Deutsche allgemeine Zeitung : 10.01.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-01-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184401102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-01
- Tag1844-01-10
- Monat1844-01
- Jahr1844
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.01.1844
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WM Deutsche Allgemein« Zeitung. SM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Uebevblick. Deutschland. s-llon der Donau. Der vernünftige Fortschritt als Mit tel gegen den Radicalismus. München. Unterstützungsfonds fürStaats- djenerfamilien. Zkürth. Sylvesterexcesse- * Dresden. Der Siccle darf in, Museum nicht gehalten werden. Steinig. DieRugc'sche Sache-— Han noversche Unterthanen in der Türke, stehen unter österreichischem Schutz. Karlsruhe. Stände. Gustav-Adolf-Verein. Kassel. Landtagsverhand lungen über Eisenbahnen und Finanzsachen. Älscy. v. Haber hat sich vor Gericht gestellt. *Krcl. Die Aufregung des Volts. Versammlung der dä nischen Partei auf der jütischen Grenze. Mission nach China- r Lübeck. Ein dritter Syndikus. Preußen. Der Landtagsabschicd für Schlesien. ** Berlin. Gerüchte von Ministerveränderungei,Der Schwanenorden. — Das Zuchthaus zu Mün ster hat zwei barmherzige Schwestern bekommen. Meurs. Armcnkindcr- colonie. Oesterreich. **tvien. Die Obersthofmeisterstelle. Winkcladvocaten. Unfälle und Exceffc. — Karthause bei Pavia. Großbritannien. Die Beobachtungen eines Schneiders über den Herzog von Bordeaux. O'Connor. General Espartero und Capitain Sartorius. Gützlaff in Hongkong. Berichte aus Canada. Finanzbericht in Sydney- Frankreich. Graf Ratti-Menton in China. Ausgaben für Algerien. *Mctf. Die Bacheliers. Italien. ch Rom. Die Lheaterexccssc. Die Witterung. Der Papst. *kom. Gcburtsfeier des Prinzen Heinrich von Preußen. Abreise der Prinzessin Albrecht. Witterung. *Äus Aicilien. Ritter Spoto- Der blinde Rei sende. Die Nonnen dürfen nicht mehr arbeiten- Beschränkung der Lehr freiheit- Der Aetna. Schweden und Norwegen. -Christiani«. Der Winter. Die Nor weger in Amerika- Politische Stimmung norwegischer Bauern. Bärenjagd. Rußland und Polen. Nachrichten vom Tscherkessenkricg. Brasilien. *kio Janeiro. Halbofficiclle Erklärung in Betreff der Vor gänge in Uruguay. Personalnachrichten. -Wissenschaft und .Kunst. * München. Der Schelling-PauluS'sche Pro- ceß- Petersburg. Das slawische Evangelium. Handel und Hlchustrie. «Dresden. Die Sächsisch-Schlesische Eisen bahn. -Dessau. Sparkasse. — Berlin. Neueste Nachrichten. Brasilien umgeht den Handelsvertrag mit England, «nkündigungen. Deutschs««-. s Von der Donau, 1. Jan. Der Radicalismus kann nur dort irgend eine Geltung erlangen, wo dem vernünftigen und zeitgemäßen Fort schritte nicht gehuldigt wird. Er ist die unausbleibliche Ncaction gegen daS verknöchernde Walten der Stabilität. Wird dem Geiste der Zeit durch zweckmäßiges Organisiren, durch Voranschreitcn im Guten, durch den Betrieb der Volksbildung, durch die Adoptirung aller geläuterten, probehaltigcn modernen Ideen genug gethan, so muß der Radicalismus mehr oder minder aus dem politischen Leben verschwinden und kann sich höchstens «IS die bewehrte Wache des Staats, die da fortwährend auf ihrer Hut bleibt, erhalten. Man vergesse deshalb nicht, daß ast die Falsch heit und Leidenschaftlichkeit, welche man diesem Elemente zur Last legt, mehr oder weniger ein selbstverschuldetes Uebel