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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193911112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19391111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19391111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-11
- Monat1939-11
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1939
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Nr. 284 Zfchv»««er T««eblatt «»» Anzeiger Rah und Kern Ehrenamtlicher Strakenbahnerdienst Chemnitzer Studenten. Die Studenten der Akademie für Technik in Chemnitz haben sich der Städtischen Straßenbahn für Dienstleistungen zur Vrr- sügung gestellt. Dieser ehrenamtliche Dienst ist im Einver nehmen mit dem Direktor der Akademie und der Führung der Studentenschast so eingerichtet worden, daß die Ausbildung der Studenten an der Akademie nicht beeinträchtigt wird. Ein Pferd besrette die Sarpfen. In der sächsischen Ge meinde Werlitzsch wurde der große Dorsteich abgesischt, wobei etwa acht Zentner Karpfen und Schleie die Ausbeute waren. In mehreren großen Fässern sollte die Ernie auf einem Pserdegespann abtransportiert werden. Vor der Ab fahrt fand noch ein kleiner Fischschmaus statt, bei dem eS lustig verging. Als dann der Besitzer die Heimfahrt antreten wollte, schob das Pferd den Wagen rückwärts in den Teich und ließ die Fische aus den ossenen Fässern wieder in ihr Element gleiten. Es blieb nichts Wetter übrig, als einen zwei ten Fischzug zu machen und darüber nachzugrübeln, ob das Pferd sich nun für die lange Wartezeit hatte rächen wollen, oder ob es von Hause aus tierlieb ist. Fraucnmörder und SittlichlcitSverbrcchrr hingerichtct. Am 10 November 1939 ist der am 1. Mai 1913 in Berlin geborene Werner Kramer hingerichtet worden, der vom Sondcrgerichl Halle a. d. Saale wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Kramer, ein gefährlicher Gewohnheits- und Sittlichkeits verbrecher, der den Schrecken der Bevölkerung in der Dübener Heide bildere, hatte am 11. Juli 1939 in der Nähe von Schköna eine 55jährige Frau ermordet, nachdem er vorher versucht hatte, an ihr ein Sittlichkeitsvcrbrcchen zu verüben. Frau Mittmann verstand daS Hamstern. In' der schlesi schen Ortschaft Henningsdorf wurde eine Frau namens Mittmann festgenommen, die als Hamstcrin schon seit langem ausgefallen war. Eine Haussuchung ergab, daß ihre Wohnung einem riesigen Fettlagcr glich, denn die tüchtige Frau Mitt mann Halle n>m> wenig als 15k Pfund Schweine schmalz zusammengckraht. Daneben verfügte sie aber auch noch über ein großes Lager an Wollsachen, Kleiderstoffen, Lederschuhcn u. dgl. mehr. Die NSV. ist sehr dankbar für das ihr durch die Polizei zugesührie Vorratslagcr, während Frau Mittmann vermutlich hinlcr schwedischen Gardinen über ihr volksschädliches Verhalten nachzudenken Zeit haben wird. lieber eine Million Lire verschoben. Die Mailänder Polizei verhaftete einen Tertilienhändler, der durch sein Aus- lreicn und seine offen ausgesprochene anliitalienische Einstel lung schon seil längerer Zeit unangenehm ausgefallen war. Ter Mann halte Bankgeschäfte mit verbotenen Devisen betrie ben und tm 'Lause der Zeit Wertpapiere von über einer Mil lion Lire verschoben. Anscheinend dürste noch eine große Zahl anderer Personen in diese Angelegenheit verwickelt sein. 39 WO Maulbeerbäume werden in Spanien kostenlos ver teilt. Das spanische Landwirtschastsministerium beschloß die Förderung der spanischen Seidenproduktion. Hierzu würden zunächst 30 000 Maulbeerbäume an Seidenraupcnzüchter kosten los verteilt und so die wichtigste Voraussetzung für die Rau- penzucht