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Deutsche allgemeine Zeitung : 27.07.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-07-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184307279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430727
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-07
- Tag1843-07-27
- Monat1843-07
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.07.1843
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L14L dieselbe Bewegung über Castellon machen könntest, und daß Enna ebenfalls in der bezeichneten Richtung über Segorbe Vordringen werde, denn diese gleichzeitigen Operationen waren zu einer raschen und glück lichen Ausführung meines Planes durchaus nothwendig, da Valencia sich entschlossen zeigte, sich zu vertheidigen, da es seine ganze Bevöl kerung bewaffnet und sogar ein Aufgebot von Pferden ausgeschrieben hatte? ES muß überdies in Anschlag kommen, daß Concha, Narvaez und Pezuela, die in Valencia angerommen sind, sich anschicken, mir entgegenzuaehen, und daß die Provinzen Burgos und Valladolid mi den daselbst befindlichen Truppen dem Aufstande bcigetreten find, soda meine vage sehr schwierig wird, da ich in Madrid nur die National qarde zurückgelaffen habe, und da ich auf keine Verstärkung rechnen kann, denn van Halen hat sich genöthigt gesehen in Folge dcS Auf standes von Sevilla, die Belagerung von Granada aufzuaeven, und cs wird ihm selbst schwer werden, sich in der Gegend von Ballen zu hal ten, um Cordova die Spitze zu bieten, das sich ebenfalls für den Auf stand erklärt Hst. In dieser Lage der Dinge sehe ich keinen andern Rath, als daß Du Dich mit allen Truppen nach Saragossa zurückziehst, und in Lerida eine möglichst kleine Besatzung, reichlich mit Lebensmit teln versehen, zurücklässest. Auf diese Weise wirst Du mit Madrid in Verbindung stehen, wie denn auch ich genöthigt sei» werde, nach Ocana zurückzumarschiren, um die Hauptstadt zu decken. Damit wir Zeit ge winnen, fertige ich Enna den Befehl zu, mit allen seinen Truppen nach Guadalajara zu marschiren. Ich warte mit Ungeduld auf Deine Antwort. Albacete, am 3V. Jun. 1843. Baldomero Espartero." Der Finanzminister, dem der Regent die in diesem Briefe auscinan- dergesetzten Ansichten gleichfalls mitgetheilt haben muß, äußert sich in einem ebenfalls von Narvaez aufgefangenen «Schreiben keineswegs ein verstanden mit denselben. Er nennt die Projccte der Rückkehr Seoa- nc's nach Saragossa, des Marsches Enna's auf Guadalajara und der Rückkehr Esparteros nach Ocana geradezu die „größte Dummheit" und erklärt, daß er es begreifen würde, wenn Scoane nach Teruel, Enna nach Cuenca und der Herzog nach Tsrancon ginge. Hr. Men- dizakal räth übrigens zu strengen Maßregeln, da durch Milde ganz gewiß nichts auszurichten sei, und schließt mit der Versicherung, daß feine Festigkeit durch die Schwierigkeiten der Lage nicht erschüttert sei. Großbritannien. London, 20. Jul. Das Oberhaus nahm am 18. Jul. die einzelnen Theile der von Lord Campbell entworfenen Bill über die Preßfreiheit an, mit Ausnahme der Bestimmung, welche wahre Berichte üher Parlaments- Verhandlungen unbedingt straflos und die von den Journalen zu stel lenden Cautionen für die ihren Vertretern gerichtlich auferlegten Stra fen haftbar machen sollte. Die erstere Bestimmung wurde mit 11 ge gen 5 Stimmen verworfen, damit Jeder, der etwas aus Parlaments verhandlungen veröffentliche, selbst dafür verantwortlich bleibe und sich nicht auf die zur Führung der Staatsgeschäfte den Parlamentsmit gliedern crfoderliche Freiheit berufen könne. Die zweite Bestimmung blieb weg, weil sich