Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 04.06.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-06-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184306045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430604
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-06
- Tag1843-06-04
- Monat1843-06
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 04.06.1843
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Handel «nd ^ndustvie Eisenbahn. *Nach dem jetzt erst erschienenen Verwaltungsberichte der Rheinischen Eisenbahn für das Jahr 1842 sind auf derselben 317,766 Personen befördert worden, und zwar 25,566 oder 8 Proc. in der ersten, 119,863 oder 38 Proc. in der zweiten und i72,337 oder 54 Proc. in der dritten Wagenklaffe, welche auf dieser Bahn unbe deckt ist. Durchschnittlich fuhr jede Person 4"/,» Meilen weit; die ganze Bahn befuhren 77,280 «Personen, außerdem fuhren 44,959 zwischen Eschweiler und Aachen, 2s,229 zwischen Köln und Düren, 26,5/6 zwi schen Aachen und Düren rc. Die größte Tagesfrequenz betrug 2100 eam 5. Sept.), die kleinste 302 Personen (am 8. Jan.) Außer den Per sonen wurden 14,626 Ctr. Reisegepäck, 1323 Equipagen, 75 Pferde, 1582 Hunde und kleine Biehstücke, 538,616'/, Ctr. Güter (worunter 1850 Ctr. 69 Pfd. Eilgüter, 78,091 Ctr. Handelsgüter, 7423 Ctr. 72 Pfd. Postgüter, 210,244 Ctr. rohe Producte, 240,981 Ctr. Stein kohlen) befördert. Die Gesammteinnahme betrug 268,557 Thlr. 14 Sgr., nämlich 196,598 Thlr. 23'/, Sgr. für Personentransport (jede Person zahlte durchschnittlich 18'^ Sgr. oder pr. Meile 4'/, Sgr.), 7759 Thlr. 16 Sgr. für Reisegepäck, 11,278Thlr. für Equipagen-, 512 Thlr. 21 "/i Sgr. für Vieh-, 49,94, Thlr. 4"/» Sgr. für Gütertransport (wonach durchschnittlich jeder Centner 2 Sgr. 8-/» Pf. und pr. Meile 5"/,» Pf. eingetragen hat), außerdem 2464 Thlr. 8 Sgr. außerordentliche Ein nahme. Seit dem I. Oct. ist die Zulassung von Freigepäck der Reisen den ganz eingestellt worden, wonach sich die Rheinische Eisenbahnverwal tung in dieser Hinsicht von allen andern Eisenbahnverwaltungen, in Deutschland wenigstens, getrennt hat. Die Betriebsausgabe betrug 459,916 Thlr. 2 Sgr. oder 59'/, Proc. der Einnahme (worin jedoch Zahlungen für Betriebskosten des Jahres 1841 zum Belaufe von 16,555 Thlr. und für die zu Anfang des Jahres vorhandenen Vorräthe an Cokes, Holz rc. zum Belaufe von 10,296 Lhlrn. 26 Sgr. enthalte» sind), demnach der Reinertrag 108,641 Thlr. 11"/, Sgr. Von der ge dachten Ausgabe kommen 38,491 Thlr. 2 Sgr. auf die Bahnunterhal tungskosten, 83,834 Thlr. 23 Sgr. auf die Transportkosten (das ver wendete Feuerungsmaterial kostete 29,599 Thlr. 6 Sgr.), 19,934"/, Thlr. auf die Bahnhofs-, Empfangs-, Abfertigungs- und Verladungskosten, 47,655 Thlr. 17 Sgr. auf die allgemeinen Kosten. Die für den Ausbau und die Unterhaltung der Bahn gemachten Leistungen waren sehr bedeu tend. In 13,206 beladenen Waggons wurden 1,056,48, Ctr. Kies und Sand transportirt, außerdem 17, -86 Ctr. Baumaterialien, 52,777 Ctr. Cokes, Eisen rc. für den Betrieb. Die ganze auf der Bahn transpor- tirte Centnerzahl betrug (wenn die Person mit Gepäck zu 1'/? Ctr., eine Equipage 'zu 50 Ctr., ein Pferd zu 10 Ctr. gerechnet wird) 2,209,007 oder durch die ganze Bahnlänge genommen i,033,494 Ctr. Von 12 Lokomotiven wurden 24,122 Meilen zurückgelegt, wovon 18,126 auf die Personenzüge, 3294 auf die Güter-, 772 auf die Extra- und 1930 auf die Bauzüge kommen. Zu Anfang dieses Jahres sind noch zwei Loco- motiven von Regnier Poncelet aus der Fabrik St.