geschaffen. Es besteht die Absicht, Spanien von der Einfuhr von Auslandsseide unabhängig zu machen. Zunächst wird mit einer Jahresproduktion von 175 Tonnen Seide ge rechnet. Diese Seidenproduktion wird Lohn und Beschäfti gung für 30 000 Familien bringen. Alte Kogge an der Alandsküste angeschwemmt. Im west liche» Kyrksu.nd (Alandsinseln) ist durch den jüngsten Sturm ein interessantes Wrack aus alter Zeit angeschwemmt lvorden. Es ist eine große und fünf Meter breite Kogge aus starkem Eichenholz. Nach dem Gutachten der Sachverständigen dürfte es sich um eines der Schiffe handeln, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf der Werst des Schlages von Kastel holm gebaut wurdem Behördliche Erlasse Die Polizei steht allen gleichmäßig zur Verfügung. Bisher war es vielfach üblich, daß Anzeigende, die zur Aufklärung einer strafbaren Handlung besondere Fahndungsmaßnahmen wünschten, die Kosten hierfür übernahmen. Der Reichs- sührer 44 und Chef der Deutschen Polizei stellt m einem Erlaß fest, daß dieses Verfahren mit den nationalsozialistischen Grundsätzen nicht vereinbar ist. Es sei nicht angängig, daß vermögende Volksgenossen besondere Hilfsmittel der Polizei in Anspruch nehmen könnten, die weniger vermögenden Volks genossen versagt seien. Der zuständige Polizeibeamte habe nach pflichtmäßigcm Ermessen zu entscheiden, welche Aufklarungs- Maßnahme» notwendig seien, und die Kosten ginxeu dann in jedem Falle zu Lasten der Polizei Lebensversicherung wird mrtbczahlt für Einberufene » ihre Familien. Nachdem das Rcichsaufsichtsamt für Privat- versicherling im Einvernehmen mit den beteiligten Reichs ministern die Aufrechterhaltung von Lebensversicherungen der Einberufenen und ihrer Angehörigen sowie der von der Frei machung Betroffenen durch die Einführung eines sogenann ten Sichcrungsbeitrages generell erleichtert hat, bestimmt nun ein Erlaß des Neichsinnen- und des Reichsfinanzministers, daß die für die genannten Lebensversicherungen zu entrichten den Sicherungsbeiträge als Beihilfe im Rah- mendesFamilien unlerhaltszugewähren sind. Diese Beihilfe wird auch gewährt, wenn die Voraussetzungen für die Gewährung von Familienunterhalt nur hinsichtlich des Sicherungsbeitragcs vorliegen. Sie wird auch solchen Einberufenen bewilligt, die familienunterhaltsberechiigie An gehörige nicht haben. Endlich wird sic den an der Rückkehr aus dem Ausland infolge feindlicher Maßnahmen verhinder ten Bcsatzungsmitgliedern deutscher Handelsschiffe gegeben. Die Verleihung von Flicgerabzeichen während des Krieges. Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehls haber der Luftwaffe hat für die Kriegsdouer die Bestimmun gen über die Verleihung von Fliegerabzeichen wie folg: fest gesetzt: Es werden verliehen: 1. für aktive Soldaten, die auf Planstellen des fliegenden Personals stehen, o) das Luft- wasfen-Flugzeugführerabzeichen nach Erwerb des Luftwaffen- Flugzcugführerscheins, b> das Lustwaffen(Lw.)beobachter- abzeichen für Beobachter, Hilfsbeobachtcr und Bombenschützen frühestens nach fünf Fcindflügen bzw. bei Verwundung bereits innerhalb dieser fünf Feindflüge oder zwei Monate nach Er werb des betr. Scheines, o) das Lw.-Fliegerschützenabzeichen für Bordfunker, Bordmechaniker, Fliegerheckschützen nach fünf Feindflügen bzw. bei Verwundung bereits innerhalb dieser siinf Feindflüge oder zwei Monate nach Erwerb des betr. Scheines. 