Deutsche allgemeine Zeitung : 24.04.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-04-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184404248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440424
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-04
- Tag1844-04-24
- Monat1844-04
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.04.1844
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Mittwoch Leipzig., D!< Zeitung ,rsch„»l I>1gIl!l>Äbcnds. Zu bcUchen durch alle Püstä»»rr drs In- un» LuölnndeL. Nr. IIS. 24. April 1844. DeE- Allgemerm Zekt««g. MW «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «eberblick. tveutfchland. * Pon der obern Donau. Graf v. Gicch- — Eine berli ner Stimme über die sächsischen Zustände- — Zn Harburg wünscht man den Zollanschluß. * Stuttgart. Hr. v. Kölle. Der Neckar. Die Buchhändlermesse. Kannstatt. ""Braunschweig. Der Zollstreit. — Prinz Moritz von Nassau. .Preußen. ^Berlin. Ritter Bunsen. Der Gustav-Adolf-Berein- Pro fessor Huber. Die Universität. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwer rin. s Aus dem Grossherzagthum Posen. Die russischen Juden- Po lemik über Rußland. — Gustav-Adolf-Vcrcine. Vesserreich. "Wien. Italien- Erzherzog Albrecht. Graf v. Münch-Bcl- linghausen- Erledigte Stelle. "Tarnow. Judenverfolgung. Spanien. "Paris. Das Preßgesetz. Die Carlisten. Gefängnißwcscn- Gc- meindewaldungen- Barcelona. Carthagena. Großbritannien. Das Oberhaus und die Oberrichtcr. Das Parlament. Proceß O'Connell. Ernennung. Frankreich. Deputirtenkammer. Die Opposition. Abd-el-Kader. ch Paris. Graf Möntalembcrt über Tolcränz. Italien. "Aus Sicilien. Die Königin. Militairwesen. Oeffentliche Ar beiten. Neapel und Sicilien. Griechenland. Athen. Petitionen in Betreff der Foderungen an Baiern. Personalnachrichten. Wissenschaft und «unss. "Von der Elbe- Ein Plagiat. Leipzig. Jubiläum des Convicts. "liom. Prof. Keller- Landsberg. Marchi. "Wien. Das Hofoperntheater. Handel und Industrie. "Hamburg- Die Kornordnung. Die Pensions kaffe. "Stockholm. Der Winter. Eiscnausfuhr. Getreide. Der Curs. "Frankfurt a. M. Börsenbericht- "Aus Dalmatien. Handelsbericht. Lotterie. — Berlin. Neueste Nachrichten. Paris- Deputirtenkammer. Alnkündigungen. Deutschland. *pon der obern Donau, 16. April. Es war conscquent, daß in Baiern die protestantische Gustav-Adolf-Stiftung mit dem Inter dikt belegt wurde, nachdem einmal die Kriegsministerialordre gegen die Protestanten, die ihnen in der Landwehr wie in der Armee die Knicbeu- aung vor dem Sanctifsimum befahl, beharrlich.aufrecht erhalten wurde. Conscgucnt war es aber auch, daß der bairische Protestant, welcher zu erst die Unvereinbarkeit jener Kniebcugungsordrc mit den staats- und kir chenrechtlichen Grundsätzen der protestantischen Kirche in Baiern nachwies, auch der Erste war, welcher gegen jenes Äcrbot der Gustav-Adolf-Stif- tung in Baiern austrat, dieses in zwciSchreiben, die zuerst in den «Zcit- intercssen» erschienen, jenes in der Schrift „Die Knicbcugung der Pro testanten vor dem Sanctifsimum der katholischen Kirche in dem bairischen Heere und in der bairischen Landwehr. > Materialien zur Beurthcilung dieser Angelegenheit vom Standpunkte der Glaubenslehre, Les Staats rechts und der Geschichte. Mit >2 Beilagen/' Dort ist der Verfasser genannt, der vormalige Regierungspräsident von Mittclfranken, Graf v. Gicch, und seine Erklärung ist seitdem in die meisten deutschen Zeitungen übergegangen. Daß er