auf nähere Nachforschung herausgcstellt hatte, daß die Kaution bei Zahlungsunfähigkeit des Verurtheilten auch jetzt schon in Anspruch genommen werden könnte, was aber, wie selbst der Lord- kayzler erklärte, bisher unbekannt gewesen sei und manchen Verletzten vom Verklagen der als Journalvertrcter geltenden Strohmänner ohne Vermögen abgehasten habe. — In einer neulich stattgehabten Repealversammlung versichert« O'Connell seinen Zuhörern, im Januar, spätestens im Mai nächsten Jahres werde die Rcpeal bewerkstelligt sein. Früher bezeichnete er das Jahr 1843 als „Nepealjahr." * London, 18. Jul. O'Connell hat sich über die Debatten des Unterhauses über Tmith O'Brien'ö Motion in einer zu diesem Ziveck eigens veranstalteten dubliner Repealversammlung vernehmen lassen. Die von ihm bei dieser Gelegenheit gehaltene Rebe, wie sie uns die dubliner Zeitungen geben, nach denen man zur gehörigen Würdigung irischer Vorgänge greifen muß, indem sie von englischen Blättern häu fig verstümmelt und für momentane Zwecke zugefchnitten vorgelegt wer den, ist wichtig. Es ist eine Rede, wie sie O'Connell eben nur den gutherzigen, aber auch leichtfertigen und von den Eindrücke» des Au genblicks berauschten Irländern halten darf, ohne den Einwurf befürch ten zu müssen, daß man solche Dinge nicht sehe und solchen Folgerun gen nicht bkistimmen könne. O'Connell bemerkte, die Debatten, die in Irland mit so großem Interesse verfolgt worden seien, hätten sich durch eine ausnehmende Mäßigung und Irland günstigen Ton ausge zeichnet. So weit würdigt er die Debatten vollständig richtig. In der ganzen frühern englischen Geschichte lassen sich ihnen in dieser Hinsicht keine Verhandlungen des Unterhauses zur Seite stellen, und deswegen sind sie auch, wicwol ohne Resultat für den Augenblick, von der größ ten Bedeutung; sic lassen einen großen Umschwung in den Ansichten des Parlaments, namentlich der Torypartci, bemerken, und inso fern O'Connell dazu bedeutend mitgewirkt hat, muß ihm Irland zu Dank verpflichtet sein. Nun kommen aber seine Schlüsse daraus, die eben so fehlgegriffen sind, wie Jenes wahr ist. Er folgert nämlich, daß die ganze Haltung des Unterhauses die Voraussetzung rechtfertige, man habe sich in England Überzeugt, der Widerruf der Union sei unver meidlich, und ferner schließt er, daS Werk sei so gut wie vollbracht, seine Lhätigkcit habe bald ihr Ziel erreicht, denn, sage ein irisches Sprüchwort, wenn die Mauern ständen, müsse der Maurer abtreten. Da sind wir also am erwarteten Punkt angelangt. Oder was sollen diese Versicherungen O'Connell's für Alle, die nicht von der Aufregung der Gemüther angesteckt sind, anders zu bedeuten haben, als daß er der Meinung ist, es sei zweckmäßig, allgemach die nöthigcn Anstalten einzulciten, um zeitig die Winterquartiere beziehen zu können, sosehr auch die Sommerhitze noch brennt? Jene Mäßigung des Parlaments ist grade aus der Ueberzeugung Englands entsprungen, daß die Union nimmermehr aufgelöst werden darf, und daß daher das Wegräumen der Ursachen der Unzufriedenheit und Aufregung zu wünschen ist, um hem Verlangen nach Repeal zu begegnen. Die Debatten des Unter hauses deuten also nicht entfernt auf Das hin, was O'Connell seinen Repealcrn davon verspricht, und die ganze Wendung, die er der Stim mung des Unterhauses, gewiß absichtlich, gibt, kann vielleicht als der vollständigste Beweis gelten, daß es ihm mit der Rcpeal nicht Ernst ist. Gegen den Schluß seiner Rede wiederholt sich O'Connell in üb lichen Versicherungen der Loyalität. Er behauptet, die Tories seien daran Schuld, daß die Königin dieses Jahr nicht ihren Plan hab« ausführen