2. Für Reservepersonal gelten die Bestimmungen wie unter 1. mit der Ausnahme, daß ehemalige Kriegsfliegern, die entsprechend verwendet werden und im Besitz des Kriegs-, flicgerabzcichcns ku-s». das jeweilige Abzeichen sofort verlieben werde» kann. Spielplan der Städtischen Theater Chemnitz vo» Sonnabend, 11. bis Sonntag 1S. November 1S8V. Opernhaus: Sonnabend, 11., 19)4: Prinz Caramo- Sonntag, 12., 18: Der Waffenschmieds 19)4: Wiener Blut- Dienstag, 14., 19)4: Penthesilea- Mittwoch, 18., 19)4: Die ungarische Hochzeit- Freitag, 17„'19)4: La Gioconda- Sonn tag, 19., 19^: Die ungarische Hochzeit. Schauspielhaus: Sonnabend, 11-, 19)4: Ingeborg- Sonntag, 12., 15: Meine Schwester und ich- 19)4: Ingeborg- Montag, 1S- 19)4: Heroische Leidenschaften- Mittwoch, 15., 19)4: Ingeborg- Freitag, 17., 19)4: Die Verschwörung -es Fiesco zu Genua- Sonnabend, 18- 19)4: Rebellion um Preußen- Lonulag, 19- 18: Der Maulkorb- 18)4: Ingeborg. Hüttls - 8-04/ - Ser Grotzkamps! 1. AL. Zschopau 1 gegen Tu. Srumhemersdors 1 DI« Begegnung dieser beiden Mannschaften löste bis her stets größtes Interesse aus und lockte die Zuschauer nicht nur aus beiden Lagern, sondern auch aus der weiteren Amaegend in großen Massen herbei. Es gab Spiele, wo nicht nur über 1(XX), sondern weit über 2000 Zuschauer versammelt waren und somit für diese Derbys f einen Rekord darstellten, wie er von gleichen Mannschaf» . ten anderer Bezirke kaum erreicht worden sein dürfte! Wenn in den letzten Spielen die Zuschauerzahlen beträcht lich zurückgegangen waren, so dürft« der Grund darin zu suchen sein, weil den gegenwärtigen Verhältnissen ent sprechend beide Mannschaften nicht mehr in ihren da maligen „Bombenbesehungen" anzutreten in der Lag« waren, da die meisten ihrer guten Kräfte — und das trifft hauptsächlich beim Elub zu — zur Zeit bei der Wehr macht sind! Ein Vergleich der beiderseitigen Spielstärke ist also heute kaum mehr möglich. Trotzdem aber haben es die maßgebenden Stellen beider Vereine ermöglicht, ihre Mannschaften mit zum Teil jugendlichen Spielern aufzufüllen, was sich durchaus gut bewährte. Mit ihrem augenblicklichen Spielermater'al jedenfalls können sich der Club und der TVK. sehen lassen und brauchen anderen Vereinen, dis zum großen Teil noch ihre „Elite" beisammen haben, nicht im geringsten nachzustehen! Mor gen nun ist wieder der Clubplah Schaufcld eines Groß kampfes, welcher bestimmt eine große Anzahl Sport anhänger aus beiden Lagern auf die Beine bringen wird, die „ihrer" Mannschaft den nötigen Rücksnhalt ! geben werden. Der Kampf am morgigen Sonntag ist - kein Krisgspflichtspiel, sondern eine „friedliche" Ausein andersetzung in Form eines Gesellschaftsrückspieles. Am 21. Juni d. Js. weilte der Club in Krumhermsrsdorf und konnte dort mit seiner stark verjüngten und neuaufgebau- ten Elf ein Anentschieden von 3:3 Toren erreichen, ob wohl Ler ZFC. sogar mit 3:1 in der zweiten Halbzeit führte! Wie nun die morgige Begegnung ausfallen wird, wissen wir nicht. Auf jeden Fall aber wird sich der Tv. Kiumhermersdorf mit allen Kräften bemühen, um wieder einmal einen Sieg, was ihm bei den bisherigen vielen Begegnungen nur zweimal gelang, an seine Farben heften zu können. Aber auch der Club wird sich nach allen Seiten recken und strecken und alle Register seines Kön nens ziehen, um wiederum erfolgreich bestehen zu kön nen. And das ist zweifellos der große Reiz und die groß« Spannung, die auf beiden Seiten vorherrschen wird. Beim TVK. werden vor allem wieder die alten Kämpen Messig, Sachse, Schubert K. und Richter H. ihre große Spielerfahrung und Routine in die Waag schale werfen und ihre jungen Kameraden mitreihen und zu höchster Leistung treiben. Der Club wird diesmal wieder seine alten Routiniers Conrad und Messig H. zur Stelle haben und sollten diese im Verein mit ihren „alten" Stammspielern Stöckel, Schmieder und Kern W. ebenfalls in