ist, und daß ihm sehr leicht zu steuern wäre, wollte man in den politischen Verhältnissen das innige Vertrauen erhalten und, wo es gelitten hat, Herstellen. Man überzeuge die Gebildeten des Volks, daß man in der That gut und weise regiere) daß man weder das Heimlichthun noch die Lust der Bevormundung um ihrer selbst willen liebe, und wenn unter solchen Verhältnissen noch Parteibil- dunaen stattfinden, so werden es zuverlässig solche Parteien fein, welche in reinem Fall aus dem Gleise des Gesetzes heraustreten dürften. Auch wir huldigen dem Grundsätze, daß nicht der nach den einzelnen Köpfen auSgemittelte, sogenannte Nationalwillc ausschlaggebend sein solle; wir räumen bereitwillig ein, daß nur Das geschehen dürfe, was der Gcsammt- heit frommt. Allein damit dies wahrhaft geschehe, damit kein Zweifel Platz greifen könne, ob die NegicrungSmaßregcln in der That dem höch sten StaatSzweck entsprechen, muß sich die leitende Macht hcrablasscn, das Volk über den Weg, auf welchem sie cinhergeht, offen und erschöpfend zu belehren. Sie muß die Kritik an sich herankommcn lassen und ihr nach Gebühr antworten. Nichts wird leichter sein, als vorlaute, unbe rufene Stimmen von mächtigen, aus dem Innern der Volksbrust hervor brechenden Naturlautcn zu unterscheiden. Daher scheint sich der Trieb des Jahrhunderts nach konstitutionellen Verfassungen zu erklären. Die An stalt der Volksvertretung bildet das freie Feld, worauf die Kritik der Regierung geübt wird ; je unbefangener und wahrer sic geübt werden kann, desto besser. Der schlimmste Jrrthum, dem man sich bei diesem Gegen stand überlassen könnte, wäre die Tendenz, die Regierung lediglich zu ei ¬ ner Puppe hcrabzuschen und sie von den Kammern aus nach Belieben zu gängeln und aufzüziehen. Die Regierung soll vielmehr eine starke, moralische Gewalt bilden, und man mag dagegen cinwcnden was man will, es wird bei den gegenwärtig so außerordentlich verwickelten Staats- verhältnisscn immerhin nöthig sein, daß der Staat Organe habe, die sich mit dem Regieren, als ihrem Lebcnsbcrufe, beschäftigen. Auch glaube ich kaum, daß cs nöthig sein dürste, weitläufiger darzulegen, wie die zum Theil wenigstens von ihren Standcsintcressen befangenen Repräsentanten zur praktischen Handhabung der Regierung nicht sonderlich geeignet zu sein scheinen, während sic doch ganz gut zur Kritik, zur Beaufsichtigung, zur Controlc taugen. Eben darum scheint es ein bedauerliches Vorurthcit zu sein, wenn Manche glauben, die gegenwärtig bestehenden Regierungen wurden von dem auftauchenden Elemente der ständischen Entwickelung ver schlungen und aufgezchrt werden. Ganz im Gcgcnthcil! Eine Regierung, welche sich selbst der ^Kritik unterzieht, gewinnt durch diesen hingehenden Act eine moralische Stärkung, welche sic für alle künftigen Wcltstürme sicher stellt. Indem sic erklärt, das Licht keineswegs zu scheuen, wird ihr des Lichtes belebender, entwickelnder Einfluß zu Theil, und wie das Licht die Quelle alles Lebens im weiten Umkreise der Natur bildet, so wird der Staat durch den Hinzutritt dieser segensreichen Potenz erst wahrhaft lebendig und bcwußtscinsvoll. München, I.Jan. Eine königl. Entschließung vom 18. Dec. v. I. eröffnet, daß der Fonds, welcher von dem König am I. Jan. 1826 aus Beiträgen der Ccntralstaatskasse und dem Netto-Ertragc der Krcis-Jntelli- genzblatter zu bilden begonnen wurde, in wohlwollender Berücksichtigung der Familicnverhältnisse der Staatsdiener