-Leonard zu Lüttich mit veränderlicher Expansion in den Dienst getreten, eine in Aachen fa- bricirte ist gänzlich umgebaut worden; im Ganzen sind 14 Locomotiven, 52 Personen-, 6 Bagage-, 152Güterwagen aller Art (incl. 60Kohlen wagen) und 72 Erdwagen vorhanden; noch zu liefern sind 40 geschlos sene Güter-, 60 Kohlen- und 2 Holztransportwagen. Von den verwen deten 75,718 Ctr. Cokes wurden 44,963 von der Ruhr bezogen, 30,755 in den Cokeöfen der Gesellschaft (zu Eschweiler) producirt; jene kosten in Köln 14, diese in Eschweiler H Sgr. pr. Centner. — Anlangend die Vollendung des Baues, so wurden für Arbeiten auf der jetzt fahrbaren Strecke (incl. Reste und Vorschüsse aus den früher» Jahren und 10, >46 Thlr. 27"/, Sgr. für die eschweiler Cokeöfen) 162,941 Thlr. 11 Sgr., für Bahnhöfe und Stationen 89,725 Thlr. 4 Sgr., zusammen also 252,666-/» Thlr. (in den Jahren 1837/41: 4,136,348 Thlr. 17"/, Sgr.) verwendet; zur gänzlichen Vollendung sind noch 103,56s Thlr. erfoder- lich. Zwischen Aachen und der belgischen Grenze ist die geneigte Ebene hinter Aachen erst im Jahr 1842 begonnen worden, jetzt aber fast voll endet; auf der 4074 Ruthen langen Strecke vom Aachentunnel incl. bis zur Grenze sind von 244,415 Schachtruthen Erde und Felsen 236,725 bewegt, von 34 Brücken und Kanälen nur 3 noch nicht vollendet, wor unter der Geul-Viaduct, bestehend aus einer über das Geulthal führenden doppelten Reihe von 17 Bogen, die zusammen 658 Fuß lang und bis zur Fahrbahn 112 Fuß hoch sind. Für diese Bauten sind in den Jah ren 1837/41 795,178 Thlr. 18V« Sgr., im Jahr !842 aber 339,824 Thlr. 18 Sgr. verausgabt, und 270,305 Thlr. noch erfoderlich. Der Be trieb auf dieser Strecke bis zur geneigten Ebene bei Aachen wird mit belgischen Locomotiven besorgt werden. Uebrigens wird die Bahnstrecke von Aachen bis Verviers voraussichtlich am 15. Oct. eröffnet werden kön nen, und da die belgische Regierung schon am 15. Jul. die von Lüttich nach Verviers zu eröffnen beabsichtigt, so wird dann die Eisenbahnverbin dung zwischen Köln und Ostende vollständig hergestellt sein. An Grund und Boden sind bisher 1564 Morgen erworben, wovon 510 abgetreten werden können. Von den bleibenden 1054 fallen 837 auf den Bahnkörper selbst, 102 auf Stationsanlagcn, 115 waren zu Ausgrabung und Ablagerung von Erdmassen erfoderlich. Verwendet wurden bisher auf die Grunderwer bung bis 1841 : 474,488 Thlr., im I. 1842 nach Abzug der verkauften Grundstücke 51,793 Thlr.; noch sind nach Abzug des muthmaßlichcn Er löses für die wieder zu verkaufenden Grundstücke circa 90,000 Thlr. er- sdderlich. — Die Ucbersicht aller Einnahmen und Ausgaben in den Jah ren 1837—1842 schließt mit einer Bilanz von 7,912,443 Thlr. I6Sgr. ab, wovon 6,123,152 Thlr. für die Baurechnung, 781,403 Thlr. für In teressen, 645,365 Thlr. für den Bahnbetrieb.