärgerichten verfolgten Journal st« legen vor den Cwilgerichten Verwahrung ein geg« dw Einmischung der Militärgerichtsbarkeit. «fi-N. Shimonoseki, 24. März. Als der chinesische Frie- denSunterhändler, Bieekünig Li Hung Tfchana, von einer Conferenz mit dem japanischen Bevollmächtigt« m feine Wohnung zurückkehrte, schoß «in junger Japaner mit einer Ptstol« nach ihm und verwundet« ihn im Gesicht. DaS Verbrech« wkd dem irregeleiteten Patrio tismus zugeschrwb«; der Attentäter wurde unter großer Er regung de- Volke» verhaftet. Shanghai, 23. März. Tin Telegramm au» For mosa vou heute berichtet, daß die Japaner Ms d« PeScadore- zu land« versuchten, ab«, mit einigem Verlust« zu- rückgeschlagen Word«» sind. Nma»GM» Nev-Hork, 23. März. Nach «t»«m Telegramm auSHa- bau« wurde der Lomuumdeu, de» „Londe d« «matz«»- d» hi» beruf«, um üb« d« MiMga-Zwischmfall «uSkMst „ ertbeilm. Ferner wird bwtchtrt, das füuf^KüMwächt« am Cuba vo« m» Aufständisch« au» ei«»» Ht»terhalt überfall«, Md mtt Frschienmmess«» t» Stücke gehauen Word« find. New-Kork, 23. März. Nach M« Depesche au» Li. ma hat dw provisorisch« Regierung evw Proklamation erlaffe«, t» welch« In- und AuSläuder aufgefordert Mrd«, zur Aus. rechterhattung d« BerfaffMg mitMwirke». Baltimore, 23. Mäq. Bon Matros« wkd beriMet, daß aus de» hi« eingekoffeu« englische« Dampf« „Lau- resttna" bei Santiago -« Luba vo» ein« spanisch« Wach« »«schoss« Word« ist. — Au» Dresdeer wird geschr eben: D«r a« d« verw. Geißl« Md ihr«« 10 Iah« alt« Pflegeknab« Hauswald verübk Mord skht noch tmm« im Mttt«lpunkk -eS all»«- meinen Interesses. E» steht nunmehr fest, daß d«r Mörder Ebert dk alte Frau, wählend « mit ihr allein gewesen ist, um etwa 30 bis 40 Pf. bestohlen hat, daß dk Frau dies entdeckt Md in heftiger Weise ihr Gell» zurückgefordrrt hat, und daß eS hierbei zwischen dm beiden zu einem Handge menge gekommen ist, in deffen Verlauf Ebert sei» Opf« «st mtt Messerstichen tödlich verletzt und dann noch mtt ein« stark« Schau, «würgt hat. Der Kaab« Hau»- walr ist nach vollbracht« That hinzugekommen, hat laut geschrie« und gejammert Md ist von dem Mör der nun ebenfalls abgewürgt worden, damit er nicht al» Zeuge gegen ihn auftreten könne. Bei d« Ent deckung der That hat man geglaubt, daß der Knabe noch gar nicht todt sei, e» find oe-halb eifrig W ederbelebunaS- v«such« ««gestellt Word«, leid« «folglo». DaS bei der That benutzte Taschenmesser hat Ebert, als er nach d« Polizei ging, um den Vorgang zu melden, unterwegs in «in Gartengrundstück geworfen. Dort ist es spät« aufgefundm worden. Geste« hat dw gerichtliche Sektion der Leich« stattgefunden, zu welcher d« Wörter gefesselt vorgesührt worden ist. Er soll angesichts seiner Opf« allerdings vor- übergehend die Fassung verlorea haben, bald aber ruhig ge worden sein und seine That von Neuem eingestand« hab«. Leid« wird Ebert, der schon verschiedene größere Vorstrafen «litten hat und für einen rettungslos verlo.enm Manschen gelten dürfte, nur eine verhältnißmäßig gelinge Strafe be- kommrn können. Er wird erst im August diese- Jahre» achtzehn Jahre alt und kann deshalb nach 8 57 d«S Strafgesetzbuches Wed« mit dem Tode, noch mtt Zucht haus bestraft werden. Da» höchste Strafmaß, welche» ihn überhaupt treffen kann, stad 15 Jahre Gefängnrß. — Eine Mordthat, wie sie grauenhaft« schwer zu den ken ist, wurde am Sonnabend in einer Wohnung in der Blumengasse 16 in Leipzig vollzogen. Dort hatte seit Jahresfrist ei« 28jährig« Markthelfer NamenS Graul, in Stöttertz geboren, Logis genommen. Derselbe unterhielt mtt einer Arbeiterin NamenS Elisabeth Claus (veide arbeiteten in einem Geschäft) ein Verhättulß, dem ein K nd entsproß, wel ches jetzt bald sieb« Jahre alt war. Gestern fiel eS dq» Wirthskut« auf, daß Graul Nachmittags nicht Ms Arbeit ging, sondern sich in sein-m Zimmer aufhielt. Man nahufi an, daß «r sich seinen Fuß verbunden habe, da dws« verletz! worden war. Dw WirihSleute