Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191401220
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- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19140122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19140122
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-22
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WiUMlM Fernsvrech-Anschluß Nr. !2. Mr Zschopau im» Nmgcftrn» Ins er alt werben um ir Weumgen für die 4»gespaltene Korputzetle berechnet und dir rmnagi l i>/, ützr bei dem Tage de» Erscheinen» vorvergehenben Lage» angenommen. Reklamen, die 3-gespaltene Zeile 30 Pfg. Für Nachweis und Ossrrten- Annahme 10 Pfennige Extragedühr. Erscheint DienStag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Adrnd vorher ausgegeden und versendet. PirNeljahrSprei» 1 Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von dm Boten, sowie allen Postanftalten angenommen. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für da» Königliche Amtsgericht «>d de» Stadttat zuiZschopM. 4t 1y. Donnerstag, de» 22. Jannar 1S14 82. Jahrgang. Au« Sachsen. Zschopau, dm 21. Januar 1914. — Der König, sowie Prinz und Prinzessin Johann Georg werden sich am 26. Januar nach Berlin begeben, um dem Kaiser persönlich ihre Glückwünsche zum Geburtstage zu übermitteln. — Die feierliche Verpflichtung des Kronprinzen Georg als Mitglied der Ersten Kammer findet heute Mittwoch, den 21. Januar, mittags 12 Uhr vor Beginn der Kammer sitzung statt. — Am Sonntag fand im Gasthof zu Kleinolbersdorf eine aus den interessierte« Ortschaften sehr zahlreich besuchte Versammlung zur Förderung des Eiscnbahnprojektes Chem nitz — Gablenz—NiederhermerSdorf — OberhermerSdorf — Kleinolbersdorf — Altenhain—Dittmannsdorf—Gornau rc statt. Als Referent hatte sich Landtagsabgeordneter Castan- Chemnitz zur Verfügung gestellt, dessen eingehende Ausfüh rungen über die Notwendigkeit, dem hier in Frage kommen den Ortschaftenkomplex zu einer Bahnverbindung zu verhelfen, die sich nicht auf eine bloße Industriebahn in der nächsten Nähe von Chemnitz beschränkt, mit allseitigem Beifall ausge nommen wurden. Es wurde anerkannt, daß in der geplanten staatlichen Autolinir Chemnitz—Zschopau ein Fortschritt zu begrüßen sei, der zunächst wenigstens einen Teil des hier vor liegenden Bedürfnisses befriedigen, könne. Vollwertiger Ersatz für Bahnverbindung sei jedoch hierdurch nicht möglich, so daß letztere anzustreben nötig bleibe. Die Versammlung beschloß daher einstimmig, eine diesbezügliche Petition umgehend zu erneuern, und wählte zur Verstärkung des hierfür bestehen den Ausschusses aus jeder der beteiligten Ortschaften einige weitere Mitglieder. — Für die 32. Geflügelausstellung des Landesverbandes Sächsischer Geflügelzüchtervereine, die nächsten Sonnabend in Frankenberg im „Schützenhaus" eröffnet wird, sind die An meldungen gut eingegangen. Die Ausstellung wird über 1200. Nummern umfassen und damit die stärkste Ausstellung sein, die bisher in Frankenberg gezeigt wurde. Die vorjährige Verbandsausstellung in Grimma übertrifft sie um über 150 Nummern. Sie wird in den beiden Sälen des Schützenhauses untergebracht dergestalt, daß im großen Saale Wassergeflügel, Truten, Hühner und die Gerätschaften, im kleinen Saale die Tauben ausgestellt werden. — In der am 20. Januar 1914 in Gegenwart des Königlichen Staatskommiffars abgehaltenen Sitzung des Auf sichtsrats der Sächsischen Bodencrrditanstalt in Dresden wurde beschlossen, der am 21. Februar 1914 stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von wiederum 7 