der Lage sein, ihre Mitspieler, die sich aus guten bewährten jugendlichen Kräften zusammensetzen, zu größter Leistung, unbeugsamen Siegeswillen und äußerstem Kampfgeist anzuspornen. Da uns der TVK. sein« Elf nicht gemeldet hat, nehmen wir an, daß diese dieselbe ist, di« kürzlich den Tv. Marbach sicher mit 2:1 Loren schlagen konnte. Die beiden Mannschaften dürf ten daher wie folgt gegenüberstehen: 1. ZFC.: 'Weißer Burkhardt Poschwitz Messig H. Kern W. Büchel Stöckel Thieme Schmieder Conrad Kunath. Haugke TVK.: Beginn neutraler Schubert G. Sachse Fuchs Messig Schubert K. Richter H. Lindner G. Nake Gläser Ahlmann des Großkampfes nachmittags 2V0 Ahr unter Leitung. Weitere Spiele des Clubs: 1. ZFC. AM.—TVK. AM., l Ahr. 1. ZFE. 2—Tv. Gornau 2, Anstoß 9,30 Ahr. 1. ZFC. 1. Jgd.—Tv. Gornau Jugend, ll Ahr. In Dittersdorf: Tv. Jgd—l. ZFC. 2. Jgd., 1 Ahr. Fritz Blechschmidt. * Der TV. KrumhrrmerSdorf meldet außer den in Zschopau stattfindrnden Begegnun gen noch folgende Spiele: Die Jugend wird in Weißbach gegen die dortige VfL.-Jugend antreten und die Frauenhandballelf fährt nach Chemnitz zum FC. Preußen unk» erledigt dort ihr fälliges Kriegspflichlspiel. Wenn sich „unsere Mädels" richtig anstrengsn, kann mit einem Sieg gerechnet werden, trotzdem die Preußenelf eine der fpielstärksten ist. Am Reformationsfest schlugen dis Ansrigen die BWG. Venus-Elf aus Chemnitz sicher mit 6:3 Toren. Clauß. * blntellnng der LeMstlasle Für vle Spiele um die K r i e a s m e i st e rsch a fr hat der Eansackwart Fußball folgende Teilnehmer in Staffeln zusam- mengesaßt: Vogtland: SB Reichenbach, VFC Plauen, Plauener SuVC, VfB Auerbach, VC Elsterberg, VIV Rodewisch. Z w i ck a u - EI a u ch a u : Sportgemeinschaft Zwickau, VfL Zwickau. Meerane 07, Sturm Beierfeld, Saxonia Berns bach, Spielgemeinschaft Wilkau-Haßlau, Sportverein Aue. Chemnitz : Staffel 1: Sportfreunde Harthau CFT Preu, ßen, Sportvereinigung 01 Chemnitz, SV Erüna, Tanne Thal heim, Sportvereinigung Olbernhau, VsL Adorf. — Staffel 2: VfL 05 Hohenstein-Ernstthal, Limbacher SC, Hartmannsdorfer Sportvereinigung 05, FL 1899 Mittweida, TSE Mittweida, Döbelner SE, FC Noßwein. Leipzig: Staffel 1: SC Wacker, SV Tapfer, SV Helios, SV Viktoria, Sportvereinigung Leipzig, Sporifreunde Mark ranstädt. — Staffel 2: TuB Leipzig, Spielvereinigung Leipzig, Sporifreunde Neukieritzsch, Sportfreunde 1900 Leipzig, BsB Zwenkau. SV Eintracht 04. Dresden: Staffel 1: SC 04 Freital, Neichsbahnsportge- meinschaft Dresden, SV Südwest Dresden ST Heidenau, BWG Straßenbahn Dresden Sportfreunde Freiberg. — Staffel 2: Riesaer SV, Radebeuler VC, VfB 03 Dresden, SV Dresdensia, BV 08 Meißen, der sechste Teilnehmer wird noch vom Kreis ermittelt. Di« Spiele für die Gauliga und Beztrksklasse beginnen be reits am 26. November. DeuMlmrd gegen Slowakei in ChemM Sachsen» große Fußball-Sportgemeinde wird sich einmal mehr auf der Chemnitzer Eroßkampfbahn am 3. D^ember, um 14 Uhr, einfinden, wenn unsere Nationalmannschaft der Slo wakei gegenübertritt. Für Chemnitz besteht an diesem Tag« Sportruhe für alle Veranstaltungen ab 12 Uhr. Die Chemnitzer Schiedsrichter Schau und Illig amtieren als Linienrichter. Be reits am 21. November setzt der Kartenoorverkauf ein. Di« Eintrittspreise betragen: Schüler 50 Npf., Militär 50 Npf. zuzüalichä Npf.