— Von den 10,000 privi- legirten Obligationen der ersten Anleihe (ä 250 Thlr.) sind 9542 Stück bis Ende 1842, 371 noch im laufenden Jahre verkauft worden, also 87 Stück noch zu begeben. Hinsichtlich der beschlossenen zweiten Anleihe von 2'/, Mill. Thlr., für deren größere Hälfte (!'/, Mill. Thlr.) der Staat 3'/> Proc. Zinsen garantirt, ist zur Ergänzung des früher Mitgetheilten (Nr. 13) hier noch zu bemerken, daß aus dem Ertrage dieses Theils der Anleihe nach der neuesten ministeriellen Entscheidung nicht nur die Ko sten zur Vollendung der Bahn von Aachen bis zur belgischen Grenze mit einfachem Gleise und der Anlegung eines Doppelgleises auf einer geeigne ten Zwischensection, sondern auch die Bedürfnisse für die Strecke vom Si cherheitshafen bei Köln bis Aachen bestritten und die Schulden der Ge sellschaft bezahlt werden dürfen. Uebrigens hat die am 6. Mai zu Köln gehaltene sechste regelmäßige Generalversammlung auf Antrag mehrer in Berlin wohnender Actionaire beschlossen, die rheinischen Provinzialstände um ihre Verwendung bei dem Könige zu bitten, „daß die rheinische Ei senbahn als ein Theil des großen mit Staatsunterstützubg herzustellen den Eisenbahnnetzes auch im gleichen Maße vom Staate behandelt wer den möge, wie die mit Staatsuntcrstützung neu zu bauenden Bahnen." Getreide. "Von der Llbc, 31. Mai. Die englischen Debatten über die Einfuhr von canadischem Weizen sind vorüber, und das Parla ment hat den ersten Schritt zu einem festen Getreidczoll gcthan. Canadischer Weizen wird nun in Zukunft I Schill. Sterl, pr. Quarter bezahlen; allein obgleich dieser Zoll als sehr niedrig betrachtet werden muß, so ist dem Wesen der Verhältnisse nach doch nichts verändert wor den. Dem zuletzt bestandenen Gesetze gemäß hatte canadischer Weizen, wenn der Preis in England unter 55 Schill, stand, einen Zoll von.^5 Schill, auf den Quarter zu entrichten; zwischen 55 und 56 Schill, siel der Zoll auf 4, zwischen 56 und 57 auf 3, zwischen 57 und 58 auf 2, und zwischen 58 Schill, und darüber auf 1 Schill, herab, sodaß die Mög lichkeit, das amerikanische Product zum Nominalzoll von 1 Schill, ein zuführen, sowol früher als jetzt erst dann gegeben war, nachdem die Preise in England dermaßen gestiegen waren, daß die Einfuhr von Ca nada noch einigen Gewinn übrig ließ. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß canadischer Weizen unter 54 Schill, nicht nach Liverpool gelegt wer den kann, und daß dieser Artikel also auf den englischen Märkten einen Werth von 58—60 Schill, haben muß, um Veranlassung zu einem ein träglichen Verkehre zu geben. Nun hat aber die Handelskammer von Quebek berichtet, daß es eigentlich nur wenig kanadischen Weizen gebe, und daß beiweitem der größte Theil des daselbst verbrauchten Mehls aus dem Getreide der benachbarten Union verfertigt werde, welches bis her zollfrei in Canada eingesührt wurde. Diese Freiheit der Einfuhr ist nach dem neuen Gesetz aufgehoben, und der Weizen aus den benachbar ten Staaten muß Hinfort einen Zoll von 3 Schill, erlegen, sodaß in der Lhat das sogenannte kanadische Mehl in Zukunft dem Quarter nach mit 4 Schill, besteuert ist, während es unter dem alten