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital von Mark 12000000 vorzuschlagen. Der Reingewinn für das Jahr 1913 beziffert sich auf Mark 1290669,12 (im Vorjahre Mark 1188579,06). Die gesamten Rücklagen betragen am 1. Januar 1914 Mark 3940978,98. — In der Ersten Ständekammer gab Minister des Innern Gras Vitzthum v. Eckstädt eine Erklärung über die Zulässig keit deS Verkehrs der Behörden mit den Mitgliedern der Ständeversammlnng ab. — Die Gewerbekammer Dresden beschloß, zum Garantie fonds der Ausstellung Das deutsche Handwerk Dresden 1915 einen Beitrag von 30000 Mk. zu zeichnen. — DaS Dresdner Gewerbehausorchester mit Kapellmeister Olsen ist für die Buchgewerbe-Ausstellung 1914 zu Leipzig als offizielles Ausstellungsorchester verpflichtet worden. — Zum Zwecke einer dauernden Verbindung der ehemaligen Schüler der höheren Webschule zu Chemnitz, sowohl unter sich als auch mit der Schule, wurde in einer am Sonnabend Abend abgehaltenen Versammlung solcher Schüler, die aus vielen Orten unseres engeren und weiteren Vaterlandes er schienen waren, die Gründung eines Verbandes ehemaliger Schüler der höheren Webschule zu Chrmnitz beschlossen. — Zur Brandkatastrophc in Mittweida wird noch ge meldet: Wohl alle Besucher Mittweidas erinnern sich der alten hohen Dächer der drei Marktseiten, die ein Stadtbild von eigenartigem Reiz schufen. Die eine Seite des Marktes — die Breitseite, umfassend zwöli Häuser — ist in der Nacht zum Montag ein Raub der Flammen geworden. Es waren alle zweistöckige, meist schmale Gebäude, in deren Erdgeschossen sich Geschäftsläden, sowie zwei Restaurants (Ratskeller-Auto mat und Cafs Greif) befanden. Von der Brandkatastrophe sind folgende Geschäfte in Mitleidenschaft gezogen worden: Der RatSkeller-Automat, Kürschnermetster Richter, Zigarren ¬ handlung von Linus Claußner, Friseurgeschäft von Grunert, Fleischerei von Eidam, Papier- und Schreibwarenhandlung von Küchenmeister, das Cass Greif, Dekorateur Ernst Barsch, Schuhmacher Weicheld, Fleischer Anton Rollinger, Drogerie Albert Braun Nachf., Schuhwarengeschäft von Wendisch, Fahrrad- und Nähmaschinenhandlung von Richard Hasse und Bäckerei von Uhlig. Uebereinstimmend wird gemeldet, daß das Feuer gegen 10 Uhr im Hause des Fleischermeisters Eidam herauskam. Von hier griff es nach beiden Seiten mit riesen hafter Schnelligkeit um sich, so daß schon nach kaum einer Stunde die ganze Marktseite ein einziges Flammenmeer bil dete. In den Grundstücken wohnten 32 Familien, von denen 23 obdachlos geworden sind. Die übrigen wohnen in isoliert flehenden und erhalten gebliebenen Hintergebäuden. Am Brandplatze war stundenlang die gesamte freiwillige und Pflichtfeucrwehr, die freiwillige Schutzmannschaft, sowie die Sanitätskolonnc vom Roten Kreuz tätig. Ein Feuerwehrmann erlitt bei einem Sturz einen Beckenbruch und wurde ins Stadtkrankenhaus eingeliefert. Die obdachlos Gewordenen fanden in Hotels, sowie bei Verwandten und Bekannten vor läufig Unterkommen. Die gewaltigen zum nächtlichen Himmel lodernden Flammen, das Bersten des glühenden Balkenwerks und der riesige Funkenregen boten ein schaurig-schönes Schau spiel. Das schnell aus den brennenden Häusern herausge schaffte Inventar wurde einstweilen auf dem Marktplätze auf gestellt, wo eine nach Tausenden zählende Menge stundenlang dem Vernichtungswerk des entfesselten Elements beiwohnte. Montag früh 2 Uhr war die größte Gefahr beseitigt. Mit größter Mühe bewahrte die Feuerwehr den dicht anstehenden alten Häuserkomplcx an der WaldHeimer Straße vor den her- anzüngeluden Flammen. Wenn die Brandgeschädigten