aber auch Verfasser der erwähnten Schrift über die Kniebeugung ist, als welcher er sich noch nicht genannt hat, können wir aus guter Quelle ohne Verletzung eines Geheimnisses versichern. Diese Schrift, obgleich nicht im mindesten in Sprache oder Tendenz gegründe ten Anstoß erregend, wurde alsbald in Baiern mit Beschlag belegt, die Beschlagnahme nach einem merkwürdigen Zwischenfall auch vom Ministe rium bestätigt und trotz der Beschwerde der Abgeordnetenkammer bis zu dieser Stunde unscrs Wissens fortgesetzt, indes die Gegenschriften, die sich eben nicht durch Mäßigung auszcichnrn, ungehindert in Baiern ver kauft werden dürfen. Es verhält sich damit eben so wie mit dem Ver bote, für den Bau protestantischer Kirchen in Baiern zu sammeln, wäh rend für den Bau katholischer Kirchen (z. B. der in Eisenach) in Baiern zu sammeln ausdrücklich erlaubt wird. Nach der nicht weiter zu bezeich nenden Erklärung über das Verbot der Gustav-Adolf-Stiftung in Baiern ist die Stimme eines Privatmannes freilich zu schwach, um eine Rück nahme oder auch nur eine mildere Deutung des Verbots herbeizuführen. Aber das Verdienst bleibt dem Grafen v. Gicch, daß zu einer Zeit, wo Mächtigere stumm und ruhig den Streichen zusehcn, welche auf den Pro testantismus geführt werden, er sich ohne Furcht und mit edler Begeiste rung ausgesprochen hat. Das Wort ächt von Mund zu Mund und hat einen großen Widerhall gefunden im Norden wie im Süden. Man fühlt endlich, daß in den Protestanten Baierns der Protestantismus verwundet wird, und wir hegen die frohe Hoffnung, die Protestanten Deutschlands werden in Sachen des Glaubens und der Glaubensfreiheit nicht Baiern oder Preußen, sondern Söhne Einer Kirche, Glieder Einer Gemeinschaft, Brüder erkennen, sie werden ihrer Pflicht nachkommen, das theucr er kämpfte Recht der Gewissensfreiheit zu schirmen und zu wahren. — Der Bremer Zeitung wird aus Berlin geschrieben: „Merkwürdi gerweise haben gewisse Sykophanten, die ich nicht näher bezeichnen will, die sächsischen Zustände an süddeutschen Höfen verdächtigt und das ganze Land, namentlich aber Leipzig, als unter der Direction geheimer rcvolutionairer Obern stehend geschildert, welche den vulkanischen Boden untcrwühltcn und durch eine nichtswürdige Literatur die Nachbarländer zu ruinircn trachteten. Wir kennen das Königreich Sachsen genauer als alle jene Sykophanten zusammengenommen; und die Letztem sollten sich schämen, ihren Patronen für deren schönes Geld sö infame Lügen auf- zutifchcn. Ja wahrlich — sie sollten sich schämen! Wie Sachsen in ge- wetvthätigcr Hinsicht mit Gottes bestem Segen bedacht ist, so blüht auch dort das geistige Reich in der Fülle des Ruhms, der maßvollen Begren zung und des wahrhaften Heils. Die politischen Zustände sind gesichert, gesichert durch den freien Willen König Friedrich Äugust's, der bekannt lich die Segnungen der neuen Zeit in jener denkwürdigen Umbildung sei nem Volke gewährt hat. Die Cultur, tiefvcrwachsen mit der Nation und von je her ihre Mission ausmachend, blüht nach allen Seiten, ebenso das Bürgerthum in einem Glanze, wie ihn nur die Hansestädte wieder bieten. Die geistige Errungenschaft, namentlich auf religiösem Gebiete, wird eifersüchtig bewahrt. Und dies mit vollem Rechte: man weiß dort nur zu gut, was protestantische Mucker und katholische Jesuiten bedeu ten. Man wird sich beide fern zu halten wissen; ja, das wird man! Ebenso blüht auch im Königreiche Sachsen die Literatur, bekanntlich in