Deutsche allgemeine Zeitung : 20.11.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-11-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184311209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18431120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18431120
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-11
- Tag1843-11-20
- Monat1843-11
- Jahr1843
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 20.11.1843
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Montag — Nr 234 —— LV. November 1843. WM Deutsche Allgemeine Zeitung. .ML «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz?» u-b--vli<r. Deutschland. *Uon der Oder. Die Mianzplane. ' Kiel. Die Neuen Kieler Blätter. Die Vermählung des Prinzen Friedrich von Hessen. Lübeck. Verbot des Lottospiels. glreuHen. "Vertin. Erkenntniß des Obcrccnsurgerichts über Reden von v. Rottcck und Welcker. °° Vertin. Die Angelegenheit des katho lischen Dompropstes. Vertin. Der Proceß gegen Eduard Bauer. Der preußische Gesandte in Athen. Defterreich. -j-lvien. Prinz Leopold von Sachsen-Koburg-Kohary. Geh. Cabinctsrath Graf. (-Von der Donau. Oesterreichs Rcform- politik. Die Ccnsur. Spanten. * Paris. Rede des Generals Narvaez. Die Volljährigkeits- crklärung. Hr. Salamanca verzichtet auf die Anleihe. Saragossa. Zwangsanleihe in Barcelona. HlroHdritannien. Vorräthe der englischen Bank. Der Herzog von Bordeaux. * Havre. Die Times über Lahore. Arankretch. Veränderungen im diplomatischen Personale. Gefängniß- wescn. *Uon der Rhone. Die hierarchischen Strebungen. Schweiz. ' Vern. Die Antwortsschrciben des Vororts. Bischofswahl in WalliS. Italien. "Aus Sicilien. Die Unsicherheit. Die schlechte Verwaltung. Seltsamer Vorschlag. Dänemark. S Kopenhagen. Die Wiedertäufer. iRuGland und Molesn London. Die Instructionen an den Baron Brunnow in der grieAtschen Sache. Ätürkei. * KonstsütUApet. Die Truppenaushebung. Khosrew-Pascha. Profanation. DttMotte. Abbas-Pascha. Der Großlogothet. -s Kon stantinopel. Dro'Exceffc in Wrania. Der schwankende Gesundheits zustand des SWms. Bedrückungen der Christen in Syrien. Kviffenschaft Md^ Otunfk. ^Leipsig Der Pastor H. Hirzel. Handel und Anduftrie. *Aus westpreussen. Die Bedeutung der Berlin-Königsberger Eisenbahn. — Berlin. rcnkündigungen. Deutschland. der Oder, 1^-Rov. Das Gerücht von der großen Allianz zwischen Oesterreich, Frankreich und England scheint fast den Weg durch die Welt zu machen. In Wien (Nr. 176) aufgetaucht, beschäftigt cs nun sogar die französischen Publicisten. Was die Revue de Paris (Nr. 1S7) darüber sagt, ist im Ganzen sehr ver ständig; nur über unsere preußischen Verhältnisse fällt sie ein falsches Urtheil. Daß in dem Falle, wenn das beregte Bündniß wirklich zu Stande käme, die Ausschließung Preußens von demselben der größte Uebelstand dabei sein und dieses Land zu einer Allianz mit Rußland drängen müßte, ist zwar wahr: aber falsch ist es, daß diese Jnconve- nienz demselben von Talleyrand schon projectirten Bündniß am An fänge dieses Jahrhunderts noch nicht im Wege gestanden hätte, weil Preußen erst jetzt durch seine Vergrößerung zum Range der fünften Großmacht sich cmporgeschwungen habe. Unser preußischer Ruhm da- tirt weiter zurück. Bereits seit Friedrich dem Großen nehmen wir den bezeichneten Rang in Europa ein; seitdem haben wir eine Stimme im europäischen Rathc. Nur mit Preußens Zustimmung war die Thei- lung Polens möglich; weil seine Bewilligung fehlte, ward die von den Cabineten in Wien und Petersburg schon auf ihre starten eingetra gene Theilung des türkischen Reichs l78S unmöglich. Im Revolu- tionSkricg und bis I80<i buhlten alle Mächte um Preußens Allianz, denn im Anfänge dieses Jahrhunderts war Preußen an Areal und Volksmenge eben so mächtig, als es durch den Wiener Kongreß con- stituirt, eigentlich nur wiederhergestellt wurde. Was also Talleyrand bewog, unser Land von seiner großen Allianz zwischen England, Frank reich und Oesterreich auszuschließen, war nicht der zweite Rang, den es damals einnahm, sondern der Haß, den dieser Diplomat, in die sem Stücke mit seinem Herrn einstimmig, Preußen geweiht hatte und wovon er noch beim Wiener Kongresse, wo er, die fragliche Allianz bereits gegen Preußen und Rußland zu Stande gebracht hatte, einen deutlichen Beweis gab. Uebrigenß gibt die Revue de Paris die Schwie rigkeiten eines solchen Bundes sehr richtig.an. Die Antipathien, die ganz verschiedenen Interessen, die zwischen Oesterreich und England einer- und zwischen Frankreich andererseits immer stattgcfundcn haben und stattfinden werden, sind die am meisten in die Augen fallenden. VaS größte Hinderniß