und ihrer Relicten zur Unterstützung derselben, sich seither in dem Maße vermehrt hat, daß er eine ergiebige Jahresrcnte abwirft. Es soll deshalb auch ein Theil dieser Rente zur Unterstützung von Kindern unbemittelter dürftiger Staats diener für die (sechsjährige) Dauer der Finanzperiodc 1813/49 in festen Beträgen nach Köpfen ausgcschlagcn und ein Theil derselben Rente für Unterstützungen im Allgemeinen m dringenden Bedürfnißfällcn solcher Beamtenfamilicn verwendet werden, im Ganzen die Summe von nicht über 20,000 Fl. jährlich. 'Die unbemittelten Staatsdicncr aller Klaffen und Geschäftsabtheilüngen, welche vcrheirathet oder Witwer und mit Kin dern versehen, dürftig und würdig sind, haben darauf Anspruch. Die jährlichen Untcrstützungsbciträge sind 100 je zu 50 Fl. und 50 je zu tOO Fl. für Kinder vom 8. bis zum vollendeten 18. Jahre. (F. M.) Fürth, 4. Jan. Am Sylvesterabende hatten wir dahier bedauerliche unruhige Vorfälle. Um 11 Uhr des Nachts nämlich, als die Wirths- und Gasthäuser geräumt wurden, diirchzog ein Haufen junger Leute, der sich von Minute zu Minute vergrößerte, unter dem lautesten, wildeste« Lärmen und Pfeifen die Straßen. Schwärmer und Raketen wurden los- gcbrawit, Thür und Fenster am Polizciaebäudc eingeworfen, und nur durch umsichtiges Einschreiten der Landwehr wurde die Ruhe in einige« Stunden hergcstellt. Am Ncujahrstagc bezogen ungefähr 30 M. Land wehrmänner unter Commando eines Lieutenants die Wache, und gegen Abend ritt eine Abtheilung Ehcvauxlegers von Nürnberg dahier ein, und noch um 10 Uhr Nachts sand man für nothwenldig, die Wachtmannschäft durch eine Abtheilung Grenadiere und Schützen zu verstärken. (Frth. Tagbl.) * Dresden, 7. Jan. Mittels cingcgangener hoher Verordnung vom 3. Jan. hat das Finanzministerium die Verschreibung der Zeitschrift Siccle durch die ZcitungScxpcdition (die Post) für die Gesellschaft der Ressource und für das literarische Museum nicht gestattet. (Der Gesell schaft der Ressource gehören die StaatSminister und fast alle höhern Staats- dicner als Mitglieder an.) Diese Entschließung kommt insofern uner wartet, als der Siccle das Organ dcr gemäßigten dynastischen Opposi tion, welche in der Dcputirtcnkammer von Odilon-Barrot vertreten wird, und, da es mehr als 40,000 Abonnenten zählt, das gclescnste politische Blatt in Frankreich ist. Der Courrier franyais und der Constitutionnel, welche hier gelesen werden dürfen, sind weit weniger gemäßigt als der Siccle, und eher hätte man furchten können, daß das Blatt dcr Com munisten, die Dcmocratie pacifiquc, dessen Versendung durch die Post gestattet ist, durch ein solches Jnterdict getroffen worden wäre, als der harmlose Siecle. 5 Leimig, 8. Jan. Die in diesen Blättern gegebenen Erklärungen hinsichtlich des Hrn. Arnold Ruge in Dresden veranstalteten Abschieds- festes (Nr. 4 und 8) stellen die Frage auf einen falschen Standpunkt. Nach solchen Erklärungen sollte man meinen, die «Rosen» und Nach ihnen die «Sächsischen Vaterlandsblättcr» hätten den Mitgliedern des dresdner Mu seums einen Vorwurf daraus gemacht, Hrn. Ruge mit einem AbschiedS- scste beehrt zu haben. Nichts weniger als solch eine abgeschmackte An klage! Ucbcrhaupt handelt es sich gar nicht darum, ob der aus Mu- seumsmitqlicdern bestekende, um den auswanderndcn Gelehrten versam melte Gesellschaftskreis zufällig oder absichtlich den Charakter einer Abschieds-
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