freier Entfaltung (so weit es die Umstände zulasscn) die Frucht eines ge deihlichen Nationallebcns. Die Sachen ständen in Deutschland sehr gut, wenn cs allenthalben so aussähe, wenn allenthalben solcher Segen wal tete und namentlich solche innere Sicherheit, solches Vertrauen zu den Wegen der Negierung wie in Sachsen. Gewissen Leuten war der Weg, den die Nation und das Königshaus dort seit 1830 cinschlaacn, ein Dorn im Auge; und sie prophezeiten über Beide alles Unheil. Wie nun aber Beide Hand in Hand den wahrhaften Weg der Reorganisation gingen, wie ein Jahr nach dem andern sich abwickclte, ohne daß Ler leibhaftige Rcvoluticnsteufel sich irgendwo kund gab, wie Gottes bester Segen nach wie vor sich ausgoß über das Land, wie die Kammern Musterbilder wa ren des maßvollen Sinnes und des ordnenden Patriotismus: da fingen die Herren an mystisch zu werden, und, weil kein Mensch 'etwas Gefähr liches sah, sondern lediglich Fülle der Gesundheit, sprachen sie von unter irdischen Wühlereien und von geheimen Wegen. Das ist freilich sehr bö- zucm; was niemals zum Vorschein kommt-, darüber läßt sich unbesorgt berichten. Namentlich aber scheint das gute Leipzig und seine, literarische Richtung gewissen Leuten sehr viele Sorgen zu machen, und cs soll uns gar nicht Wunder nehmen, wenn sie noch einmal mit Feuer und Schwert gegen das «rcvolutionaire Nest» anrückcn." — Die Wcscrzcitung schreibt aus Harburg, alle Einsichtsvoller»! die ser Stadt wünschten den Anschluß Hannovers an den Zollverein, von dem sic die Stärkung der politischen, moralischen und materiellen Belange des Vaterlandes erwarteten, und bald werde die Zahl der Hannoveraner, welche Deutschlands Ehre und des eignen Landes Wohlfahrt gleichmäßig zu wahren suchen, den Anglomanen (?) gewachsen sein. n Stuttgart, lS. April. Haben Sie auch im Frankfurter Journal die lustige (?) Mystisication gelesen, welche von einem Spaßvogel herrührt, der den wohlbekannten LegätionSrath v. Kölle plötzlich sterben ließ, um ihm Personalien zu lesen und eine Abdankung zu halten, die ungefähr eben so wahr ist wie die Todesnachricht selbst? Der Mann muß ergrü nen vor bescheidener Scham, wenn er nun eigcnaugig liest, welche Lob- wüche über seine artistischen, diplomatischen, commcrziellen und geselligen Talente die Nachwelt auf seinen papierenen Leichenstcm setzen wird. Doch im Ernste gesprochen, wissen wir dcni vorzeitigen Nekrologcnfabrikanten wenig Danr für feine Bemühung, denn Hrn. v. Kölle könnte cs ja ein- ällcn, die Gesellschaft dafür zu strafen und sein Licht fortan unter den Zchefsel zu stellen. Gut wäre cs jedenfalls, wenn dem abortirenden Ne- 'rologcnwcsen, das dermalen überhand zu nehmen scheint (man denke nur an die Catalani!), ein Ende gemacht wurde. Sollte man nicht den Ver- üch machen, es durch eine 4—6 Bogen starke Abhandlung in der Deut- chen Vierteljahrßfchrift über 1) zu frühe, 2) zu späte und 3) rechtzeitige Nekrologen cinzuschläfern? Von dem Äustrcten der Donau und ihren Nebenflüssen im Oberland empfinden die Anwohner des Neckars nichts-; der Schnee ist längst abgcgangcn. — Neuigkeiten sind hier sehr rar. Man laborirt noch mmer an dem Eisenbahnhof und an den Bahnradien das Neckarthal ;inauf; allein cS bleibt ohne Zweifel bei den bereits höchsten Orts con- rasignirten Bestimmungen, was auch chintcnnach hin- und hcrgeschriebcn und petitionirt werden mag. Die HauSeigenthümer, welche expropriiren
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