auch zum weitaus größten Teil versichert haben, so ist doch noch Schaden und Verlust genug vorhanden, so daß sich eine Hilfs aktion nötig macht. Der reichstreue Bürgerverein hat sie in die Hand genommen und eine öffentliche Versammlung ein berufen. Am Montag Morgen ragten von der Mehrzahl der vom Feuer ergriffenen Häuser nur noch die fensterlosen Front mauern hervor. In dem Schutt- und Trümmerhaufen leuch ten die Flammen immer noch hell auf und eine große Rauch entwicklung erschwert die unausgesetzte Arbeit der Feuerwehr. Der Brandschaden läßt sich auch jetzt noch nicht übersehen. Von dem Mobiliar und Inventar konnte nur verhältnismäßig wenig gerettet werden. Ueber die Ursache des Brandes läßt sich noch nichts feststellen, doch scheint eine Brandstiftung nicht in Frage zu kommen. — Die Oelmühle in Colmnitz brannte vollständig nieder. Das massive Wohnhaus konnte gerettet werden. — Am letzten Sonnabend nachmittag ereignete sich auf dem Gotteshilfeschacht in Oelsnitz ein sehr bedauerlicher Un glücksfall. Der in Stollberg gebürtige, in Hoheneck wohn hafte Bergarbeiter (von Beruf Dachdecker) E. L. Lorenz, im 24. Lcbensjahre stehend, und der Bergarbeiter F. A. Pech von Lugau wurden durch hereinbrechendcs Gestein verschüttet. Lorenz konnte leider nur als Leiche geborgen werden, während Pech Verletzungen mannigfacher Art daoontrug. — In der in Glauchau in der Auestraße 38 unter gebrachten Lohnweberei von Hermann Hertel brach gestern vormittag Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff Nach mehrstündiger, angestrengter Löschurbeit gelang es der Feuerwehr, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und jede weitere Gefahr abzuwenden. Der Schaden ist recht erheblich, größtenteils aber durch Versicherung gedeckt. Das Feuer ist vermutlich durch Selbstentzündung von in dem Vor arbeiterraum lagernden Gurnabfällcn entstanden. — Gestern nachmittag in der zweiten Stunde versuchte in Leipzig der Meßgehilfe Heinrich Schöne, seine von ihm getrennt lebende Frau in deren Wohnung Ranftsche Gasse 10 in Gegenwart seiner Kinder zu erschießen. Er erreichte jedoch seme Absicht nicht, sondern brachte der Frau nur zwei ernstere Verletzungen bei. Er stellte sich darauf selbst der Polizei. — Einem Schncesturm sind bei Weipert i. B. sechs Schul kinder zum Opfer gefallen. Die Kinder, im Alter von sieben bis zwölf Jahr n, befanden sich auf dem Heimwege aus der Schule, als sie vom Schneesturm überrascht wurden. Als die Eltern nach ihren Kindern suchen gingen, fanden sie alle sechs in einer Felsenhöhle erfroren auf. Tagesgeschichte. Veutsches «eich. — Die Konservativen haben im Reichstag ihren Antrag auf verstärkten Schutz der Arbeitswilligen und Verbot deS Streikpostenstehens wieder eingebracht. — Im preußischen Abgeordnetenhaus? erklärte Landwirt schaftsminister v. Schorlemer die Befürchtung, daß Rußland seine Grenzen für Saisonarbeiter zu schließen beabsichtige, für unbegründet. — Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht eine Erklärung des Generalleutnants v. Kracht, in der er die ihm zu geschriebenen beleidigenden Aeußerungen über die bayerische Armee richtigzustellen sucht. — Der Geldbedarf Preußens soll diesmal durch Be gebung von Schatzanweisungen gedeckt werden. Schatzanweisungen werden nach einer von vornherein fest bestimmten Laufzeit zu pari zurückgezahlt und unterliegen deshalb regelmäßig nur ge ringen Kursschwankungen. Gerade aus diesem Grunde sind sie besonders in letzter Zeit, wo über Kursverluste an allen Wertpapieren lebhafte Klage geführt worden ist, beliebt ge