- 2. Stehplatz 70 Npf. zuzüglich 10 Rpf.; 1. Stehplatz 1 NM. zuüglich 10 Rpf.,- 2. Sitzplatz 1,50 RM zuzüg lich 15 Rpf - 1. Sitzplatz und Befehlsbäu-Sitzplatz 2.50 NM zuzüglich 25 Rpf -Tribüne 3,60 NM zuzüglich 40 Npf. Auswärtige Teilnehmer geben ihre Kartenbestellungen bis mm 21. November an das Amt für Leibesübungen der Stadt Chemnitz, Stadthaus Beckerplatz, auf. Handel, Wirtschaft und Verlehr Amtliche Berliner Notierungen vom 10. November Berliner Wertpapierbörse. Am Aktienmarkt über wogen die Kursbesserungen. Am Rentenmarkt erfolgten wieder starke Käufe in Neichsschatzanwcisungen und in Sieucr- guischeinen ll, die sich nunmehr für Juni auf 96,25, Juli 95,88, August 95,50, Scpicmber 95. Oktober 94,63, November 94,63 stellen. Steuergutscheine l waren behauptet. Neichsaltbesitz 135,50, Reichsbähnvorzugsaktien 124,63, Wiederaufbauzuschläge 86,50^ Umschulduugsauleihe 93,38. Lopyrigbt by ^uk«Lrt»-V«rt-L, Lerllo li V 7 8. Fortsetzung, „Aber was soll ich denn inzwischen tun, Ludwig?" fragte Vera kläglich. Holand lachte gutmütig- wie' ungeduldig sie war, aber wie reizend auch in ihrem Unmut! „Was du tun sollst, mein Kleines? Nun, nichts anderes, als dn sonst in- zwischen auch getan hättest! Weiter studieren, dein Physi- kum machen. Und dazwischen fleißig Briefe an mich schreiben, das müßte ich mir schon ausbitten — natürlich!" Vera schüttelte den Kopf; ihr eben noch strahlendes Ge sicht, das er im Licht der Bogenlampen — sie fuhren wieder . durch den Kurfürstendamm — jetzt erneut deutlich erkennen konnte, war mit tief enttäuschtem Ausdruck Ihm zugewandt. Schmeichelnd faßte sie seine große Hand: „Vielleicht über legst du dir es doch noch anders, Liebsterl Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit, daß wir zwei zusammen bleibenl Ich, weißt du, ich möchte nicht in Berlin bleiben, bis du wiederkommstl Ich bin so unglücklich hier — ach, ich kann es dir gar nicht sagen..." Und Vera, die eben noch eine Heirat als weit außer Betracht angesehen hatte, glaubte jetzt plötzlich, einen Auf schub ihrer Verbindung um keinen Preis ertragen zu können. Ludwig Holand faßte begütigend ihre Hand. Ihm stand plötzlich die unangenehme Erscheinung des jungen Halder wieder vor Augen — vielleicht war es wirklich besser, wenn Vera nicht in Berlin blieb. „Wenn du im Ernst glaubst, nicht hierbleibcn zu können, so wird sich Nat finden, mein Kleines! Vielleicht...", ihm war ein plötz licher Einfall gekommen. „Vielleichi könntest du nach Lüneburg gehen zu meiner Schwester Lotte, die ist dort verheiratet. Das wäre über haupt eine Idee. Sie würde dich in die Geheimnisse der höheren Kochkunst einweihen, dir bei der Aussteller Helsen, großartig. Ich werde ihr morgen sofort schreiben." Aber Vera, auch mit diesem Vorschlag unzufrieden, schüttelte den Kopf. „Noch nicht schreiben, Liebster!" bat sie, als der Wagen schon am Viktoria-Luise-Platz hielt. „Vielleicht finvet sich doch noch etwas anderes." Holand zog sie rasch noch einmal in seine Arme, sein Abschiedskuß war beinahe brüderlich. „Gewiß, wir sprechen noch darüber, kleine Vera! Morgen werde ich gegen Mittag bei deinen Eitern um dich anhalten und dann sehen wir Weiler." Nasch stieg er aus, half ihr aus dem Wagen und schloß ihr die Haustür auf. „Auf morgen also!" Vera winkte mit einem etwas matten Lächeln zurück, dann fiel die Haustür hinter ihr ins Schloß. Als Vera am Morgen erwachte, sprang sie mit einem Gefühl des Neugeborenseins sogleich aus dem Bett. Sie war verlobt! Sie war Ludwig Holands Brau»! War das nicht unerhört, war das nicht herrlich! Was würden die Eltern sagen, was würde wohl Egon für ein Gesicht machen, wenn sie es erführen, und erst die Kommili toninnen in der Universität, die HolandS Schriften und Vorträge teilweise kannten! Wie würden sie sie beneiden, daß sie die Frau dieses berühmicn Mannes werden würde. Und ko bald lckon ... In ein paar Monaten! jForUrbung svlgtj.
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