hat die Revue de Paris jedoch übersehen; es ist dies der erstarkende Nationalsinn der Deutschen, der in Oesterreich und Preußen und in ganz Deutschland immer tiefere Wurzeln schlägt und welcher cs nicht zugeben kann, daß die zwei Hauptmächte Deutsch lands sich von einander trennen oder wol gar eine drohende, feindliche Stellung gegen einander einnehmen. Das aber würde das Todesurthcit des deutschen Bundes sein. Denn diesem stände dann nur eine Zu kunft des Zwiespalts, der Zerrüttung, feindlicher Interventionen, des Untergangs bevor. Dies aber glauben, hieße den in Deutschland wal tenden Geist verkennen und an der Verwirklichung der schönen Idee eines einigen Deutschland verzweifeln. Nichts berechtigt zu einer sol chen Annahme. Alle Maßregeln des hochherzigen Königs von Preu ßen, die Biederkeit und Weisheit des österreichischen Cabinets, der deutsche Sinn aller übrigen Bundesfürstcn und Völkerschaften, Alles gebietet vielmehr den Glauben an das Gegentheil. Ueberdies bedarf ein einiges Deutschland fremder Allianzen nicht so sehr, und diese wer den ihm bei seiner Lage im Mittelpunkt Europas und bei den immer verschiedenen Interessen der andern Mächte nie fehlen, wie sie ihm denn auch selbst in den Zeiten einer unvollkommenen Organisation nicht gefehlt haben. 15. Nov. Es ist eine interessante Erscheinung, wie in Schles wig-Holstein immer mehr die Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten wächst, und wie selbst Diejenigen in die Kämpfe des Tages mit hineingczogen werden, welche Amt und Wirkungskreis den selben entfremden. In politischer Beziehung nahm bis vor kurzem die Landesuniversität eine ziemlich abgesonderte Stellung ein. Als nach dem Freiheitskrieg cs eine Constitution galt, halte die Universität sich an die Spitze gestellt. Damals wirkte Dahlmann an derselben, und wirkte mehr noch durch seine Stellung als Secretair der Ritter schaft, für welche er die vortrefflichen Eingaben derselben an den Bun destag abfaßte. Dahlmann, ihm zur Seite Falck, begründeten damals die Kieler Blätter; dieselben strebten mit Ernst auf eine Constitution hin, in der man damals das alleinige Ziel sah. Als der deutsche Bund die Eensur einführle, wanderten die Kieler Blätter ins Schles- wigfche; es ergab sich indessen bald die Unmöglichkeit der Fortsetzung, sie gingen 182! ein. Jetzt nach 2» Jahren tritt die Universität wie der hervor. Im Vereine mit jüngern Kräften arbeiten mehre Profes soren, und wiederum Falck an der Spitze, an den Neuen Kieler Blät tern. Jedes der bisher erschienenen Hefte hat gediegene Aufsätze der selben über die nationalen und politischen Verhältnisse zu Dänemark geliefert. Aber in anderer Beziehung sind die Zustände seit 1820 ver ändert. Jetzt empfehlen diese Blätter, mit den constitutionellen Bestre bungen innezuhalten; erst dann werde eine Constitution zu erstreben sein, wenn die rechten Grundlagen für dieselbe da wären, wenn in Institu ten wie Coinmunalfreiheit, freie Presse, Geschworenengerichte, Land- wehroerfaffung rc. die reckten Stützen und Unterlagen gewonnen wären. Auf diese sei zunächst alles Streben zu richten. Dagegen erhebt sich nun die gesammte schleswig-holsteinische TageSpresse mit großer Hef tigkeit und schilt über ServilismuS und conservativc Richtung, und wundert sich, wie dieselben Männer seit 1821 solche Rückschritte ma chen konnten. Dieser Bruch in der schleswig-holsteinischen Partei selbst wird wenigstens die gute Folge haben, daß die lange zurückgeschobenc constitutionelle Frage wieder hervortreten wird. Ob dies indessen ein praktisches Resultat haben wird, läßt sich sehr bezweifeln. Die Ver- >ältnisse der dänischen Gesammtmonarchie sind von der Art, daß, wenn Schleswig-Holstein oder Dänemark allein oder beide eine Constitution erhalten würden, damit die nationale Frage und eine vollkommene ad ministrative Trennung entschieden sein würde.— Gutunterrichtcte wol- en mit Bestimmtheit wissen, daß schon im Frühjahre die Vermäh- ung des Prinzen Friedrich von Hessen mit der Großfürstin Alexandra stattfinden werde. Der Prinz ist bis jetzt ohne eignes Ver mögen, seine dänische Apanage ist gering, indessen wird die Großfür stin ein Jahrgeld von 200,000 R. S- erhalten. Lübeck, 15 Nov. Die Lübcckischen Anzeigen enthalten eine vom 0. Nov. datirte Bekanntmachung des Stadtgerichts, in welcher mit Bezug auf eine Verordnung des Senats vom Jahr 1824 allen Bürgern und Einwohnern der Stadt und deS Gebiets daS Einsetzen in das Zahlenlotto und der Verkehr mit Zahlen-Lottoloosen bei Geld- und resp. Gefängnißstrafe auf daS strengste untersagt wich.
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