worden. Sparkassen, Versicherungsanstalten usw. haben sie immer gern gekauft, weil sie ihnen für die Bilanzaufstellung vorteilhaft waren. Dem Umstande, daß neuerdings auch mittlere und kleinere Kapitalisten als Käufer für Schatz anweisungen austreten, ist, wie wir dem Prospekt entnehmen, dadurch Rechnung getragen, daß die Schatzanwrisungen jetzt auch in kleineren Stücken, sogar in solchen von 200 und 100 M >rk, ausgegeben werden. Bei Bemessung deS Kurses der neuen Schatzanweisungen hat übrigens auch Preußen den Zeit umständen folgen müssen. Der Kurs ist auf 97 Prozent fest gesetzt, d. h. die Zeichner erhalten eine Verzinsung nicht nur von 4, sondern von fast 4^ Prozent. Unter Einrechnung des Gewinns, der aus der Rückzahlung zu 100 entsteht, stellt sich die Verzinsung sogar auf 7 Prozent bis 4,3 Prozent, je nachdem die einzelne Schatzanweisung früher oder später auS- gelost wird, die Durchschnittsverzinsung würde sich auf 4,499 Prozent stellen. Preußen muß mit großen Beträgen häufig den Markt aufsuchen; aber wie die Erlöse fast aller früheren Anleihen, so ist der Erlös auch dieser SchatzanweisungS-Anleihe im wesentlichen für die Eisenbahnen bestimmt, wird also dem Verkehr und der Industrie zugute kommen und die Arbeits gelegenheit vermehren Helsen. Ueber die Sicherheit der Schatz anweisungen, die so gut wie die Anleihen Staatsschulden Preußens sind, ist jedes Wort überflüssig. — Der griechische Ministerpräsident BenizrloS trifft am Montag von Paris aus in Berlin ein. — Garnisonwcchsel der 99er? Der Straßburger Post wird aus Zabern gemeldet, es sei den Offizieren des Infanterie- Regiments Nr. 99 mitgeteilt worden, daß das 1. und 2. Bataillon aus den Truppenübungsplätzen Oberhofen und Bitsch bis zum 1. Oktober verbleiben werden, und daß zu diesem Termin das Regiment an seinen neuen Garnisonort verlegt werden wird. Wie man hört, soll Straßburg in Aussicht ge nommen sein Einige der Offiziersfamilien Hütten bereit- ihren Haushalt ausgelöst und seien vorläufig abgereist. — Die 5 größten Wehrbeiträge. Ueber die größten Anteile an der Wehrsteuer werden der Korrespondenz „Heer und Politik" von angeblich unterrichteter Seite folgende Mit teilungen gemacht: Der Stand der Einschätzungen zum Wehr beitrag ist immerhin so weit gediehen, daß sich seine Aus gestaltung im einzelnen bereits gut überblicken läßt. Von besonderem Interesse ist es dabei, festzustellen, welche Per sönlichkeiten anteilsweise am stärksten mit Wehrbeiträgen be teiligt sind. Es ergibt sich dabei, daß allein die 5 größten Wehrbeiträge die stattliche Höhe von 20 Millionen Mark er reichen. Diese Summe verteilt sich im einzelnen folgender maßen: Ein Millionär hat 3 Millionen zu entrichten, drei zahlen je 4 Millionen und einer 5 Millionen an einmaligem Wehrbeitrag. Den höchsten Beitrag überhaupt hat Frau Bertha Krupp von Bohlen und Halbach an daS Reich abzu führen. Nämlich, da ihr Vermögen aus 284 Millionen Mark und ihr jährliches Einkommen auf 18 Millionen Mark ein zuschätzen ist, so beläust sich ihr Beitrag auf 5 Millionen. Unter denen, die 4 Millionen entrichten werden, ist an erster Stelle der deutsche Kaiser hcrvorzuhcb.'n. Er steht mit der Höhe seines Beitrages an der Spitze aller von den sonstigen deutschen BunteSfürsten zu leistenden Wehrbeiträge. Ihm gleich stehen auf Grund ihres annäherungsweise auch aus gleichem Stand sich haltenden Vermögens und Einkommens der Fürst Guido Henckel von Donnersmarck und der Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe - Oehringrn, Herzog von Ujest.
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