verließen dw Wohnung und kehrten «st Abends dahin zurück. Als aber bei ihr« Rück kehr das Zimm« ihres LogiSh«« immer noch verschloss« war, öffne en sie das an der T;ür angebrachte, von IM« verhängte F-ntt« und fand« Graul aus dem Sofa liegend mit einem Schnitt in der Pulsader des link« Arme» vor. Sofort suchte ma» im Zimmer nach dem Töchterchen der Claus, daS Nachmittags zu Graul gekommm war, um Verbandsstoffe zu überbring«. Endlich fand man daS Kind unter einem Ueberzwh« versteckt an der Thüre aufgeknüpft vor. Der unnatürliche Vater hatte sein eigenes Kind aufge hängt. Wahrscheinlich hatte « das arme Wesen durch eure Phosphorlüjung bez. durch Schwefe säure betäubt. Der Grund zu der fürchterlichen That mag Larin zu suchen sein, daß Lie Geliebte mit d:in fchr-cklch« Menfch« brech« wollte, da infolge mißlicher Verhältnisse an e ne Herrath, zu welcher beide entschlossen waren, zunächst nicht gedacht werden konnte. Die sofort angestellt« ärztlich« Untersuchungen «gab«, daß Graul noch leow. Er wurde rns Krankenhaus gebracht, wo sich seine Verletzungen nicht als lebensgefährlich herauSsteüten. — Nicht nur Verbrech« werden bestraft, auch die Unterlass ung einer Anzeige von der Kenntnlß em«S Verbrechen- unterliegt in viel« Fällen den Strafgesrtz«. DWS mußt« der Fabrikarbeiter Krönitz auS Neneutvwitz bet Bautz« erfahren. Derselbe hatte voriges Jahr in der Nähe eine» WegübergangeS üb« die Großpostwitz - Cunewalde, Eisen bahn zwei Ball« quer über den Schi«« liegen sehen, durch welche d« Bahntrantport in «ine groß« Gefahr gesetzt wurde; er unterließ jevoch, davon rechtzeitig bei der Behörde An zeige zu «statt«. Für diese Unterlassung wurde « vom Landgerichte Bautz n zu zwei Monaten Gesängniß vtrurtheill. — Ein schwerer UnglückSsall mtt tüdlchem Ausgange ereig net« sich am Sonnabend nachmittag in Ehemui-, m einem Grundstücke d« Wilhelmstraße. Ein daselbst mtt Fenster putzer» beschäftigter, 31 Jahre all« Handarbeit«, wrlq« sich dabei ein« Lett« bedtmte, stürzte, jedenfalls infolge Schwm- delanfalls, etwa 5 m hoch so unglücklich auf dm gepflaster ten Hof h«ab, daß er «wen schweren Schädelbruch «litt und nach wenig« Minuten verstarb. Der Verunglückt« ist v«r- heirathet und hint«,läßt auß« sein« Frau noch «in Kmd. — Aus Frankenberg 22. März Wad geschrieben: In dm letzten Tagen wurde unsere Stadt Md Umgebung vo» einem „billig« Berkäus«" in der Person eine- jüdischen Handels mannes unsicher gemacht, d« zunächst „billigen" Stoff zu An zügen anbot und sodann au- d« Rocktaschen Prob« vo» Handtüchern, Tischtüchern re. h«oorzog, d»e er „unter Preis" verkauf« wollt«. Trotz all« Zudringlichkeit und all« Be- theuerung«, war für «men glänzend Vortheilhaft« Einkauf MM bei dm verblüff«» billigen Preisen machen müsse, konnk d« Händler, soviel bisher verlautet, kl» Geschäft mach«, da die mtt solchen Offerten b«glücktea, durch die Tage-press« ge warnt, Kin« Last Halim, dk große Zahl Der« zu vermehr«, dk durch sog. „Tuchmpper" bereit» hereingelegt wordea find. Bekanntlich ist der von dies« Ehrenmännern anscheinend billig verkaufte Stoff nicht da» Macherlohn d«» Schneider» werth, da «r nach kurzem Tragen wie Zunder zerfällt, während dk sich kräftig anfühlend«, prächtig appretirt« L«ta«Md schon «ach de« ersten Wasch« sich meist in ihre Hauptbestandtheil« auf ¬ löst od«. — L in diesem ihum «im aMthmba uämlich w fich««mg d« Versi dm Borst! Brträg« r »eduldigst« Jetzt «dl Juni 188 dk Erstai Beitrag»), find vorü HekathSk von dm Ansprüche ung bei t Gr! für dk n hielt am neuen Bc veisamml herzlich« auf die und de- Md ford. theilt « d« zähl. Beierfeld, Welt, Ob. gewann «inen B Daher w S«füllt, ! überaus Meersahr Corfu, N in den 8 endete zo städte. . hasten I zum «st Galiläa nach den 8 neue Sr /« und verkauft Sch«« Heuw wozu fr 3 He» < W WMeli T Ein junges! Koch« chm 8 sucht, k> gute s Stellvn ten wo ,L. r Elbenfi
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