können, nach Dublin zu kommen. Als wenn die Tories O'Connell beauftragt hätten, seine Repcalscharen in Bewegung zu setzen, um der Königin ihre Absicht zu verleiden! Wenn die Repeal durchgegangen, meint er, dann werde kein Hindcrniß mehr für sie sein, ihren treuen Irländern die Freude zu machen, ihr in Dublin ihre Er gebenheit zu beweisen. Also früher nicht. Das sind sonderbare Äeuße- rungen der Loyalität. Mit Recht ist man begierig darauf, wie O'Connell die verspro chene Sendung des Hrn. Ledru-Rollin aus Frankreich aufnehmcn wird, der einstweilen eine Geldstcuer für die Repealagitation und für die Folge das Versprechen überbringen soll, daß Irland thätiger Hülfe von Frankreich gewiß sein dürfe, wenn es, wie die jetzigen Vereinig ten Staaten, zur Abwehr englischer Tyrannei die Waffen ergreife« würde. Das Vorhaben kommt zuverlässig O'Connell sehr plump in die Quere, aber er ist nicht der Mann, lange in Verlegenheit zu blei ben, wie man dergleichen aus dem Wege geht. Die pariser Herren, die sich in dieser Weise für Irland erhitzt haben, kennen nicht Eng land, nicht Irland, nicht O'Connell, eben so wenig das Wesen der britischen Verfassung oder den Charakter seines politischen Lebens. Treffend bemerken englische Blätter, daß es Hrn. Ledru- Rollin, -er wegen einer unbedeutenden Rede in Frankreich als Aufwiegler zum Gefängnisse verurtheilt ist, während O'Connell, der wagen darf, was in keinem andern Staate geduldet würde, in Irland frei seinen Weg geht, übel anstehe, von englischer Tyrannei zu reden. Man findet hier allerseits die französische Sympathie für Irland höchst lächerlich, und vielleicht sorgt O'Connell in der Stille dafür, daß wir von der beab sichtigten Gesandtschaft nichts weiter vernehmen. Unter der Leitung Sir Benjamin Hall's und einiger andern ra- dicalen Parlamentsmitglieder wurde hier gestern eine Versammlung zu Gunsten Irlands, aber nicht der Rcpeal, gehalten, obgleich es die Anhänger der letzter« dafür ausgeben werden, indem zu einer Res-lu? tion des Generals Evans, die nur die Theilnahme an den Beschwer den Irlands ausdrückte, das Amendement vprgeschlagen wurde, -aß e,s Irland freistchc, die Abhülfc derselben durch Auflösung der Union zu erstreben. Dieses Amendement, an sich schon so gefaßt, daß es MH ein konstitutionelles Recht der Irländer anerkennt, dje Aufhebung sWÜ Parlamentsacte zu suchen, ohne sich über den Werth dieses Strebens auszudrücken, ein Recht, das auch die Regierung zugesteht, weil sie sonst die Repealagitafton als ungesetzlich unterdrücken und D'Connell pov Gericht stellen müßte, wurde weder unbedingt angenommen noch ver worfen, sondern mit der Resolution des Generals Evans vereinigt, ei« gewöhnliches Auskunftsmittel, um der Zersplitterung einer Versamm lung vorzubeugen. Der Vorschlag«! des Amendements ist ein Anhän ger Feargus O'Connor'S, der als Irländer dem populairen Strome eines Landes folgt, aber in dieser Hinsicht die Mehrzahl der Chavti- kon durchaus nicht auf sein« Seite bringen könnt«. Wie wenig An klang dagegen die Rcpeal bei den englischen Katholiken findet, davon >abcn wir in Birmingham einen starken Beweis erhalten, indem, wie ch aus den dortigen Localblätter» ersehe, die Katholiken des Platzes, zahlreich an einer Versammlung Theil nahmen, um die Ueberzeugung von der Gefährlichkeit der Repealagitation auszudrücken. Bon Seite» dev )rotestantcn war, um diese Gemeinschaftlichkeit in der öffentlichen Mei- ung möglich zu machen, dafür gesorgt worden, daß jeder Antrag oder Rede, die auf die Kirchenspaltung.hindeutete, vermieden wurde. ES
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