Gesetze zwischen 1 — 5 Schill, zugelassen wurde. Der Nutzen, welcher daher von die ser Maßregel für Canada erwachsen soll, ist für den Beobachter sehr problematisch und kann jedenfalls nur in der Zukunft gesucht werden. „In Untercanada, sagte Hr. Roebuck bei Gelegenheit der Debatten, werde fast gar kein Weizen erzeugt, und seit fünf Jahren habe auch kein mit dieser Saat bepflanztes Feld die Arbeit bezahlt, welche darauf verwendet worden sei, da der Ertrag immer wieder durch Insekten zer stört werde. Dies sei so weit gegangen, daß man sich mit der Frage beschäftigt habe, ob cs nicht besser sei, den Anbau von Weizen auf einige Zeit zu verbieten, in der Hoffnung, das Insekt durch diese Maßregel aus zurotten." Die künftige Getreidekammer für Canada und England muß daher in der ober» Provinz gesucht werden, wo bisher etwas Weizen zum heimischen Bedarfe gezogen wurde, von dessen Bedeutung aber noch keine Rede sein kann, da wir erst noch zu erfahren haben, von welchen vortheilhaften oder nachtheiligen Verhältnissen der Anbau nach einem grö ßern Maßstab uingeben und begleitet ist. Als Mittelpreis wird übrigens angenommen, daß Weizen von Obercanada nicht unter 20— 24 Schill. Spesen nach England gebracht werden kann; und wenn der Durchschnitts preis in Toronto auf 32—36 Schill, pr. Quarter berechnet wird, wir er auch in der letzter» Zeit dort gestanden, so haben wir ebenfalls 52— 60 Schill, pr. Quarter, ohne die Erhöhung in Anschlag zu bringen, welche jede größere Nachfrage mit sich bringt. Vor der Hand wäre also das Getreide der westlichen Staaten der Union allein in Anschlag zu bringen; allein die Spesen sind ebenfalls zu hoch und verhindern eben dadurch einen nutzenbringenden Verkehr. Bei aller Bequemlichkeit des Transports kommen auf jenen ungeheuer« Landstrecken so viele Hände mit ins Spiel, daß auch bei sehr billigem Einkäufe der Preis am Ende sehr erhöht ist. Im Juli und August 1842 konnte man in Cincinnati den Bushcl Weizen zu 45 — 50 Cents kaufen; in Cleaveland am Erie dagegen galt er 90 Cents, ohne den Umstand in Anschlag zu bringen, daß jener Preis von 45 - 50 Cents nicht lohnend ist. Aus allen diesen Gründen lesen wir in einem Handelscircular aus Liverpool vom 16. Mai folgende, mit unsern Ansichten übereinstimmende Stelle: „Das Ge schrei, welches von der ackerbauenden Klasse gegen das canadische Gc- treidegesetz erhoben wurde, möchte fremden Kaufleuten Veranlassung zur Vermuthung geben, als wäre ein großes Zugeständniß damit verknüpft; allein im Grunde bleibt das Gesetz sowol dem praktischen Endzwecke nach als in Bezug auf Zoll und Einfuhr in England ganz dasselbe. Ein frem der Kornhandel, welcher durch die Vermittelung von Canada betrieben werden soll, ist das Hirngespinnst einer rastlosen Unzufriedenheit, eines an seiner eignen Zulänglichkeit verzweifelnden Schutzsystems." Staatspapiere. Wien, 30.Mai. Bkact. 1639; Met. 5pc.I10"/»; 4pc. 1>>l-/,; 3pc.77; 500Fl. L. 141"/,; 250M.L. 114. Aktien. Wien, 3O.Mai. Nordb. 103-/»; Raab.99"/»; Mail.96"/». Verantwortliche Redaction: Professor F. Bülau. Druck und Verlag von F. Tt. Brockhaus in /Leipzig.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview